Zukünftiges Energiesystem

Für eine Energiepolitik aus einem Guss

Mehrere Männer in Anzügen stehen bis zum Hals im Wasser, an der Wand steht: Planungsgruppe Energieversorgung der Zukunft. Einer sagt: Das Problem ist so gut wie gelöst. Die Forschung rechnet mit der Lieferung von grünem Wasserstoff aus Katar oder Nordafri

Deutschland bekommt eine ganz neue Infrastruktur für Energie. Um deren Aufbau möglichst effizient zu gestalten, hat das Wirtschaftsministerium einen Prozess zur Systementwicklungsstrategie vorgeschaltet. Wie es darum steht, analysierte jetzt das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW).

ein Gastbeitrag von Harald Uphoff

Klimaresilienz und Energieversorgung

"Grüne" Elektronen – die neuen Herrscher der Energiewelt

Windpark und Solarpark in flacher Landschaft bei heiterem Himmel.

Die Energiewirtschaft steht vor einem doppelten Machtwechsel. Die fossile und atomare Lobby verliert ihre Macht an grüne Energien. Aber auch innerhalb des Systems verschieben sich die Verhältnisse. Die Molekül-Branche, die seit jeher die Energiewelt beherrscht, muss ihre Vormacht an die Elektronen abgeben.

von Jörg Staude

Energiesparen

Im Privaten kam der Deckel drauf

Eine Hand hebt den Deckel eines Kochtopfs hoch, der auf einem Elektroherd steht. Dampf entweicht.

Die Deutschen stemmen sich aktiv gegen die Energiekrise. Privathaushalte haben durch Verhaltensänderungen und verändertes Kaufverhalten dazu beigetragen, ergibt eine Umfrage. Bei grundsätzlichen Umstellungen in der Haustechnik hakt es aber weiter.

von Joachim Wille

Zahlen der Internationalen Energieagentur

CO₂-Emissionen auf neuem Höchststand

Luftaufnahme eines Kohlekraftwerks mit zwei in Betrachtungsrichtung qualmenden Schornsteinen.

2022 wurden im Energiebereich so viele klimaschädliche Gase wie noch nie ausgestoßen, auch wenn der Ausbau erneuerbarer Technologien einen noch größeren Anstieg der weltweiten Emissionen verhinderte. Es wurde so viel Kohle verbrannt wie nie zuvor. 

von Sandra Kirchner

Gasindustrie

Uniper – von fossiler Resterampe zum Staatskonzern

Kraftwerk Datteln 4 von der Zufahrt gesehen, im Vordergrund der 180 Meter hohen Kühlturm.

Der frischgebackene Staatskonzern schreibt Milliardenverluste und seine Zukunft ist ungewiss. Gehen die Investitionen und das Lobbyieren für fossile Energien munter weiter oder kommt der klimafreundliche Kurswechsel?

von David Zauner

Mietmodell für Photovoltaikanlagen

"Wir schaffen eine Million Solardächer"

Ein Monteur befestigt ein Solarpaneel mit dem Akkuschrauber.

Mario Kohle will der Energiewende einen Schub geben. Sein Unternehmen vermietet Solarstromanlagen fürs Dach und installiert sie mit selbst ausgebildeten Arbeitskräften. Vor allem, wer sein Auto mit Strom vom eigenen Dach lädt, könne jetzt schnell Geld sparen. 

Interview: Joachim Wille

Bilanz von Agora Energiewende

Deutschland verfehlt Klimaziel für 2022

Dampfendes Braunkohlekraftwerk im Sonnenschein.

Obwohl Haushalte und Industrie 2022 weniger Energie verbrauchten, hat Deutschland sein Klimaziel verfehlt. Hauptursache ist der Mehreinsatz fossiler Brennstoffe, so die Jahresbilanz von Agora Energiewende. Der Thinktank warnt vor Trends, die das Erfüllen der Klimaziele auch in den nächsten Jahren infrage stellen.

von Jörg Staude

Jahresbilanz der Energiebranche

Energiewirtschaft reißt CO₂‑Ziel für 2022

Einige Windräder in Landschaft mit Wäldern und feldern, im Hintergrund ein großes Kohlekraftwerk mit neun dampfenden Kühltürmen.

Erstmals seit Bestehen des Klimaschutzgesetzes überzieht die Energiewirtschaft das vorgegebene CO2-Jahresbudget, gab der Branchenverband BDEW heute bekannt. Zwar decken Erneuerbare inzwischen knapp die Hälfte des Stromverbrauchs, aber auch die Kohleverstromung legte deutlich zu.

von Jörg Staude

Tacheles, Sebastian Sladek!

Energiemärkte sind spekulative Tollhäuser geworden

Stromleitung mit Strommast, im Hintergrund Börsen-Zahlen und Grafiken in Türkis mit etwas leuchtendem Gelb.

Dass die Energiemärkte heiß laufen würden, war schon Wochen vor dem Ukraine-Krieg klar. Mit Preisbremsen und Erlösabschöpfung kriegt die Regierung jetzt nur noch eine Notbremsung hin, die kleine und mittlere Akteure, vor allem aber Energiewende und Klimaschutz beschädigt. Das hätte auch die Groko geschafft.

eine Kolumne von Sebastian Sladek

Gastbeitrag

Droht ein Öko-Handelskrieg gegen die USA?

Ein fast quadratischer Teich inmitten von Weinstöcken ist fast vollständig mit schwimmenden Solarmodulen bedeckt.

