Die gute Nachricht

G7 stoppt ab 2022 Geld für Kohlekraftwerke

Luftaufnahme eines Kohlekraftwerks mit zwei in Betrachtungsrichtung qualmenden Schornsteinen.

Minister:innen der sieben Industrieländer, darunter Deutschland, haben sich bei einem virtuellen Treffen darauf geeinigt, die staatliche Unterstützung für Kohle zu beenden. Bei Öl und Gas bleiben sie vage.

von Susanne Schwarz

Brisanter IEA-Report

Fossiles Auslaufmodell

Der Braunkohletagebau Garzweiler, weit im Hintergrund dampfen Kohlekraftwerke gegen den blauen Himmel.

Die Internationale Energieagentur fordert überraschend einen sofortigen Stopp von Investitionen in Kohle, Erdöl und Erdgas. Nur mit einem radikalen Kurswechsel ließen sich die klimaschädlichen Emissionen bis 2050 auf netto null bringen.

von Joachim Wille

Experte zu Steinkohle-Ausschreibungen

"Eine Ausnahme ist das Kraftwerk Moorburg nicht"

Dampfende Kühltürme des Kraftwerkes Westfalen aus der Ferne.

Klimapolitisch wäre es besser, Steinkohle-Kraftwerke entsprechend ihren CO2‑Vermeidungskosten stillzulegen, sagt Tim Höfer vom Energieberatungsunternehmen Enervis. Mit den Steinkohle-Ausschreibungen gehen gleichzeitig sehr alte wie auch neue Anlagen vom Netz, ergab eine Enervis-Studie für den Ökostromer Greenpeace Energy.

Interview: Jörg Staude

Die gute Nachricht

Asiatische Entwicklungsbank plant den Kohleausstieg

Menschen mit Gasmasken in einem Demonstrationszug, auf Transparenten steht "Coal Kills" und "Go Fossil Free!"

Das Geldinstitut will nicht mehr in Kohleförderung oder -verstromung investieren, so steht es in einem Entwurf seiner neuen Energiepolitik. Auch von den anderen fossilen Energieträgern will sich die Bank teilweise abwenden.

von Susanne Schwarz

Ausschreibungsergebnis

Steinkohleausstieg spart mehr Geld, aber weniger CO₂

Das Bild zeigt ein Kohlekraftwerk. Im Vordergrund stehen einige Windräder.

Bis zum Jahresende werden weitere 1.500 Megawatt Steinkohleverstromungs-Kapazität stillgelegt. Das ergab die zweite Ausschreibungsrunde der Bundesnetzagentur. Die fällt preiswerter aus als die erste, bringt aber noch weniger fürs Klima.

von Jörg Staude

Globale Analyse

Corona infiziert Kohle

Luftaufnahme eines Kohlekraftwerks mit zwei in Betrachtungsrichtung qualmenden Schornsteinen.

Der besonders klimaschädliche Energieträger wird weltweit weniger für die Stromerzeugung genutzt. China bildet die große Ausnahme: Hier sind weiterhin zahlreiche neue Kraftwerke geplant.

von Joachim Wille

West Cumbria Mining

Großbritannien erlaubt neue Kohlemine

Küste im Nordwesten Großbritanniens

Erstmals seit Langem wird in Großbritannien wieder eine neue Steinkohlemine eröffnet. Die Johnson-Regierung verzichtet darauf, das umstrittene Projekt zu blockieren – trotz beschlossenem Kohleausstieg und Netto-Null-Ziel für 2050. Kritiker:innen werfen dem Gastgeber der nächsten Klimakonferenz "Heuchelei" vor.

von Verena Kern

Greenwashing-Vorwürfe

Blackrock nur schwachgrün

Turmhochhaus und hellgrünes Eingangsgebäude mit der Aufschrift: Blackrock.

Der vor einem Jahr angekündigte Kohleausstieg des weltgrößten Finanzkonzerns hat die Geschäfte bisher kaum klimafreundlicher gemacht, ergibt eine NGO-Analyse. Blackrock sei sogar am Neubau von Kohlekraftwerken beteiligt. Der US-Riese entgegnet, sein Einfluss sei begrenzt.

von Joachim Wille

Kohleausstieg

Alte Steinkohle spart kaum CO₂ ein

Dampfendes Kohlekraftwerk Niederaußem in Bergheim bei Köln

Seit dem Jahreswechsel sind in Deutschland über 5.000 Megawatt Kohlekraft nicht mehr am Netz – die erste Rate des gesetzlichen Kohleausstiegs. Wie viel CO2 damit eingespart wird, ist aber nicht so ganz klar.

von Jörg Staude

Ergebnis von Stilllegungs-Auktion

Auch "neuer" Steinkohle wird der Ausstieg bezahlt

Steinkohlekraftwerk in Hamburg-Moorburg an der Elbe mit großem Kühlturm.

