1,5-Grad-Ziel war nicht ernst gemeint

"Eine Krise bringt Menschen nicht automatisch zum Umdenken"

Solarpaneel, im Hintergrund Windräder und die Abendsonne.

In der Klimakrise braucht es politische Führung, die der historischen Herausforderung gewachsen ist und eine Vision anbietet, für die man sich engagieren will, sagt Hans Joachim Schellnhuber. Der Klimaforscher über die Gefahr eines "Climate Endgame", die Lösung Holzbau und den Sinn von Flüssiggas-Terminals.

Interview: Joachim Wille

Alarmierende Studie

Das Weltklima kippt früher

Ein verlassenes zweistöckiges Haus mit Rissen und Verschiebungen offenbar infolge des sich senkenden Untergrundes, im Vordergrund steht Wasser auf dem Boden, im Hintergrund weitere Häuser.

Bislang galten 1,5 bis zwei Grad globaler Erwärmung als Sicherheitslinie für das Weltklima. Doch die Gefahrenzone ist offenbar bereits erreicht. Eine neue Studie hat ergeben, dass schon beim heutigen Stand der Erderwärmung einige Kippelemente ausgelöst werden könnten.

von Joachim Wille

Biogeografische Forschung

Krankheitsbeschleuniger Klimawandel

Eine Tigermücke saugt Blut aus menschlicher Haut.

Bei steigenden Temperaturen treten tropische Mücken und Zecken auch hierzulande auf und übertragen Infektionskrankheiten. Das Risiko, das die Klimakrise für die menschliche Gesundheit birgt, ist aber noch viel größer.

von Verena Kern

UN-Ozeankonferenz

Riesiger "Wärmepool" im Pazifik

Ölförderplattformen im Meer bei Sonnenauf- oder - untergang.

Ein gigantischer "Wärmepool" im Nordpazifik, der starke marine Hitzewellen auslöst, ist auf den Klimawandel zurückzuführen, weist ein Team der Uni Hamburg nach. Lösungen für die überbeanspruchten Meere soll ab heute die Ozean-Konferenz der Vereinten Nationen in Lissabon finden.

von Joachim Wille

Hitze in Deutschland und Westeuropa

Heißer Sommer selbst gemacht

Nahaufnahme eines Thermometers, das auf fast 40 Grad steht.

Es sind die ersten heißen Tage des Sommers. Weitere dürften folgen. Etwa ein Grad über dem langjährigen Durchschnitt dürften die Temperaturen in diesem Sommer liegen. Die Klimakrise wird die kommenden Jahre in Deutschland prägen. 

von Sandra Kirchner

Korallenriff vor Australiens Ostküste

Vierte Riffbleiche in sieben Jahren

Ausgeblichene Korallen im Riff.

Australiens Naturwunder Great Barrier Reef ist wegen einer marinen Hitzewelle schon wieder von einer Korallenbleiche betroffen. Am Wochenende wählt das Land eine neue Regierung. Bald danach berät die Unesco erneut über eine Herabstufung des Riffs als Welterbe.

von Joachim Wille

Kommentar

Der 1,5-Grad-Schock

Zylinderförmiger, hellblau-weißer Gastank von der Größe eines mehrstöckigen Hauses in der Dämmerung, unten die Aufschrift National Grid, davor ein Gewässer, in dem sich der Tank spiegelt.

Das 1,5-Grad-Limit aus dem Pariser Klimavertrag wird in den nächsten Jahren gerissen. Das ist ein Schock, aber keine wirkliche Überraschung. Wenn der Umstieg auf erneuerbare Energien weiter auf sich warten lässt, wird auch das Zwei-Grad-Ziel dran glauben müssen.

ein Kommentar von Joachim Wille

Neuer WMO-Klimabericht

Unaufhaltsam auf dem Weg zu 1,5 Grad

Die Sonne strahlt vom blauen Himmel auf einen im Vordergrund stehenden Grashalm.

Die Anzeichen, dass der Klimawandel sich beschleunigt, nehmen zu: Schon eines der nächsten fünf Jahre könnte die Schwelle einer globalen Erwärmung um 1,5 Grad Celsius überschreiten, warnt heute die Weltorganisation für Meteorologie.

von Jörg Staude

Zweiter Teilbericht des IPCC-Reports

"Ein Albtraum, der im globalen Süden tägliche Realität ist"

Mehrere Viehkadaver liegen auf roter Erde. Im Hintergrund sind Büsche zu sehen. Menschen begutachten die Kadaver.

Der Klimawandel führt zu extremer Armut und verstärkt Ungleichheit, warnt IPCC-Leitautor Walter Leal. Der globale Süden ist besonders stark betroffen, vor allem weil nur wenig Geld für Anpassungsmaßnahmen bereitsteht. Nichtregierungsorganisationen fordern internationale Unterstützung.

von Tjade Brinkmann

Der gute Wille

Der Hunga Tonga–Hunga Ha’apai und das Klima

Mangrovenwald, davor ein Warnschild auf Japanisch und Englisch: Nicht betreten!

