Klimagipfel COP 27 in Sharm el-Sheikh

Die Balance der Arbeitsprogramme entscheidet

Verhandlungsraum auf der COP 27: weinroter Fußbodenbelag, Verhandelne sitzen im großen Viereck angeordnet, es ist relativ dunkel, Wände und Decke sind weiß und erinnern eher an ein Veranstaltungszelt.

Auf UN-Klimakonferenzen muss ein Ausgleich zwischen den Interessen der Industrie- und der Entwicklungsländer gefunden werden, um Fortschritte zu erzielen. Dieses Jahr stehen dabei zwei Arbeitsprogramme im Mittelpunkt. Es geht um Treibhausgasreduktion und um den Ausgleich von Klimaschäden.

von Christian Mihatsch

Klimagipfel COP 27 in Sharm el-Sheikh

EU auf der COP: Etwas mehr, aber nicht genug

Frans Timmermans gestikuliert mit der Hand und schaut ansatzweise entrüstet drein.

Die Europäische Union kündigt auf dem UN-Klimagipfel in Ägypten an, dass sie ihre Klimaziele übertreffen wird. Es scheinen nicht nur leere Worte zu sein. Beim Thema Finanzhilfen wird aber auch die EU ihren Versprechen nicht gerecht.

von David Zauner

Zwischenbilanz auf der COP 27

"Noch ist der Gipfel nicht in der Krise"

Erdgaspipelines führen zu einem LNG-Terminal, an dem ein Tankschiff liegt.

Statt nur über die Bewältigung von Klimaschäden zu reden, müsste es auf dem Gipfel in Sharm el-Sheikh viel stärker darum gehen, die CO2-Emissionen zu senken, sagt Reimund Schwarze. Zur Gipfel-Halbzeit sieht der Klimaökonom vom Leipziger Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung den Ablauf der COP 27 gestört, aber noch nicht in einer Krise.

Interview: Jörg Staude

Nur Subventionen für Versicherungen?

Deutschlands Schutzschirm für arme Länder

Luftaufnahme: Stadtteil von Roseau, der Hauptstadt von Dominica, die einstöckigen Holzhäuser sind beschädigt oder zerstört.

Verluste und Schäden sind Teil der "neuen Normalität" in einer Welt mit einem um 1,2 Grad wärmeren Klima. Viele kleine und arme Länder leiden besonders darunter und bekommen kaum Hilfe. Deutschland will nun eine Lösung entwickeln, zumindest für versicherbare Schäden. Das überzeugt nicht alle.

von Christian Mihatsch

Halbzeitbilanz beim Klimagipfel COP 27

Kaum Fortschritte in der ersten Woche der UN‑Klimakonferenz

Simon Stiell steht an einem weißen Pult mit dem LOGO der COP 27 und spricht.

Die erste Woche einer Weltklimakonferenz dient dazu, technische Fragen abzuräumen und die wesentlichen politischen Fragen herauszuarbeiten. Doch in Sharm el-Sheikh ist das nicht gelungen. Die Minister werden in der zweiten Woche viel Zeit für Klein-Klein verschwenden müssen.

von Christian Mihatsch

Klimaprotest hinter Mauern in Ägypten

"Wir werden keine Ruhe geben"

Demonstrierende während der Abschlusskundgebung der COP-27-Demonstration.

Die bisher größte Protestaktion auf dem Konferenzgelände eines Klimagipfels fand am Samstag statt. Mehrere hundert Menschen aus aller Welt forderten von den reichen Ländern Klimagerechtigkeit, finanziellen Ausgleich für die Klimaschäden und die Entmachtung der fossilen Industrie – und das ohne jeden Aufschub.

von Jörg Staude

COP-27-Verhandlungen

Zerfällt die Klimaallianz der Entwicklungsländer?

Erde

Eine 30 Jahre alte Liste bestimmt darüber, ob ein Land klimapolitisch als Industrie- oder Entwicklungsland gilt. Doch seitdem haben sich die Staaten sehr unterschiedlich entwickelt. Auf dem Klimagipfel in Ägypten strapaziert das den Zusammenhalt der Verhandlungsgruppe der Entwicklungsländer.

von Christian Mihatsch

"Verluste und Schäden" auf der Tagesordnung

Klimakonferenz beginnt nahezu reibungslos

Frau kocht auf der Straße

Samstagnacht wurde in Sharm el-Sheikh lange verhandelt, um einen Eklat bei der Eröffnung der diesjährigen UN-Klimakonferenz zu verhindern. Die Industriestaaten wehrten sich dagegen, über Geld für Verluste und Schäden durch den Klimawandel formell zu verhandeln. Doch nun steht das Thema auf der Agenda.

von Christian Mihatsch

Vor dem Klimagipfel COP 27

"Viele Versprechen, aber bisher so gut wie keine Fortschritte"

Fahnen der UN-Länder vor schönem blauen Himmel

Der am Sonntag beginnende Klimagipfel im ägyptischen Sharm el-Sheikh wird angesichts der Weltlage nun doch zu einem bedeutenden Ereignis, sagt Reimund Schwarze. Der Klimaökonom vom Leipziger Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung analysiert im Klimareporter°-Interview die Ausgangslage.

Interview: Jörg Staude

Vor der COP 27 in Sharm el-Sheikh

Was tun mit Schäden infolge der Klimaerwärmung?

Einige Leute versuchen sich einen Weg durch die Trümmer auf einer Straße auf Dominica zu bahnen.

