Mit der Hitze kommt auch das Reizgas: Eine stark erhöhte Ozon-Belastung war dieser Tage vor allem im Westen Deutschlands festzustellen. Noch höher sind die Werte in Südeuropa.
"Holt euch Tempo 30 selbst, wenn die Bundesregierung es euch nicht gibt", sagt die Deutsche Umwelthilfe und startet Mitmach-Aktionen für geschwindigkeitsbegrenzte Städte und Ortschaften. Bürger:innen und Kommunen erhalten Anregungen, um selbst aktiv zu werden. Das Motto: "Für immer unter 30."
Die Weltgesundheitsorganisation appelliert an den kommenden UN-Klimagipfel in Glasgow, endlich die Verbrennung von Kohle, Öl und Gas zu stoppen. Die Klimakrise sei die größte Gesundheitsbedrohung für die Menschheit.
Die Weltgesundheitsorganisation hält schärfere Grenzwerte bei Stickoxiden und Feinstaub für nötig. Ihre neuen Empfehlungen liegen teilweise stark unter den bisherigen Werten. Die WHO betont, dass weniger Verschmutzung auch zum Klimaschutz beiträgt.
Welche Zukunft hat der Verbrennungsmotor? Das fragen sich viele, die irgendwie mit dem Verkehr zu tun haben. Nur der jüngste Autogipfel gestern Abend im Kanzleramt nicht. Dabei gibt es für einen klimafreundlichen Autoverkehr sogar noch ein größeres Problem.
Wer klimaneutrales Fliegen will, muss sich auch um Stickoxide kümmern
Vor 13 Jahren hat die EU eine Regelung versprochen, um die Stickoxidemissionen beim Fliegen in den Griff zu bekommen. Jetzt soll es einen Vorschlag geben – so lange haben Politik und Branche das Klimaproblem weiterfliegen lassen.
Wo die Luft verschmutzt ist, sterben mehr Menschen
Auch die Umwelt hat einen Einfluss auf den Verlauf der Corona-Krise: In Regionen mit schlechter Luft führt die Pandemie besonders oft zum Tod, wie Studien ergeben.
Weil die Belastung durch den Autoverkehr in Berlin wächst, haben Bürgerinitiativen am Wochenende zwei Straßenabschnitte für mehrere Stunden besetzt. Doch nicht überall in der Hauptstadt stoßen Schritte für weniger Autoverkehr auf Zustimmung.
Schon vor zwei Monaten ist die Kohlebranche mit ihrer Klage gegen die neuen EU-Emissionsgrenzen für Stickoxide und Quecksilber gescheitert. Publik wurde das nicht, auch im Endbericht der Kohlekommission liest man nichts dazu. Dabei halten nur vier Braunkohleblöcke die Schadstoff-Vorgaben ein.
Politische Alleingänge, beschämende Medien und postfaktische Zeiten
Kalenderwoche 5: Das Eingreifen von Bundesminister Scheuer in die Verkehrskommission zeigt, dass seine CSU keinen Wechsel in der Verkehrspolitik will, sagt Andreas Knie, Sozialwissenschaftler, Mobilitätsforscher und Mitglied des Kuratoriums von Klimareporter°. Die Verkehrswende ist in einem regierungsunabhängigen Gremium besser aufgehoben.
Die Debatte um die Stickoxidwerte erinnert an Auseinandersetzungen über den Klimawandel: Vermeintliche Experten verbreiten krude Thesen, um Zweifel an den wissenschaftlichen Zusammenhängen zu säen. Doch Medien bieten krassen Außenseitermeinungen eine Bühne – aufgrund einer falsch verstandenen Pflicht zur Ausgewogenheit.
Forderungen nach einem Tempolimit sind in Deutschland äußerst umstritten – nicht nur, wenn rasende Autobahnpiloten gebremst werden sollen, sondern auch, wenn es um Rheinschiffe geht. Bei Letzteren war die Begründung aber auch etwas fadenscheinig.
Mithilfe neuer Satellitendaten hat Greenpeace die weltweit größten Quellen von Stickoxiden ausgemacht. Die Verursacher können sich jetzt nicht mehr verstecken. Auch für die Messung von Treibhausgasen bieten Satelliten große Chancen.
Fahrgastschiffe pusten ihre Abgase ungefiltert in die Luft, mitten in ohnehin stark belasteten Städten. Ein Berliner Verband will nun Elektroschiffe voranbringen, stößt jedoch auf Widerstände.
Die große Koalition hat sich nun doch zu einem Maßnahmenpaket für ältere Dieselfahrzeuge durchgerungen. Doch selbst wenn die Autoindustrie doch noch mitziehen würde, wäre beim Problemthema Verkehr wenig gewonnen.
Vor drei Jahren wurde bekannt, dass der VW-Konzern illegale Abschalteinrichtungen bei seinen Diesel-Pkw eingebaut hat. Auch andere Hersteller haben die Schummel-Software verwendet, doch die Politik zeigt kaum Interesse an einer Aufarbeitung. Umweltschützer und Verkehrsexperten sprechen von Totalversagen.
Die seit über einem Jahr geltenden schärferen EU-Schadstoffgrenzen für Kraftwerke will die Bundesregierung erst im Frühjahr 2019 in eigene Gesetze gießen. Wann diese dann in Kraft treten, ist unklar. Die Regierung hofft, dass die Unternehmen derweil die Grenzwerte von sich aus einhalten.
Auch in der Pendlerhauptstadt Frankfurt am Main wird es Diesel-Fahrverbote geben, hat nun ein Gericht entschieden. Doch klar ist: Ohne eine echte Verkehrswende wird es weder gesunde Luft noch Klimaschutz in den Städten geben. Wie sie gelingen könnte, soll in fünf Modellkommunen in Deutschland ausprobiert werden.
Nicht nur Diesel, auch die Kohleverbrennung belastet die Luft mit Schadstoffen. Bund, Länder und Lobbyverbände verzögern aber EU-Vorgaben zu schärferen Grenzwerten für die über 100 deutschen Kohlekraftwerke. Umweltverbände kritisieren den Rechtsbruch zulasten der Gesundheit.
Die EU-Kommission verklagt Deutschland vor dem Europäischen Gerichtshof wegen Missachtung der Gesetze zur Luftreinhaltung. Dass es so weit kommen konnte, liegt auch an der inkonsequenten Klimapolitik der Bundesregierung.