Willenbachers Woche

Überleben der Grünen, persönliches CO₂-Budget und Wissings Verkehrs-Ernte

Matthias Willenbacher spricht mit ernstem Blick und ruhiger Handgeste vor warm beleuchtetem, unscharfem Hintergrund

Kalenderwoche 2: Nur ein wirklich schneller Ausbau der Erneuerbaren kann die Braunkohlenutzung beenden, sagt Matthias Willenbacher, Geschäftsführer der nachhaltigen Investing-Plattform Wiwin und Mitglied im Klimareporter°-Herausgeberrat. Die Protestbewegung sollte sich mit der gleichen Kraft für den Ausbau der Ökoenergien einsetzen.

EEG-Miterfinder über Braunkohle

"Grüne hätten RWE nicht nachgeben dürfen"

Luftaufnahme vom Tagebau Hambach im Rheinischen Braunkohlerevier, gleich daneben ein Windpark.

Hätten die vergangenen Bundesregierungen nicht die Ökoenergien behindert, wäre die Braunkohle schon heute überflüssig, sagt Hans-Josef Fell. Der Energieexperte und ehemalige Bundestagsabgeordnete der Grünen über den Kohlekonflikt und die Klimaziele.

Interview: Joachim Wille

Der gute Wille

Ab unter die Erde

Ein Zementwerk

Die Grünen finden CCS plötzlich gar nicht mehr so schlecht. Warum ändert die Partei ihre Meinung zu der bislang hoch umstrittenen CO2-Endlagerung? Weil es wahrscheinlich ohne sie nicht mehr geht. So steht es in einem Bericht des Wirtschaftsministeriums.

eine Kolumne von Joachim Wille

Gastbeitrag

Die Klimakrise: Mosaik aus Abhängigkeit von fossilen Konzernen und Unterdrückung

Hinter einem Transparent mit der Aufschrift: Kein Klimaschutz ohne Menschenrechte - stehen Luisa Neubauer, Kathrin Henneberger, Michael Bloss und weitere Klimaaktivistinnen und Grüne.

Menschenrechte und Klimagerechtigkeit gibt es nur zusammen. Das hat die UN-Konferenz in Sharm el‑Sheikh verdeutlicht: Menschen, die sich für das Weltklima einsetzen, wurden diskreditiert und sogar eingesperrt. Gleichzeitig wurden die Tore für die internationale fossile Lobby geöffnet.

ein Gastbeitrag von Kathrin Henneberger

Klima-Obfrau der Grünen-Fraktion

"Das Gasprojekt in Senegal steht Deutschlands Verpflichtungen entgegen"

Türkisfarbener Flüssigerdgas-Tanker mit weißen Tanks und der großen Aufschrift: Karmol LNGT Powership Africa.

Über das Senegal-Erdgasprojekt werden die Grünen im Bundestag mit den anderen Koalitionsfraktionen diskutieren, kündigt Lisa Badum im Klimareporter°-Interview an. Vom UN-Klimasekretariat fordert die Grünen-Abgeordnete, schon bei der Vorbereitung von Klimagipfeln darauf zu drängen, dass der Gastgeber Demonstrationsfreiheit gewährleistet.

Interview: Jörg Staude

EU-Emissionshandel

"Die kostenlose CO₂-Party muss ein Ende haben"

Michael Bloss steht mit verschränkten Armen auf einem überdachten Übergang im Europäischen Parlament in Straßburg.

Einen "europäischen Doppel-Wumms", der die Klima- und Energiekrise gleichermaßen löst, fordert der grüne EU-Abgeordnete Michael Bloss im Interview mit Klimareporter°. Um in Deutschland den CO2-Mehrausstoß durch das Wiederanfahren von Kohlekraftwerken zu begrenzen, müsse die Obergrenze im Emissionshandel sinken.

Interview: Jörg Staude

Gastbeitrag

Klimaschutz bleibt Handarbeit

Führende Grüne stehen hinter einem Transparent: "Entweder Schluss mit Kohle oder Schluss mit Klima", davor liegt eine symbolische Rote Linie aus Stoff..

