Volksentscheid gescheitert

Zu wenig "Ja" für klimaneutrales Berlin 2030

Das Flachdach eines Wohnhauses in Berlin-Moabit ist mit Solarmodulen bedeckt.

Der Volksentscheid für ein klimaneutrales Berlin schon im Jahr 2030 war nicht erfolgreich. Zwar stimmten mehr Berliner:innen für die Ziele als dagegen, das nötige Quorum an Ja-Stimmen wurde aber verfehlt. Initiativen mahnen nun eine bessere Klima-Kommunikation an.

von Jörg Staude

Kritik an Weltklimarat und Regierungen

"Der Klimawandel wird schlicht nicht ernst genommen"

Politprominenz aus Bund, Land Niedersachsen und der Stadt sowie der Chef von Uniper stehen hinter einem Röhrenstück mit der Aufschrift: Energiedrehscheibe Wilhelmshaven.

Der Klimaforscher Mojib Latif sieht keine realistische Chance mehr für das 1,5‑Grad-Ziel, weil die CO2-Emissionen fast überall weiter steigen. In vielen Ländern herrsche der Glaube vor, Klimaschutz sei zu teuer, er schade der Wirtschaft und könne noch warten.

Interview: Joachim Wille

Klimawissenschaftler erläutern IPCC-Bericht

Die Dringlichkeit ist gestiegen, bis 2030 etwas zu tun

Ein voller Bus mit der Aufschrift Weiter-so-Tours fährt über eine Klippe, daneben ein Schild: Stopp! Klimawandel! Der Busfahrer sagt: Keine Panik! Bis wir aufschlagen, haben wir noch jede Menge Zeit, eine andere Lösung zu suchen.

Auch wenn die Menschheit es noch in der Hand hat, die Erderwärmung zu stoppen: Das Zeitfenster dafür schließt sich rapide und einige Entwicklungen sind schon nicht mehr rückgängig zu machen. Davor warnen Klimaforscher anlässlich der heutigen Veröffentlichung des abschließenden Syntheseberichts des Weltklimarats IPCC.

von Jörg Staude

CO₂-Emissionsbilanz 2022

Industrie-Einbruch bringt Deutschland ins Klimalimit

Zwei Aktivisten im Anzug mit Wissing-Maske und Gummihammer haben eine Mauer aus weißen Schaumstoffsteinen zerstört, auf der 1,5 Grad stand.

Für 2022 verzeichnet Deutschland leicht gesunkene CO2-Emissionen. Die Gründe liegen weniger in der Klimapolitik als in äußeren Umständen wie kriegsbedingten Krisen der Industrie. Das legt die heute veröffentlichte vorläufige CO2-Bilanz des Umweltbundesamtes nahe.

von Jörg Staude

Kommentar

SPD und Autobahnausbau: Der Zug ist noch nicht abgefahren

Große Autobahn-Baustelle in Deutschland, die Autobahn soll verbreitert werden.

Die FDP will den Autobahnausbau beschleunigen, klimabewusste Menschen sind empört. Doch wo bleibt der Aufschrei, wenn sich SPD-Politiker gerade ähnlich äußern? Die frühere Autobahn-Partei konnte sich in dem Streit bisher aus der Affäre ziehen – höchste Zeit, die SPD an ihre Klimaversprechen zu erinnern.

ein Kommentar von Clara Thompson

Weitere Aktionen angekündigt

Lützerath-Kohle soll im Boden bleiben

Am Tagebaurand steht ein kleines Holzmodell des Immerather Doms.

Wissenschaftler:innen stellen sich hinter die Klimabewegung und fordern, dass sich die Politik endlich an das Pariser Klimaziel hält, statt an kontraproduktiven Großprojekten zu basteln. Fridays for Future kündigt für die nächsten Wochen eine Protestwelle an.

von Verena Kern

klima update° – Folge 113

BUND verklagt Bundesregierung, was ein Tempolimit bringt, Konflikt um Biosprit

Aufschrift: klima update°. der klimareporter Podcast. aktuell mit: taz

Im Verkehr schafft Deutschland seine Klimaziele nicht – ein Umweltverband hat Klage eingereicht. FDP-Verkehrsminister Wissing ist gegen Tempolimits, doch neue Zahlen zur Wirkung von Tempo 120 setzen ihn unter Druck. In der Ampel droht Streit um Agrosprit. Er spart derzeit mehr CO2 als E-Autos, schadet aber woanders.

von Verena Kern, Katharina Schipkowski

Debatte um Strategie für Klimaaußenpolitik

Senegal-Gasprojekt unter grünem Druck

Drei Arbeiter mit Helm schrauben ein Polarpaneel in luftiger Höhe an, im Hintergrund eine kapverdische Stadt.

Ende Januar will das Außenamt den ersten Entwurf für eine Klimaaußenpolitik-Strategie vorlegen. Ein Streitpunkt ist der Umgang mit fossilen Investitionen Deutschlands im Ausland. Das umstrittene Erdgasprojekt in Senegal gerät dabei immer mehr unter Druck vonseiten der Grünen.

von Jörg Staude

Förderende für Agrokraftstoffe

Weniger Biosprit, aber was dann?

Rapsfeld

Ein Gesetzesvorschlag von Umweltministerin Lemke soll die Förderung von Agrokraftstoffen aus Nahrungsmitteln oder Energiepflanzen bis 2030 beenden. Was aus Sicht der Welternährung unerlässlich erscheint, droht die Treibhausgasemissionen im Verkehr in Deutschland weiter nach oben zu treiben.

von Jörg Staude

Klimabewegung

Extinction Rebellion: "Wir hören auf"

Zwei Männer mit einem schwarzen Transparent mit weißer Aufschrift

Statt Straßen zu blockieren, will Extinction Rebellion künftig Massen mobilisieren und Netzwerke stärken, zumindest in Großbritannien. Auch in Deutschland entwickelt sich eine Arbeitsteilung innerhalb der Klimabewegung. Aber erstmal sind alle Augen auf Lützerath gerichtet.

von David Zauner

Bilanz von Agora Energiewende

Deutschland verfehlt Klimaziel für 2022

Dampfendes Braunkohlekraftwerk im Sonnenschein.

