Fünfter globaler Klimastreik

"Größte Online-Demonstration der Geschichte"

Vor dem Reichstagsgebäude in Berlin liegen Tausende Plakate, darin groß der Schriftzug "Fight every crisis", der auf die Coronakrise und die Klimakrise anspielt.

Der globale Klimastreik fand heute im Internet statt. Seit Corona und Social Distancing hat die Fridays-for-Future-Bewegung ihr wichtigstes Druckmittel verloren: die Straße. Was hat der Streik im Netz gebracht?

von Annika Keilen

Globaler Klimastreik

Leere Straßen, volles Netz

Viele in die Höhe gereckte Hände, am Rand sind selbstgemalte Demoschilder und ein Fridays-for-Future-Transparent zu sehen.

Ihren heutigen globalen Streik für das Klima hat die Fridays-for-Future-Bewegung ins Internet verlagert. Es geht um die Klima-Anstrengungen der Staaten, die eigentlich verfünffacht werden müssen. Aber wird dafür in diesem Jahr genug Aufmerksamkeit da sein?

von Susanne Schwarz, Annika Keilen

50 Jahre "Earth Day"

Von Punk zu Puppenstube

Kinderbastelei: Vogel und Marienkäfer auf Baum aus Papier

Diese Woche ist der Earth Day 50 geworden. In den USA hat der Tag der Erde die Umweltbewegung stark geprägt. Die Pionier:innen blicken jedoch kritisch auf das, was aus dem Aktionstag geworden ist.

von Molly Taft

Kohlekraftwerk soll noch gestoppt werden

Über Helsinki nach Datteln

Kraftwerk Datteln 4 mit dem 180 Meter hohen Kühlturm hinter einem Wald, vom Deusenberg bei Dortmund aufgenommen.

Dass mit Datteln 4 ein neues großes Kohlekraftwerk ans Netz gehen soll, will die Umwelt- und Klimabewegung noch verhindern. Weil die deutsche Energiepolitik derzeit im Corona-Schlaf zu liegen scheint, nimmt die Bewegung jetzt den Umweg über Helsinki.

von Jörg Staude

Klimakrise, Ölpreis-Crash, Corona

"Die Menschheit wird nicht vergessen"

Porträtaufnahme von Christiana Figueres.

Eine weltweite Energiewende kann eine gemeinsame Lösung für die aktuellen Krisen sein, sagt die frühere UN-Klimachefin Christiana Figueres. Die Menschen werden sich später daran erinnern, wie ihre politischen Führungen in diesen Wochen die Weichen gestellt haben.

Interview: Susanne Schwarz

Balthesens Aufbruch

Die vermeintlich unpolitischen Krisen

Junge Frau mit ernstem Blick und geblümtem Mundschutz

Jetzt geht es darum, mithilfe von wissenschaftlicher Beratung Politik gegen Corona zu machen – dann ist der Klimawandel dran. Eines haben beide Krisen gemeinsam: Sie sind ungerecht, obwohl scheinbar alle im selben Boot sitzen.

eine Kolumne von Elena Balthesen

Coronakrise und Umweltkrise

Finanzhilfen nur mit 1,5-Grad-Standards

Etliche Flugzeuge der Lufthansa stehen auf dem Flughafen Frankfurt am Main herum.

Einige Politiker wollen CO2-Preise und Umweltauflagen aussetzen, um die Wirtschaft zu entlasten. Doch für die Rettungsmaßnahmen braucht es Leitplanken. Gelder dürfen nur an Unternehmen fließen, deren Geschäfte die planetaren Grenzen und das Gemeinwohl nicht gefährden.

ein Gastbeitrag von Annemarie Botzki

Deutsches Klimaziel

Kann "German Zero" Deutschland bis 2035 klimaneutral machen?

Carolin Kebekus spricht in Mikro

Promis aus Unterhaltung, Sport, Wirtschaft und Wissenschaft fordern mit der Klima-Kampagne "German Zero" ein klimaneutrales Deutschland für 2035. Manche Klimaexpert:innen zweifeln daran, dass der Plan eins zu eins umsetzbar ist. Schaut man sich aber die internationalen Klimaziele an, liegt nahe: Nötig wäre es.

von Susanne Schwarz

Klimaprotest in Zeiten von Corona

"Kein Schulstreik im Internet"

Farbige Demonstrationsschilder: "No nature, no future" – "Science not slilence"

Freiheitsbeschränkungen, um eine Krise zu bewältigen: Für viele vor Kurzem noch undenkbar, jetzt Realität. Carla Reemtsma von Fridays for Future über die Unterschiede im politischen Umgang mit Klima und Corona – und darüber, wie die Bewegung ihre Forderungen jetzt in der Öffentlichkeit platzieren will.

von Annika Keilen

Fridays for Future verlegt Demos ins Internet

Die Macht der Straße zieht ins Netz

Youtube-Startbild mit Greta Thunberg im Friesennerz.

Im vergangenen Sommer eroberte Fridays for Future mit wöchentlichen Demos die politische Landschaft. Wie überlebt eine Protestbewegung, deren Einfluss vor allem auf der Macht der Straße beruht, die Coronakrise?

von Annika Keilen

Klimaaktivist über Datteln 4

Das Klima in der Hand der Aktionär:innen

Sonnenaufgang über Meckinghoven, im Hintergrund rauchende Schornsteine des alten Kohlekraftwerks Datteln.

