Anzeige

Umweltentlastung durch Digitalisierung?

"Kurzstreckenflüge für Geschäftsreisende werden überflüssig"

Autobahnausfahrt zum Frankfurter Flughafen inmitten vom Treburer Wald.

Die Lockdowns halfen Deutschland, sein Klimaziel für 2020 zu erfüllen – auch durch Homeoffice und Videokonferenzen. Ob Homeoffice auf lange Sicht CO2 einspart, ist aber fraglich, sagt Jens Clausen vom Borderstep-Institut. Bei Dienstreisen hingegen sei die Sache klar: Sie werden zurückgehen, und das hilft dem Klima.

Interview: Joachim Wille

Knies Woche

Verkehrspolitik versunkener Tage, verspätete Reue und Autofahren für Privilegierte

Porträtaufnahme von Andreas Knie.

Kalenderwoche 25: Mit ihrem Wahlprogramm rückt die Union nur die Stühle am Sonnendeck der Titanic zurecht, sagt Andreas Knie, Sozialwissenschaftler, Mobilitätsforscher und Mitglied des Herausgeberrats von Klimareporter°. Im Verkehr brauche es drastische Maßnahmen wie die Abschaffung des Dienstwagenprivilegs und ein Parkverbot für Privat-Pkw auf öffentlichen Straßen.

Direkte Demokratie

Stadt-Land-Gefälle bringt Schweizer Klimagesetz zu Fall

Landstraße mit Abzweigung, ohne Radweg.

Klimaschutz ist in der Schweiz populär – dennoch verpasste das neue CO2-Gesetz die sicher geglaubte Mehrheit. Nach Donald Trump und den Gelbwesten ist das ein weiteres Warnsignal. Werden die Interessen der Landbevölkerung beim Klimaschutz nicht berücksichtigt, drohen heftige Gegenbewegungen.

von Christian Mihatsch

Deutschland muss CO₂-Zertifikate zukaufen

Pandemie-Profit durch Tempolimit null

fahrendes schwarzes Auto auf einer Straße, dahinter unscharf Bäume und ein Feld

Die Pandemie hat Deutschland nicht nur geholfen, das Klimaziel für 2020 zu erreichen – sie hat auch die Kosten für den Bundeshaushalt, um Emissionsrechte im Rahmen der europäischen Lastenteilung anzukaufen, um einen zwei- bis dreistelligen Millionenbetrag gesenkt.

von Jörg Staude

Parteienstreit über Spritpreiserhöhung

Der CO₂-Preis ist heiß

Bei einer Autoausstellung stehen Besucher um einen großen SUV herum, während ein kleines E-Auto trotz angepriesener großzügiger Förderung unbeachtet in der Ecke steht.

In der Benzinpreisdebatte wollen die Grünen weiter für eine stärkere Preiserhöhung streiten. Dass in dem Grünen-Konzept der CO2-Preis vollständig an die Bevölkerung zurückgegeben werden soll, blenden Kritiker ebenso aus wie die Warnungen von Klima- und Energieexperten: Der CO2-Preis dürfe nicht zahnlos gemacht werden.

von Joachim Wille

Arbeitspapier von Umweltpolitikern

SPD denkt über Klimaprämie nach – ab 2027

Stau auf einer Hauptstraße in Nürnberg.

In der Debatte um den CO2-Preis bei Sprit und Heizen gerät die SPD unter Druck. In einem Klimareporter° vorliegenden Arbeitspapier setzt die Partei bis 2025 auf Entlastungen bei der EEG-Umlage, ab 2027 können sich SPD-Umweltpolitiker aber die von den Grünen vorgeschlagene Klimaprämie vorstellen.

von Jörg Staude

Bundesweite Verkehrswende-Aktionstage

"Jeder Meter Autobahn ist betonierte Klimazerstörung"

Demonstration an der Autobahnbaustelle mit Transparent A 100 stoppen, Hambi bleibt!

An über 70 Orten protestierten am Wochenende Initiativen und Aktionsbündnisse für eine Mobilitätswende und gegen den Aus- und Neubau von Autobahnen. Aktive aus einer Waldbesetzung gegen die geplante A14-Verlängerung durch die Altmark beklagten ein feindseliges Klima. In Berlin fand die jährliche Radsternfahrt statt.

von Jörg Staude

Kemferts Woche

Benzinpreis-Theater, Wasserstoff-Euphorie und das kleine Klima-Programm der SPD

Claudia Kemfert vor verschwommener Bücherwand.

Kalenderwoche 22: Alle wollen Klimaschutz, aber keiner will die dafür nötigen Maßnahmen, Herausforderungen und Chancen erläutern, kritisiert Claudia Kemfert, Professorin für Energiewirtschaft, Chefin des Energie- und Umweltbereichs am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung DIW und Mitglied des Herausgeberrates von Klimareporter°. Wie reagieren Politiker, die "alles über den CO2-Preis regeln" wollen, wenn dieser dann wirklich steigt?

Bahnfahren in der EU

So machen wir europäische Flüge überflüssig

Nachtzug der Österreichischen Bundesbahnen ÖBB in Tirol.

Man könnte ziemlich gut mit dem Zug durch das kleine Europa kommen. Die Realität des grenzüberschreitenden Bahnverkehrs sieht aber anders aus:  teure Tickets, viele Umstiege und sehr lange Fahrten. Das muss und kann sich ändern, fordern drei grüne Bundestagskandidatinnen von den heute tagenden EU-Verkehrsminister:innen.

ein Gastbeitrag von Kathrin Henneberger, Anna Emmendörffer, Emilia Fester

Kurswechsel: So gelingt Verkehrswende (11)

Wie man den Reformstau auflöst

Eine sechsspurige Stadtautobahn in Trogbauweise durchschneidet Berlin im Westen, Süden und künftig auch im Osten.

