Osmanoglus Woche

Klimapolitik für Wohlhabende, fossile Renaissance mit LNG und Freibrief für Banken

Porträtaufnahme von Aysel Osmanoglu.

Kalenderwoche 33: Ärmere Menschen müssen beim Klimaschutz mehr unterstützt werden, denn hohe Energiepreise treffen sie sehr viel härter, sagt Aysel Osmanoglu, Vorständin der GLS Bank und Herausgeberrats­mitglied von Klimareporter°. Sie kritisiert, dass Finanzinstitute beim Lieferkettengesetz aus der Verantwortung genommen werden.

klima update° – Folge 141

Preis auf CO₂ steigt, Wirtschaft im Hitzestress, Boom bei Elektroautos

klima update° – Podcast

Die Ampel erhöht den CO2-Preis und will damit auch Halbleiterfabriken finanzieren. Heiße Tage lassen die Produktivität sinken. Jedes fünfte weltweit neu zugelassene Auto hat einen E‑Motor.

von Susanne Schwarz, Sandra Kirchner

Gipfel der Amazonasländer

Kein Beschluss zum Stopp der Entwaldung

Dichte graue Wolkendecke über endlosem Amazonas-Regenwald.

Der Amazonas-Regenwald droht an einen Kipppunkt zu gelangen und abzusterben. Das wollen die acht Länder, die sich den Wald teilen, verhindern und dazu die Kooperation in vielen Bereichen stärken. Von den Industriestaaten fordern sie mehr finanzielle Unterstützung.

von Christian Mihatsch

Völkerrechtsexperte im Interview

"Eigentlich ist das Umweltvölkerrecht sehr erfolgreich"

Porträtaufnahme von Franz Perrez.

Im Umweltvölkerrecht gibt es keine andere Grenze als die Positionen der Staaten, sagt der frühere Schweizer Umweltbotschafter Franz Perrez. Ob Chemikalien oder Klima, wenn die Länder etwas wollen, kann es auch erreicht werden.

Interview: Christian Mihatsch

Klimapolitische Knoten auflösen

Schweizer CO₂-Preis-Modell für Übergangsphase

Die im Wasser gespiegelten Fenster eines mehrstöckigen Hauses sind nur verzerrt zu sehen.

Die Klimapolitik steckt in einem tiefen Dilemma zwischen einem wirksamen CO2-Preis, dessen Entwicklung aber unklar ist und Ängste weckt, und einer teuren Förderstrategie, die das geplante Klimageld verhindert. Doch es gäbe eine Alternative.

ein Gastbeitrag von Gerhard Hübener

Umweltbewusstseinsstudie

Klimapolitik ohne Angst

Leeres Schaufenster, in dem eine Angestellte aufräumt, auf einem kleinen Schild steht: Shop online: galeria.de.

Satte 91 Prozent wollen einen klimafreundlichen Umbau der Wirtschaft. Wirklich? Prima. Aber es muss sozial dabei zugehen.

ein Kommentar von Joachim Wille

Umfrage und Studie

Fast alle wollen den Umbau der Wirtschaft

Dorf mit hinführender Straße, dahinter ein riesiges Kohlekraftwerk.

Die neue Studie zum Umweltbewusstsein zeigt: Trotz Ukraine-Krieg, Energiekrise und Inflation bleibt der Klimaschutz in Deutschland ein Top-Thema. Drei Viertel der Deutschen befürchten aber, dass der Umbau die Schere zwischen Arm und Reich vergrößert.

von Joachim Wille

Klimabewegung in den Medien

Klimaprotest erreicht Abendprogramm, Klimakrise nicht

Drei Menschen in Anzügen sitzen im Schneidersitz auf der Straße.

Viel Medienaufmerksamkeit bekommt die "Letzte Generation" für ihre Protestaktionen. Aber das, was die Bewegung erreichen will, spiegelt sich in den Beiträgen von ARD und ZDF kaum wider. Die Gründe liegen sowohl bei den Aktivist:innen als auch bei den Journalist:innen.

ein Gastbeitrag von Elise Hulata

Siebenter Sachstandsbericht

Neuer IPCC-Chef will nächsten Klimabericht in nur fünf Jahren vorlegen

Jim Skea bei der Bonner IPCC-Zwischenkonferenz im Juni 2022.

Der Weltklimarat muss sich verändern, um relevant zu bleiben. Diese Aufgabe übernimmt nun Jim Skea, ein Urgestein des IPCC. Für den nächsten Sachstandsbericht muss er eine exponentiell wachsende Zahl an Klimastudien politikrelevant aufarbeiten.

von Christian Mihatsch

Ampel-Regierung vor der Halbzeit

Wenn die Energiewende hinter der Steckdose hervorbricht

Eine Wärmepumpe an einem Einfamilienhaus, umrahmt von Rosen.

Nach der Sommerpause soll das "Heizungsgesetz" endlich den Bundestag verlassen. Nach fast zwei Jahren Ampel, quasi zur Halbzeit der Regierungskoalition, gilt noch immer: Die Stromwende kommt voran, die Wärme- und Verkehrswende stockt – und droht sogar zurückzufallen.

von Jörg Staude

Bundes-Klimaschutzgesetz

Ampel mit Rechtsbruch beim Klimaschutz

Verkehrsberuhigung in Berlin-Kreuzberg: Auf der Straße sind massive Pflanzkästen und Markierungen angeordnet, sodass Fahrräder gut durchkommen, Autos nicht.