Der Vulkan im Südpazifik hat gewaltige Schwefelfrachten hinauf in die Atmosphäre geschickt. Die kühlen die Erde ab, aber nur ein bisschen und auch nur vorübergehend.

eine Kolumne von Joachim Wille

Extremes Jahr 2021

Die wärmsten sieben Jahre, die je gemessen wurden

Gigantische Aschewolke vor trockennem Flachland, im Hintergrund Berge.

Die Welt war wieder zu heiß: 2021 war eines der wärmsten Jahre, seit die Menschheit das Wetter aufzeichnet. In mehreren Regionen gab es extremes Wetter, das Wissenschaftler:innen auf den Klimawandel zurückführen.

von Susanne Schwarz

Neue Studie zu globaler Erwärmung

"Die Physik gibt uns die Chance fürs 1,5‑Grad-Ziel"

Straßenbild "Wir alle für 1,5 Grad" in Hamburg zum Globalen Klimastreik im März 2021

Mit den bisherigen Klimazusagen der Staaten lässt sich laut einer neuen Studie nicht einmal mehr das Zwei-Grad-Ziel erreichen. Experten fordern, das Ergebnis anders zu lesen. Mit ernsthafter Klimapolitik sei noch viel mehr möglich.

von Jörg Staude

Neuer Sachstandsbericht des Weltklimarats

IPCC: Dieses Jahrzehnt ist entscheidend

Ein Feuerwehrmann vor brennender Landschaft.

Seit dem ersten Bericht des Weltklimarats IPCC vor 30 Jahren ist klar, dass die Menschheit die Erde aufheizt und die CO2-Emissionen auf null sinken müssen. Doch sie sind weiter gestiegen und müssen nun umso schneller fallen – um die Hälfte in zehn Jahren, sagt der neue Bericht, der heute erschienen ist.

von Christian Mihatsch

Zwei und mehr Grad Erwärmung bis 2030

Klima-Hotspot Deutschland

Nahaufnahme eines Thermometers, das auf fast 40 Grad steht.

Die aktuellen Hitzetage sind eine Sache des Wetters. Sie illustrieren aber auch einen sich seit Jahrzehnten abzeichnenden Klima-Trend: Die Temperaturen steigen in Deutschland stärker als im globalen Mittel.

von Jörg Staude

Buchbesprechung

Wie Deutschland sich mit dem Klimawandel verändern wird

Pegelhäuschen am Magdeburger Elb-Hochufer bei Niedrigwasser.

"Jedes Zehntelgrad zählt", sagen Wissenschaftler mit Blick auf die Erderhitzung. Das gilt auch für Deutschland. Die Autoren Nick Reimer und Toralf Staud zeigen in ihrem gerade erschienenen Buch auf, mit welchen Folgen hierzulande zu rechnen ist.

von Christian Mihatsch

Umweltmonitor 2020

Weniger Steak, mehr Grün

Speck

Der Fleischkonsum der Deutschen soll sich halbieren, das würde den Zustand von Böden, Wasser und Biodiversität verbessern helfen. Das Umweltbundesamt stellt seinen diesjährigen Umweltmonitor vor. Beim Klima stehen die Indikatoren "heiße Tage" und "globale Lufttemperatur" auf Rot.

von Joachim Wille

Langzeitstudie

Ein Monat weniger Schnee

Alpental bei St. Moritz, gegen die Sonne aufgenommen.

Die weiße Saison in den Alpen ist im vergangenen halben Jahrhundert deutlich kürzer geworden – eine Folge des Klimawandels. Einzelne schneereiche Winter ändern nichts am allgemeinen Abwärtstrend. Die Folgen für den Wintersport sind einschneidend.

von Joachim Wille

Der gute Wille

Ein Klima für Fledermäuse

Fledermäuse hängen an den Ästen eines Baumes.

Der Ursprungsort von Covid-19 in Südchina ist im 20. Jahrhundert zu einem Hotspot für Coronaviren geworden – vermutlich durch die klimabedingte Zunahme von Lebensräumen, die günstige Bedingungen für Fledermäuse bieten. Ein Grund mehr für ernsthaften Klimaschutz.

eine Kolumne von Joachim Wille

Folgen der globalen Erwärmung

Auf der "Rolltreppe ins Aussterben"

Violettstirn-Brillantkolibri

In Peru lässt sich die Zukunft der Artenvielfalt studieren: Der Klimawandel treibt Vögel in den Tropen die Berge hinauf. Ein Wettbewerb unter den Arten um die kühleren Orte ist in vollem Gang.

von Benjamin von Brackel

Seen-Studie

Hitzewellen unter Wasser

Das Ufer eines Sees umgeben von Wald

Der Klimawandel fördert das Aufheizen von Seen, das bedroht die Artenvielfalt und bringt die Ökosysteme der stehenden Gewässer an die Grenzen ihrer Belastbarkeit. Das zeigt eine neue Studie europäischer Umweltforscher:innen.

von Joachim Wille