Thomas Banning von Naturstrom sagt:
Thomas Banning, Vorstandsvorsitzender der Naturstrom AG, ist einer der Initiatoren. (Bild: Naturstrom)

Im März 2018 gaben RWE und Eon die Absicht bekannt, erhebliche Unternehmensteile untereinander zu tauschen. So wird der Wettbewerb zwischen den ehemals größten Konkurrenten praktisch eingestellt.

Die Stromerzeugung und der Stromgroßhandel werden gemäß dem Deal bei RWE gebündelt, das Netz- und Endkundengeschäft bei Eon. Die EU-Kommission genehmigte zunächst die Übernahme der fossilen und erneuerbaren Stromerzeugungskapazitäten von Eon durch RWE, in einem zweiten Verfahren auch die Übernahme der RWE-Tochter Innogy durch Eon.

Die Großkonzerne teilen sich also den Energiemarkt auf – was bedeutet das konkret?

Beispielsweise könnte Eon – direkt oder mittelbar über zahlreiche Beteiligungen – viele Regionen beim Strom- und Gasvertrieb beherrschen und in der Folge unabhängige kommunale und mittelständische Anbieter aus dem Markt verdrängen. Es ist zu befürchten, dass sich dies auf Dauer auch durch steigende Strompreise bemerkbar macht.

Außerdem würde Eon als merklich größter Netz- und Messstellenbetreiber über Energiedaten von rund 20 Millionen Stromzählern und 3,4 Millionen Gaszählern verfügen – eine wichtige Ressource für zukünftige, datenbasierte Geschäftsmodelle.

Strommarktliberalisierung ade?

Durch seine 15-prozentige Beteiligung an Eon hat RWE zudem auch ein strategisch-ökonomisches Interesse am Wohlergehen des ehemals größten Konkurrenten. Es entsteht damit ein Abhängigkeitsverhältnis zweier Giganten, die in ihren jeweiligen Geschäftsfeldern die jeweils deutlich dominierenden Player sind.

Dank der Liberalisierung des Strommarktes vor über zwanzig Jahren hat sich auf dem deutschen Energiemarkt ein funktionierender Wettbewerb etabliert. Nicht zuletzt die Energiewende lebt entscheidend von dem Wettbewerb und der Innovationsfreude dieses vielfältigen Marktes.

Künftig könnten neue Geschäftsmodelle der großen Markt- und Finanzmacht von Eon und RWE zum Opfer fallen. Und wenn neue Technologien wie die Elektromobilität ihren Durchbruch erlangen, könnten die beiden Konzerne der ganzen Branche die Standards diktieren.

Initiative für fairen Wettbewerb

Im Mai 2020 haben sich städtische und regionale Energieunternehmen entschlossen, vor dem Gericht der Europäischen Union mit einer Nichtigkeitsklage gegen die Genehmigung des Deals vorzugehen.

Diese Klage sowie die Hintergründe und Auswirkungen dieses Megadeals werden im Rahmen der Initiative #wirspielennichtmit beleuchtet.

#wirspielennichtmit

www.wir-spielen-nicht-mit.de

Dahinter stehen der Öko-Energieversorger Naturstrom und Unterstützer:innen. Die Initiative wendet sich gegen die zunehmende Deliberalisierung und Monopolisierung des Energiemarktes.

Zeigen auch Sie, dass Sie bei diesem Strom-Monopoly nicht mitspielen!

Dieser Beitrag wurde nicht von der Redaktion erstellt. Er ist in Kooperation mit der Naturstrom AG in der Rubrik Advertorials erschienen.