Mit der knappen Niederlage im Streit um die Rettung des Dorfes Lützerath vor den Braunkohlebaggern sendet der Grünen-Parteitag ein klares Signal: Die Parteibasis nimmt nicht einfach alles hin, was ihr aus Hinterzimmer-Deals vorgelegt wird.

ein Gastbeitrag von Kathrin Henneberger

Beschluss des Grünen-Parteitags

Rodungs-Moratorium für Lützerath abgelehnt

Vor der Bundesdelegiertenkonferenz der Grünen stehen protestierende Menschen mit gelben X-Zeichen und Bannern mit Aufschriften wie: Diese Wirtschaft tötet.

Mit knapper Mehrheit stimmte die Bundesdelegiertenkonferenz der Grünen am Sonntag in Bonn gegen ein Moratorium für den Ort Lützerath im Rheinischen Braunkohlerevier. Vorausgegangen war der Entscheidung eine kontroverse und emotionale Debatte.

von Jörg Staude

Kommentar

Kein Blackout

50-Hertz-Angestelle im Kontrollzentrum in Berlin-Marzahn

Der Strom-Stresstest ist da: Zwei Atomkraftwerke bleiben nach dem 1. Januar in Reserve. Das ist okay, aber nun muss endlich die große Offensive zum Umbau des Energiesystems kommen. Dieses System ist nicht zukunftsfähig, von der Klimawirkung ganz zu schweigen. 

ein Kommentar von Joachim Wille

Gastbeitrag

In der Atomfrage geht es um Vertrauen, Verlässlichkeit und Verantwortung

Transparent bei Anti-Castor-Demonstration in Gorleben: Glück, Zufriedenheit und gesundes Leben kanns mit Atomkraft nicht geben.

Von Tschernobyl über Gorleben und den Ausstiegsbeschluss bis zur Endlagersuche hat unsere Gastautorin Atompolitik miterlebt, dagegen gekämpft und einiges mitgestaltet. Die Bundestagsabgeordnete der Grünen wirft einen persönlichen Blick auf die aktuelle Debatte.

ein Gastbeitrag von Julia Verlinden

Klima-Obfrau der Grünen-Fraktion

"Ich hoffe, dass alle ihr grünes Herz noch entdecken"

Drei Hände halten je ein herzförmiges Blatt hoch, die Farben sind kräftiges Grün, helles Grün und Gelbgrün.

Es gibt Fortschritte in der deutschen Klimapolitik. Die sind aber noch zu gering, betont die Bundestags­abgeordnete Lisa Badum von den Grünen im Interview mit Klimareporter°. Sie will sich dafür einsetzen, dass das Klimageld so schnell wie möglich beschlossen wird.

Interview: Jörg Staude

Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen

Grüne wollen NRW zum erneuerbaren Industrieland machen

Landtag NRW

Die CDU siegt bei den Landtagswahlen in Nordrhein-Westfalen, verliert aber ihren Partner FDP. Die Grünen verdreifachen ihr Ergebnis gegenüber 2017. Sie werden wahrscheinlich mitregieren – und wollen NRW endlich auf Klimakurs bringen.

von Sandra Kirchner

Grüner Bundestagsabgeordneter

"Die Gewerkschaften werden grüner und die Grünen gewerkschaftsnäher"

Verdi-Chef Frank Bsirske läuft bei einer Klimademo der Verdi-Jugend vorne mit.

Für das, was klimapolitisch angepackt werden muss, ist mehr und nicht weniger soziale Sicherheit nötig, sagt Frank Bsirske im Gespräch mit Klimareporter°. Wer weiter die Schuldenbremse hochhält und zugleich von Generationengerechtigkeit redet, habe die Klimakrise nicht verstanden. Teil 2 und Schluss des Interviews.