Die Europäer sollten nicht jammern, dass die USA beim Klimaschutz aufgewacht sind und Hunderte Milliarden Dollar in Erneuerbare investieren. In der EU müssen rasch große Solarfabriken gebaut werden, damit nach der fossilen Abhängigkeit von Putin nicht neue Abhängigkeiten von China oder den USA entstehen.

ein Gastbeitrag von Franz Alt

Quaschnings Videokolumne

Quaschning erklärt: Abhängigkeit von China

Volker Quaschning in einem chinesischen Hemd, im Hintergrund ein Solarmodul und die chinesische Flagge, rot mit gelben Sternen.

Für unsere Wirtschaft machen wir immer mehr neue Deals mit China. Bei der Energiewende und der Photovoltaik sind wir inzwischen stärker abhängig von China als beim Erdgas von Russland. Sollten wir diese Abhängigkeit nicht besser reduzieren, statt sie weiter auszubauen?

eine Kolumne von Volker Quaschning

Gesetzentwurf zur Strompreisbremse

Zusatzgewinne sollen rückwirkend ab September abgeschöpft werden

Windkraft NRW

Zur umstrittenen Strompreisbremse hat das Wirtschaftsministerium einen 150-seitigen Referentenentwurf vorgelegt. Das Klimareporter° vorliegende Papier deckelt ab Januar Strompreise für Haushalte und Industrie, finanziert durch Zufallsgewinne der Stromerzeuger seit September. Die Erneuerbaren-Branche spricht von einem Irrweg.

von Jörg Staude

Gastbeitrag

Physik oder Ideologie? Wie man Begriffe verbiegt, um vergangene Träume weiterzuträumen

Dunkle Silhouette eines Mannes mit Brille, der auf ein Diagramm mit ökonomischen Zahlen schaut. Anstelle seines Gehirns ist ein Wirbelsturm abgebildet.

Auch in der Energiekrise werden polemische Verdrehungen genutzt, um Sachargumenten auszuweichen. Wer Klimaschutz fordert, gibt sich demnach einer fehlgeleiteten Ideologie hin – wer an Kohle, Atom und Gas festhält, steht angeblich auf dem Boden der Physik. Diese Begriffsverkehrungen halten gefährliche Träume lebendig.

ein Gastbeitrag von Tim Meyer

Corona, Ukraine-Krieg, Inflation, Klimakrise

Rohstoffpreise meist wieder auf Vorkriegsniveau

Kupfer-Ventile und Rohre vor einer weißen Wand.

Die Preise für Gas, Öl und Lebensmittel entscheiden darüber, wie viele Menschen in Armut leben oder gar Hunger leiden. Daher war das Erschrecken groß, als die Preise nach Kriegsbeginn stark stiegen. Mittlerweile hat sich die Situation wieder normalisiert. Das muss aber nicht so bleiben.

von Christoph Müller

Konzept aus dem Wirtschaftsministerium

Stromgewinne sollen rückwirkend abgeschöpft werden

Zwei Windräder stehen auf freiem Feld, am Himmel dunkle Wolken, knapp hinter dem Horizont ein Gehöft.

Aus dem Bundeswirtschaftsministerium sind Vorschläge für die Strompreisbremse bekannt geworden. Das Klimareporter° vorliegende Papier schlägt auch eine rückwirkende Abschöpfung von Zufallsgewinnen seit März vor. Die Erneuerbaren-Branche warnt vor einem drohenden Verfassungsbruch.

von Jörg Staude

Gastbeitrag

Endlich aufwachen!

Zwei Monteure installieren ein Solarmodul auf dem Flachdach eines Hauses.

Die Schuldigen für die schwerste Katastrophe des 21. Jahrhunderts sind die großen Kohle-, Öl- und Gaskonzerne. Die Politik muss die konventionellen Energieträger verbieten. Den Rest schaffen kleine und mittelständische Unternehmen allein: eine solare Wirtschaft, die Klimaschutz und Frieden ermöglicht.

ein Gastbeitrag von Franz Alt

Notfallpaket der EU-Energieminister

Energiebranche in der 180‑Euro-Notlage

Zwei Windräder in hügeliger Landschaft mit Feldern und Wäldern.

Zusatzgewinne oberhalb einer Preisgrenze von 180 Euro für die Megawattstunde Strom sollen abgeschöpft werden, beschlossen die EU-Energieminister am Freitag. Die deutsche Energiebranche sieht sich in eine Notlage geraten. Ein Gutachten hält die Preisobergrenze sogar für rechtswidrig.

von Jörg Staude

Stromerzeugung wird ausgelagert

Zeitenwende bei Naturstrom

Windräder stehen in offener, aufgelockerter Landschaft.

Das 1998 gegründete Ökoenergieunternehmen lagert seine Stromerzeugung in die Tochter Naturenergy aus und wirbt um die Beteiligung auch finanzkräftiger Partner. Das gab Naturstrom am Dienstag auf seiner Jahrespressekonferenz bekannt.

von Jörg Staude

Gastbeitrag

Wer hohe Strompreise in Deutschland verstehen will, muss eher nach Frankreich schauen als nach Russland

Logo des Betreibers EDF am Eingang des Atomkraftwerks Nogent-sur-Seine, im Hintergrund die beiden Kühltürme.

Die strukturelle Krise der französischen Atomkraft ist ein entscheidender Preistreiber auf dem deutschen Strommarkt. Hierzulande wird das kaum wahrgenommen.

ein Gastbeitrag von Tim Meyer

Serie: Klimapolitik in Russland – Teil 5

Das Klima verlässt Russland

Solarfeld in Sibirien

Russland verliert seine Klimaexperten. Dieser Umstand und das Technologie-Lieferverbot könnten verheerende Folgen für die Klimaprogramme haben. Unter den Fachleuten, die im Land bleiben, sehen einige die Lage weniger dramatisch.

ein Gastbeitrag von Jekaterina Mereminskaja