Obwohl Haushalte und Industrie 2022 weniger Energie verbrauchten, hat Deutschland sein Klimaziel verfehlt. Hauptursache ist der Mehreinsatz fossiler Brennstoffe, so die Jahresbilanz von Agora Energiewende. Der Thinktank warnt vor Trends, die das Erfüllen der Klimaziele auch in den nächsten Jahren infrage stellen.

von Jörg Staude

Forderung von Umweltorganisationen

Habeck soll Öl-Gas-Leitlinie vorerst stoppen

Bohrplattform "Iran Khazar" im Einsatz an einer Förderplattform von Dragon Oil im Cheleken-Feld.

Über eine umstrittene Öl-Gas-Leitlinie hat der KfW-Verwaltungsrat heute zu befinden. Mit ihrer Hilfe sollen fehlende Gasimporte aus Russland kompensiert werden. Umweltorganisationen fordern eine kritische Überprüfung der Richtlinie. Sie befürchten das endgültige Aus für das 1,5-Grad-Ziel.

von Jörg Staude

LNG-Lieferungen

Katar-Deal gefährdet Klimaschutz

Flüssigerdgas-Tanker mit vier weißen Behältern im dunklen Meer, genau von oben aufgenommen.

Ab 2026 soll Flüssigerdgas über 15 Jahre von Katar nach Deutschland fließen. Das Bundeswirtschaftsministerium verspricht, es werde keine Abhängigkeit von dem Golfstaat geben. Sorgen um den Klimaschutz sind trotzdem angebracht.

von David Zauner

Kommentar

Klimagipfel: Da hilft auch kein Schöngerede

Graffito an einer Ziegelmauer: Zwei türkisfarbene Wellen schlagen hoch.

Die 27. UN-Klimakonferenz war eine Katastrophe für den Klimaschutz. Darüber darf das erreichte Zwischenziel bei der Finanzierung von Klimaschäden nicht hinwegtäuschen. An dem ernüchternden Ergebnis ist Ägypten nicht allein schuld.

ein Kommentar von David Zauner

Klimaschutz in Unternehmen

Viel Luft nach oben

Offshore-Windkraftwerke stehen in der Nordsee, auf einer Plattform über dem Meeresspiegel stehen Container mit Wasserstoff-Elektrolyseuren.

Das neue "Klimabarometer" der Förderbank KfW zeigt: Die deutschen Unternehmen müssen noch viel stärker in die Energiewende investieren. Besonders kleinere Unternehmen haben Nachholbedarf. Dafür muss sich aber auch die Politik bewegen.

von Joachim Wille

Klimagipfel COP 27 in Sharm el-Sheikh

EU auf der COP: Etwas mehr, aber nicht genug

Frans Timmermans gestikuliert mit der Hand und schaut ansatzweise entrüstet drein.

Die Europäische Union kündigt auf dem UN-Klimagipfel in Ägypten an, dass sie ihre Klimaziele übertreffen wird. Es scheinen nicht nur leere Worte zu sein. Beim Thema Finanzhilfen wird aber auch die EU ihren Versprechen nicht gerecht.

von David Zauner

Klimagipfel COP 27 in Sharm el-Sheikh

USA reklamieren beim Klima wieder die Führung

Joe Biden grüßt mit erhobenem Arm bei einer Veranstaltung vor Studierenden in Las Vegas im Februar 2020.

Die US-Klimapolitik ist isolationistisch: Die USA investieren Rekordsummen im eigenen Land, tun aber bei der Unterstützung von Entwicklungsländern umso weniger. Ihrem Führungsanspruch werden sie so nur teilweise gerecht.

von Christian Mihatsch

"Energiekrise übernimmt Klimakrise"

Erdgas-Boom gefährdet Paris-Ziel

Eine kleine Erdkugel-Nachbildung aus Metall befindet sich direkt über einer Gasflamme, wie sie bei Gasherden üblich ist.

Auf der Suche nach Ersatz für die Gaslieferungen aus Russland schießen die Staaten weit über die Notwendigkeiten hinaus, zeigt eine neue Analyse der Forschungsinitiative "Climate Action Tracker". Das 1,5-Grad-Ziel gerät dadurch noch mehr in Gefahr.

von Joachim Wille

klima update° – Folge 102

Klimalücke beim Verkehr, Kohleausstieg in NRW, Deutschland finanziert Fossile im Ausland

Aufschrift: klima update°. der klimareporter Podcast. aktuell mit: taz

Das Klima-Sofortprogramm der Ampel-Regierung versagt beim Verkehr. Der Deal mit RWE zum Kohleausstieg im Rheinland wird Gesetz. Deutschland bricht eine Klima-Zusage und fördert weiter fossile Energien im Ausland.

von Susanne Schwarz, Sandra Kirchner

Gutachten zur Klimapolitik

Experten raten zu harter Emissions-Obergrenze

Gelbes Ortsschild, auf dem aber nur CO2 steht und das oben zunehmend rötlich verfärbt ist.

Der Expertenrat für Klimafragen legt sein Gutachten zur Emissionsentwicklung von 2000 bis 2021 vor. Die Klimaanstrengungen müssen verdoppelt werden, um das Klimaziel für 2030 zu erreichen. Dazu rät der Klimarat zu einem Paradigmenwechsel in der Klimapolitik.

von David Zauner