Sechs-Jahres-Bericht zur Klimaanpassung

"Schwammstadt" kann nicht bis morgen warten

Qualm steigt von einem brennenden Wald auf

Bei mehr als 30 von 100 bekannten Auswirkungen des Klimawandels besteht in Deutschland "sehr dringender Handlungsbedarf", um Infrastruktur und Lebensräume anzupassen. Das ergab die neue Klimawirkungs- und Risikoanalyse des Bundes, die heute vorgestellt wurde.

von Verena Kern

Graue Energie

Sanieren statt abreißen

Abriss der sogenannten Tortenschachtel, einer Kaufhof-Filiale am Berliner Platz in Ludwigshafen, im Jahr 2015.

Viele alte Gebäude werden heute abgebrochen, obwohl sie modernisiert werden könnten. Architekten fordern dringend ein Umdenken bei allen Beteiligten, auch um die Klimaziele erreichen zu können.

von Joachim Wille

Der gute Wille

Bäume statt Depressionen

Bagger planieren ein Gelände, offenbar soll dort was gebaut werden. Im Hintergrund ein paar Bäume.

Stadtbewohner, die Straßenbäume im direkten Umfeld vorfinden, leiden seltener an Depressionserkrankungen. Das konnten Leipziger Forscher jetzt mit "harten" Daten belegen. Ein Grund mehr für Kommunen, grüner zu werden.

eine Kolumne von Joachim Wille

Der gute Wille

Strom von der Hauswand

Die Wand eines Wohnhochhauses ist vollständig mit Sonnenkollektoren bedeckt.

Die Photovoltaik muss viel schneller als bisher ausgebaut werden. Zum Glück gibt es jede Menge Platz dafür: nicht nur auf den Dächern, sondern auch an den Fassaden der Gebäude.

eine Kolumne von Joachim Wille

Kommunalunternehmen legen Plan vor

"Erst Mensch und Tier, dann der Golfplatz"

Rasen wird aus einer Leitung beregnet.

Der kommunale Spitzenverband VKU will Städte und Gemeinden klimarobuster machen. Zudem erwartet der Verband, dass die Kommunen im Dialog mit der Lokalwirtschaft Strategien für einen schonenderen Umgang mit Wasser entwickeln. 

von Ben Balzereit

Verkehrsforscher fordert Stadtumbau

"Corona darf die Mobilitätswende nicht ausbremsen"

Autofreier Stadtverkehr am Rotterdamer Hauptbahnhof

Können wir uns in Corona-Zeiten die Verkehrswende überhaupt noch leisten? Verkehrswissenschaftler Helmut Holzapfel sagt: Der Umbau muss gerade jetzt kommen, und dazu müssen die Milliardensubventionen für Dieselsprit, Flughäfen und Plug-in-Hybride abgeschafft werden.

Interview: Joachim Wille

Nachhaltige Infrastrukturen

Bäume auf die Dächer – Wälder in die Stadt

Fassadenbegrünung am Paula-Modersohn-Platz in Freiburg-Vauban

Jeder Wald vermittelt die Botschaft eines geschlossenen Kreislaufs. Doch unsere Wälder sterben zurzeit, weil 80 Prozent der Bäume in Deutschland krank sind. Stirbt erst der Wald und dann der Mensch?

ein Gastbeitrag von Franz Alt

Vernetzt planen

So kommt der Klimaschutz in die Städte

Stadtkulisse mit neuen mehrstöckigen Gebäuden, Straße, Straßenschildern, Bäumen und Baukran.

Die kommunale Planung muss sich ändern, wenn die Infrastruktur Lebensqualität und Klimaschutz sicherstellen soll. Eine Kita im Berliner Bezirk Pankow macht das mit wissenschaftlicher Begleitung vorbildlich.

von Verena Kern

Rollback oder Öko-Neustart?

"Wir müssen den Straßenraum neu aufteilen"

Zwei Passanten mit Mundschutz auf einer Kreuzung

Fridays ohne Future? Städte und Gemeinden leiden finanziell stark unter der Coronakrise. Die Gefahr: Für Klimaschutz ist plötzlich kein Geld mehr da. Wie man gegensteuern kann, erläutert Tanja Kenkmann vom Freiburger Öko-Institut. Die Interview-Serie von Klimareporter° zum Corona-Neustart – Teil 5.

Interview: Joachim Wille

Ökologischer Umbau

"Autospuren zu Radwegen umwidmen"

Radfahrer auf einer Straße, im Hintergrund das Frankfurter Bankenviertel.

Nach der akuten Corona-Krise braucht Deutschland ein Städtebauprogramm, das Läden und Kultureinrichtungen zur wohnortnahen Versorgung rettet, sagt der Verkehrsexperte Helmut Holzapfel. Die Subventionen für Lkw und Pkw fortzuschreiben und womöglich noch zu erhöhen wäre der falsche Weg.

Interview: Joachim Wille

Debatte im Bundesrat

Kohleausstieg schneller als das Gesetz

Einheitlich gekleidete BUND-Umweltschützer demonstrieren mit einem Papp-Kohlekraftwerk und Transparenten vor dem Bundesratsgebäude.

