Lobbyismus in der Klimapolitik

Der fossile Verrat

Illustration: Gesichtsloser Mann in Geschäftsanzug, der Schatten wirft

Für eine realistische Chance, das Pariser 1,5-Grad-Limit einzuhalten, müssen wir jetzt aufhören, fossile Brennstoffe zu verbrennen und zu finanzieren – und wir müssen die Politik vor der fossilen Industrie und ihrem Lobbyismus schützen. Als ersten Schritt fordern wir einen fossilfreien Weltklimagipfel in Glasgow.

ein Gastbeitrag von Beth Irving, Angela Valenzuela, Luisa Neubauer

Thinktank kritisiert Zahlungen an Konzerne

Wozu so viel Entschädigung für die Braunkohle?

Kraftwerk Boxberg

Die Betreiber von Braunkohle­kraftwerken sollen für die Stilllegung 4,35 Milliarden Euro Entschädigung erhalten. Diese gewaltige Summe ist rechtlich nicht notwendig und bisher nicht nachvollziehbar. Ob den Betreibern tatsächlich Einbußen bei den Gewinnen und höhere Folgekosten drohen, muss dringend überprüft werden.

ein Gastbeitrag von Isabel Schrems, Swantje Fiedler

Erderhitzung, Dürre und Flächenbrände

In Australien sehen wir den Klimawandel

Ein Känguru vor einem brennenden Haus.

Während eines Aufenthalts in Australien erlebt der bekannte US-Klimaforscher Michael Mann, wie dort beispiellose Brände wüten. Für ihn sind die Rekordhitze und die Dürre – die Auslöser der Feuer – unschwer als Folgen des Klimawandels zu erkennen.

ein Gastbeitrag von Michael E. Mann

Bitte kein Klimanationalismus!

Nazis sind immer scheiße. Auch beim Klimaschutz

Tadzio Müller vor Regenbogen-Flagge

Der "Scientist for Future" Volker Quaschning wollte kürzlich Rechten Klimaschutz schmackhaft machen und legitimierte dabei unabsichtlich rechte Ideen, meint unser Gastkommentator. Er warnt: Welche politischen Prinzipien dem Klimaschutz zugrunde liegen, ist nicht egal.

ein Gastbeitrag von Tadzio Müller

Internationale Verhandlungen

Die Klimakonferenzen erfüllen ihren Zweck nicht mehr

Vertrocknete Topfpflanzen, dahinter grün angestrahlte Buchstaben "#COP 25" vor grauer Wand

Unser Gastautor hat alle 25 Weltklimagipfel besucht, beim 26. dieses Jahr in Glasgow will er nicht mehr mitmachen. Der bangladeschische Klimawissenschaftler warnt: Die Konferenzen sorgen nicht für Klimaschutz – und benachteiligen systematisch den globalen Süden.

ein Gastbeitrag von Saleemul Huq

Siemens und Co im Dilemma

Veto-Power für Nachhaltigkeit

Ölplattform Nordsee

Siemens wollte den Adani-Auftrag nicht ablehnen, um sein bedeutendes Öl- und Gas-Geschäft zu schützen. Warum hat das interne Nachhaltigkeitsgremium den Deal überhaupt abgenickt? Auf den Leiter dieses Gremiums kommt jetzt viel Arbeit zu, denn er soll Nachfolger von Siemens-Chef Kaeser werden.

ein Gastbeitrag von Peter Grassmann

Protest

Datteln 4 darf nicht ans Netz

Das fertiggestellte, aber noch nicht laufende Steinkohlekraftwerk Datteln 4.

In Deutschland soll dieses Jahr ein neues Kohlekraftwerk in den Betrieb gehen. Unsere Gastautorinnen gehören zu verschiedenen Gruppen der Klimabewegung und wollen einen breiten Protest gegen die klimaschädliche Anlage aufbauen – wie 2018 im Hambacher Forst.

ein Gastbeitrag von Luisa Neubauer, Kathrin Henneberger

Gerechter Klimaschutz

Grün und Rot vereinen

Ein blauer Kreis "Wirtschaft" in einem roten Kreis "Soziales" in einem grünen Kreis "Ökologie".

Klimaschutz muss ökologisch und sozial sein. Nur dann gelingt er. Die Gegner dürfen es nicht schaffen, beides gegeneinander auszuspielen.

ein Gastbeitrag von Stephan Hebel

COP-25-Analyse

Verschenkte Zeit beim Klimagipfel in Madrid

Nahaufnahme eines Uhrzeigers, der auf die Zwei zeigt

Die Klimakonferenz COP 25 und die Zeit davor waren eigentlich ein Zeit-Bonus, nachdem der Paris-Vertrag von 2015 in Rekordzeit ratifiziert wurde. Doch die Staaten haben diese Chance nicht genutzt und sich stattdessen ein teures Auf-der-Stelle-Treten geleistet.

ein Gastbeitrag von Reimund Schwarze

SPD-Energiepolitiker über Stromwende

EU-Regeln für Bürgerenergie müssen ins deutsche Recht

Klaus Mindrup, Johann Saathoff und Maria Winter auf einem Fabrikdach in Emden.

Bürgerenergie muss von Hemmnissen und bürokratischen Hürden befreit werden, um die Energiewende in Deutschland endlich zu beschleunigen. Dazu gehört der Eigenverbrauch von Ökostrom wie auch dessen Lieferung an Nachbarn oder im Quartier.

ein Gastbeitrag von Klaus Mindrup, Johann Saathoff

Klimaschutz in Europa

"Green Deal" muss mehr als "grünes Wachstum" sein

Mehrere Stapel 100-Euro-Scheine liegen nebeneinander.

