Müllers Woche

Das Testament von Rio, die Chance der Ampel und das 1,5‑Grad-Ritual

Michael Müller

Kalenderwoche 43: Das Sprachritual vom "1,5 Grad-Pfad" ist eine unerträgliche Selbsttäuschung, denn seit 1979 wissen wir über die Erderwärmung Bescheid, sagt Michael Müller, SPD-Vordenker und Mitglied des Herausgeberrats von Klimareporter°. Für den Klimagipfel in Glasgow hofft er auf eine Wiederbelebung der Kultur der Gemeinsamkeit beim Rio-Treffen 1992.

Report zu klimabedingter Migration

Klimaflucht ist überall

Klimaflüchtlinge

Medizinische Hilfsorganisationen schlagen Alarm: Klimabedingte Vertreibung gibt es schon heute vor allem im globalen Süden. Aber auch in Staaten des Nordens wächst das Problem. Weltweit sind alle Rotkreuz- und Rothalbmond-Organisationen mit Flucht durch Naturkatastrophen konfrontiert, zeigt ein neuer Bericht.

von Elena Balthesen

WMO Greenhouse Gas Bulletin

Neue Höchstwerte bei allen Treibhausgasen

Die Erde vom Weltall aus gesehen.

Die Konzentration der drei wichtigsten Treibhausgase hat auch im Coronajahr 2020 neue Rekordwerte erreicht, zeigen die Daten der Weltmeteorologie­organisation WMO. Auch die Zuwachsraten sind so hoch wie nie.

von Verena Kern

Auf Umwegen über Kyoto und Kopenhagen

Der lange Weg nach Glasgow

Fahnen der UN-Länder vor schönem blauen Himmel

Nach 25 UN-Konferenzen gibt es noch immer keine Lösung für die Klimakrise. Doch mit dem Pariser Klimaabkommen hat die Welt zumindest einen strukturierten Ansatz, um das Problem zu bearbeiten. Wie gut er funktioniert, wird sich beim 26. Gipfel in Glasgow zeigen.

von Christian Mihatsch

Gemeinsamer Appell

220 Gesundheitsmagazine fordern Sofortmaßnahmen gegen die Klimakrise

Qualmende Fabrikschlote

Im Namen der Gesundheitsberufe rufen die Herausgeber:innen von Fachzeitschriften die Politik auf, die "katastrophalen Gesundheitsschäden" durch den Klimawandel zu verhindern.

von Verena Kern

Studie

Klimakrise viel teurer als bisher angenommen

Umgekippter Baum auf Auto

Ökonomen renommierter Universitäten haben die Schadensbilanzen des Klimawandels neu kalkuliert. Die Folgen von Extremwetterereignissen beeinträchtigen demnach die Volkswirtschaften der Staaten viel stärker als gedacht. So gesehen müsste der CO2-Preis um ein Vielfaches höher liegen.

von Joachim Wille

Kommentar

Wo bleibt die enkeltaugliche Klimapolitik?

Ein Mädchen vor einer durch einen Taifun zerstörten Hütte

Eine Milliarde Kinder weltweit sind durch die Auswirkungen des Klimawandels "extrem stark gefährdet", warnt Unicef. In den Debatten um die Klimakrise hat das bisher fast keine Rolle gespielt. Das muss sich ändern.

ein Kommentar von Joachim Wille

Neuer Sachstandsbericht des Weltklimarats

IPCC: Dieses Jahrzehnt ist entscheidend

Ein Feuerwehrmann vor brennender Landschaft.

Seit dem ersten Bericht des Weltklimarats IPCC vor 30 Jahren ist klar, dass die Menschheit die Erde aufheizt und die CO2-Emissionen auf null sinken müssen. Doch sie sind weiter gestiegen und müssen nun umso schneller fallen – um die Hälfte in zehn Jahren, sagt der neue Bericht, der heute erschienen ist.

von Christian Mihatsch

Vetorecht für Klimapolitik

Die Erde hat Fieber – jetzt!

Riesige Flammen in der Nacht über einem Höhenzug im Hintergrund, vorn die Lichter einer Siedlung.

Fluten, Dürren, Brände: Die Klimakatastrophe kommt angekündigt. Was heute Jahrtausendsommer der Extreme genannt wird, kann bald Normalität sein. In der Politik haben erst viel zu wenige begriffen, worum es jetzt wirklich geht.

ein Gastbeitrag von Franz Alt

Kippelemente des Klimasystems

Hinweise auf Kollaps des Golfstroms

Wellen

Dass die Atlantische Umwälzströmung schwächer wird, ist schon bekannt – jetzt deutet eine Studie auf eine "fast vollständige Destabilisierung" als Folge des Klimawandels hin. Sollte die Strömung wirklich ausfallen, hätte das dramatische Folgen für viele Regionen auf der Welt – auch für Europa.

von Susanne Schwarz

Klimanotstand erneut ausgerufen

Tausende Forschende warnen erneut vor "unermesslichem Leid" durch die Klimakrise

Brandrodung Brasilien

Fast 14.000 Wissenschaftler:innen aus 150 Ländern haben heute erneut den Klimanotstand ausgerufen und einen grundlegenden Wandel gefordert. Seit ihrem ersten Aufruf 2019 sei es zu einem "beispiellosen Anstieg klimabedingter Katastrophen gekommen".

von Verena Kern

Kommentar

Verrücktes Klima

Überflutete Häuser in Altenahr-Kreuzberg direkt an der Ahr.

