Warum die Kommunikation zu Klima und Energiewende scheitert
Statt Vertrauen in die Chancen einer anderen Klimazukunft zu fassen, wuchs in den letzten Jahren der Widerstand gegen jede Art ökologischer Transformation. Schon lange geht es dabei nicht mehr um Klima- oder Energiewende-Kommunikation, sondern um Politik und Macht, um Demokratie und Frieden.
"Soziale Beziehungen und ihre starken Emotionen hindern uns, Klimawissen anzuwenden"
Mit dem Vermitteln von kognitivem Wissen und dem Vertrauen darauf, was die Wissenschaft sagt, kommen wir beim Klima nicht weiter, sagt die Umweltsoziologin Sarah Kessler. Für sie zeichete sich vor fünf Jahren schon ab, dass Klima-Kommunikation schwieriger würde.
In Regierungs- wie Oppositionsparteien geben in Sachen Energiewende Wissenschaftsleugner den Ton an. Qualitätsorientierte Medien müssen endlich aufhören, sie zu hofieren. Eine Polemik.
Die Klimakrise sei das drängendste Thema für ihre Partei, betonten Spitzengrüne auf dem "Zukunftskongress". Über schöne Erzählungen kam die Beschäftigung mit dem Klima aber kaum hinaus.
Das Erdsystem verändert sich schneller, als die Wissenschaft erwartet hat. Nicht die einzige besorgniserregende Erkenntnis, die Johan Rockström, einer der führenden Erdsystemwissenschaftler, kürzlich der Öffentlichkeit mitteilte.
Die populistischen Narrative der Klimawandelleugnungsszene
Grüne Eliten, Öko-Diktatur, Zerstörung der Heimat: Die Erzählungen von Anti-Klima-Populist:innen fordern die deutsche Umweltpolitik heraus, schreibt das Umweltbundesamt in einer neuen Veröffentlichung.
"Wandel lässt sich nicht allein mit dem besseren Argument erkämpfen"
In ihrem Buch "Der Klimaatlas" zeigt Luisa Neubauer mit Karten und Grafiken eine Welt im Wandel. Im Interview spricht die Klimaaktivistin über die großen Systemfragen, die Rolle von Wachstum und warum sie weiter auf Twitter aktiv ist.
"Wir verbrauchen mehr Energie für den Genuss von Musik als in 10.000 Jahren davor"
Der Komponist Bernhard König hat sich lange mit den Wechselwirkungen zwischen der Musikbranche und dem Klimawandel befasst und darüber ein Buch geschrieben. Sein Fazit: Musik kann Teil des Problems, aber auch Teil der Lösung sein.
Die Datenjournalistin Hannah Ritchie versucht in ihrem Buch, Optimismus in der Klimakrise zu verbreiten. Die Welt habe den CO2-Höhepunkt bereits überschritten. Wie weit kann man ihr folgen?
Mit seiner Story, dank der Ampel-Politik sei die Lücke bei der CO2-Reduktion 2030 geschlossen, hat Wirtschaftsminister Habeck der Glaubwürdigkeit von Klimawissenschaft schwer geschadet. Der Expertenrat für Klimafragen hat diese jetzt wiederhergestellt. Nun ist die Politik wieder am Zuge.
"Letzte Generation" vor Gericht, viele Jugendliche kennen Klimakrise nicht, Seegericht nimmt Staaten in Pflicht
Fünf Mitglieder der "Letzten Generation" stehen vor Gericht, weil sie eine kriminelle Vereinigung gebildet haben sollen. Ein Fünftel aller Jugendlichen in Deutschland hat noch nie von der Klimakrise gehört. Die Klimakrise gilt jetzt auch als Meeresverschmutzung.
Der Mensch ist nicht dafür ausgelegt, länger als fünf Jahre in die Zukunft zu planen, sagt Katharina van Bronswijk, Sprecherin von Psychologists for Future. Ihr Tipp: Man sollte sich weniger an konkreten Zielen aufhängen und stattdessen Dinge tun, weil sie richtig sind.
Wie stehen die Menschen in Deutschland zum Klimaschutz: Sieben Erkenntnisse
Erst Heizungsgesetz, dann Agrardiesel: Man könnte den Eindruck bekommen, dass der Widerstand gegen Klimaschutz zunimmt. Aber stimmt das? Drei große Studien zeigen, wie es um die Akzeptanz des Klimaschutzes steht.
2023 wurden in Deutschland 900.000 Öl- und Gasheizungen verkauft – Negativ-Rekord. Klimakrise, Energiekrise, Importabhängigkeiten? Egal. Warum bauen sich Leute Gasheizungen ein, die schon bald irre teuer werden und wieder rausgerissen werden müssen?
Eine Umfrage in 125 Ländern zeigt große Zustimmung zum Klimaschutz und auch die Bereitschaft, dafür Geld aufzuwenden. Bemerkenswert ist aber der irrige Glaube, dass man damit in der Minderheit sei.
Golfstrom in Gefahr, Klimakleber wollen ins EU-Parlament, große Mehrheit will mehr Klimaschutz
Das Risiko, dass der Golfstrom zusammenbricht, ist größer als bisher gedacht. Die "Letzte Generation" nimmt die ersten Hürden, um bei der Europawahl anzutreten. Fast 90 Prozent der Menschen weltweit wollen, dass mehr gegen die Klimakrise getan wird.
Die Gemengelage aus Klimawandel, Kriegen und Krisen hat sich in diesem Jahr schneller zugespitzt als erwartet. Nun, wo es ernst wird, fehlen Menschen in politischer Verantwortung, die sich der Vielfachkrise stellen, statt sie zu verdrängen.
Über die Kehrseiten von Flugreisen, Kreuzfahrten oder Fleischkonsum zu sprechen, ist nicht einfach. Wissenschaftler:innen haben untersucht, wie sich effektivere Klimagespräche führen lassen.
Neben den gefährlichen Kipppunkten im Klimasystem gibt es auch "gute" Kipppunkte in der Gesellschaft. Es muss sie nur jemand anstoßen. Was man von einer norwegischen Popband lernen kann.
Wenn wir die Klimakrise nicht stoppen, werden Naturkatastrophen unser Handeln diktieren und radikale Kräfte an die Macht spülen. Dann können wir überall erleben, was Diktatur bedeutet. Meinen das die Menschen, wenn sie vor einer Ökodiktatur warnen?