Erst die Verluste beim Kohlestrom und jetzt noch die Corona-Krise. Die großen fossilen Stromerzeuger in Deutschland geraten mehr und mehr unter Druck. Davon recht unbeeindruckt debattierte der Bundesrat am Freitag zum ersten Mal über das Kohleausstiegsgesetz. Die Länderkammer sieht ihre Zustimmung noch in weiter Ferne.

von Jörg Staude

Debatte um Nulltarif

Bus und Bahn in Luxemburg jetzt gratis

Zwei sehr moderne Straßenbahnen stehen nebeneinander an einer Haltestelle am Großen Theater in Luxemburg.

Als erstes Land macht Luxemburg das Fahren mit Bahnen und Bussen kostenlos – und bekommt dafür Aufmerksamkeit und Lob. Trotzdem kann die Gratisbeförderung nur ein Schritt von vielen sein, finden Verkehrsexpert:innen. Ob das Auto häufiger stehen bleibt, entscheidet vor allem ein gut ausgebautes, zuverlässiges Angebot.

von Sandra Kirchner

Umfrage zur Energiewende

Solardächer sind beliebteste Kraftwerke

Zwei Monteure installieren eine große Photovoltaikanlage auf einem Hausdach.

Solaranlagen auf Dächern finden den meisten Zuspruch, wenn es um die künftige Energieversorgung in Deutschland geht. Nahezu jeder Zweite bevorzugt diese Form der Energieerzeugung, jeder Dritte die Windkraft auf See.

von Jörg Staude, Susanne Schwarz

Noch mehr Kritik am Ausstiegsgesetz

Städtische Steinkohle klagt über Braunkohle-Deal

Aus der Ferne betrachtet, stehen drei Kohlekraftwerke mit rauchenden Schornsteinen nebeneinander im Dunst.

Dass die Einigung von Bund und Kohleländern aus der letzten Woche offensichtlich die Braunkohle bevorteilt, hat jetzt auch Stadtwerke und ihre Eigner aufgeschreckt. Der Verband Kommunaler Unternehmen beklagt, dass der Ausstieg nun zulasten städtischer Energieunternehmen geht.

von Jörg Staude

Klimanotlage in Berlin

Ideenreichtum und Geldmangel

Solaratlas Berlin

Berlin hat kürzlich wie viele andere deutsche Städte den Klimanotstand ausgerufen. Doch den Klimaschutz in den Bezirken der Hauptstadt voranzubringen ist nicht immer einfach. Zwei Praktiker berichten.

von Susanne Schwarz

Die USA auf dem Weltklimagipfel

Die Bremser und die Treiber

Hier ist der New Yorker Milliardär und Philantroph Michael Bloomberg zu sehen

Obwohl Donald Trump den Austritt aus dem Paris-Vertrag erklärt hat, verhält sich die US-Delegation auf dem Klimagipfel in Madrid nicht, als würde sie alles bald nichts mehr angehen – sie blockiert an wichtigen Stellen. Das will eine Koalition von US-Städten, Unis, Bundesstaaten und Unternehmen ausgleichen. Eine Studie hat ihr Potenzial ermittelt.

von Susanne Schwarz

Extremwetter in Städten

Die Folgen des Klimawandels abmildern

Hochwasser Mai 2016 Heidelberg

Forscher haben Konzepte entwickelt, wie sich Städte besser an Hitzewellen und Starkregen anpassen können. Dazu gehört, das Stadtgrün nicht länger mit Trinkwasser zu gießen. Um die Erkenntnisse der Wissenschaftler anzuwenden, müssen sich aber Planungsprozesse grundlegend ändern.

von Pamela Dörhöfer

Wie Wohnen Mobilität bestimmt

Der Abriss der Tiefgarage

Balkengrafik: Baukosten pro Fahrrad- und Pkw-Stellplatz, vom Fahrradbügel für 120 Euro bis zum Tiefgaragenplatz für 25.000 Euro.

Wer Autos aus seiner Wohnumgebung verbannt, gewinnt nicht nur öffentlichen Raum zurück und tut etwas für Gesundheit und Klimaschutz. Bauen und Wohnen können auch preiswerter werden, zeigt das nach drei Jahren abgeschlossene Projekt "Wohnen leitet Mobilität" des ökologisch orientierten Verkehrsclubs VCD.

von Jörg Staude

Baupolitik, Flächenfraß und Klima

Unterm Asphalt ist kein Leben

Blaue Dächer einer Einfamilienhaussiedlung von oben betrachtet.

Der Boden ist der zweitgrößte Kohlenstoffspeicher der Erde. Wird er versiegelt, trägt das zum Klimawandel bei. Doch die Bauwut in Deutschland ist ungebremst. Dafür sorgt auch die Bundesregierung: mit Einfach-Baurecht, Pendlerpauschale, Baukindergeld und Vorrang fürs Auto.

von Katja Dombrowski

Städtenetzwerk C40

US-Städte wollen Trump ersetzen

Skyline von Santiago de Chile

Bei den UN-Klimakonferenzen sitzen nur Staaten am Verhandlungstisch. US-amerikanische Bürgermeister wollen das ändern und beim nächsten Gipfeltreffen Ende des Jahres in Chile direkt und an Präsident Trump vorbei mitreden.

von Verena Kern