Neues Kohlekraftwerk am Netz

Protest gegen den Start von Datteln 4

Demonstrierende bilden eine "rote Linie" am Kraftwerk Datteln 4

Hunderte Menschen protestieren heute gegen die Inbetriebnahme des umstrittenen Steinkohlekraftwerks Datteln 4. Für Klimaschützer:innen ist der Tag ein Zeichen der "klimapolitischen Inkompetenz" der deutschen Politik.

von Sebastian Weiermann (Datteln)

Datteln 4 löst international Kritik aus

"Deutschland muss besser sein als das"

Blick über Castrop-Rauxel zum alten und neuen Kraftwerk Datteln.

Das umstrittene Steinkohlekraftwerk Datteln 4 nimmt morgen seinen regulären Betrieb auf. Nicht nur hierzulande, auch international stößt die Inbetriebnahme eines neuen Kohlekraftwerks im Jahr 2020 auf Unverständnis.

von Sandra Kirchner

Ausstiegsgesetz im Ausschuss

Aus der Kohle-Kammer des Schreckens

Braunkohlebagger frisst sich durch die Landschaft.

In der Bundestags-Anhörung zum Kohleausstiegsgesetz wehrte sich die Kohlelobby mit alten und neuen Argumenten gegen den vorgezeichneten Weg – eine hintergründige Nachlese.

von Jörg Staude

Anhörung im Wirtschaftsausschuss

Kommt der Kohleausstieg ohne Gesetz schneller?

Dampfende Kühltürme und rauchende Schornsteine eines RWE-Kohlekraftwerks.

Am Montag hört der Wirtschaftsausschuss des Bundestages Experten zum Kohleausstiegsgesetz an. Inzwischen wird die Kritik immer lauter, die Vorlage würde das Leben der Kohle verlängern statt verkürzen.

von Christian Mihatsch, Jörg Staude

Klimaaktivistinnen über Datteln 4

Ein neues Kohlekraftwerk ist Wahnsinn

Das fertiggestellte, aber noch nicht laufende Steinkohlekraftwerk Datteln 4.

Heute tagt die Hauptversammlung von Uniper, dem Energiekonzern, der das neue Steinkohlekraftwerk Datteln 4 ans Netz bringen will. Ein Anlass für Kohlegegner:innen verschiedener Umwelt- und Klimabewegungen, zu protestieren. Denn für sie ist klar: Ein neues Kohlekraftwerk im Jahr 2020 ist irrsinnig.

ein Gastbeitrag von Lisa Göldner, Luisa Neubauer, Kathrin Henneberger

Ausstieg aus der Kohleverstromung

Österreich und Schweden verabschieden Kohle

Kohlekraftwerk und Gaskraftwerk in Mellach bei Graz in Österreich.

Fast zeitgleich motten Energiekonzerne in Österreich und Schweden die letzten laufenden Kohlekraftwerke ein. Weitere Länder Europas werden dem Beispiel bald folgen – ausgerechnet Deutschland will noch lange an dem klimaschädlichen Brennstoff festhalten.

von Sandra Kirchner

Kohlekraftwerk soll noch gestoppt werden

Über Helsinki nach Datteln

Kraftwerk Datteln 4 mit dem 180 Meter hohen Kühlturm hinter einem Wald, vom Deusenberg bei Dortmund aufgenommen.

Dass mit Datteln 4 ein neues großes Kohlekraftwerk ans Netz gehen soll, will die Umwelt- und Klimabewegung noch verhindern. Weil die deutsche Energiepolitik derzeit im Corona-Schlaf zu liegen scheint, nimmt die Bewegung jetzt den Umweg über Helsinki.

von Jörg Staude

Gegenäußerung zum Kohleausstiegsgesetz

Bundesregierung schmettert Bundesländer ab

Frontansicht des Bundesratsgebäudes aus dem Jahr 1904.

Beim Kohleausstiegsgesetz lehnt die Bundesregierung fast alle Vorschläge aus dem Bundesrat ab. Das zeigt eine Vorlage aus dem Wirtschaftsministerium für die heutige Kabinettssitzung. Die energiepolitische Debatte in Deutschland droht sich weiter zu verschärfen.

von Jörg Staude

"Carbon Tracker"-Analyse für 2020

Fast die Hälfte des weltweiten Kohlestroms unwirtschaftlich

Kohlekraftwerk in den USA.

In diesem Jahr können 46 Prozent der weltweit laufenden Kohlekraftwerke nicht mehr wirtschaftlich betrieben werden, schätzt eine heute veröffentlichte Analyse des Thinktanks Carbon Tracker. Die Auswirkungen der Corona-Krise auf die Kohleverstromung halten die Experten für gering.

von Jörg Staude

Weltweiter Statusreport

Mehr Kohle-Kraftwerke, aber weniger Auslastung

Heizkraftwerk in China

Weltweit schrumpfen die Kohlekraftwerks-Kapazitäten. Einzig China genehmigt mehr neue fossile Meiler – auch um die Folgen der Coronakrise zu bewältigen. Doch die Auslastung der Kohlekraftwerke sinkt insgesamt.

von Sandra Kirchner

Öl- und Gas-Boom trotz Klimakrise

Banken geben fossilen Konzernen mehr Geld

Panorama Frankfurt

Statt sich aus Geschäften mit Kohle, Öl und Gas zurückzuziehen, steckt die Finanzwirtschaft jedes Jahr mehr Geld in fossile Energien. Auch die Deutsche Bank und die Commerzbank verdienen weiter an den klimaschädlichen Beteiligungen und Geschäften.

von Sandra Kirchner

Debatte im Bundesrat

Kohleausstieg schneller als das Gesetz

Einheitlich gekleidete BUND-Umweltschützer demonstrieren mit einem Papp-Kohlekraftwerk und Transparenten vor dem Bundesratsgebäude.