Über eine Million Menschen starben in den vergangenen 50 Jahren durch Stürme, Überschwemmungen und Hitze. Die Wetter-Extremereignisse nehmen durch den Klimawandel zu und werden stärker – und zwar in unerwarteten Dimensionen. 

ein Kommentar von Joachim Wille

Tacheles, Claudia Kemfert!

"Jetzt verstehe ich, wovon du immer redest"

Verkehrsschild, dass einen Geh- und Radweg anzeigt, steht im heftig fließenden Wasser.

Wir stehen erst am Anfang des globalen Klimawandels. Noch können wir handeln und die immer stärkere Häufung von Extremwetterereignissen bremsen. Zwei Dinge müssen wir unverzüglich anpacken: Katastrophenschutz und Klimaschutz.

eine Kolumne von Claudia Kemfert

Details aus kommendem IPCC-Bericht

Existenzielle Bedrohung

Ausgetrocknete Ebene bis zum Horizont.

Irreversible Auswirkungen auf Menschen und ökologische System drohen bereits, wenn die Erde sich um mehr als 1,5 Grad erhitzt, warnt der Weltklimarat im noch unveröffentlichten neuen Bericht. Zusammenbrechende Ökosysteme, mehr Dürren, Hunger und Krankheiten sind Folgen, auf die sich die Menschheit einstellen muss.

von Sandra Kirchner

Studie untersucht zunehmendes Phänomen

Flüsse sitzen auf dem Trockenen

Breites, fast ganz ausgetrocknetes Flussbett, von der Flussmitte aufgenommen.

Dass Flüsse austrocknen, ist kein neues Phänomen. Inzwischen fällt aber weltweit mehr als die Hälfte aller Flüsse an einem oder mehreren Tagen im Jahr trocken, ergab eine internationale Studie. Grund ist auch der Klimawandel.

von Joachim Wille

Zwei und mehr Grad Erwärmung bis 2030

Klima-Hotspot Deutschland

Nahaufnahme eines Thermometers, das auf fast 40 Grad steht.

Die aktuellen Hitzetage sind eine Sache des Wetters. Sie illustrieren aber auch einen sich seit Jahrzehnten abzeichnenden Klima-Trend: Die Temperaturen steigen in Deutschland stärker als im globalen Mittel.

von Jörg Staude

Klima- und Artenschutz

Die Zwillingskrise

Luftaufnahme eines Maisfeldes.

Zwei hochrangige UN-Fachgremien fordern ein Umdenken in der Umwelt- und Klimapolitik: IPCC und IPBES veröffentlichen ihren ersten gemeinsamen Bericht. Schafft es die Politik, umfassende, integrierte Konzepte zu entwickeln, statt nur auf CO2 oder nur auf Schutzgebiete zu schauen?

von Sandra Kirchner

Sechs-Jahres-Bericht zur Klimaanpassung

"Schwammstadt" kann nicht bis morgen warten

Qualm steigt von einem brennenden Wald auf

Bei mehr als 30 von 100 bekannten Auswirkungen des Klimawandels besteht in Deutschland "sehr dringender Handlungsbedarf", um Infrastruktur und Lebensräume anzupassen. Das ergab die neue Klimawirkungs- und Risikoanalyse des Bundes, die heute vorgestellt wurde.

von Verena Kern

Gesundheit

Die versteckten seelischen Kosten der Klimakrise

Junge Person sitzt auf dem Boden, den Kopf auf die Knie gesenkt

Von Depressionen bis zur posttraumatischen Belastungsstörung: Dass wir die Erde aufheizen, gefährdet nicht nur unsere physische, sondern auch die psychische Gesundheit. Das wird bislang vernachlässigt, kritisieren Expert:innen.

von Verena Kern

Naturschutz und Energiewende

Schluss mit "ja, aber"!

Wasser steht auf einer Wiesenlandschaft im Nationalpark Unteres Odertal.

Wir müssen Naturschutz und Energiewende entfesseln, schreiben unsere Gastautoren. Mit einer ökologischen Industriepolitik lässt sich die doppelte Krise aus Artensterben und Erderhitzung bewältigen.

ein Gastbeitrag von Anton Hofreiter, Kai Niebert