Emissionsgutschriften über den Marktmechanismus CDM werden meist doppelt angerechnet – in dem Industrieland, das für die Einsparung zahlt, und dem Entwicklungsland, das das Geld für die Klimaprojekte bekommt. Brasilien, China und Indien wollen daran festhalten. Das sorgt für Dissens unter den Klimadiplomaten.
Seit zwei Wochen polarisiert Greta Thunbergs Rede auf dem New Yorker Klimagipfel: Hat der emotionale Auftritt der 16-Jährigen etwa nicht auf das Konferenzparkett gepasst? Das ist angesichts des politischen Versagens in der Klimakrise eine zynische Debatte.
Kurz vor dem Klima-Sondergipfel der Vereinten Nationen im September gingen weltweit Millionen junger Menschen auf die Straße, um den Führungsverantwortlichen der Welt zu sagen: "Ihr lasst uns im Stich." Sie haben recht.
Die Strategie der UN beim Sondergipfel in New York ist aufgegangen, sagt Professor Reimund Schwarze vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung in Leipzig. Eine Gruppe von Ländern wird beim Klimaschutz vorangehen und wankelmütige Länder mitziehen. Bei Russland hat das schon geklappt.
Die Fridays-for-Future-Bewegung lädt die ganze Gesellschaft ein, morgen beim globalen Klimastreik mitzustreiken. Gleichzeitig wird auch das Klimakabinett tagen. Für Nick Heubeck von Fridays for Future ist jetzt schon klar, dass die Entscheidungen der Politiker gar nicht mit dem 1,5-Grad-Ziel vereinbar sein können.
Monatelang haben mehrere Staaten darum konkurriert, die wichtige Weltklimakonferenz im kommenden Jahr austragen zu dürfen. Jetzt hat sich Großbritannien durchgesetzt.
Große Ölkonzerne wie BP, Shell oder Equinor haben sich mittlerweile dazu verpflichtet, ihre Geschäftsstrategie am Pariser Klimaabkommen auszurichten. Bislang sind das nur leere Versprechen, zeigt eine neue Studie des britischen Thinktanks Carbon Tracker.
UN-Generalsekretär António Guterres hat alle Regierungen aufgefordert, das Ende der Treibhausgasemissionen für spätestens 2050 zu planen.
Schneller Kohleausstieg, 100 Prozent Erneuerbare, Steuern auf Treibhausgase und ein Stopp der Subventionen für Kohle, Öl und Gas: Die jungen Aktivisten von "Fridays for Future" formulieren erstmals, welche Klimapolitik sie von der Bundesregierung erwarten.
Das britische Mineralölunternehmen beugt sich der Forderung einer Investorengruppe, die überprüfen lassen will, ob die BP-Geschäftsstrategie im Einklang mit den Zielen des Pariser Klimavertrags steht.
Manche Politiker glauben immer noch, Klimaschutz schade ihren Volkswirtschaften, dabei sind viele Firmen längst weiter. Sie fürchten den Klimawandel mehr als die erforderlichen Maßnahmen, um ihn zu stoppen.
Seit das Pariser Klimaabkommen beschlossen wurde, erleben wir ein dramatisches Politikversagen, sagt der Ökonom Ottmar Edenhofer im Interview mit Klimareporter°. Da fossile Energien immer noch nicht mit einem vernünftigen Preis belegt werden, muss die internationale Klimapolitik gegen die Marktkräfte ankämpfen – das kann nicht funktionieren.
Heute beginnt der UN-Klimagipfel in Katowice, der die Umsetzung des Paris-Abkommens entscheidend voranbringen soll. Dass die USA unter Donald Trump nicht mehr Teil des Prozesses sind, spielt keine Rolle mehr, sagt der Umweltökonom Reimund Schwarze. Wichtiger ist die Frage, ob andere Länder Trumps Beispiel folgen.
Die USA haben sich beim Treffen der G20 in Buenos Aires in Sachen Klimaschutz weiter von den 19 anderen Wirtschaftsmächten isoliert. Die haben dafür einige Fortschritte erzielt.
Die diesjährige Klimakonferenz im polnischen Katowice gilt als die wichtigste seit Paris 2015, denn nun soll die "Bedienungsanleitung" für das Paris-Abkommen verabschiedet werden. Ob das gelingen wird, ist allerdings noch unklar.
Sie sind die größten CO2-Emittenten und könnten deshalb am meisten für das Klima tun: die Wirtschaftsmächte der G20-Gruppe. Doch die 19 Industrie- und Schwellenländer und die EU interessiert das offenbar nicht. Sie kommen beim Klimaschutz, vor allem wegen des zunehmenden Verkehrs, kaum voran. Auch Deutschland nicht.
Brasilien wird künftig von dem Rechtsextremisten Bolsonaro regiert, der Umwelt- und Klimaschutz für überflüssig hält und die Abholzung des Amazonas-Regenwalds beschleunigen will. Das hätte Auswirkungen auf das gesamte globale Klimasystem. Umweltschützer fordern Bundesregierung und EU zum Handeln auf.
Brasiliens ultrarechter Präsidentschaftskandidat wollte im Fall seiner Wahl am Sonntag – die als wahrscheinlich gilt – aus dem Pariser Klimaabkommen aussteigen. Jetzt deutet er an, wenigstens diese Entscheidung überdacht zu haben.
Bis Ende des Jahres soll das Regelwerk für den Pariser Klimavertrag verabschiedet werden. Das wird schwieriger als das Abkommen selbst, zeigt die heute beendete Vorbereitungskonferenz in Bangkok. Beschlossen ist schon: Der kommende Klimagipfel COP 24 in Katowice wird um einen Tag verlängert.
Beim Klimagipfel im Dezember in Katowice soll das Regelbuch für das Paris-Abkommen verabschiedet werden. Doch das könnte dieses Jahr scheitern, wie das Vorbereitungstreffen zeigt, das jetzt in Bangkok beginnt.
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