Auch nach Fristablauf legen die Ministerien für Verkehr und Bau keine Klima-Sofortprogramme vor. Fridays for Future, Umweltverbände und Jurist:innen kritisieren das scharf und sprechen von einem "Rechtsbruch".

von Laura König

Klimapolitik der Ampel

Die Volksabstimmung des Kanzlers über Klimapolitik

Ein jung wirkender Olaf Scholz in Schwarz-Weiß auf einem roten Wahlplakat, darauf steht in Weiß: Kanzler für Klimaschutz – Scholz packt das an.

Ein neues klimapolitisches Instrument hat Bundeskanzler Scholz ins Gespräch gebracht: die fiktive Volksabstimmung. Erste Kandidaten für das neue Herangehen sind Tempolimit, Klimageld und ein Verbot von Inlandsflügen.

ein Kommentar von Jörg Staude

Energieeffizienz

Deutschland zur Effizienzrepublik machen

Infrarotaufnahme: Eine Hand steckt einen Stecker in die Steckdose, der Stecker scheint rot zu glühen, alles andere sind Blautöne.

Erstmals seit Langem zeichnen sich Erfolge beim Energiesparen ab – und schon setzen wir alles daran, die Entwicklung wieder zu ersticken. Stattdessen bräuchte es Mut, aus den jüngsten Erfahrungen zu lernen, den Rechtsrahmen zu festigen und neue Politikinstrumente nachzulegen.

ein Gastbeitrag von Matthias Weyland

Soziales Nachhaltigkeitsbarometer

Starke Klimapolitik ohne soziale Schlagseite gewünscht

Eine junge Familie mit zwei Kindern ist dabei, von ihrem Einfamilienhaus mit dem Elektroauto in den Urlaub zu fahren.

Die Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger stimmt der Energie- und Verkehrswende weiterhin zu, beklagt aber einseitige Belastungen. Sechs von zehn Deutschen haben wenig oder kein Verständnis für Klima-Protestaktionen. Handeln sollen vor allem Politik und Industrie.

von Joachim Wille

Planetare Grenzen

"Entscheidend ist, dass wir vom Wachstumsmantra wegkommen"

Reinhard Loske im Gespräch.

Die Wachstumsdebatte braucht neue Impulse, meint der renommierte Umweltexperte Reinhard Loske. Im Interview spricht er über die Besteuerung von Reichtum, den Wachstumsfan Olaf Scholz, die Flut an der Ahr und sein neues Buch.

Interview: Joachim Wille

Müllers Woche

Armutszeugnis im Naturschutz, kurzsichtige LNG-Politik und die neuen McCarthys

Porträtaufnahme von Michael Müller.

Kalenderwoche 26: Die Bundesregierung stellt zehn Milliarden für LNG-Infrastruktur bereit, aber wie später der Ausstieg aus dem LNG und die Umstellung auf Wasserstoff gelingen soll, ist ungeklärt, kritisiert Michael Müller, SPD-Vordenker und Mitglied im Herausgeberrat von Klimareporter°. Der politische Bedeutungsverlust der Ökologie beunruhigt ihn.

Klimaziele für 2030

Habecks Klima-Bilanz verbreitet Optimismus

Christian Lindner, Robert Habeck und Olaf Scholz sitzen auf der Regierungsbank und schauen in die gleiche Richtung.

Bis 2030 könnte Deutschland den größten Teil der angepeilten Verringerung des Treibhausgasausstoßes noch erreichen. So steht es zumindest in der neuesten Version des Klimaschutzprogramms der Regierung.

von Hannes Koch

Gutachten des Umweltrats

"Wir müssen die Natur in die Stadt bringen"

Ein Fuß- und Radweg endet plötzlich an einer stark befahrenen Schnellstraße, dahinter bauen Kräne eine moderne Stadt mit Hochhäusern.

Eine gesunde Umwelt kann viele Krankheits- und Todesfälle vermeiden helfen, zeigt ein neues Gutachten des Sachverständigenrats für Umweltfragen. Klimaanpassung bedeutet für das Gremium auch ein anderes Verständnis vom Bauen in Innenstädten.

von Jörg Staude, Joachim Wille

Hitze, Dürren, Waldbrände

Kanada in Flammen – und was macht Deutschland?

Abgebrannter Wald in bergiger Landschaft, einzelne Bäume brennen noch.

Verheerende Waldbrände in Kanada und an vielen Orten der Welt, auch in Europa. Das 1,5‑Grad-Limit könnte schon in diesem Jahr erstmals gerissen werden. Warum tut die Bundesregierung so, als hätte Klimaschutz noch Zeit?

ein Gastbeitrag von Franz Alt

Klimaschutzgesetz

Habeck streicht die Sektorziele

Außenaufnahme von Robert Habeck, sein Gesichtsausdruck ist skeptisch.

Nach der umstrittenen Einigung zum Heizungsgesetz kommt nun der nächste Hammer. Bisher hatte jedes Ressort ein verbindliches Klimaziel. Das will Wirtschaftsminister Habeck nun mit einem neuen Gesetzentwurf ändern.

von David Zauner