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Luxus, Spaß pur, all-inclusive, tolle Locations – Kreuzfahrten sind doch cool, oder?

Nicht wirklich. Eine 14-tägige Karibikkreuzfahrt verursacht inklusive Hin- und Rückflug einen Klimaschaden von sechs Tonnen Kohlendioxid. So viel verursachen drei Menschen in Indien oder 20 Menschen in Kenia im gesamten Jahr. Ein Jahr für alles: leben, essen, heizen, Mobilität.

Was für ein Schaden mit nur einer einzigen Kreuzfahrt. War euch diese Dimension bewusst?

Aber wollen Kreuzfahrtunternehmen nicht ziemlich schnell klimaneutral werden? Ja, schnell, genau!

Foto: Silke Reents

Volker Quaschning

ist Professor für Regenerative Energiesysteme an der Hochschule für Technik und Wirtschaft in Berlin. Seine Lehr- und Sachbücher zur Energiewende gelten als Standardwerke.

Tui Cruises und Aida hatten klimaneutrale Kreuzfahrtschiffe vollmundig für 2040 angekündigt. Inzwischen haben sie das Ziel wie viele andere auch auf 2050 vertagt. Vielleicht – wenn es gut läuft.

Klimaneutral kann ein Kreuzfahrschiff nur durch Treibstoffe auf Basis von grünem Wasserstoff, Biotreibstoffe oder Elektroantrieb werden. Die sind aber heute nicht ansatzweise ausreichend verfügbar und werden auch auf absehbare Zeit noch sehr teuer bleiben.

Und eine klimaneutrale Lösung für Langstreckenflüge ist noch gar nicht in Sicht.

Auch in den nächsten Jahrzehnten wird darum eine kleine, reiche Minderheit für ihren Urlaubsspaß weiterhin einen gigantischen Klimaschaden anrichten. Rund vier Millionen Deutsche machen jährlich eine Kreuzfahrt, etwa 32 Millionen Menschen sind es weltweit. Das ist nicht mal ein halbes Prozent der Weltbevölkerung.

Dabei gibt es doch coole Alternativen. Wart ihr schon mal mit dem E‑Auto in Norwegen oder dem Segelboot auf großer Tour? Nein? Dann wird es aber Zeit.