Kosten der Erwärmung

Finanzmärkte unterschätzen Klimarisiken systematisch

Ein Eisberg schwimmt im Meer, wobei der weitaus größte Teil nicht sichtbar ist, weil er sich unter Wasser befindet.

Die meisten Finanzmarktakteure verwenden offensichtlich unsinnige Modelle zur Abschätzung der wirtschaftlichen Folgen der Klimaerwärmung. Wenn die Märkte sich dessen gewahr werden, könnte es zu einer plötzlichen Kurskorrektur kommen – einem Börsencrash.

von Christian Mihatsch

Klimabewegung in den Medien

Klimaprotest erreicht Abendprogramm, Klimakrise nicht

Drei Menschen in Anzügen sitzen im Schneidersitz auf der Straße.

Viel Medienaufmerksamkeit bekommt die "Letzte Generation" für ihre Protestaktionen. Aber das, was die Bewegung erreichen will, spiegelt sich in den Beiträgen von ARD und ZDF kaum wider. Die Gründe liegen sowohl bei den Aktivist:innen als auch bei den Journalist:innen.

ein Gastbeitrag von Elise Hulata

Anthropozän

"Wir schaffen uns in der Natur mehr Probleme als Lösungen"

Luftaufnahme eines Kiefernforstes, von dem die meisten Bäume abgestorben sind.

Die Natur beherrschen und sie damit zerstören – das ist nicht von vornherein im Menschen so angelegt, sagt Bernd Scherer. Der Philosoph fordert zum Umdenken auf – das Wissen indigener Gemeinschaften könne dabei helfen.

Interview: Laura König

Siebenter Sachstandsbericht

Neuer IPCC-Chef will nächsten Klimabericht in nur fünf Jahren vorlegen

Jim Skea bei der Bonner IPCC-Zwischenkonferenz im Juni 2022.

Der Weltklimarat muss sich verändern, um relevant zu bleiben. Diese Aufgabe übernimmt nun Jim Skea, ein Urgestein des IPCC. Für den nächsten Sachstandsbericht muss er eine exponentiell wachsende Zahl an Klimastudien politikrelevant aufarbeiten.

von Christian Mihatsch

KI und Klima

Grüner Datenstrom

Blick in einen Tunnel mit binärem Datenstrom

Künstliche Intelligenz weckt große Hoffnungen für einen besseren Klima- und Umweltschutz. Gleichzeitig ist KI ein großer Energiefresser. Forscherinnen fordern politische Regulierung und digitale Bildung für Nachhaltigkeit.

von Johannes Greß

Kipppunkt Atlantik

Golfstrom könnte schon in wenigen Jahren kollabieren

Steil aufragender Eisberg am Ufer vor einer Eiswüstenlandschaft mit flacheren rundlichen Erhebungen.

Die atlantische Umwälzzirkulation bricht noch dieses Jahrhundert zusammen, sagt eine neue Studie voraus. Trotz Kritik an der Prognose zeichnet sich ab, dass das Risiko der kippenden Atlantikströmung bisher unterschätzt wurde.

von David Zauner

Zuordnungsstudie

Hitzewellen werden zur gefährlichen Normalität

Ein rundes Außenthermometer zeigt 42 Grad an.

Die Attributionsforschung kann heute in wenigen Tagen sagen, welchen Anteil der Klimawandel an einem extremen Wetterereignis hat. Bei der jüngsten Hitzewelle in vielen Teilen der Welt fällt das Ergebnis ziemlich eindeutig aus.

von Laura König

Polytronik

Recycling von Anfang an mitdenken

Jemand hält flexible Solarzellen in den Händen und biegt sie stark duch.

Die "organische Elektronik" boomt: Doch biegsame Solarzellen oder OLED-Bildschirme brauchen besseres Recycling, mahnen Materialforscher. Das muss schon bei der Entwicklung berücksichtigt werden.

von Joachim Wille

Das Antiblockiersystem

Science in Action: Debatten um den Wegfall von Parkplätzen in Berlin

Zwei Dutzend Menschen sitzen und stehen in einiger Entfernung in parkähnlicher Umgebung.

Die akademische Forschung hat eine zentrale Rolle bei der Transformation unserer Gesellschaften – getreu dem Motto: "Follow the Science!" Doch um "sozial robustes", konkret brauchbares Wissen zu produzieren, muss die Wissenschaft neue Formen der Zusammenarbeit außerhalb ihres Elfenbeinturms suchen und erproben.

ein Gastbeitrag von Juliane Haus

Kommunale Klimapolitik

"Meine Sorge ist, dass wir die Hitze übersehen"

Häuser mit bunten Dächern: Ein Straßenzug in Reykjavik von oben betrachtet.

Bei Klimapolitik denkt man zuerst an Bundes- oder EU-Politik. Derweil haben gerade die Kommunen großes Potenzial, um Klimaschutz und Klimaanpassung voranzutreiben, sagt der Ökonom Markus Groth. Bei der Umsetzung hapert es aber noch auf allen Ebenen.

