Kohleausstieg wird zum Holzeinstieg

Pellets mit schmutzigem Geheimnis

Mit Rundholz beladener Truck fährt an einem Enviva-Firmenschild vorbei.

Deutsche Kohlekraftwerke prüfen derzeit, die Energieproduktion auf Holzpellets umzustellen. Damit sich das lohnt, brauchen sie staatliche Hilfen. Diese wären EU-konform. Trotzdem sollte Deutschland darauf verzichten, denn die Verbrennung von Holzpellets schadet den Wäldern und dem Klima.

ein Gastbeitrag von Almuth Ernsting

Skandal um Kohle-Gutachten

Altmaier vor Rücktrittsforderungen

Peter Altmaier im Bundestag

Laut einem Gutachten für das Wirtschaftsministerium müsste in Deutschland kein Dorf mehr für neue Tagebaue umsiedeln. Das Kohleausstiegsgesetz sieht das anders vor. Nun hagelt es Kritik an Minister Peter Altmaier. Sein Ministerium nahm das fertige Papier über ein Jahr lang nicht ab, sodass das Gesetz ihm zuvorkam.

von Susanne Schwarz

Suche nach Alternativen

Gips wird knapp

Gipskarstlandschaft, von Pisten für schwere Lkw durchschnitten und zum großen Teil durch Gipsabbau zerstört.

Der Kohleausstieg ist ein Problem für die Baustoffindustrie: Mit den Kraftwerken fällt auch die Rauchgasentschwefelung weg – und damit eine Quelle für Gips. Die Industrie will nun auch in Naturschutzgebieten Gips abbauen. Umweltschützer fordern mehr Recycling und alternative Produkte.

von Joachim Wille

Mühlhaus' Woche

Ratlose Solarpioniere, fehlerhafter Kohleausstieg und ungebrochene Anleger:innen

Porträtaufnahme von Jens Mühlhaus.

Kalenderwoche 49: Kurz vor Jahresende wissen tausende Solarpioniere noch immer nicht, wie es mit ihren Anlagen 2021 weitergeht, kritisiert Jens Mühlhaus, Vorstand beim Münchner Ökostrom-Anbieter Green City und Mitglied im Herausgeberrat von Klimareporter°. Trotz Pandemie ist das Interesse an grünen Investititionen bei Anleger:innen aber weiter hoch.

Ergebnis von Stilllegungs-Auktion

Auch "neuer" Steinkohle wird der Ausstieg bezahlt

Steinkohlekraftwerk in Hamburg-Moorburg an der Elbe mit großem Kühlturm.

Die erste Ausschreibung zur Steinkohle-Stilllegung endet doppelt überraschend: Die Kraftwerkseigner wollten deutlich mehr als die ausgeschriebenen 4.000 Megawatt loswerden. RWE und Vattenfall setzen sich mit nagelneuen Kraftwerks-Blöcken durch.

von Jörg Staude

EU prüft Braunkohle-Regelung

Milliarden-Entschädigungen in der Schwebe

Typische Braunkohle-Mondlandschaft, in der sogar der riesige Kohlebagger klein aussieht, dahinter das große Braunkohlekraftwerk Schwarze Pumpe.

Die EU-Kommission hat am Mittwoch grünes Licht für den deutschen Steinkohleausstieg erteilt. Beim Braunkohle-Deal wird es dagegen ein monatelanges Prüfverfahren geben. Dabei geht es um die Frage, ob die Konzerne RWE und Leag angemessene Gegenleistungen erbringen.

von Jörg Staude

Studie zum Kohleausstieg

Deutschland blockiert EU-Stromwende

Braunkohlekraftwerk im Rheinland in der Abenddämmerung, vorn Kohlezüge.

Ein langsamer Kohleausstieg wie in Deutschland oder Polen führt dazu, dass der CO2-Ausstoß der Europäischen Union im Jahr 2030 immer noch zu hoch ist. Das hat eine Analyse der Klimapläne aller EU-Staaten ergeben.

von Joachim Wille

"Hysterische" Reaktion auf Klimapläne

Australien verliert sein Geschäftsmodell

Steinkohletagebau, in dem selbst Monster-Lkws klein aussehen.

Australiens konservative Regierung sieht ihr Mandat darin, die Kohleexporte zu fördern. Damit wirkt sie zunehmend wie aus der Zeit gefallen, denn ein Land nach dem anderen nimmt Kurs auf Klimaneutralität. Auch australische Großbanken steigen aus der Kohle aus.

von Christian Mihatsch

Großbritannien

Rückkehr der Kohle

Entwurf der geplanten neuen Kohlemine in Nordengland, die komplett überdacht sein soll

Trotz beschlossenem britischen Kohleausstieg will der Konzern West Cumbria Mining unter dem Meeresboden vor der nordwestenglischen Küste eine neue Kohlemine öffnen. Gestern genehmigte die lokale Verwaltung das umstrittene Projekt in unmittelbarer Nähe zum Nuklearkomplex Sellafield. Nun muss London entscheiden.

von Verena Kern

Polens Energiewende

Polen wird zum Kohleausstiegsland

Braunkohlekraftwerk und Tagebau in Polen

Coronakrise und EU-Klimapolitik drängen das Kohleland Polen in eine grünere Richtung. Regierung und Gewerkschaft einigten sich nun, bis 2049 die letzten Kohlebergwerke zu schließen.

von Verena Kern

Braunkohle-Entschädigungen

"Nicht noch mehr Geld für Kraftwerksbetreiber"

Typische Braunkohle-Mondlandschaft, in der sogar der riesige Kohlebagger klein aussieht, dahinter das große Braunkohlekraftwerk Schwarze Pumpe.

