Beim Plastikabkommen sorgt schon das Prozedere für Streit
Gilt das Konsensprinzip oder sind Abstimmungen möglich? Manche Länder meinen, man habe sich auf Abstimmungen geeinigt, während andere das bestreiten. Aus diesem Grund haben die Verhandler des neuen Weltplastikabkommens zwei Tage verloren.
In Paris beginnen heute Verhandlungen für ein UN-Abkommen gegen die weltweite Verschmutzung mit Kunststoffen. Umweltorganisationen warnen vor "Recycling-Märchen" der Erdöl- und Chemiebranche und fordern flächendeckende Mehrweg-Angebote.
Informelle Treffen wie der Petersberger Klimadialog sollen neuen Schwung in die internationalen Klimaverhandlungen bringen. Die Idee mag gut sein, ist aber auch ein Krisensymptom.
Entkernung des Klimaschutzgesetzes, neues EU-Energiewende-Gesetz, Vanuatu schreibt Klima-Rechtsgeschichte
Die Ampel kann weitermachen – das Klimagesetz wird nach FDP-Vorstellungen umgebaut. Die EU will ihren Ökostrom-Anteil bis 2030 verdoppeln, trotzdem gibt es Kritik. Der Internationale Gerichtshof wird ein Rechtsgutachten zu den völkerrechtlichen Verpflichtungen von Staaten im Klimaschutz vorlegen.
Mit einem Aktionsplan mit hunderten freiwilligen Maßnahmen ging der "Wassergipfel" der Vereinten Nationen gestern zu Ende. Höchste Zeit für einen neuen Umgang mit der überlebenswichtigen Ressource.
Das Abkommen zum Hochseeschutz steht: Die UN-Staaten haben deutliche Verbesserungen beim Schutz der Ozeane beschlossen. Das Ziel von 30 Prozent Schutzgebieten wird nun auch für die Meere erreichbar. Wie schon beim Paris-Vertrag kommt es aber auf die Umsetzung an.
Die Meere außerhalb der 200-Meilen-Zone sind ein nahezu rechtsfreier Raum. Deshalb gab es keine Rechtsgrundlage, um dort Schutzgebiete zu schaffen, in denen kommerzielle Aktivitäten verboten sind. Diese Lücke im internationalen Recht wird nun durch ein neues UN-Abkommen geschlossen.
Der neue Weltvertrag zur Rettung der Biodiversität hat echtes Potenzial, sagt Florian Titze, WWF-Experte für internationale Politik. Voraussetzung sei aber, dass die Staaten ihre gemachten Zusagen wirklich eingehalten. Das gelte auch für Deutschland.
Das jetzt geschlossene UN-Abkommen zum Schutz der Artenvielfalt hat eine vergleichbare Bedeutung wie das Paris-Abkommen beim Klimaschutz. Doch die eigentliche Arbeit, um die Ökosysteme und damit die Lebensgrundlagen zu stabilisieren, beginnt erst.
Knapp ein Drittel der Erde soll unter Schutz gestellt werden
Die Natur ist weltweit auf dem Rückzug, viele Arten stehen vor dem Aussterben. Das bedroht die Stabilität des Ökosystems der Erde und damit auch die Lebensgrundlagen der Menschen. Die Staaten haben das erkannt und wollen nun gegensteuern.
Die UN-Biodiversitätskonferenz hat bisher sogar Rückschritte gebracht. Naturschutzverbände befürchten das Schlimmste. Allein die nun anreisenden Ministerinnen und Minister können es noch richten. Es geht auch um klima- und naturschädliche Energie- und Agrarsubventionen.
Vor einem Vierteljahrhundert wurde das Kyoto-Protokoll verabschiedet. Es war der erste Weltvertrag, der das Klima retten sollte. Doch die globalen Treibhausgas-Emissionen liegen heute viel höher als damals.
Die 27. UN-Klimakonferenz in Sharm el-Sheikh gilt weithin als Fehlschlag, weil es nicht gelungen ist, wirksame Beschlüsse zur Senkung der Treibhausgas-Emissionen zu fassen. Dabei ist die Klimadiplomatie dieses Jahr in eine neue Phase eingetreten. Fünf Thesen.
Die Staaten der Welt nehmen einen neuen Anlauf, endlich mit einem wirksamen Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen zu beginnen. Helfen sollen die Unterschutzstellung von 30 Prozent der Erdoberfläche und ein ökonomischer Blick auf die Natur. Ob das klappt, ist ungewiss.
Die Stabilität des planetaren Ökosystems beruht auf dem Zusammenspiel von Millionen verschiedener Tier- und Pflanzenarten. Doch diese sterben immer schneller aus, was die Länder der Welt nun stoppen wollen. Noch ist aber offen, ob sie auch bereit sind, dafür etwas zu tun.
Der Klimagipfel COP 27 in Sharm el-Sheikh könnte als eine der bedeutenden UN-Konferenzen in die Annalen eingehen: als die Konferenz, an der endlich die Billionen der Finanzmärkte für den Kampf gegen die Klimakrise mobilisiert wurden. Weltbank und IWF sollten nun – wie einst Mario Draghi – tun, "whatever it takes".
UN-Organisationen warnen vor der Klimaschutz-Lücke, die das 1,5-Grad-Ziel unerreichbar macht. Die Zeit für schrittweise Änderungen sei inzwischen vorbei. Deutschlands Außenministerin Baerbock setzt unterdessen die Erwartungen an den kommenden Klimagipfel denkbar niedrig an.
Eine neue Studie zeigt, dass die Erderwärmung die Megaflut in Pakistan wahrscheinlich getriggert hat. Der UN-Generalsekretär warnt die Industriestaaten vor einem Weiter-so. Sie müssten endlich ihre Verantwortung für die Klimakrise anerkennen und die Treibhausgas-Emissionen reduzieren.
Das UN-Klimasekretariat wird künftig von Simon Stiell, einem Politiker des karibischen Inselstaats Grenada, geleitet. Stiell gilt als engagierter Vertreter einer anspruchsvollen Klimapolitik, die am 1,5-Grad-Ziel ausgerichtet ist.
Vier Jahre lief das Forschungsprojekt zum Wert der Natur. Nun ist sie da, die Bibel der Naturschützer. Doch was macht die Welt damit? Erstmal das Gipfeltreffen dazu verschieben.