Gutachten der Wirtschaftsweisen

CO₂-Preis oder Emissionshandel? Hauptsache, schnell!

Ein schwarzer Ballon mit der Aufschrift "CO₂" vor einem Wolkenhimmel.

Klimaschädliches Verhalten muss teurer werden, also braucht CO2 einen Preis – und das geht auf mehreren Wegen, legen die Wirtschaftsweisen der Bundesregierung in einem Gutachten nahe. Kritiker befürchten, dass damit Politik, die nicht als Markt verkleidet daherkommt, auf der Strecke bleibt.

von Susanne Schwarz

Industrie bremst EU-Klimapolitik aus

Die Brüsseler Anti-Klima-Lobby

Ansicht des Platzes im Brüsseler Europaviertel mit der Statue von John Cockerill vor dem ehemaligen Bahnhofsgebäude.

Rund um den Place du Luxembourg in der EU-Hauptstadt residieren mächtige Interessenverbände. Einige kämpfen schon seit Jahren gegen strenge Klimaschutzgesetze – und das mit Erfolg.

von Susanne Götze, Annika Joeres

Automobilwirtschaft verspricht Netto-Null

Die Industrie prescht vor

Ein Arbeiter schiebt eine beladene Palette

Während die Kanzlerin noch darüber diskutieren will, wie Deutschland "klimaneutral" werden kann, wollen Daimler, Bosch und Co künftig so weit wie möglich Kohlendioxid-frei produzieren – durch Einsparungen beim Energieverbrauch und durch die Nutzung erneuerbarer Energien. Für verbleibende Emissionen sollen CO2-Zertifikate gekauft werden.

von Joachim Wille

Debatte: Nachhaltiges Europa

Europas Verkehr hängt immer noch am Öltropf

Blick nach vorn aus einem fahrenden Auto auf die sechsspurige Autobahn.

Mobilität muss sich endlich an den Klimazielen ausrichten. Das geht am besten mit Ökostrom und weniger Verkehr. Wichtig ist, die soziale Schieflage nicht zu vergrößern. Über die Hebel verfügen die Institutionen – von den Städten bis zur EU –, schaffen können sie es nur gemeinsam.

von Fritz Vorholz

Ökonomien im weltweiten Vergleich

Höhere Temperaturen haben globale Ungleichheit verstärkt

Das Foto zeigt eine Straßenszene in Haiti. Nach einem Hurrikane sind die Straßen überflutet, Menschen stehen knietief im Wasser.

Die Erhitzung des Planeten hat die wirtschaftliche Ungleichheit seit den 1960er Jahren weltweit verschärft. Die Industriestaaten wurden noch reicher, arme Länder dagegen noch ärmer, zeigt eine Studie der Stanford University.

von Sandra Kirchner

Transformation zur Nachhaltigkeit

Konzerne können nicht gestalten – die Politik muss es tun

Ein verlassenes Fabrikgebäude

Giganten wie RWE, Bayer oder VW werden von sich aus niemals etwas für den Klimaschutz tun. Die Vorstandschefs können gar nicht anders. Sie sind nicht dem Gemeinwohl verpflichtet, sondern einzig ihren Aktionären. Deshalb muss die Politik Standards setzen.

ein Gastbeitrag von Michael Kopatz

Bericht

Ölindustrie wegen Doppelspiel am Pranger

Exxon-Mobil-Raffinerie

Klimaschutz – so der Eindruck – finden seit dem Paris-Gipfel fast alle großen Ölkonzerne toll. Doch wie ein neuer Bericht zeigt, hat sich ihr Geschäftsmodell kaum verändert und sie lobbyieren weiter für fossile Energie. Das erzürnt Anleger – und provoziert Klimaklagen. Wie die von Umweltverbänden gegen Shell, die heute eingereicht wird.

von Benjamin von Brackel

BDI-Klimakongress

Industrie-Lobby stellt deutsches Klimaziel für 2030 infrage

Dieter Kempf, strahlend hinter Rednerpult vor intensiv blauem Hintergrund

Der Bundesverband der Deutschen Industrie hat heute einen Kongress zur Klimapolitik veranstaltet. Der Chef der Lobby-Organisation will nicht nur ein schwaches Klimaziel für 2050 – er würde auch gern Teile der längst beschlossenen Pläne für 2030 absagen.

von Susanne Schwarz

Debatte: Nachhaltiges Europa

Europa braucht ein grundlegend anderes Wirtschaftssystem

Das kreisrunde moderne Gebäude des Europäischen Parlaments in Straßburg vor einem Himmel mit vom Wind getriebenen Wolken, davor eine Menschenmenge.

Europa muss ein Vorbild sein dafür ein nachhaltiges Gesellschaftssystem, das Klima und Ressourcen schont und zugleich ökonomisch erfolgreich ist und soziale Sicherheit bietet. Vermeintliche Wirtschaftsinteressen dürfen dabei nicht länger Vorrang vor elementaren sozialen und ökologischen Belangen haben.

ein Gastbeitrag von Jo Leinen

Dekarbonisierung bis 2050

Mit CO₂-Preis in allen Sektoren klappt Energiewende

Windrad, von unten gesehen

Was die Politik tun muss, damit die Energiewende in Deutschland doch noch gelingt, haben Vertreter von Unternehmensverbänden und Wissenschaftsakademien diskutiert. Ihre Empfehlung: Investitionen in erneuerbare und klimafreundliche Technologien anreizen – mit einem Signal, das sich am Preis für CO2 orientiert.

von Sandra Kirchner

US-Demokraten stellen "Green New Deal" vor

USA in zehn Jahren klimaneutral?

