Finanzierung der Kohlebranche

DWS stoppt Investitionen in Kohle

Schaufelradbagger 291 von RWE baggert im Tagebau Hambach, August 2018

Deutschlands größter Vermögensverwalter DWS kündigt einen sofortigen Investitionsstopp für neue Kohle-Projekte an. Umweltorganisationen begrüßen die neue Kohlestrategie, weisen aber auch auf Lücken hin.

von David Zauner

Grüner Energiepolitiker im Interview

"Braunkohle wird deutlich vor 2038 unwirtschaftlich"

Abraumbagger im Tagebau Jänschwalde in der Nacht.

Wer 2038 als festes Datum für den Kohleausstieg im Osten garantieren will, hat nicht verstanden, wie die Energiebranche wirtschaftlich funktioniert, sagt der grüne Bundestagsabgeordnete Bernhard Herrmann. In den Ost-Revieren wollen die Grünen auch den Weg für kleinere Solar- und Windunternehmen freimachen.

Interview: Jörg Staude

Zahlen der Internationalen Energieagentur

CO₂-Emissionen auf neuem Höchststand

Luftaufnahme eines Kohlekraftwerks mit zwei in Betrachtungsrichtung qualmenden Schornsteinen.

2022 wurden im Energiebereich so viele klimaschädliche Gase wie noch nie ausgestoßen, auch wenn der Ausbau erneuerbarer Technologien einen noch größeren Anstieg der weltweiten Emissionen verhinderte. Es wurde so viel Kohle verbrannt wie nie zuvor. 

von Sandra Kirchner

Der gute Wille

An der Kohle hängt alles

Drohnenaufnahme eines Industriebetriebs in der Draufsicht.

Der Kohleausstieg läuft schon, denken viele. Das ist aber falsch, denn bei Kohle geht es nicht nur um Strom, sondern auch um Stahl, Zement und Chemie. Und da ist die Welt noch lange nicht so weit.

eine Kolumne von Joachim Wille

Transformationspläne der Leag

Grünes Mäntelchen, fossile Seele

Einige Windräder in Landschaft mit Wäldern und feldern, im Hintergrund ein großes Kohlekraftwerk mit neun dampfenden Kühltürmen.

Mit dem Bau seiner "Gigawattfactory" plant der Lausitzer Energiekonzern Leag eine grüne Zukunft der Erneuerbaren. Bis weit nach 2030 wird die Leag aber den größten Teil ihres Stroms aus Braunkohle und Erdgas gewinnen, zeigen die aktuellen Unternehmensdaten und Pläne.

von Jörg Staude

Hummels Woche

Eingeebnete Strompreise, Mut zum Kohleausstieg und das Deutschland-Tempo

Porträtaufnahme von Oliver Hummel.

Kalenderwoche 5: Innerhalb eines Monats wurde die EU-Notfallverordnung in deutsches Recht überführt – endlich gibt es bei den Erneuerbaren ein "Deutschland-Tempo", freut sich Oliver Hummel, Vorstand beim Ökoenergieversorger Naturstrom und Mitglied im Herausgeberrat von Klimareporter°. Für 2023 rechnet er mit günstigeren Strompreisen für Haushaltskunden.

Bericht der Bundesnetzagentur

Genug Strom 2030 auch ohne Kohle

Rohre für eine Erdgasleitung liegen an der vorbereiteten Trasse, auf dem Feld daneben werden Windräder fertiggestellt.

Selbst bei einem Kohleausstieg bis 2030 ist der Strombedarf Deutschlands gesichert. Zu der Prognose kommt der heute vorgelegte Bericht zur Versorgungssicherheit. Bedingungen dafür sind unter anderem eine Verdreifachung des Ausbautempos der Erneuerbaren sowie deutlich höhere CO2‑Preise.

von Jörg Staude

Weitere Aktionen angekündigt

Lützerath-Kohle soll im Boden bleiben

Am Tagebaurand steht ein kleines Holzmodell des Immerather Doms.

Wissenschaftler:innen stellen sich hinter die Klimabewegung und fordern, dass sich die Politik endlich an das Pariser Klimaziel hält, statt an kontraproduktiven Großprojekten zu basteln. Fridays for Future kündigt für die nächsten Wochen eine Protestwelle an.

von Verena Kern

Klage gegen Braunkohle

Zittaus letzte Chance gegen Turów

Drei Kühltürme stehen direkt hinter einem Dorf, einer ist mit einer Sonne und einem blauen Band bemalt.

Nicht nur bei Lützerath gibt es Streit um die Erweiterung einer Kohlegrube. Im Dreiländereck nahe der deutschen Grenzstadt Zittau will Polen noch bis 2044 Braunkohle fördern. Die Nachbarn in Deutschland und in Tschechien fürchten um ihre Häuser und das Grundwasser.

von Elena Kolb

Wirkung des EU-Emissionshandels

"Ordnungsrechtlich kommt der Kohleausstieg später als marktgetrieben"

An der Emissionshandelsbörse in Leipzig sitzt ein Mann am Computer und spricht in einen Telefonhörer.

Der steigende CO2-Preis wird in Deutschland sehr viel früher einen Kohleausstieg bewirken als gesetzlich vorgesehen, erklärt Ottmar Edenhofer, Direktor des Mercator-Forschungsinstituts MCC, im Interview mit Klimareporter°. Der Emissionshandel garantiere, dass zusätzliche Kohleverstromung die Klimaziele nicht gefährdet.

