Mit den sogenannten Express-Lieferdiensten findet, wie schon bei den E-Scootern, eine weitere "Privatisierung" des öffentlichen Raums statt. Die Geschäftsmodelle, von denen wohl primär die urbane Mittel- und Oberschicht profitiert, lassen sich zudem nur auf Kosten von wenig Verdienenden in prekären Arbeitssituationen etablieren.
Alle Räder stehen still, wenn die Hackerin es will
Unser Verkehrssystem ist verletzlich und die Zukunft hält von Extremwetter bis Cyber-Attacke neue Stresstests bereit. Um unsere Mobilität krisenfest zu machen, müssen wir auch in Richtungen denken, die völlig gegen die Trends der vergangenen Jahrzehnte gehen – und zum Beispiel im Alltag wieder unabhängiger von jeglichen Verkehrsmitteln werden.
Klima, Frieden und Recht gehören zusammen. Mithilfe des Völkerrechts können wir uns als globale Gesellschaft und als Weltfamilie begreifen. Anfangen müssen die Wohlhabenden – mit einem bescheideneren Lebensstil.
Unsere Landwirtschaft ist eigentlich pleite: Die Umweltschäden übersteigen die Wertschöpfung, daran ändern auch hohe Erträge nichts. Statt immer neuer bürokratischer Korrekturen würden Abgaben auf Stickstoff und andere Verursacher den Markt im Ansatz in die richtige Richtung lenken.
Öffentlicher und On-demand-Verkehr – zwei unvereinbare Konzepte?
Welchen Stellenwert wird der öffentliche Nahverkehr künftig haben? Soll er als Alternative zum Individualverkehr ausgebaut werden oder hat er sich in Zeiten der Digitalisierung überlebt? Vielleicht lassen sich die Vorteile beider Systeme aber kombinieren.
Die Versorgung des Militärs mit Energie im postfossilen Zeitalter
Geschichtlich gesehen wurden neue Technologien häufig zuerst militärisch genutzt. Bei der Dekarbonisierung ist das offenbar ganz anders. Die Bundeswehr wird in klimapolitisch wichtigen Dokumenten nicht einmal erwähnt.
Erkenntnisfreude und Respekt für Diversität als Schlüssel zur Nachhaltigkeit: Eine Reflexion anlässlich des Todes der Biodiversitätsforscher Thomas Lovejoy und Edward Wilson.
Viele in der Klimabewegung sind frustriert, weil ihre Proteste und Aktionen so wenig bewirken. Doch "friedliche Sabotage" überdehnt die Grenzen des Konzepts des zivilen Ungehorsams in einem Maße, dass es zu dessen demokratischem Kern in Widerspruch gerät.
Im Jahr 2030 sollen in Deutschland mindestens 15 Millionen E-Autos fahren – vor allem aus eigener Produktion. Die neue Regierung hat sich die Transformation der Autoindustrie auf die Fahnen geschrieben. Was ist davon zu halten? Eine Bewertung der Koalitionsvereinbarungen im Bereich der Elektromobilität.
Umweltressort ohne Klimapolitik – vielleicht keine gute Idee
Die Grünen-Spitze hat den Klimaschutz im Wirtschafts- und Außenministerium gebündelt – ein verständlicher Impuls. Leider fehlt dabei die Vorstellung, wie ein starkes Umweltressort die Querschnittsaufgabe Ökologie auch im nächsten Jahrzehnt vorantreiben kann.
Die Mittelschicht und die Reichen können und müssen die energetische Sanierung ihrer Häuser und Wohnungen selbst finanzieren. Unterstützt werden müssen die Armen, die oft in den besonders sanierungsbedürftigen Häusern wohnen.
Einen Koalitionsvertrag kann man sich auch wie ein überreich bestücktes Buffet vorstellen – das Angebotene soll ja für vier Jahre reichen. Da gibt es Leckerbissen, aber auch harte Kost und womöglich sogar Verschimmeltes. Eine kleine Verkostung zum Start der neuen Koalition.
Der Koalitionsvertrag erkennt die Bürgerenergie als eine tragende Säule an. Die Ampelkoalition muss nun vorrangig ihr Versprechen einlösen, alle bestehenden gesetzlichen Hürden und Hemmnisse aus dem Weg zu räumen.
Mit Olaf Scholz wird uns die SPD wieder verraten. Das Pariser Klimaabkommen ist gescheitert, "weiter so" geht nicht mehr. Rational ist es, Widerstand zu leisten. Die Protestformen der sozialen Bewegungen müssen sich transformieren, ziviler Ungehorsam und friedliche Sabotage sollten dabei im Zentrum stehen.
Für die Solarenergie kann der Koalitionsvertrag der Ampel-Regierung eine echte Zeitenwende werden: Solche Ziele gab es schon lange nicht mehr. Die großen Versprechen brauchen allerdings schnelle Umsetzung. Denn handelt die Politik nicht schnell genug, droht am Ende eine Solardelle.
Hohe Erwartungen gaben dem Glasgower Klimagipfel eine Popularität wie nie zuvor. Sie prägen und polarisieren auch die Bewertungen der Gipfelergebnisse. Positives wurde beim weltweiten Emissionshandel erreicht. Großes Manko bei den vielen freiwilligen Initiativen ist die fehlende Verbindlichkeit.
Für 100 Prozent Erneuerbare bis 2030 fehlt nur noch der politische Wille
Es gibt keine Ausreden mehr: Der rasche Umstieg auf die Komplettversorgung mit erneuerbaren Energien in allen Sektoren ist klimapolitisch notwendig, technisch machbar – und rechnet sich sogar ökonomisch.
Die gesellschaftliche Debatte und der Fachdiskurs zum Klimaschutz müssen sich gegenseitig befruchten und eine positive Wechselwirkung entfalten. Doch zurzeit reden diese beiden Welten sehr oft aneinander vorbei. Es ist höchste Zeit, über konkrete Maßnahmen zu sprechen statt nur über Ziele.
Eine Verlängerung der Gegenwart hat keine Zukunft mehr
Der Ökohumanismus, eine neue Philosophie globaler Nachhaltigkeit, stellt die Verantwortung der Menschen als Teil der Natur – und nicht als ihr Beherrscher – in den Mittelpunkt.