Müllers Woche

Amputierte Energiewende, grüne Technokratie und ein neues ökologisches Manifest

Porträtaufnahme von Michael Müller.

Kalenderwoche 32: Die Klimakrise ist in der Vorstellung der meisten Menschen, auch der Politiker, noch weit weg, sagt Michael Müller, SPD-Vordenker und Mitglied im Herausgeberrat von Klimareporter°. Die Klimawende dürfe nicht zum Brandbeschleuniger für die Spaltung zwischen Arm und Reich werden.

Kommentar

Die den Brennstab umarmen

Auf dem Boden steht ein flacher viereckiger Behälter mit geöffnetem Deckel, darin ein glutgelb leuchtender Zylinder. Auf dem Deckel ist das Strahlungs-Symbol eingeprägt.

Die Unionschefs Merz und Söder verstärken ihre Kampagne für eine AKW-Laufzeitverlängerung. Statt sich für 100 Prozent erneuerbare Energien einzusetzen, spielen sie mit dem Feuer. 

ein Kommentar von Joachim Wille

Kommentar

Achtung, Spaltung

AKW Emsland

Die Debatte über den "Streckbetrieb" für die drei Rest-Atomkraftwerke geht bei den Grünen ans Eingemachte. Sie müssen achtgeben, dass sie – und die Ampel – das eigentliche Ziel nicht aus den Augen verlieren: die solare Revolution. 

ein Kommentar von Joachim Wille

Serie: Klimapolitik in Russland – Teil 3

Das russische Klimaexperiment auf Sachalin – wie soll es weitergehen?

Riesiger gelber Kohle-Kipper im Tagebau von Uglegorsk auf Sachalin.

Sachalin, Russlands größte Insel am Rande des Pazifiks, hat einzigartige Ökosysteme und eine starke fossile Industrie. Eigentlich soll hier die Dekarbonisierung des Landes erprobt werden – mit Erdgas statt Kohle und mit Windkraft. Was nun aus den Plänen wird, ist unklar.

ein Gastbeitrag von Anastasia Trojanowa

Thinktank mit überraschendem Konzept

Offensive gegen russisches Gas

Vor leicht bewölktem Sommerhimmel eine blau-gelbe Achterbahn mit dem Schriftzug: Turbo.

Mit einem Schub für die erneuerbaren Energien und einer Offensive beim Innendämmen, bei der Millionen Menschen mitmachen, könnte Deutschland viel schneller vom Erdgas aus Russland loskommen, ist sich der "Zero Emission Think Tank" sicher.

von Joachim Wille

Serie: Klimapolitik in Russland – Teil 1

Wie der Ukraine-Krieg die Klima- und Umweltpolitik in Russland beeinflusst

Ein finnisches Kranfahrzeug stapelt Rundholz am Kai eines großen Holzwirtschaftsbetriebs in der russischen Stadt Sokol.

Der russische Einmarsch in der Ukraine führt nicht nur zu großen lokalen Umweltschäden und Verwerfungen in der Energie- und Ernährungssicherheit. Er verändert auch die Strategien, Ziele und Maßnahmen der russischen Klimapolitik.

von Angelina Davydova

Ausbau-Analyse für erstes Halbjahr

Windbranche hofft auf "kleinen Sprint"

Der noch im Bau befindliche Bürgerwindpark Wewelsburg

Die Windkraft will bis Jahresende einen "kleinen Sprint" einlegen. Anlässlich der Halbjahresbilanz fragt sich die Branche auch, warum in der Gaskrise nur für Öl- und Kohleverstromung Ausnahmegenehmigungen gelten sollen. Auch zusätzlicher Windstrom könnte doch helfen.

von Jörg Staude

Expertengruppe legt Positionspapier vor

Wohlhabende sollen sich stärker an Energiewende beteiligen

Die drei Blöcke des Erdgaskraftwerks Irsching bei Ingolstadt mit schmalen, rot-weiß bemalten Schornsteinen, durch die Leitungen der daneben stehenden Umspannstation betrachtet.

Energieexperten sehen Deutschland auch zukünftig als Energie-Importland – dann aber für grünen Wasserstoff. Bis dahin sei Erdgas jedoch unverzichtbar. Für die Energiewende müssten jetzt die Schuldenbremse und das Steuersystem zukunftsfähig gemacht werden.

von Joachim Wille

Energieeffizienzrichtlinie der EU

EU-Industrieausschuss will mehr Energieeffizienz

Ein Strommessgerät zum In-die-Steckdose-Stecken liegt auf einem 20-Euro-Schein.

Der Energieverbrauch in Europa soll sinken, auch um weniger abhängig von fossilen Gas- und Öl-Importen zu werden. Künftig sollen die EU-Staaten verbindliche Effizienzziele festlegen. Dafür spricht sich der Industrieausschuss des Europäischen Parlaments aus. 

von Sandra Kirchner

Klima-Obfrau der Grünen-Fraktion

"Ich hoffe, dass alle ihr grünes Herz noch entdecken"

Drei Hände halten je ein herzförmiges Blatt hoch, die Farben sind kräftiges Grün, helles Grün und Gelbgrün.

Es gibt Fortschritte in der deutschen Klimapolitik. Die sind aber noch zu gering, betont die Bundestags­abgeordnete Lisa Badum von den Grünen im Interview mit Klimareporter°. Sie will sich dafür einsetzen, dass das Klimageld so schnell wie möglich beschlossen wird.

Interview: Jörg Staude

Ahrtal soll Klima-Vorzeigeregion werden

Holpriger Weg zum Solahrtal

Solardächer auf den Gebäuden eines fränkischen Bauernhofes.