Die Initiative für einen "European Green Deal" wird ins Leere laufen, wenn sie einem von Konsum und Wachstum besessenen Wirtschaftsmodell verhaftet bleibt. Europa muss eine Vorreiterrolle bei der Transformation von Volkswirtschaften zum Wohle aller und innerhalb der ökologischen Grenzen der Erde einnehmen.

ein Gastbeitrag von Jagoda Munić , Olaf Bandt

Warum Klimaschutz von oben scheitert

Europäische Bürgerenergiewende statt Zentralismus

Einweihung einer Mieterstromanlage in Berlin Neukölln

Das "Clean Energy Package" der EU ist vom Gedanken der Bürgerenergie von unten geprägt. Darauf und auf dem Klimaschutzgesetz lässt sich aufbauen, um die Energiewende wieder vom zentralistischen Kopf auf die lokalen Füße zu stellen.

ein Gastbeitrag von Klaus Mindrup, René Mono

Jahrhundertfrage Klimaschutz

Erderhitzung, Placebo-Maßnahmen und die Demokratie

Klimaziele Karikatur

Die Bewältigung der Klimakrise ist eine politische Aufgabe von nie dagewesener Dimension. Handeln die Regierungen weiter so wie in den letzten 30 Jahren, setzen sie die Lebensgrundlagen und die freiheitliche Demokratie aufs Spiel. Das gilt auch für die Hinhaltetaktik der aktuellen Bundesregierung.

ein Gastbeitrag von Franz Baumann

Klimaaktivist über kommende Proteste

Freitags streiken, samstags blockieren

Gleiches Ziel: Aktive von Fridays for Future, aus dem Hambacher Forst und vom Bündnis Ende Gelände vor einer gemeinsamen Protestaktion am Bundestag in diesem Jahr. (Foto: KRA)

Massendemonstrationen reichen offenbar nicht aus, um die Klimakrise zu stoppen. Die Klimabewegung muss zivilen Ungehorsam leisten. Zum Beispiel an den kommenden Aktionstagen am 29. und 30. November, wenn Fridays for Future zum Großstreik aufruft und Ende Gelände wieder zur Blockade in die Grube geht. 

ein Gastbeitrag von Benno Hansen

Energieexperte kritisiert Klimaprogramm

Wie die Koalition beim Ölheizungs-Verbot mogelt

Öffentlicher Mülleimer der Berliner Stadtreinigung BSR mit der satirisch gemeinten Aufschrift: "Brennwertkessel. Aus Abfall gewinnen wir Wärme für 35.000 Haushalte". Im Hintergrund Solarpaneele.

Das "Klimapaket" der Bundesregierung entpuppt sich mehr und mehr als echte Mogelpackung. Überschriften wie das Verbot neuer Ölheizungen täuschen Klimaschutz vor, wo am Ende die viel zu hohen Treibhausgasemissionen Deutschlands festgeklopft werden.

ein Gastbeitrag von Hans-Josef Fell

"Extinction Rebellion" über Demokratie

Aufrichtige Klimapolitik

Demonstranten hinter einem Transparent bei den Extinction-Rebellion-Aktionswochen im Oktober 2019 in London.

An vielen Orten ist die Klimakrise bereits spürbar. Naturkatastrophen, Dürren und soziale Konflikte werden massiv zunehmen, wenn wir nicht jetzt handeln. Müssen wir in einer solchen Situation über Demokratie, Recht und Gesetz reden? Unbedingt! Warum die Rebellion von Extinction Rebellion eine demokratische ist.

ein Gastbeitrag von Julian Frinken

Pkw-Verkehr

Die Automobilität macht immobil

Nachtaufnahme einer Autobahn

Das Auto ist ja eine tolle Erfindung. Es ist praktisch und bequem und schenkt uns große Freiheiten. Und dennoch stellt sich immer mehr die Frage, ob das heutige Auto wirklich das Verkehrsmittel der Zukunft ist.

ein Gastbeitrag von Franz Alt

AfD

Klimaleugnung mit Kalkül

AfD-Wahlplakat: "EEG-Wahnsinn beenden! Strom darf kein Luxus sein!"

Die AfD streitet den menschengemachten Klimawandel ab. Indem Zweifel an Wissenschaft und Demokratie gesät werden, sollen Umwelt- und Klimapolitik in Misskredit gezogen und Gesetze verhindert werden.

ein Gastbeitrag von Lorenz Gösta Beutin

Zukunftsvision

Eine Welt ohne Profite im Energiesektor

Kleine Photovoltaik-Anlage in Acuauá in Brasilien

Wie kann eine Energieversorgung aussehen, die sozial gerecht, demokratisch und klimaschützend ist? Eine Vision: Im Jahr 2048 gibt es die 1.250-Watt-Gesellschaft und solidarische Produktionsgemeinschaften. Was es nicht mehr gibt: CO2-Emissionen in allen Sektoren und Profite im Energiebereich.

ein Gastbeitrag von Kai Kuhnhenn

Wachstum

Die Sinnfrage: Wozu eigentlich?

Handgemaltes Kurvendiagramm: Der Wohlstand steigt linear an, die Zufriedenheit pendelt etwa auf gleichem Niveau – darunter steht groß: "Befrei dich".

Seit den 1980er Jahren hat sich unser Wohlstand verdreifacht, aber wir sind offenbar nicht um den Faktor drei glücklicher geworden. Welchen Sinn hat dann das ganze Wachstum? Und warum denken unsere Ökonomen nicht darüber nach?

ein Gastbeitrag von Michael Kopatz