Mehr Transparenz bei den Entschädigungen und einen zeitigeren Kohleausstieg – das fordert nach der Ausschuss-Anhörung zum RWE-Leag-Vertrag Lisa Badum, klimapolitische Sprecherin der Grünen-Fraktion im Bundestag.

Interview: Jörg Staude

Divestment im Finanzsektor

Schlupflöcher für die Kohle

Türme der Deutsche-Bank-Zentrale in Frankfurt am Main nach Sonnenuntergang.

Immer mehr Banken, Versicherungen und Investoren schränken die Finanzierung des klimaschädlichen Energieträgers ein. Doch für den globalen Ausstieg reicht es noch lange nicht. Eine neue, tagesaktuelle Datenbank zeigt, welche Institute weiterhin Kohleprojekte finanzieren.

von Joachim Wille

Braunkohle-Vertrag

Milliarden-Entschädigungen – wofür eigentlich?

Ende Gelände Proschim 2016

Am heutigen Montag hört der Wirtschaftsausschuss des Bundestags Experten zum Vertrag mit den Braunkohlekraftwerksbetreibern an. Die vorab veröffentlichen Stellungnahmen laufen auf eine teilweise vernichtende Kritik an dem Vertragswerk hinaus, mit dem fragwürdige Milliarden-Entschädigungen verteilt werden sollen.

von Jörg Staude

Steinkohle-Ausstieg

Vattenfall gibt Moorburg in Stilllegungs-Auktion

Steinkohlekraftwerk in Hamburg-Moorburg an der Elbe mit großem Kühlturm.

Fünf Jahre nach der Inbetriebnahme könnte das Aus für das umstrittene Steinkohlekraftwerk in Hamburg-Moorburg kommen. Der Vattenfall-Konzern hat das Kraftwerk zur ersten Stilllegungs-Auktion der Bundesnetzagentur angemeldet. Bei Zuschlag winken bis zu einer Viertelmilliarde Euro Entschädigung.

von Jörg Staude

Analyse von Denkfabrik

Früher aussteigen kann teuer werden

Der geflutete frühere Braunkohletagebau Grünhaus in der Niederlausitz.

Anfang September will der Wirtschaftsausschuss des Bundestages Experten zum umstrittenen Braunkohle-Entschädigungsvertrag anhören. Eine kritische Analyse des Vertragsentwurfs legte jetzt das Forum Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft (FÖS) vor.

von Jörg Staude

Neues deutsches Kohlekraftwerk

Konflikt um Datteln 4 kocht weiter

Zwei BUND-Aktivisten mit Mundschutz übergeben dem finnischen Botschafter 40.000 Unterschriften und halten ein Transparent: "Raus aus der Steinzeit – Nein zu Datteln 4!"

Der Konflikt um Datteln 4 kocht weiter. Der BUND übergab heute Nachmittag mehr als 40.000 Unterschriften an die Botschaft Finnlands. Der Umweltverband fordert die schnelle Abschaltung des Steinkohlekraftwerks, das mehrheitlich dem finnischen Staat gehört.

von Jörg Staude

Dekarbonisierung bis 2050

Das Erdgas-Drama

Strom aus Erdgas verursacht nur 30 Prozent der CO2-Emissionen von Kohlestrom. Doch 30 Prozent sind nicht null – darum geht es aber jetzt. Heute noch groß in Erdgaskraftwerke zu investieren dürfte sich als Fehler erweisen, wenn die Anlagen nicht einfach an "klimaneutrales" Gas anpassbar sind.

ein Gastbeitrag von Jochen Luhmann

Weltweite Kohleverstromung

Düstere Zukunft für Kohle

Ein Kohlekraftwerk spiegelt sich abends in einem Fluss

Im ersten Halbjahr dieses Jahres ist die weltweite Kohlenutzung erstmals zurückgegangen. In den USA sank sie sogar auf das niedrigste Niveau seit fast 50 Jahren.

von Verena Kern

Nach dem Kohlegesetz

Was nun, Klimabewegung?

Protestaktion Hambacher Forst

Für die Klimabewegung ist das enttäuschende Kohlegesetz ein Einschnitt, weil sie den Kohleausstieg zu ihrem wichtigsten Thema gemacht hat. Was lässt sich aus der jahrelangen Auseinandersetzung lernen, wo muss die Bewegung strategisch weiterdenken – und wo ist der nächste große Klimakonflikt?

ein Gastbeitrag von Lasse Thiele

Bund-Länder-Vereinbarung für Kohleregionen

Ausstieg bis 2038, Strukturwandel bis 2041

Braunkohlekoxberg Boxberg mit dampfenden Kühltürmen an einem Sommertag von der Landstraße aus betrachtet.

Einen Staatsvertrag für die Strukturwandel-Hilfen von 40 Milliarden Euro bekommen die Kohle-Länder nicht, dafür aber eine Bund-Länder-Vereinbarung. Der Entwurf liegt Klimareporter° vor.

von Jörg Staude