Kommentar

Strahlend grün

Gelbes Radioaktivitäts-Zeichen vor schwarzem Hintergrund.

Atomkraft und Erdgas bekommen ein Öko-Label. Wie absurd ist das denn?

ein Kommentar von Joachim Wille

Umstrittene Vorlage aus Brüssel

EU-Kommission taxiert Gas und Atom als grün

Logo des Betreibers EDF am Eingang des Atomkraftwerks Nogent-sur-Seine, im Hintergrund die beiden Kühltürme.

Der Streit um die Regeln für die EU-Taxonomie geht in die finale Runde. Ein Verordnungsentwurf der Europäischen Kommission verleiht Investitionen in Erdgas und Atomkraft das Siegel der Nachhaltigkeit. Umweltvertreter kritisieren das scharf, auch Bundesminister lehnen den Vorschlag ab.

von Jörg Staude

Neue Studie zu Erdgas und CCS

Blauer Wasserstoff als Brücke zum grünen?

Etliche Erdgasleitungen mit vielen Ventilen führen zu mehreren Gasspeichern.

Grünstrom ist besser als "grüner" Wasserstoff und dieser ist besser als "blauer". Es wird aber noch lange nicht genug Grünstrom geben. Deshalb hat auch blauer Wasserstoff aus Erdgas nach Ansicht mancher Experten eine Existenzberechtigung – zumindest vorerst.

von Christoph Müller

EU-Kommission legt Gas-Paket vor

Neue Märkte für alte Gaskonzerne

Monteure laden Rohre für die Nord-Stream-Pipeline ab.

Die EU-Kommission will Wasserstoff den Weg auf den europäischen Markt ebnen. Doch ob die Richtlinien und Verordnungen des Gas-Pakets wie versprochen die Gasnetze dekarbonisieren, bezweifeln Kritiker:innen.

von Sandra Kirchner

Regelwerk für nachhaltiges Handeln

Klimaschützer:innen warnen vor Verwässerung der EU-Taxonomie

Hellgraue Rohrleitungen in einer Energie- oder Industrieanlage.

Die Europäische Union hat erste Kriterien für nachhaltige Investitionen festgelegt. Zwei Streitpunkte bleiben jedoch weiter offen: Ob fossiles Erdgas und Atomkraft in der EU offiziell als "nachhaltig" gelten, soll später geklärt werden.

von Susanne Schwarz

Kommentar

Große grüne Umbenennung

Blattgrün gestrichene Wand, vor der eine Aluminiumleiter aufgestellt ist, auf der Leiter-Ablage liegt der offenbar verwendete Pinsel.

Voller Stolz im Verbandsnamen fossile Energieträger wie Erdgas und Erdöl vor sich hertragen? Diese Zeiten sind passé. In Deutschland grassiert das grüne Umbenennungsfieber. Tapfer zu seinem Brennstoff steht noch der Braunkohle-Branchenverband – wegen dessen Bedeutungsverlust stört das aber niemand.

ein Kommentar von Jörg Staude

Zwiespältiges Echo auf Koalitionsvertrag

Ampel auf dem 1,5‑Grad-Klimapfad?

Straßenbahnen in der Berliner Friedrichstraße.

Klima- und Umweltbewegung bezweifeln ebenso wie Fachleute, dass der Ampel-Koalitionsvertrag ein Weg zum 1,5‑Grad-Ziel ist. Es gibt Zustimmung für die Erneuerbaren-Ausbauziele, aber viel Kritik an den verkehrspolitischen Vorhaben. Die Wirtschaft lobt das Festhalten am Erdgas.

von Jörg Staude, Joachim Wille

Klimakongress des BDI

"Das Klimagesetz ist Planwirtschaft"

Die zwei Blöcke des Gas-und-Dampf-Kombikraftwerks von Trianel in Hamm-Uentrop, aufgenommen bei Nacht.

Auf dem BDI-Klimakongress am Dienstag setzte sich der Industrieverband für den Bau vieler neuer Gaskraftwerke und für entschärfte Vorgaben im Klimaschutzgesetz ein. Kritik an der kürzlich veröffentlichten BDI-Studie "Klimapfade 2.0" war eher unerwünscht.

von Jörg Staude

EU-Streit um "nachhaltige" Energie

Scholz soll gegen Atomkraft und Erdgas intervenieren

Weiß gekleidete Personen mit gelben Helmen stehen in der Kraftwerkshalle, schauen in verschiedene Richtungen und notieren sich etwas.

129 Umweltorganisationen fordern von der Europäischen Kommission, den beiden konventionellen Technologien keinen grünen Anstrich zu geben. Von Fast-Kanzler Olaf Scholz (SPD) erhoffen sich die Umweltschützer Unterstützung.

von Joachim Wille

"Vorhaben von gemeinsamem Interesse"

EU-Kommission will weiter Erdgas-Projekte vorantreiben

Blick auf das Rohrgewirr einer Gas-Verdichterstation

Die EU-Kommission will Erdgas-Infrastrukturprojekte auch künftig bevorzugt genehmigen und fördern. Etliche Gasprojekte stehen auf einer Vorrangliste zum Energie-Infrastrukturausbau, die die Kommission in den nächsten Tagen vorlegen will. Das konterkariert aber die Klimaversprechen der EU.

von Sandra Kirchner

EU beim Klimagipfel wenig sichtbar

USA und China überraschen mit bilateralem Deal

Minister stehen in einer Reihe und halten ein Transparent, auf dem "Together for Ambition" steht.

