Neue Studie zu globaler Erwärmung

"Die Physik gibt uns die Chance fürs 1,5‑Grad-Ziel"

Straßenbild "Wir alle für 1,5 Grad" in Hamburg zum Globalen Klimastreik im März 2021

Mit den bisherigen Klimazusagen der Staaten lässt sich laut einer neuen Studie nicht einmal mehr das Zwei-Grad-Ziel erreichen. Experten fordern, das Ergebnis anders zu lesen. Mit ernsthafter Klimapolitik sei noch viel mehr möglich.

von Jörg Staude

Forschungsprojekt

Spenden oder nicht spenden

Aufgehaltene Hand mit einigen größeren Centmünzen.

Was motiviert Menschen zu klimapositivem Handeln? Ein Experiment der Universität Linz fördert Überraschendes zutage.

von Verena Kern

Verfahrenstechnische Forschung

Grüner Wasserstoff aus Gülle

Fünf Wissenschaftler stehen mit Abstand vor einer weißen Tafel mit der Aufschrift: Biogas 2 H2.

Ein Forschungsteam aus Österreich hat ein Verfahren zur Herstellung von "grünem" Wasserstoff marktreif gemacht, das Biogas statt Ökostrom nutzt. Auch Firmen sind mit im Boot, es gibt aber noch einige Hürden.

von Joachim Wille

Gastbeitrag

Wir führen die falschen klimapolitischen Debatten

Viele bunte Lichterschleifen vor schwarzem Hintergrund.

Die gesellschaftliche Debatte und der Fachdiskurs zum Klimaschutz müssen sich gegenseitig befruchten und eine positive Wechselwirkung entfalten. Doch zurzeit reden diese beiden Welten sehr oft aneinander vorbei. Es ist höchste Zeit, über konkrete Maßnahmen zu sprechen statt nur über Ziele.

ein Gastbeitrag von Felix Heilmann

Direct Air Capture

Klima-Reparatur kostet viel Energie

Direct-Air-Capture-Anlage der Firma Climeworks.

Um eine Tonne CO2 aus der Luft zu filtern, braucht es 1.000 Kilowattstunden. Im großen Stil kann die DAC-Technik erst in ein, zwei Jahrzehnten helfen, nicht bis zur wichtigen Etappe 2030.

von Joachim Wille

Initiative für nachhaltige Landnutzung

Naturbasierte Lösungen dringend gesucht

Mit Pflanzen geschmückter Schriftzug der COP 26 im Konferenzzentrum in Glasgow

Klimakrise und Biodiversitätskrise sind zwei Seiten derselben Medaille, sie können nur zusammen gelöst werden – etwa durch nachhaltige Landnutzung. Das ist auch beim Klimagipfel in Glasgow angekommen. 

von Sandra Kirchner, Jörg Staude

Klimaforschungs-Technologie

Automatisch auf CO₂-Jagd

Kajak-ähnliches, unbemanntes Boot mit starrem orangefarbenem Segel auf dem Pazifik.

Kieler Meeresforscher schicken eine Segeldrohne auf einen viermonatigen Atlantik-Törn. In einem weniger erforschten Meeresgebiet soll das autonome Wasserfahrzeug Daten zum CO2-Austausch zwischen Ozean und Atmosphäre erheben.

von Jörg Staude

Weidehaltung von Rindern

"Die Kuh ist kein Klimakiller"

Rinder auf einer Weide in Ostfriesland, hinten stehen Windräder.

Der Kasseler Professor Onno Poppinga arbeitet an der Ehrenrettung des Wiederkäuers. "Nicht die Kuh ist das Problem, sondern die Industrialisierung der Landwirtschaft, die nicht mehr in Kreisläufen wirtschaftet", sagt der Agrarwissenschaftler.

von Joachim Wille

WMO Greenhouse Gas Bulletin

Neue Höchstwerte bei allen Treibhausgasen

Die Erde vom Weltall aus gesehen.

Die Konzentration der drei wichtigsten Treibhausgase hat auch im Coronajahr 2020 neue Rekordwerte erreicht, zeigen die Daten der Weltmeteorologie­organisation WMO. Auch die Zuwachsraten sind so hoch wie nie.

von Verena Kern

Die gute Nachricht

Über 99 Prozent Konsens

Industrielandschaft am Horizont mit qualmenden Schloten vor dunkelblau bewölktem Himmel.

Der wissenschaftliche Konsens über den menschengemachten Klimawandel hat in den letzten zehn Jahren noch mehr zugenommen, zeigt eine aktuelle Auswertung von fast 90.000 Fachpublikationen.

von Verena Kern

Biologische Kohlenstoffpumpe im Ozean

Wenn der Fischkot fehlt

Unterwasseraufnahme eines Fischschwarms im blauen Pazifik.