Die erste Ausschreibung zur Steinkohle-Stilllegung endet doppelt überraschend: Die Kraftwerkseigner wollten deutlich mehr als die ausgeschriebenen 4.000 Megawatt loswerden. RWE und Vattenfall setzen sich mit nagelneuen Kraftwerks-Blöcken durch.

von Jörg Staude

EU prüft Braunkohle-Regelung

Milliarden-Entschädigungen in der Schwebe

Typische Braunkohle-Mondlandschaft, in der sogar der riesige Kohlebagger klein aussieht, dahinter das große Braunkohlekraftwerk Schwarze Pumpe.

Die EU-Kommission hat am Mittwoch grünes Licht für den deutschen Steinkohleausstieg erteilt. Beim Braunkohle-Deal wird es dagegen ein monatelanges Prüfverfahren geben. Dabei geht es um die Frage, ob die Konzerne RWE und Leag angemessene Gegenleistungen erbringen.

von Jörg Staude

Großbritannien

Rückkehr der Kohle

Entwurf der geplanten neuen Kohlemine in Nordengland, die komplett überdacht sein soll

Trotz beschlossenem britischen Kohleausstieg will der Konzern West Cumbria Mining unter dem Meeresboden vor der nordwestenglischen Küste eine neue Kohlemine öffnen. Gestern genehmigte die lokale Verwaltung das umstrittene Projekt in unmittelbarer Nähe zum Nuklearkomplex Sellafield. Nun muss London entscheiden.

von Verena Kern

Steinkohle-Ausstieg

Vattenfall gibt Moorburg in Stilllegungs-Auktion

Moorburg

Fünf Jahre nach der Inbetriebnahme könnte das Aus für das umstrittene Steinkohlekraftwerk in Hamburg-Moorburg kommen. Der Vattenfall-Konzern hat das Kraftwerk zur ersten Stilllegungs-Auktion der Bundesnetzagentur angemeldet. Bei Zuschlag winken bis zu einer Viertelmilliarde Euro Entschädigung.

von Jörg Staude

"Heimischer Energieträger"

Indien setzt auf Kohle

Ein riesiges Kohlekraftwerk ragt aus dem Dunst, davor ein Wäldchen.

Indien hat gigantische Kohleprojekte in sein Corona-Krisenpaket aufgenommen. Betroffen sind viele wertvolle Waldflächen und die dort lebende indigene Bevölkerung. Zwar sind Solarparks inzwischen billiger, doch die Kohlebranche ist mit der politischen Führung verbandelt.

von Joachim Wille

Der Klima-Lügendetektor

Vattenfall: Sein Kraftwerk Moorburg dichtmachen

Logo-Schriftzug: ​Der Klima-Lügendetektor

Jetzt wird der schwedische Konzern deutlich: "Wir bei Vattenfall glauben, dass die Lösung eine Energieerzeugung frei von fossilen Brennstoffen ist." Es müsse sich schnell etwas ändern – wegen des Klimas. Sicherlich geht nun das Kohlekraftwerk Moorburg vom Netz.

eine Kolumne von klima-luegendetektor.de

Förderung wird zu teuer

Tschechien erwägt Aus für Steinkohle

Neuer und alter Förderturm des tschechischen Steinkohlebergwerks Darkov.

Von einem Kohleausstieg will die tschechische Regierung bislang nichts wissen. Doch die hohen Covid-19-Infektionszahlen unter den Steinkohle-Bergleuten und stark gefallene Kohlepreise zwingen sie zum Umdenken.

von Verena Kern

Wasserstoff auf Japanisch

Frühstarter mit Makel

Messegelände "Big Sight" in Tokio bei Nacht

Japan hat schon seit 2017 eine Wasserstoffstrategie und setzt auf den sauberen Energieträger als "neues Öl". Doch der Wasserstoff wird weitgehend fossil produziert. Fürs Klima sollen die Pläne trotzdem aufgehen, indem die umstrittene Verpressung von CO2 ins Spiel kommt.

von Katja Dombrowski

Japanischer Energieplan wird umgesetzt

Japan will 100 Kohlemeiler schließen

Gewirr von Rohren im japanischen Kohlekraftwerk Isogo

Dass Japan 100 Kohlekraftwerksblöcke vom Netz nehmen will, kommt überraschend und klingt eindrucksvoll. Tatsächlich passt das Land nur seine Kapazität an den bestehenden Energieplan an. Der sieht deutlich mehr Atomstrom und etwas mehr Grünstrom vor. Gleichzeitig sind 16 neue Kohleblöcke im Bau.

von Christian Mihatsch

Kommentar

Die einstigen Freunde der Kohle

Der Beschluss zum Kohleausstieg, den jetzt Regierungspolitiker als historisch bejubeln, ist eher Ausdruck eines historischen Versagens. Doch Selbstkritik ist bei den einstigen Freunden der Kohle weitgehend unbekannt. 

ein Kommentar von Jörg Staude

Kohleausstiegsgesetz beschlossen

Deutschland will noch bis 2038 Kohle verstromen

Der deutsche Kohleausstieg ist besiegelt, hohe Entschädigungen für die Kohlekonzerne inklusive. Grüne, Linke und die Klimabewegung kritisieren, dass ein Ausstieg im Jahr 2038 nicht mit dem globalen 1,5-Grad-Ziel vereinbar sei.

von Susanne Schwarz