Die Klimakrise verursacht immer größere Schäden, die Entwicklungsländer um Jahre zurückwerfen können. Unterstützung bekommen die Länder nur wenig, obwohl sie häufig kaum Treibhausgase emittiert haben. Das wollen sie beim Klimagipfel ändern, der am Sonntag in Ägypten beginnt.

von Christoph Müller

klima update° – Folge 97

Pipeline-Lecks, "Letzte Generation" vor Gericht, Dänemarks Klima-​"Schadenersatz"

Aufschrift: klima update°. der klimareporter Podcast. aktuell mit: taz

Durch die Lecks an den Nord-Stream-Pipelines entweicht viel Methan, wie viel genau, darüber gehen die Schätzungen auseinander. Milde Gerichtsurteile erhielten zuletzt Aktivist:innen der "Letzten Generation". Dänemark will als erstes Land Geld für Schäden und Verluste durch die Klimakrise geben.

von Susanne Schwarz, Katharina Schipkowski

Attributionsstudie

Ein "Klima-Massaker", warnt UN-Chef Guterres

Luftaufnahme überflutete Felder 2010

Eine neue Studie zeigt, dass die Erderwärmung die Megaflut in Pakistan wahrscheinlich getriggert hat. Der UN-Generalsekretär warnt die Industriestaaten vor einem Weiter-so. Sie müssten endlich ihre Verantwortung für die Klimakrise anerkennen und die Treibhausgas-Emissionen reduzieren.

von Joachim Wille

Vereinte Nationen

Neuer UN-Klimachef kommt aus Inselstaat

Simon Stiell bei einer Rede, im Hintergrund die eingerollte Staatsflagge Grenadas.

Das UN-Klimasekretariat wird künftig von Simon Stiell, einem Politiker des karibischen Inselstaats Grenada, geleitet. Stiell gilt als engagierter Vertreter einer anspruchsvollen Klimapolitik, die am 1,5-Grad-Ziel ausgerichtet ist.

von Sandra Kirchner

Spaltung in Industrie- und Entwicklungsländer

Klimakonferenz in Bonn endet enttäuschend

Kreisförmig angeordnete Pulte in mehreren Reihen.

Auf der Vorbereitungskonferenz in Bonn versuchten die Staaten, die Agenda für die kommenden Jahre abzustecken – von der Senkung der CO2-Emissionen über die Anpassung an den Klimawandel bis zum Umgang mit den Klimaschäden. Nicht zuletzt ging es um die Finanzierung von alldem. Weit gekommen sind die Klimadiplomaten nicht.

von Christoph Müller

Teil zwei des sechsten IPCC-Berichts

Die Welt ist bei 1,5 Grad verletzlicher geworden

Houston //Harvey//

Im neuen IPCC-Teilbericht zeigen sich die Fortschritte der Klimawissenschaft. Selbst eine Begrenzung der Erwärmung auf 1,5 Grad hätte gravierende Folgen. Viel stärker als zuvor stellt der Bericht heraus, wie sehr Klimaanpassung von der sozialen Lage gesellschaftlicher Gruppen oder ganzer Länder abhängt.

von Jörg Staude

Neuer UN-Report

Risiko für Waldbrände wächst weltweit

Feuer in Kalifornien verfinstern den Himmel

UN-Experten warnen vor einer Zunahme extremer Feuer um die Hälfte bis zum Jahr 2100. Waldbrände und Klimawandel treiben sich gegenseitig an, so ein neuer Bericht des UN-Umweltprogramms Unep. Regierungen sollen mehr zur Vorbeugung tun.

von Joachim Wille

Nach dem Glasgower Klimagipfel

"Der Pariser Geist lebt noch"

Menschen mit Gasmasken in einem Demonstrationszug, auf Transparenten steht "Coal Kills" und "Go Fossil Free!"

Das Bewusstsein in der Öffentlichkeit, wie ernst die Klimakrise ist und wie dringlich das Handeln, ist so stark wie nie, sagt Jan Kowalzig von Oxfam. Wie auf der Glasgower UN-Konferenz die reicheren mit den ärmeren Ländern beim Thema Klimaschäden umgegangen sind, findet er "erbärmlich".

Interview: Christian Mihatsch, Jörg Staude

Ergebnisse des Klimagipfels COP 26

Paris-Abkommen besteht ersten Test knapp

Zitate aus Briefen von Kindern mit dem Aufruf zu mehr Klimaschutz an einer Wand während der Klimakonferenz in Glasgow.

Die UN-Klimakonferenz in Glasgow hat ihre Ziele knapp erreicht. Für Drama sorgte die Erwähnung von Kohle im Abschlusstext. Richtungweisend für künftige Konferenzen könnten die vielen Initiativen in einzelnen Sektoren sein.

von Christian Mihatsch

COP 26 endet mit einem Tag Verspätung

Glasgower Klimapakt hält 1,5-Grad-Ziel am Leben

Große Halle mit vielen Tischreihen, an denen die Klimagipfel-Delegierten jeweils mit einigem Abstand sitzen, weit vorn das Podium mit der Konferenzpräsidentschaft.

Am Samstagabend verabschiedete der Weltklimagipfel den "Glasgow Climate Pact". Er verpflichtet die Staaten zu deutlich mehr Ehrgeiz, das 1,5-Grad-Ziel zu erreichen. Die Festlegungen zu fossilen Energien wurden nochmals abgeschwächt. Kritisiert werden unzureichende Klimahilfen für Entwicklungsländer und besonders betroffene Staaten.

von Christian Mihatsch, Jörg Staude

COP-26-Schlussverhandlungen

In Glasgow wird um jedes Wort gerungen

Fahnen der UN-Länder vor schönem blauen Himmel

Bei der UN-Klimakonferenz versuchen die knapp 200 Staaten, extrem unterschiedliche Anliegen unter einen Hut zu bringen. Ob die geringfügigen Verbesserungen im Textentwurf von heute Morgen dafür ausreichen, ist jedoch unklar.

von Christian Mihatsch