Interview: David Zauner

Kernfragen

Stillstand in Hollywood

Die berühmten Hollywood-Buchstaben von hinten oben betrachtet, das Land davor ist verödet.

Ein historischer Doppelstreik legt die US‑Filmindustrie lahm. Doch schlechte Arbeitsbedingungen sind nicht das einzige Problem. Geht es darum, auch mal den Klimawandel oder saubere Energie zu erwähnen, ist Hollywood fast ein Totalausfall.

eine Kolumne von Verena Kern

Meeresforschung

Die Ozeane ändern ihre Farbe

Getrübter blauer Ozean von unter Wasser gesehen

Eine Analyse von Satellitendaten zeigt einen Trend zu grüneren Ozeanen. Grund dafür dürften Änderungen der Plankton-Populationen sein – mit Folgen für das marine Ökosystem und die Rolle der Meere als CO2-Speicher.

von David Zauner

Solar Radiation Management

Solar Geoengineering – die perfekte Lösung für eine perfekte Welt

Aufnahme aus dem Weltraum: Breites Wolkenband vor blauem Untergrund, im Hintergrund der gekrümmte Erdhorizont.

Je länger sich die Welt als unfähig erweist, die Klimakrise zu bewältigen, desto verlockender wird Geoengineering. Ein neuer Forschungsbericht bringt Wind in die Debatte. Über einen Ansatz mit enormen Nebenwirkungen – und einer eingebauten Veranlagung zum Scheitern.

ein Kommentar von David Zauner

Anthropozän

Der goldene Nagel im Crawford Lake

Der Crawford Lake umgeben von Wald und mit einer leichten Nebeldecke.

Ein eher unscheinbarer See in Kanada soll zum "Goldenen Nagel" werden und damit eine neue erdzeitgeschichtliche Epoche markieren: das Anthropozän, das Zeitalter des Menschen. So schlägt es eine internationale Forschungsgruppe vor.

von Laura König

Studie in Nature Medicine

Frauen stärker von Hitzetod betroffen als Männer

Ein Thermometer zeigt hohe Werte über 35 Grad.

Obwohl in den letzten Jahren gegen Extremhitze mehr Schutzmaßnahmen ergriffen wurden, erleiden in Europa weiter Zehntausende Menschen den Hitzetod, zeigt eine jetzt veröffentlichte Analyse. Frauen sind dabei deutlich stärker gefährdet als Männer.

von Verena Kern

Studien zu LNG-Importen

Die Klimakiller kommen per Schiff

Im Morgengrauen bewegt sich ein LNG-Tanker auf das neue LNG-Terminal Wilhelmshaven zu.

Deutschland muss beim Flüssigerdgas auf saubere Förderung pochen, meinen Experten, die die Bundesregierung beraten. Auch im nächsten Winter dürfte aber die Versorgungssicherheit den Klimaschutz ausstechen.

von Joachim Wille

Das Antiblockiersystem

Einzelhandel im Irrtum: Das Auto bringt nicht den Umsatz

Auf der autofreien Friedrichstraße sitzen Menschen an Cafétischen, in der Mitte fahren Leute mit dem Fahrrad.

Wer als Geschäft nicht genug Parkplätze anbieten kann, verliert Umsatz – seit vielen Jahren hält sich dieser Mythos hartnäckig, auch in Stadtplanung und Verkehrspolitik. Dabei haben sich die Verhältnisse umgekehrt: Heute gewinnen Läden dort mehr Kundschaft, wo weniger Autos fahren.

ein Gastbeitrag von Andreas Knie, Michael Hoffmann

Agrosprit

Biokraftstoffe sind klimaschädlicher als Diesel und Benzin

Luftaufnahme von der Rapsernte, man sieht nur das schon bis auf einen Streifen abgeerntete Feld und das Erntefahrzeug.

Die Nachfrage nach sogenannten Biokraftstoffen wird in Zukunft enorm steigen. Ohne CO2-Preis für die Landwirtschaft könnte der Agrosprit den Klimawandel beschleunigen, statt ihn zu bremsen, zeigt eine neue Studie.

von David Zauner

Algen

"Eine Wand aus Algen auf dem Meeresgrund – 6.000 Kilometer lang"

Eine rote Alge zwischen mehreren grünen Makroalgen auf dem Meeresgrund.

Gigantische Algenplantagen können unsere Welt retten, davon ist Meeresforscher Victor Smetacek überzeugt. Aus den geernteten Algen könne man einen plastikähnlichen Stoff herstellen oder sie auf dem Meeresgrund versenken. Mit Klimareporter° spricht er über Potenzial und Gefahren seiner Idee.

Interview: David Zauner

Wasserknappheit

Der Himalaya verliert seine Gletscher

Satellitenaufnahme des indischen Gletschers Gangotri

Die Geschwindigkeit, mit der die Gletscher des Hindukusch-Himalaya-Gebirges verschwinden, überrascht die Wissenschaft. Auf ein Fünftel ihres Volumens könnten sie bis Ende des Jahrhunderts schrumpfen. Aber es gibt noch Hoffnung.

von David Zauner