Erst die Verluste beim Kohlestrom und jetzt noch die Corona-Krise. Die großen fossilen Stromerzeuger in Deutschland geraten mehr und mehr unter Druck. Davon recht unbeeindruckt debattierte der Bundesrat am Freitag zum ersten Mal über das Kohleausstiegsgesetz. Die Länderkammer sieht ihre Zustimmung noch in weiter Ferne.

von Jörg Staude

Kohleausstieg als Erdgasumstieg

Uniper dekarbonisiert sich mit Datteln 4

Kühlturm und Kraftwerk Datteln 4 und ein Binnenschiff auf dem Dortmund-Ems-Kanal, links die Bahnstromleitung.

Einen unmöglichen Spagat versucht der Kohlekonzern Uniper. Gegen alle Widerstände soll das Kraftwerk Datteln 4 noch ans Netz gehen – im selben Maße will sich Uniper dekarbonisieren: Das Braunkohlekraftwerk Schkopau wird verkauft, die sonstige Steinkohle bis 2025 stillgelegt. Ob die Gleichung aufgeht, ist fraglich.

von Jörg Staude

Gutachten zu neuen Stromtrassen

Ausstieg auch aus dem Netzausbau?

Karikatur: In einem Haus unter einer Starkstromleitung sagt ein Mann zu seiner Frau: "Hier steht, die neuen Stromtrassen werden gebraucht wegen der vielen Windräder an der Küste!" – die Stromtrasse im Bild führt aber zu einem Kohlekraftwerk.

Aus der Kohle steigt Deutschland aus – was wird dann aus den vielen geplanten Stromtrassen, die das Land von Nord nach Süd durchziehen sollen? Müssen die bleiben oder sogar mehr werden oder kann man da auch aussteigen? Die Kritik an den großen Strom-Autobahnen sucht sich neue Argumente.

von Jörg Staude

Länder unzufrieden mit Ausstiegsgesetz

Viel zu wenig für die Steinkohle

Großkraftwerk Mannheim am Abend, vom Rheinauhafen aus gesehen.

Der Ärger um das Kohleausstiegsgesetz reißt nicht ab. Nach Wissenschaftlern und Umweltverbänden zeigen sich nun auch vier Bundesländer unzufrieden mit dem Entwurf. Die möglichen Entschädigungen für stillgelegte Steinkohlekraftwerke sowie die Förderung für den Umstieg auf Gas sind ihnen zu gering.

von Joachim Wille, Jörg Staude

DIW-Studie zu Deutschland

Pariser Klimaziel nur mit Kohleausstieg bis 2030 erreichbar

Nachtaufnahme des Kohlekraftwerks Datteln 4 bei Recklinghausen.

Die bisher schärfste Kritik am Kohleausstieg der Bundesregierung legt jetzt das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) vor. Nur bei einem Kohleausstieg bis 2030 und einem verdreifachten Ausbau der Erneuerbaren kann Deutschland das Pariser Klimaziel einhalten, ergibt eine Studie für die Umweltorganisation BUND.

von Jörg Staude

Braunkohleausstieg in der Lausitz

Die 1,75-Milliarden-Euro-Entschädigungs-Fragen

Spätmittelalterlicher Rechentisch im Straßburger Frauenhausmuseum.

Ob die Milliarden-Entschädigungen für die Braunkohle berechtigt sind – daran gibt es zu Recht Zweifel. Wenigstens die 1,75 Milliarden für die Lausitzer Leag sollen jetzt überprüft werden, schrieb das Nachrichtenmagazin Spiegel kürzlich. Die Frage ist aber: Was wird da wirklich wie überprüft?

von Jörg Staude

Thinktank kritisiert Zahlungen an Konzerne

Wozu so viel Entschädigung für die Braunkohle?

Kraftwerk Boxberg

Die Betreiber von Braunkohle­kraftwerken sollen für die Stilllegung 4,35 Milliarden Euro Entschädigung erhalten. Diese gewaltige Summe ist rechtlich nicht notwendig und bisher nicht nachvollziehbar. Ob den Betreibern tatsächlich Einbußen bei den Gewinnen und höhere Folgekosten drohen, muss dringend überprüft werden.

ein Gastbeitrag von Isabel Schrems, Swantje Fiedler

Kohleprotest

Polizei räumt Besetzung von Datteln‑4‑Kränen

Menschen und Banner "Exit coal, enter future" auf blauem Kran vor grauen Gebäuden und Qualm

Acht Stunden ging die Besetzung am umstrittenen Steinkohlekraftwerk Datteln 4. Dann begann die Polizei mit der Räumung. Die Anti-Kohle-Gruppe Ende Gelände verbucht die Aktion als Erfolg.

von Sebastian Weiermann (Datteln), Susanne Schwarz (Berlin)

Klimaaktivisten besetzen Datteln 4

"Wir machen Druck gegen die klimapolitische Veräppelung"

Das Kraftwerk Datteln 4 von der Wasserseite aus gesehen.

Etwa 150 Menschen verschiedener Klimaschutzgruppen haben am Sonntagmorgen zwei Verladekräne am neuen Steinkohlekraftwerk Datteln 4 im Ruhrgebiet besetzt. Der Energiekonzern Uniper will die Anlage in den nächsten Monaten testen und dann ans Netz bringen. Ende-Gelände-Sprecherin Kathrin Henneberger über die Hintergründe der Aktion.

Interview: Susanne Schwarz