Die industrialisierte Fischerei fischt die Meere leer. Auch für den Klimawandel ist das ein Problem. Einer Studie zufolge sind die Auswirkungen des globalen Fischfangs sogar mit denen des menschengemachten Klimawandels vergleichbar.

von Verena Kern

Studie zur Photovoltaik

Auch Sonnenstrom braucht Ressourcen

Große schräge Photovoltaikfläche vor hellblauem Himmel mit weißen Wolken.

Die Photovoltaik wird künftig zur wichtigsten Energiequelle. Umso mehr muss auf eine nachhaltige Produktion der Module und Systeme geachtet werden. Bei der Ressourceneffizienz und dem Recycling von Altanlagen sind Fortschritte nötig.

von Joachim Wille

Der gute Wille

Immer extremer

Ein Thermometer im Grünen zeigt 41 Grad Celsius beziehungsweise 106 Grad Fahrenheit.

Rekordregenfälle und vor allem Hitzewellen nehmen weltweit immer weiter zu, zeigt eine neue Studie. Inzwischen werden sogar Hitzeereignisse gemessen, wie es sie vorher praktisch nie gab.

eine Kolumne von Joachim Wille

Ottos Woche

1,5 Grad als politisches Ziel, knappes Wasser und das Zeitalter der Schäden und Verluste

Porträtaufnahme von Friederike Otto.

Kalenderwoche 40: Die Erfüllung des Pariser Klimaabkommens mit dem 1,5-Grad-Ziel wird die wichtigste Aufgabe der neuen Regierung sein, sagt Friederike Otto, Klimaforscherin am Grantham Institute des Imperial College London und Mitglied des Herausgeberrates von Klimareporter°. Physikalisch ist das noch möglich, aber es fehlt bisher der politische Wille, trotz aller Rhetorik.

Waldbrände in Russland

Sibiriens Wälder brennen immer länger

Satellitenaufnahme vom August 2021: Brände in Jakutien

Überdurchschnittlich hohe Temperaturen und trockene Böden haben die diesjährige Feuersaison in Russland angeheizt. Die Folge: Extreme Brände mit Treibhausgasemissionen auf Rekordniveau. Ganz so einfach sind die Zusammenhänge aber nicht.

von Sandra Kirchner

Kommentar

Dem Erdsystem zugewandt

Klaus Hasselmann steht in Freizeitkleidung vor einem Gebäude und spricht in die Kamera.

Der Hamburger Meteorologe und Klimaforscher Klaus Hasselmann und seine Kollegen Syukuro Manabe (Japan) und Giorgio Parisi (Italien) erhalten den Nobelpreis für Physik für ihre Klima-Modelle. Hasselmann entwickelte zudem Methoden, die es ermöglichen, Spuren menschlicher Aktivitäten im Klima nachzuweisen.

ein Kommentar von Joachim Wille

Internationale Landnutzungsstudie

Grasland zur Hälfte degradiert

Ein Traktor fährt über eine Graslandschaft

Graslandschaften sind für Klimaschutz und Artenvielfalt ebenso wichtig wie Wälder. Doch das dramatische Ausmaß der weltweiten Landverödung wird immer noch weitgehend ignoriert.

von Verena Kern

Gastbeitrag

Klimaneutralität ist ein viel zu schwaches Ziel

Karikatur: Familie sitzt im Auto, Abgase werden in Fahrgastraum geleitet. Kind sagt: "Spätestens 2050 soll der Motor abgestellt werden!"

Eine neue Regierung formiert sich in Deutschland. Das Land hat eine bedeutende Rolle inne beim Begreifen der tatsächlichen Lage, in der sich die Menschheit befindet, und beim Beschreiten der Auswege. Zu entwickeln sind mindestens zehn Handlungsbereiche für eine "Regenerative Dekade".

ein Gastbeitrag von Peter Droege

Tacheles, Hartmut Graßl!

Der Anpassungsdruck an Wetterextreme steigt

Ein Gewässer-Warnschild steht im Rhein-Hochwasser.

Nach der "Bringschuld" durch die Wissenschaft gibt es auch eine "Annahmepflicht" durch die Gesellschaft. Eine Schlussfolgerung aus dem schweren Hochwasser vom Juli sollte der Abschied von der Dominanz ökonomischer Argumente in der Regionalentwicklung sein.

eine Kolumne von Hartmut Graßl

Extremwetterkongress in Hamburg

Deutschland an der Zwei-Grad-Grenze

Ein Thermometer zeigt hohe Werte über 35 Grad.

Auch in Deutschland beschleunigt sich der Klimawandel. Die Erwärmung hat gegenüber der vorindustriellen Zeit schon die Zwei-Grad-Grenze gerissen. Mit diesen Fakten begann heute in Hamburg der jährliche Extremwetterkongress.

von Jörg Staude