Interview: Jörg Staude

Willenbachers Woche

Überleben der Grünen, persönliches CO₂-Budget und Wissings Verkehrs-Ernte

Matthias Willenbacher spricht mit ernstem Blick und ruhiger Handgeste vor warm beleuchtetem, unscharfem Hintergrund

Kalenderwoche 2: Nur ein wirklich schneller Ausbau der Erneuerbaren kann die Braunkohlenutzung beenden, sagt Matthias Willenbacher, Geschäftsführer der nachhaltigen Investing-Plattform Wiwin und Mitglied im Klimareporter°-Herausgeberrat. Die Protestbewegung sollte sich mit der gleichen Kraft für den Ausbau der Ökoenergien einsetzen.

Klimaprotest in Nordrhein-Westfalen

Großdemonstration gegen die Räumung Lützeraths

Ein Kraftwerk aus der Ferne im Sonnenuntergang.

Tausende Menschen demonstrieren gegen die Räumung von Lützerath und gegen die fortgesetzte Verbrennung von Braunkohle. Zahlreiche Aktivist:innen brachen aus der Großdemo aus, einige drangen in den Tagebau ein.

von David Zauner

Debatte über hohe LNG-Emissionen

Die Kohle als neue "Brückentechnologie"

Förderbrücke im Tagebau bei Nacht.

Wenn Flüssigerdgas aus gefrackten Quellen genauso klimaschädlich wie Kohle ist, warum setzen wir dann nicht gleich auf Kohle als "Brückentechnologie"? So argumentieren derzeit Politiker und Lobbyisten. Sie wollen damit vor allem den Kohleausstieg im Osten hinauszögern.

von Jörg Staude

Klimaprotest in Nordrhein-Westfalen

Lützerath-Räumung hat begonnen

Braunkohlebagger im Tagebau Garzweiler zwei.

Die Polizei hat den Ort Lützerath im Rheinischen Braunkohlerevier abgeriegelt und beseitigt Barrikaden. Die Räumung des Dorfes am RWE-Tagebau Garzweiler hat begonnen.

von Joachim Wille

Kohle in Deutschland

Das "schwarze Gold" muss in der Erde bleiben

Zwei Schaufelradbagger arbeiten in einem großen Tagebau.

Es war ein langer Weg vom Kohle-Aufstieg zum Kohle-Ausstieg in Deutschland. Noch vor 35 Jahren galt die Kohle als Garant der Industrialisierung. Längst ist sie als Klimakiller Nummer eins erkannt, doch noch immer wird um Kohlegruben und -kraftwerke erbittert gekämpft.

von Joachim Wille

Brandbrief an Bundeskanzler

Ost-Kohleländer beklagen sich über vorgezogenen Kohleausstieg

Kraftwerk Boxberg

Soll es nach dem vorgezogenen Kohleausstieg im Rheinland auch einen solchen in den ostdeutschen Revieren geben? Nein, sagen die drei Ministerpräsidenten von Brandenburg, Sachsen und Sachsen-Anhalt in einem Klimareporter° vorliegenden Schreiben an Bundeskanzler Scholz.

von Jörg Staude

Jahresbilanz der Energiebranche

Energiewirtschaft reißt CO₂‑Ziel für 2022

Einige Windräder in Landschaft mit Wäldern und feldern, im Hintergrund ein großes Kohlekraftwerk mit neun dampfenden Kühltürmen.

Erstmals seit Bestehen des Klimaschutzgesetzes überzieht die Energiewirtschaft das vorgegebene CO2-Jahresbudget, gab der Branchenverband BDEW heute bekannt. Zwar decken Erneuerbare inzwischen knapp die Hälfte des Stromverbrauchs, aber auch die Kohleverstromung legte deutlich zu.

von Jörg Staude

G7-Länder mobilisieren 20 Milliarden

Indonesien bekommt Hilfe beim Kohleausstieg

Offener Veranstaltungspavillon in modernem Stil nach einem kreisförmig geschwungenem Grundmuster mit einigen indonesischen Elementen, es gibt einen Lesebildschirm und einen Veranstaltungsraum. Oben steht in grüner Leuchtschrift auf Englisch: Gemeinsam meh

Wie bringt man ein Land dazu, relativ neue Kohlekraftwerke stillzulegen, ohne die Betreiber in den Konkurs zu treiben? Das war die Frage in Indonesien. Nun wurde eine Lösung präsentiert: Reiche Industriestaaten nutzen ihre Bonität, um private Mittel zu mobilisieren, die Meiler aufzukaufen und vorzeitig zu schließen.

von Christian Mihatsch

Klimaschutz-Index 2023

Die Chinesen steigen ab

Kohlekraftwerk in China

Der weltgrößte CO2-Emittent China ist im Klimaschutz-Ranking der Organisation Germanwatch auf das immer noch schwache Niveau der USA abgerutscht. Dänemark, Schweden und Chile liegen an der Spitze, Indien ist ein Hoffnungsträger. Für Deutschland weist der Index Licht und Schatten aus.

von Joachim Wille

Globales CO₂-Budget neu berechnet

Der "Peak Kohle" ist noch nicht erreicht

Garzweiler

Will die Welt das 1,5-Grad-Ziel noch einhalten, ist in jedem Jahr bis 2030 eine CO2-Reduktion nötig, die dem Emissions-Einbruch im Pandemie-Jahr 2020 gleichkommt. Das ergeben die jetzt veröffentlichen aktuellen Zahlen für das "Global Carbon Budget". Ein Haupttreiber der Emissionen bleibt die Kohle.

von Jörg Staude