Der umweltpolitisch engagierte Verkehrsclub VCD legt gemeinsam mit Experten einen Vorschlag für ein Bundesmobilitätsgesetz vor. Es soll eine Verkehrspolitik ermöglichen, die am Gemeinwohl und an Umwelt- und Klimazielen ausgerichtet ist.

von Jörg Staude

Klimabilanz der Bundesverwaltung

Zweifelhaftes Vorbild

Kanzleramt

Um die deutschen Klimaziele zu erreichen, müssen alle ihre Emissionen senken: Unternehmen, private Haushalte, die öffentliche Verwaltung. Geht die Bundesregierung mit gutem Beispiel voran? Eine Analyse.

von Margit Hildebrandt

Meyers Woche

Große Revision, Scheuers Blitz und die IEA als Revoluzzer

Porträtaufnahme von Tim Meyer.

Kalenderwoche 20: Mit einer energie- und klimapolitischen Generalrevision muss eine neue Bundesregierung starten, sagt Tim Meyer, Vorstand beim Öko-Energieversorger Naturstrom und Mitglied des Herausgeberrats von Klimareporter°. Dabei wird es immensen Zeitdruck geben, und mit der starken Beschleunigung von Energie-, Verkehrs- und Mobilitätswende droht eine Preisexplosion in dafür nötigen Gewerken.

Kurswechsel: So gelingt Verkehrswende (10)

Kampf für die ländliche Verkehrswende

Eisenbahnschiene mit nur einem Gleis

Mehr Platz für Fahrräder, ein besserer öffentlicher Nahverkehr und weniger Autos – darum geht es derzeit in vielen Städten. Doch auch auf dem Land wird für eine Verkehrswende gekämpft. Zum Beispiel in Mittelhessen.

von Ralf Hutter

Kabinett beschließt neues Klimagesetz

CO₂-Nachlässe für Landwirtschaft und Verkehr

Selbstgemaltes Plakat: Trotz Karlsruhe hats die Groko nicht gerafft - 2035, nicht 2045.

In Rekordtempo hat die Bundesregierung am heutigen Mittwoch ein neues Klimagesetz mit schärferen Klimazielen beschlossen. Die genügen aber immer noch nicht dem Pariser 1,5-Grad-Ziel, entgegnen Kritiker. Fast völlig fehlten auch schnelle und konkrete Maßnahmen, um die Ziele zu erreichen.

von Jörg Staude

Kurswechsel: So gelingt die Verkehrswende (9)

Der öffentliche Verkehr hat den Kontakt zu den Fahrgästen verloren

Spärlich besetzte Regionalbahn mit einem Schild in englischer Sprache: Helfen Sie, die Verbreitung des Coronavirus zu begrenzen.

Vor allem in den Städten ist in Corona-Zeiten der Anteil der täglichen Wege eingebrochen, die mit Bus oder Bahn zurückgelegt werden. Die Gründe liegen aber tiefer: Der öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) steckt in einer strukturellen Krise, die von der Pandemie schonungslos offengelegt wird.

ein Gastbeitrag von Andreas Knie, Christian Scherf

Mobilitätsforscher über Verkehrspolitik

"Mit der Koalition ist kein Staat mehr zu machen"

Schwarz-Weiß-Foto von 1968: Autostau in der Holtenauer Straße in Kiel.

Die größten Bremser wie die Minister Altmaier, Scholz und Schulze loben die Karlsruher Klimagesetz-Entscheidung – wie zynisch muss Politik sein?, fragt Mobilitätsexperte Andreas Knie. Durch ihre Verfilzung mit der fossilen Wirtschaft sei die Koalition nicht in der Lage, auch nur einen Zentimeter weiterzukommen.

Interview: Jörg Staude

Kommentar

Das Rad neu erfinden

Fahrräder und Auto

Der neue Nationale Radverkehrsplan des Verkehrsministers ist ein deutliches Bekenntnis zur Radfahr-Förderung. Doch wer den zahlreicher gewordenen Fahrrädern auf den Straßen den nötigen Platz geben will, muss ihn den Autos wegnehmen.

ein Kommentar von Joachim Wille

Zehn-Punkte-Plan für Verkehrswende

Umweltverbände wollen das Land aus dem Reform-Stau holen

Neckar-Alb-Bahn bei Kusterdingen im Landkreis Tübingen.

Grundlegende Veränderungen in allen Bereichen der Mobilität fordern Deutschlands Umweltverbände mit Blick auf die Bundestagswahl. Neben der Antriebswende soll es eine "Mobilitätsgarantie" wie in der Schweiz, einen Straßenbaustopp und einen Abbau fossiler Subventionen geben.

von Verena Kern

Knies Woche

Mogelnde Kanzlerkandidaten, vergessene Bürgerenergie und dürftige Fahrradpolitik

Porträtaufnahme von Andreas Knie.

Kalenderwoche 16: Das steuerliche Absetzen der Autokosten muss für alle gewerblichen und privaten Halter komplett beendet werden, fordert Andreas Knie, Sozialwissenschaftler, Mobilitätsforscher und Mitglied des Herausgeberrats von Klimareporter°. Nötig ist für ihn ein Politikansatz, der dem Auto die rechtlichen und finanziellen Privilegien wieder entzieht.

Die gute Nachricht

Frankreichs Parlament will Autoabschaffung belohnen

Stadtplatz mit Autos und einer E-Bike-Fahrerin, im Hintergrund französische Altbauten.

Wer sein Auto gegen ein E-Bike umtauscht, dem soll der Staat 2.500 Euro schenken, finden die Abgeordneten der französischen Nationalversammlung.

von Susanne Schwarz