Die USA und China hatten 2015 den Weg für das Pariser Klimaabkommen geebnet. Ob ihr jetziger Deal in Glasgow ähnlich bedeutsam wird, bleibt abzuwarten. China ist sich aber wohl bewusst, dass seine Haltung über das 1,5-Grad-Ziel entscheiden kann. Unterdessen wollen zehn Länder aus der Öl- und Gasförderung aussteigen.

von Christian Mihatsch

"Glasgow Financial Alliance for Net Zero"

Banken auf der CO₂-Bremse

Türme der Deutsche-Bank-Zentrale in Frankfurt am Main nach Sonnenuntergang.

Finanzunternehmen wollen 130 Billionen Dollar bis 2050 komplett in grüne Investments umschichten. Klimaschützer sind skeptisch, weil das Investieren in Kohle, Öl und Gas trotzdem weitergehen soll.

von Joachim Wille

Verbände mit Klima-Vorschlägen für Koalition

Verkehrswende ohne CO₂‑Preis, Energiewende mit Gaskraft

Blick auf eine mehrspurige Straße, mit vielen vielen Autos

Die Ampel-Koalitionsverhandlungen sind für Verbände und Thinktanks Anlass, um Forderungen deutlich zu machen. Einen gemeinsamen Standpunkt zur Verkehrswende präsentierten jetzt die IG Metall und der Umweltverband BUND. Der Industrieverband BDI stellte eine neue Klimaschutz-Roadmap vor.

von Jörg Staude, Joachim Wille

Production Gap Report 2021

Fossile Staatspläne übertreffen selbst das Zwei‑Grad·Limit

Typische Braunkohle-Mondlandschaft, in der sogar der riesige Kohlebagger klein aussieht, dahinter das große Braunkohlekraftwerk Schwarze Pumpe.

Vor der Weltklimakonferenz zeichnet ein heute veröffentlichter UN-Bericht ein düsteres Bild. Mit der von den Staaten bis 2030 geplanten Erzeugung von Öl, Gas und Kohle würde mehr als das Doppelte der Menge an Klimagasen entstehen, die noch mit dem 1,5-Grad-Ziel vereinbar ist.

von Jörg Staude

Climate Transparency Report

Wieder Vollgas in die Klimakrise

Nächtliche Aufnahme von zwei Blöcken eines Erdgaskraftwerks der South Carolina Public Service Authority.

Die Industrie- und Schwellenländer der G20 sind weit entfernt von einem 1,5-Grad-Kurs. Mit der Corona-Erholung steigen die CO2-Emissionen wieder an, zeigt ein Bericht mehrerer Thinktanks. Die Internationale Energieagentur fordert unterdessen eine Verdreifachung der globalen Investitionen in erneuerbare Energien.

von Joachim Wille, Susanne Schwarz

WHO warnt vor Weiter-so

"Fossile Brennstoffe bringen uns um"

Die Weltgesundheitsorganisation appelliert an den kommenden UN-Klimagipfel in Glasgow, endlich die Verbrennung von Kohle, Öl und Gas zu stoppen. Die Klimakrise sei die größte Gesundheitsbedrohung für die Menschheit.

von Joachim Wille

Gastbeitrag

Die Ökostromlücke kommt uns teuer zu stehen

Ein Fundament für ein Windrad

44 Cent mussten am Donnerstagabend an der Strombörse für die Kilowattstunde Strom gezahlt werden. Hauptursachen sind die zu wenigen Windkraftwerke und der extreme Preisanstieg beim Brennstoff für die Gaskraftwerke. Die wachsende Lücke beim Ökostrom wird für Deutschland teuer.

ein Gastbeitrag von Raimund Kamm

Neue Dena-Leitstudie vorgestellt

Energiewende mit Strom, Wasserstoff und Erdgas

Das Bild zeigt das Gaskraftwerk in Irsching, im Vordergrund ein Feld.

Die erste umfassende Studie, wie Deutschland schon 2045 ein klimaneutrales Energiesystem haben kann, legte die Deutsche Energieagentur Dena heute vor – mit teils umstrittenen Prognosen.

von Jörg Staude

Brückentechnologie Erdgas

"Wasserstoff ist eine aussichtsreiche Variante"

Vorderer Teil eines Kreuzfahrtschiffs am frühen Abend, die meisten Fenster beleuchtet, vor einer nur angeschnittenen Stadtkulisse.

Womit fahren große Schiffe, wenn in der klimaneutralen Zukunft das Erdöl ersetzt werden muss? Ralf Brauner, Professor für Seefahrt und Logistik an der Jade-Hochschule, sieht einige Alternativen. Elektromotoren mit Batterien gehören nicht dazu.

Interview: Hannes Koch

Deutsche Autobauer sollen umsteuern

Klimaklage gegen BMW, Daimler und VW angekündigt

Stuttgart

Greenpeace und die Deutsche Umwelthilfe fordern von den deutschen Autokonzernen eine deutliche schnellere CO2-Reduktion. Die Organisationen berufen sich auf den Klima-Beschluss des Bundesverfassungsgerichts und auf ein ähnlich spektakuläres Urteil aus den Niederlanden.

von Joachim Wille