Die finnische Regierung verkauft sich gern als grün und nachhaltig. Zugleich ist sie finanziell am Kohlekraftwerk Datteln 4 im Ruhrgebiet beteiligt. Diese grotesken Verbindungen von profitorientierten Unternehmen mit der Politik müssen angesichts der Klimakrise ein Ende haben.

ein Gastbeitrag von Johnny Parks

Häußermanns Bewegungsbericht

Für eine gerechte Gesellschaft ist es nie zu spät

Degrowth-Sommerschule 2015

Begriffe wie "Netto-Null" und "Klimaneutralität" klingen seriöser als Umverteilung. Aber hat die Aussicht auf eine "Null" jemals politische Energien freigesetzt? Die erste Auflage des "Klimaplans von unten" zeigt jetzt Lösungen für die Klimakrise.

eine Kolumne von Dorothee Häußermann

Balthesens Aufbruch

Unser Klimastreik baut Brücken

Langfristig wird sich auch Fridays for Future politisch einordnen müssen – aber gerade ist etwas anderes wichtiger.

eine Kolumne von Elena Balthesen

Frühere UN-Klimachefin

Figueres ruft zu zivilem Ungehorsam auf

Christiana Figueres spricht in Mikro

Sie hat die internationale Klimadiplomatie aus der Kopenhagen-Frustration in den Paris-Jubel geführt: die frühere UN-Klimachefin Christiana Figueres. Jetzt hat sie mit ihrem damaligen strategischen Berater ein Buch geschrieben, in dem sich die beiden für zivilen Ungehorsam für den Klimaschutz aussprechen.

von Susanne Schwarz

Klima-Kundgebung vor Wahl in Hamburg

Thunberg fordert "echtes Handeln"

Zehntausende bei der Fidays-for-Future-Demo am 21. Februar 2020 in Hamburg.

Zwei Tage vor der Hamburger Bürgerschaftswahl versuchten Klimaaktivisten am Freitag, das Thema Umwelt in den Mittelpunkt zu rücken. Zuvor spielte es im Wahlkampf eine geringere Rolle als erwartet.

von Folke Havekost

Lobbyismus in der Klimapolitik

Der fossile Verrat

Illustration: Gesichtsloser Mann in Geschäftsanzug, der Schatten wirft

Für eine realistische Chance, das Pariser 1,5-Grad-Limit einzuhalten, müssen wir jetzt aufhören, fossile Brennstoffe zu verbrennen und zu finanzieren – und wir müssen die Politik vor der fossilen Industrie und ihrem Lobbyismus schützen. Als ersten Schritt fordern wir einen fossilfreien Weltklimagipfel in Glasgow.

ein Gastbeitrag von Beth Irving, Angela Valenzuela, Luisa Neubauer

Balthesens Aufbruch

Angst, Überlastung, Depression

Junge Person sitzt auf dem Boden, den Kopf auf die Knie gesenkt

Die Klimakrise macht krank. Auch psychisch. Was kann man tun, wenn man erkannt hat, wie sehr die Situation schon außer Kontrolle ist?

eine Kolumne von Elena Balthesen

Vor der Siemens-Hauptversammlung

Das Risiko in der Nachkommastelle

Vor der Siemens-Niederlassung in Dortmund hält eine Klimaaktivistin ein Pappschild hoch mit der Aufschrift "Stop Adani".

Am Mittwoch können Siemens und sein größter Aktionär Blackrock ihren Bekenntnissen zum Klimaschutz Taten folgen lassen – oder klar aussprechen, dass sie mit dem Adani-Projekt bereit sind, unsere Zukunft auch für die letzte Nachkommastelle aufs Spiel zu setzen, meint unsere Gastautorin von der Umweltorganisation 350.org.

ein Gastbeitrag von Kate Cahoon

Klimaproteste bei Blackrock und Siemens

Wie groß ist das Adani-Projekt?

"Blackrock: Euer Depot brennt!", steht auf einem großen Siemens-Aktien-Banner am Gebäude der Blackrock-Zentrale, davor brennt ein großer schwarzer Stein.

Vor der morgigen Siemens-Hauptversammlung wächst der Protest gegen die Mithilfe beim Adani-Projekt. Gegen den Aufschluss der australischen Mega-Kohlegrube demonstrierte Greenpeace gestern auch beim größten Siemens-Einzelaktionär Blackrock. Wie viel CO2-Emissionen durch die Mine am Ende drohen, ist aber noch nicht klar.

von Jörg Staude

Kohleprotest

Polizei räumt Besetzung von Datteln‑4‑Kränen

Menschen und Banner "Exit coal, enter future" auf blauem Kran vor grauen Gebäuden und Qualm

Acht Stunden ging die Besetzung am umstrittenen Steinkohlekraftwerk Datteln 4. Dann begann die Polizei mit der Räumung. Die Anti-Kohle-Gruppe Ende Gelände verbucht die Aktion als Erfolg.

von Sebastian Weiermann (Datteln), Susanne Schwarz (Berlin)