Die Skyline von Manhattan.

Mit einer "Mobilisierung wie im Zweiten Weltkrieg" sollen die USA innerhalb von zehn Jahren weitgehend klimaneutral werden. Außerdem sollen Millionen neue, gut bezahlte Jobs entstehen. Das ist das Ziel des "Green New Deal", der in den USA gerade die Schlagzeilen dominiert.

von Christian Mihatsch (Chiang Mai)

Kohleausstieg

Industrieverbände warnen vor hohen Stromkosten

Ein dampfender Kühlturm des Braunkohlekraftwerks Frimmersdorf.

Mit einem "starren" Kohleausstiegs-Plan könne die Wirtschaft nicht auf schwankende Rohstoffpreise reagieren, erklären BDI und DIHK. Die Verbände fordern eine Staffelung des Ausstiegs und finanzielle Kompensationen.

von Benjamin von Brackel

Weltrisikobericht

Hochriskantes Schlafwandeln

Überflutete Häuser von oben

Der diesjährige Weltrisikobericht kann das Fürchten lehren. Er malt das Bild einer Welt, die an fast allen Ecken und Enden vor der Katastrophe steht – und darüber zerfällt, statt zusammenzuarbeiten. An erster Stelle der Risiken steht demnach der Klimawandel.

von Susanne Schwarz

Investitionsstau bei Batteriefertigung

Vorstoß ins Leere?

Ein Forscher überprüft System zur Batterieerforschung.

Der Bund will die Fertigung von Batteriezellen für Elektroautos mit einer Milliarde Euro unterstützen. Doch die Marktrisiken sind groß – weshalb Firmen wie Bosch und Continental derzeit abwinken.

von Bernward Janzing

Nach der COP 24

"Katowice zeigt die Diskrepanz zum Notwendigen"

Ein Schild mit "#COP24" vor dem Konferenzgelände

Von Umweltverbänden bis zur Wirtschaft: Vielen reichen die Ergebnisse der Klimakonferenz in Katowice nicht aus. Der Aufruf von Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) zu mehr Klimaschutz sorgt indessen für Verwunderung.

von Friederike Meier

Lückings Woche

Fromme Wünsche, schnelle Zyklen und der Absteiger des Jahres

Kalenderwoche 50: Der Wirtschaftsminister wünscht sich die deutsche Technologieführerschaft bei E-Mobilität – das wird schwierig, sagt Gero Lücking, Geschäftsführer für Energiewirtschaft beim Ökostrom-Anbieter Lichtblick und Mitherausgeber von Klimareporter°. Aber auch Wünsche von Unternehmen nach Garantien für die Zukunft sind nicht mehr erfüllbar.

COP 24 Katowice

Mit fossilen Grüßen

Demonstranten mit Schildern

Ein Shell-Mitarbeiter prahlt auf der Weltklimakonferenz mit dem Einfluss von Lobbyisten auf die Klimaverhandlungen. Manche Umweltschützer fordern deshalb, klimaschädliche Konzerne von den Klimagipfeln auszuschließen. Eine sinnvolle Regelung dafür zu finden wird allerdings schwierig.

von Susanne Schwarz

COP 24 in Katowice

Wirtschaft verliert Geduld mit Regierungen

Schwarzes Demo-Schild mit der Aufschrift "Business as Usual".

Manche Politiker glauben immer noch, Klimaschutz schade ihren Volkswirtschaften, dabei sind viele Firmen längst weiter. Sie fürchten den Klimawandel mehr als die erforderlichen Maßnahmen, um ihn zu stoppen.

von Christian Mihatsch

Weltanschauung

"Die Menschen sind nicht Eigentümer der Erde"

Bronzedenkmal für Karl Marx und Friedrich Engels in Berlin-Mitte. Marx sitzend, schräg hinter ihm stehend Engels.

Die kritische Auseinandersetzung mit dem Naturverständnis bei Karl Marx und Friedrich Engels kann uns helfen, die Antriebskräfte der heutigen umfassenden Krise des Erdsystems besser zu verstehen.

von Michael Müller

Umbau der Wirtschaft

"Wohlstand ist etwas anderes"

Uwe Schneidewind redet vor einem Bühnenhintergrund mit der Aufschrift: "Wie schützt der Mensch sich vor sich selbst?".

Um die große Öko-Krise noch zu verhindern, reicht es nicht, Solarstrom zu produzieren, E-Auto zu fahren und den Abfall besser zu recyceln, sagt der Präsident des Wuppertal-Instituts, Uwe Schneidewind, im Interview mit Klimareporter°. Es braucht eine radikale Transformation, die alle Lebensbereiche umfasst. 

Interview: Joachim Wille