Gastbeitrag

Das Dünger-Märchen

Aus einem Tankwagen wird Gülle auf eine grüne Wiese gesprüht.

Die Produktion von Fleisch, Milch und Eiern trägt wesentlich zur Klimakrise bei. Die Tierhaltung sei trotzdem wichtig, denn sie liefere wertvollen Dünger für die Landwirtschaft, behaupten Lobbyverbände. Das stimmt aber nicht. Um Dünger und Energie zu sparen, muss die Tierhaltung mindestens drastisch abgebaut werden.

ein Gastbeitrag von Friederike Schmitz

Kabinett verabschiedet Moorschutzstrategie

Ampel betreibt Klimaschutz auf Groko-Niveau

Ein Raupenfahrzeug fährt über eine feuchte Wiese und erntet Schilf und andere Gräser.

Als Begleitmusik zum laufenden Weltklimagipfel hat die Bundesregierung die Nationale Moorschutzstrategie verabschiedet. Sie setzt vor allem auf freiwillige Maßnahmen, gerade gegenüber den Landwirten. Umweltschützer attestieren der Regierung fehlenden Ehrgeiz und Klimaschutz auf dem Niveau der großen Koalition.

von Jörg Staude

Proteste gegen "Biosprit"

15 Millionen Brote im Tank

Weizenernte mit dem Mähdrescher auf einem riesigen Feld.

Jeden Tag landet in der EU Agrosprit aus 10.000 Tonnen Weizen in Tanks. Mit einer Aktion protestiert Greenpeace in mehreren deutschen Städten gegen die Nutzung von Getreide für Agrosprit und als Viehfutter.

von Joachim Wille

Agri-Photovoltaik

Grüner Strom vom Acker

Doppelte Nutzung: Solarstrom und Ackerbau auf einem Feld, dabei sind lange Solarpaneele auf hohen Gerüsten angebracht.

Solaranlagen auf einem Prozent der Agrarfläche Deutschlands können rechnerisch rund zehn Prozent des gesamten Strombedarfs decken. Langfristig wäre sogar fast ein Drittel möglich. Die Akzeptanz großer Freiflächenanlagen würde sich verbessern. Was fehlt, ist Planungssicherheit für die Landwirte.

von Joachim Wille

Kommentar

Deutschland braucht ein Essen-Retten-Gesetz

Ein junger Mann mit Stirnlampe freut sich über die Lebensmittel, die er in einem Müllcontainer findet, den er gerade geöffnet hat.

Heute startet die Aktionswoche "Deutschland rettet Lebensmittel", koordiniert vom Agrarministerium. Weltweites Handeln gegen die Verschwendung ist überfällig, auch um Putin eine Waffe zu nehmen. Hierzulande fehlt aber auch ein Gesetz gegen das Wegwerfen von Essen.

ein Kommentar von Joachim Wille

klima update° – Folge 96

Weltweiter Klimastreik, abgefackeltes Biogas, Naturschutz ist unverzichtbar

Aufschrift: klima update°. der klimareporter Podcast. aktuell mit: taz

Diesen Freitag geht Fridays for Future wieder auf die Straße. In Deutschland wird Biogas abgefackelt. Die Naturzerstörung sorgt dafür, dass Ökosysteme und Böden ihre Fähigkeit verlieren, CO2 im großen Stil zu binden.

von Verena Kern, Sandra Kirchner

Palmöl-Barometer

"Palmöl-Boykott ist der falsche Weg"

Nahaufnahme der Früchte der Ölpalme.

Eine Entwicklungsorganisation fordert, Kleinbäuer:innen faire Preise zu zahlen, damit sie Palmöl nachhaltig produzieren können. Auf anderes Pflanzenöl umzusteigen, helfe weder dem Klima noch dem Wald. Palmöl mit Nachhaltigkeits-Zertifikat komme fast immer von großen Unternehmen, denen es aber vorrangig um Kostensenkung gehe.

von Joachim Wille

EU-Plan für nachhaltigen Handel

Aufbruch in der Handelspolitik – oder doch nicht?

Vor dem Sitz der EU-Kommission in Brüssel hält ein Demonstrant eine Regenbogenfahne mit der Aufschrift "Klima" hoch, im Hintergrund demonstrieren weitere..

Die EU-Kommission und die Bundesregierung versprechen, die internationale Handelspolitik nachhaltiger zu machen. Klimaschutz und Arbeitsrechte sollen gestärkt werden, ein Reformvorschlag der Kommission liegt vor. Doch der große Umbruch bleibt aus.

von Merle Groneweg

Solarstromerzeugung mit neuen Ideen

Kühe mögen es nicht heiß

Einige Kühe und Kälber stehen bei sonnigem Wetter unter einer hoch aufgeständerten Solaranlage im Schatten.

Selbst für die Tierhaltung kann Agri-Photovoltaik ein Gewinn und sogar eine Hilfe bei der Klimaanpassung sein. Dennoch steht zu befürchten, dass die energie- und landwirtschaftliche Doppelnutzung auch für die nächsten Jahre eine Nischentechnologie bleibt.

von Jörg Staude

Klimawirkung der Ernährung

Bio ist klimafreundlich, aber nur mit weniger Fleisch

Eine Kundin mit Maske steht am Bio-Regal eines Supermarkts und studiert die Angaben auf einem Produkt.

