"Solarpapst" Eicke Weber sieht gute Chancen, dass die Ampel-Koalition der Energiewende einen neuen großen Schub gibt. Mögliche Hürden seien dabei nicht die Technik oder der Naturschutz, sondern der Widerstand der alten fossilen Energiekonzerne.
In diesem Jahr will das Klima- und Wirtschaftsministerium zwei große Gesetzespakete für die Energiewende vorlegen. Minister Robert Habeck nennt die Aufgaben "gigantisch". Der Grüne beziffert die sich für 2030 abzeichnende Klimalücke auf knapp 200 Millionen Tonnen CO2.
Erdgas ist nicht nachhaltig, wird aber trotzdem zunächst eine wachsende Rolle im deutschen Energiemix spielen. Das sagt Patrick Graichen, bis vor Kurzem Chef eines führenden Energiewende-Thinktanks, jetzt der neue Manager für Energiepolitik im Wirtschafts- und Klimaministerium.
Hält die Ampel-Regierung ihre Klimaschutz-Versprechen ein? Eine neue Solarenergie-Ausbaustudie macht es möglich, der neuen Bundesregierung genauer auf die Finger zu schauen. Podcast-Folge 26.
Die Chancen stehen gut, dass 2021 tatsächlich einen Aufbruch in der Klima- und Energiewendepolitik markiert. Doch am Losfahren hindert uns noch ein langer und dichter Gesetzesstau, den die Politik entknoten muss. Und auch Unternehmen, Anwohner, Verbände und Vereine müssen bei der Energiewende mitmachen.
Die Börsenstrompreise haben ein astronomisches Niveau erreicht. Die Gründe sind vielfältig. Ziemlich eindeutig und auch viel weniger überraschend ist, wer davon profitiert.
Nach der Überschwemmung im Ahrtal kehren die Menschen nicht zum business as usual zurück. Ein Teil des zerstörten Gebiets soll als Überflutungsfläche frei bleiben. Und was wiederaufgebaut wird, soll mit Ökoenergien funktionieren. In wenigen Jahren kann die Region klimaneutral sein.
Die Klimapolitik nimmt endlich Fahrt auf: Neue Gesetze, neue Ziele, neue Regierung. Scheinbar haben alle ihre Klimalektion gelernt. Schaut man auf die nüchternen Zahlen, sieht es jedoch gar nicht gut aus. Den wahren Kraftakt haben wir noch vor uns.
Demnächst werden die Kernkraftwerke Grohnde, Gundremmingen und Brokdorf abgeschaltet. Nächstes Jahr sind dann die letzten drei Anlagen dran. Eine Stromlücke gibt es deshalb nicht, vielleicht steigt der Energieimport.
Mit 2.000 bis 2.400 Megawatt verdoppelt sich in diesem Jahr der Windkraft-Ausbau an Land gegenüber dem bisher schlechtesten Jahr 2019. Die für die Klimaziele nötigen 5.500 Megawatt pro Jahr liegen aber weit entfernt. Die Zahlen gab der Branchenverband BWE jetzt bekannt – zusammen mit einem Aufholplan.
Kalenderwoche 48: Deutschland muss schon vor 2045 sektorübergreifende Klimaneutralität erreichen, um sein CO2-Restbudget einzuhalten, sagt Sebastian Sladek, geschäftsführender Vorstand der Elektrizitätswerke Schönau (EWS) und Mitglied im Herausgeberrat von Klimareporter°. Dafür müssen jährlich mehr als 45.000 Megawatt Photovoltaik neu installiert werden.
Der neue Koalitionsvertrag weist in puncto Klimaschutz in die richtige Richtung. Aber im Windschatten hochambitionierter Ziele beim Ökostrom-Ausbau mogeln sich die Bereiche Wärme und Verkehr um den zügigen Ausstieg aus den fossilen Energien herum.
Im Jahr 2030 sollen Ökoenergie-Anlagen in Deutschland 80 Prozent des Stroms liefern, so steht es im Koalitionsvertrag der drei Ampel-Parteien. Das ist anspruchsvoll, aber es ist erreichbar.
Die Spitzen der Ampel-Koalition haben den Entwurf des Koalitionsvertrages vorgestellt. Bei Klima, Energie und Verkehr gibt es gegenüber dem Sondierungspapier vom Oktober kaum substanzielle Fortschritte, im Wesentlichen kam ein "Klimacheck" hinzu.
Es gibt keine Ausreden mehr: Der rasche Umstieg auf die Komplettversorgung mit erneuerbaren Energien in allen Sektoren ist klimapolitisch notwendig, technisch machbar – und rechnet sich sogar ökonomisch.
Kalenderwoche 45: Der globale Treibhausgasausstoß ist im letzten Jahrzehnt relativ konstant geblieben. Das ist bemerkenswert, sagt Tim Meyer, Vorstand beim Öko-Energieversorger Naturstrom und Mitglied des Herausgeberrats von Klimareporter°. Die weltweiten Klimaschutzbemühungen beginnen zu wirken – wenn auch viel zu langsam.
Warum die Preise für fossile Heizungen und Kraftstoffe, aber auch für Strom derzeit verrückt spielen, welche Preisentwicklung noch zu erwarten ist und welche Lösungen es gibt. Podcast-Folge 24.
Die Photovoltaik wird künftig zur wichtigsten Energiequelle. Umso mehr muss auf eine nachhaltige Produktion der Module und Systeme geachtet werden. Bei der Ressourceneffizienz und dem Recycling von Altanlagen sind Fortschritte nötig.
Kalenderwoche 41: Das Ergebnis der Ampel-Sondierung macht Hoffnung auf ein wirkliches Klimaprogramm, sagt Matthias Willenbacher, Geschäftsführer der nachhaltigen Investing-Plattform Wiwin und Mitglied im Klimareporter°-Herausgeberrat. Drei Punkte sollten aber ergänzt werden.
Die hohen Kohle-, Öl- und Gaspreise haben auch Strom im Großhandel teurer gemacht. Solaranlagen und Windräder brauchen deshalb weniger Zuschuss von den Stromkund:innen. Die EEG-Umlage fällt im kommenden Jahr auf den niedrigsten Stand seit 2012.
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