Über klimagerechte Auswege aus der Wirtschaftskrise und über Mittel gegen rückwärtsgewandte Politik diskutieren Energieökonomin Claudia Kemfert, Energieforscher Volker Quaschning und Klimawissenschaftler Stefan Rahmstorf, moderiert vom Meteorologen Özden Terli.
Auch 155 große Unternehmen aus 34 Branchen rufen nun dazu auf, die weltweit geplanten Programme zum Wirtschaftswiederaufbau nach Corona mit starkem Klimaschutz zu verbinden.
Große IT-Konzerne setzen auf erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im eigenen Unternehmen. Gleichzeitig stellen sie ihre Dienste den schlimmsten Klimasündern der Welt zur Verfügung. Kritik kommt nicht von der Kundschaft, sondern von Beschäftigten.
Das fordern nicht nur diejenigen, von denen man es erwarten würde. Neben zivilgesellschaftlichen Gruppen und EU-Umweltminister:innen rufen auch Unternehmen und Finanzinvestoren dazu auf, Post-Corona-Wiederaufbaupläne auf Klimaschutz auszurichten. Eine Übersicht.
Grünes Konjunkturpaket, Faustpfand Solardeckel und Polen als Klimaschützer
Kalenderwoche 19: In jeder Gemeinde müssten drei Windräder mit jeweils rund fünf Megawatt Anschlussleistung stehen, sagt Matthias Willenbacher, Geschäftsführer der nachhaltigen Investing-Plattform Wiwin und Mitglied im Klimareporter°-Herausgeberrat. Das würde die Energiewende voranbringen und könnte die regionale Wertschöpfung nach der Coronakrise ankurbeln.
Was die Klimabewegung und auch viele Unternehmen für die Bewältigung der Coronakrise fordern, ist nun wissenschaftlich untermauert: Klima-Konjunkturprogramme sind herkömmlichen Rettungsschirmen gesamtwirtschaftlich überlegen, so eine neue Studie.
Für die Dreifachkrise aus Corona, Wirtschaftsabsturz und Klimaerhitzung gibt es viele Lösungen, die nicht einmal teuer sein müssen, sagt der Umweltexperte Rainer Grießhammer. Das Aufwärmen von Uraltkonzepten gehört nicht dazu. Wie der Corona-Neustart den Klimaschutz ankurbeln kann, beleuchtet Klimareporter° in einer Interview-Serie – Teil 1.
Mit einem "Green Deal" will die EU-Kommission die Wirtschaft ankurbeln und im Sinne des Klimaschutzes umgestalten. Durch die Corona-Krise muss sie nun Teile der Pläne verschieben.
Auch billige CO2-Zertifikate senken Emissionen. Das legt eine Studie zum EU-Emissionshandel nahe. Ausreichend für ambitionierten Klimaschutz sind niedrige CO2-Preise deshalb noch lange nicht.
Ohne Druck der Öffentlichkeit passiert in der Klimapolitik wenig, deshalb ist die Verschiebung des Glasgower UN-Gipfels in der Coronakrise kein Unglück. Die Konjunkturprogramme zur Krisenüberwindung müssen aber an klare ökologische Bedingungen geknüpft werden, damit sie nicht die nächste existenzielle Krise befeuern.
Durch die Corona-Pandemie stehen vermeintliche Wirtschaftsweisheiten öffentlich infrage. Was zukunftsorientierte Politik jetzt leisten muss. Ein Plädoyer in zwei Teilen – Teil 2.
Wer nach der Coronakrise Klimaschutz politisch steuern will, muss sich auf ein hartes Tauziehen mit den Verfechtern des Neoliberalismus vorbereiten, warnt der Präsident der Cusanus Hochschule für Gesellschaftsgestaltung. Was zukunftsorientierte Politik jetzt leisten muss: Ein Plädoyer in zwei Teilen – Teil 1.
Dass Stromverbrauch und Strompreise sinken, macht der Wirtschaft Sorgen, weil deswegen 2021 die EEG-Umlage und damit die Stromkosten steigen könnten. Das steht zwar keineswegs fest, der DIHK fordert aber schon jetzt, die fürs nächste Jahr beschlossene nationale CO2-Bepreisung aufzuschieben.
Erstmals legt die russische Regierung eine langfristige Klimastrategie vor und will ihr bislang wenig ehrgeiziges Klimaziel für 2030 anheben. Trotzdem sollen die Emissionen weiter steigen.
Die Corona-Krise legt große Teile der Wirtschaft lahm. Schnellstmöglich will die Bundesregierung sie mit einem Hilfspaket wieder ankurbeln. Sind die Milliardenhilfen auch nachhaltig?
Wegen der Coronakrise können die Regierungen plötzlich große Investitionsprogramme auflegen. Dabei eignen sich Mittel für erneuerbare Energien und andere Umweltprojekte besonders gut, um die Wirtschaft zu stimulieren. Das hat Südkorea vor zehn Jahren gezeigt.
Wenn die Corona-Krise eins lehrt: Bei großen, die gesamte Gesellschaft bedrohenden Gefahren kann die Politik radikale Maßnahmen ergreifen. Warum soll das ausgerechnet bei der Klimakrise nicht auch gelten?
Die Industriestrategie der EU-Kommission geht für Umweltverbände und Grüne in die richtige Richtung: Sie soll der Wirtschaft helfen, ihre Prozesse zu dekarbonisieren. Allerdings sind weite Teile der jetzt vorgelegten Strategie noch zu unkonkret.
Knapp 900 Aktiengesellschaften in der EU haben dem Thinktank CDP freiwillig ihre Investitionsdaten offengelegt. Der attestiert ihnen nun ordentlich Nachholbedarf: Die jährlichen Investitionen in klimafreundliche Technologien müssten sich mehr als verdoppeln, wenn die EU zur Jahrhundertmitte klimaneutral sein will.