Dem Biotrend kann die Inflation bisher nichts anhaben, allerdings gewinnen Discounter auf Kosten von Bioläden. Das zeigt sich auf der Biofach, der weltweit größten Fachmesse für Biowaren. Doch reicht Bio auch, um das Klima zu retten? 

von Hanna Gersmann 

Einigung im Ministerrat

EU-Staaten wollen Abholzung lieber nicht kontrollieren

Gerodete Regenwald-Fläche in Brasilien

Begrenzte Reichweite und wenig Kontrollen – dafür sprechen sich die EU-Umweltminister:innen in ihrem Votum zur Verordnung für entwaldungsfreie Lieferketten aus. Jetzt kann nur noch das EU-Parlament etwas an dem entschärften Gesetzentwurf ändern.

von Sandra Kirchner

Vierte Agora-Denkfabrik gegründet

"Wir brauchen umfassende Nachhaltigkeit, nicht nur Klimaneutralität"

Heuernte mit dem Traktor auf einem Feld im Münsterland, im Hintergrund Mischwald.

Mit Agora Agrar hat ein weiterer Agora-Thinktank seine Arbeit aufgenommen, um mehrheitsfähige Lösungen für die Dekarbonisierung zu finden. Es geht dabei um das ganze Spektrum von Landnutzung und Ernährung, betont Direktorin Christine Chemnitz – und auch um mehr als nur um Treibhausgasreduktion.

Interview: Hanna Mertens

Agro-Kraftstoffe nur für ausgewählte Bereiche

"Biosprit zu verbieten ist gefährlich"

Rapsfeld neben einer Allee, auf der Autos fahren.

Der Energieexperte Hans-Josef Fell hält die "Tank oder Teller"-Debatte für falsch geführt. Er warnt: Höhere Abhängigkeit von russischem Öl und mehr Klimaschäden drohen, wenn die Nutzung von Biokraftstoffen heruntergefahren wird.

Interview: Joachim Wille

Finanzierung des "Green Deal"

EU-Klimagelder schöngerechnet

Kugeln eines Abakus

Die EU will einen erheblichen Teil ihrer Ausgaben in den Klimaschutz investieren. Doch die angestrebte Quote wird laut einem Bericht des Europäischen Rechnungshofes gar nicht erreicht. Haushalts- und Umweltfachleute fordern eine Überarbeitung der Budgets und ein wirksames Monitoring.

von Sandra Kirchner

Solarstrom und Landwirtschaft

Beeren unter Strom

Mit Solarpeneelen überdachte Reihen von Himbeersträuchern in einem niederländischen Gartenbaubetrieb unweit von Kleve.

Mit Agri-Photovoltaik lässt sich nicht nur Ökostrom erzeugen, sondern auch etwas für die Biodiversität tun. Unter Forschern gilt sie als große Chance, dennoch kommt sie in Deutschland noch immer nicht über Test- und Pilotprojekte hinaus.

von Jörg Staude

Historische Dürren im Vergleich

Wieder ein Dürrejahr?

Sehr niedriger Wasserstand in der Sösetalsperre bei Osterode in Niedersachsen.

Die Trockenheitsperiode von 2018 bis 2020 war die heftigste in Europa seit mindestens 250 Jahren, zeigt eine neue Studie. Die Erderwärmung wird die Dürren künftig noch verlängern. Bei einem ungebremsten Klimawandel könnten sie dann sogar 16 Jahre dauern.

von Joachim Wille

Bekannter indischer Yogalehrer on Tour

Der Boden-Guru auf dem Motorrad

Jagadish Vasudev, genannt Sadhguru, steht in einem Hochgebirgstal, faltet die Hände und schaut etwas schräg nach oben. Der bärtige ältere Mann trägt einen weißen Mantel, ein helles, besticktes Übergewand und einen orangefarbenen Turban.

Ein spiritueller Lehrer aus Indien ist auf einer 100-tägigen Werbetour für eine andere Landwirtschaft. Mehr Humus statt Chemie im Boden und weniger Fleischkonsum, lautet die Botschaft, die er auf der 30.000-Kilometer-Reise unter die Leute bringen möchte.

von Joachim Wille

Der gute Wille

Bäume essen ist out

Zwei Portionen Burgerfleisch auf einem Grill.

Fleisch-Alternativen im Supermarkt sind meist aus Hülsenfrüchten hergestellt. Doch es gibt noch eine andere Möglichkeit – und das Ergebnis ist laut einer Studie nicht nur klimafreundlich, sondern schmeckt auch noch überraschend gut.

eine Kolumne von Joachim Wille

Klarstellung vom Wirtschaftsministerium

Beim Klimasofortplan wird noch gesammelt

Gülle aus einem Trecker-Anhänger wird auf dem Acker verteilt.

Ein jetzt bekannt gewordener Entwurf des Klimaschutz-Sofortprogramms gebe nur einen Zwischenstand wieder, teilt das Bundeswirtschafts- und Klimaministerium mit. Geplant sei, das fertige Programm im Juli im Bundeskabinett zu verabschieden.

von Jörg Staude

Gastbeitrag

Wenn nur noch drei Pflanzen die Welt ernähren

Kartoffeln auf einem peruanischen Markt.

Kriege und Klimawandel stellen Katastrophen für die Ernährungssicherheit dar. Die Lösung liegt für alle Länder in der Entwicklung einer angepassten, vielfältigen Landwirtschaft zur eigenständigen Versorgung mit Grundnahrungsmitteln.

ein Gastbeitrag von Stefan Schmitz