Interview: Jörg Staude

Grüner Bundestagsabgeordneter

"Extraprofite sind nicht sakrosankt"

Liste der Ausgaben eines privaten Haushalts in deutscher Sprache auf Notizblock mit Stift, Münzen und Taschenrechner.

Mit einer Übergewinnsteuer sollten Extraprofite, die Unternehmen derzeit erzielen, zum Teil abgeschöpft werden, fordert Frank Bsirske im Gespräch mit Klimareporter°. Der sozialpolitische Sprecher der Grünen im Bundestag rechnet für die kommenden Monate mit weiteren Entlastungen für die Bürger:innen. Teil 1 des Interviews.

Interview: Jörg Staude

Gastbeitrag

Wo wir Ampel-Parteien bei der Verkehrswende nachlegen müssen

Roter Nahverkehrszug der Deutschen Bahn auf zweigleisiger, elektrifizierter Strecke, in einer leichten Kurve von vorne oben aufgenommen.

Elektrifizierung der Bahn, Energiewende, Parkraumbewirtschaftung – vieles, was den Verkehr klimafreundlicher machen kann, ist mit der neuen Bundesregierung drin. Es gibt aber eine Leerstelle, kritisiert ein Grünen-Verkehrspolitiker.

ein Gastbeitrag von Matthias Gastel

Die gute Nachricht

Klare Kante gegen Erdgas-Taxonomie

"GRÜNE" steht in großen Buchstaben auf einer Bühne, dahinter ist eine gelbe Sonnenblume auf den grünen Vorhang projiziert worden.

Die EU-Taxonomie lässt die Grünen nicht zur Ruhe kommen. Auf dem Parteitag forderten die Delegierten, sich klar gegen Erdgas als nachhaltige Technologie auszusprechen. Die grünen Abgeordneten und Regierungsmitglieder befinden sich nun in einer Zwickmühle.

von Tjade Brinkmann

Anträge für Bundesparteitag

Grüne Basis macht gegen Erdgas mobil

Ein Pflänzchen wächst in der Erde, die jemand zwischen den Händen hält.

An der Parteibasis der Grünen regt sich Widerstand gegen die EU-Taxonomie. In einem Dringlichkeitsantrag zum morgen beginnenden Bundesparteitag fordern 147 Mitglieder, den Vorschlag der EU-Kommission zur Taxonomie abzulehnen. Es ist nicht der einzige Antrag zum Thema.

von Tjade Brinkmann

Kommentar

Grüner ackern

Aus einem Tankwagen wird Gülle auf eine grüne Wiese gesprüht.

Agrarminister Cem Özdemir und seine grüne Kollegin im Umweltressort, Steffi Lemke, versprechen einen "neuen Aufbruch" für die Landwirtschaft. Der ist überfällig. Mit Regierungshandeln allein ist die Agrarwende aber nicht zu schaffen.

ein Kommentar von Joachim Wille

Gastbeitrag

Umweltressort ohne Klimapolitik – vielleicht keine gute Idee

Ein sechssstöckiges Eckhaus aus hellbraunen Steinquadern ist seit 2011 der Berliner Sitz des Bundesumweltministeriums.

Die Grünen-Spitze hat den Klimaschutz im Wirtschafts- und Außenministerium gebündelt – ein verständlicher Impuls. Leider fehlt dabei die Vorstellung, wie ein starkes Umweltressort die Querschnittsaufgabe Ökologie auch im nächsten Jahrzehnt vorantreiben kann.

ein Gastbeitrag von Martin Unfried

Umstrittene Aufteilung der Klimapolitik

Grüne schwächen das Umweltministerium

Porträtaufnahme von Steffi Lemke.

Zu den Merkwürdigkeiten der rot-grün-gelben Regierungsbildung gehört, dass das Umweltministerium klimapolitisch weitgehend entmachtet wird. Daran hat das grüne Führungsduo Baerbock/​Habeck einen großen Anteil. Umweltverbände halten sich mit Kritik noch zurück.

von Jörg Staude