Vor einem Jahr kam die Megaflut mit ihren Verwüstungen nach Rheinland-Pfalz. Nun steht der Plan für eine Modellregion für erneuerbare Energien an der Ahr. Doch bei der Umsetzung hapert es.

von Joachim Wille

Hummels Woche

Der Wille zum Turbo, Spielraum für Bürgerenergie und klimageplagte Strompreise

Porträtaufnahme von Oliver Hummel.

Kalenderwoche 27: Erneuerbare Energien sind von Wirkungen der Klimakrise deutlich weniger betroffen als fossile, sagt Oliver Hummel, Vorstand beim Öko-Energieversorger Naturstrom und Mitglied im Herausgeberrat von Klimareporter°. Die Strompreise explodieren nicht nur durch den Gasmangel, sondern auch wegen der Klimawirkungen auf die konventionellen Kraftwerke.

Gesetzespaket zur Energiewende beschlossen

Kanzler verteidigt Ende der Erneuerbaren-Förderung

Luftaufnahme vom Tagebau Hambach im Rheinischen Braunkohlerevier, gleich daneben ein Windpark.

Der Bundestag verabschiedete heute die Gesetze zur Energiewende. Gemäß dem sogenannten Osterpaket soll mit der Vollendung des Kohleausstiegs die Ökostrom-Förderung enden. Diese Regelung verteidigte Bundeskanzler Scholz am Mittwochabend auf dem Jahrestreffen der Erneuerbaren-Branche gegen Kritik.

von Jörg Staude

Einigung beim "Osterpaket"

Ampel gibt 100-Prozent-Ökostrom-Ziel für 2035 auf

Windrad

Das Ziel, bis 2035 ein weitgehend treibhausgasneutrales Stromsystem in Deutschland zu etablieren, ist im sogenannten Osterpaket der Bundesregierung gestrichen worden. Das legt eine Klimareporter° vorliegende Synopse der geplanten Änderungen vor allem am Erneuerbare-Energien-Gesetz nahe.

von Jörg Staude

Tacheles, Matthias Willenbacher!

Mit lernender Politik Fortschritt wagen

Blick auf mehrere Windkraftanlagen in grüner Landschaft

Entscheidende Energiewende-Gesetze will die Ampel in dieser Woche durch den Bundestag bringen. Gegenüber den Ambitionen der alten Regierung sind die Vorhaben beeindruckend. Doch wie sich gerade beim Erdgas zeigt, wäre auch bei den Erneuerbaren noch viel mehr drin.

eine Kolumne von Matthias Willenbacher

Kemferts Woche

Fossile Pfade, der prima Klimaklub und das Warten auf den Energiegipfel

Claudia Kemfert vor verschwommener Bücherwand.

Kalenderwoche 26: Einen Energiewende-Gipfel und ein Notfallprogramm gegen die fossile Energiekrise fordert Claudia Kemfert, Energieökonomin und Mitglied im Herausgeberrat von Klimareporter°. Das hieße etwa, Erneuerbaren-Anlagen sofort zu genehmigen, einen Fachkräfte-Booster zu starten, neue Gasheizungen zu stoppen und ein großes Wärmewende-Programm aufzulegen.

Kirche und Klimaschutz

Schöpfung bewahren, Windräder aufstellen

Kleine Kirche mit schiefergedecktem Turm und Solarpaneelen auf dem Dach, vermutlich im mitteldeutschen Raum.

Energiemanagement in kirchlichen Einrichtungen, Solarmodule auf dem Kirchendach, Windkraft auf kircheneigenem Grund: Klimabewegte in Landeskirchen und Gemeinden wollen erreichen, dass die evangelische Kirche beim Umweltschutz wieder vorangeht.

von Uwe Kraus (Halberstadt)

Kommentar

Habecks Windkraft-Gesetz heizt Naturschutz-Konflikt an

Fliegender Mäusebussard, im Hintergrund der Rotor eines Windrads.

Bei der Windkraft an Land verzichtet die Ampel-Koalition entgegen früheren Ankündigungen darauf, die pauschalen Abstandsregeln in den Ländern aufzuheben. So wird das vom Wirtschaftsminister vorgelegte Wind-an-Land-Gesetz den Konflikt zwischen Windkraft und Naturschutz verschärfen.

ein Kommentar von Jörg Staude

Sladeks Woche

Schutz vor Hitze, Kohle als Reserve und das alte Atom-Märchen

Porträtaufnahme von Sebastian Sladek.

Kalenderwoche 25: Die Klimakrise ist eine Gesundheitskrise, denn der Mensch ist nur in einem begrenzten Temperatursegment lebensfähig, sagt Sebastian Sladek, Vorstand der Elektrizitätswerke Schönau (EWS) und Mitglied im Herausgeberrat von Klimareporter°. Spätestens mit diesem Sommer, der wieder Rekorde bricht, muss der Hitzeschutz auf die Tagesordnung.

Energiekrise und Klimakrise

"Ein Gas-Lieferstopp ist nur eine Frage der Zeit"

Auf dem Boden liegt ein gelbes Schild, das wie ein Ortsschild aussieht. Oben steht: Zukunft. Unten steht durchgestrichen: Erdgas.

Um Engpässe beim Erdgas zu vermeiden, müssen wir die Quellen diversifizieren und die Speicher füllen, aber vor allem Gas einsparen und durch Erneuerbare ersetzen, sagt Claudia Kemfert. Die Energieprofessorin über Chancen, die Energiekrise zu bewältigen.

Interview: Joachim Wille