Energiesicherungsgesetz verabschiedet

Den Erneuerbaren werden ein paar Fesseln gelockert

Das Atomkraftwerk Doel in Belgien, vom Deichweg aus betrachtet, hinter einer alten Windmühle stehend.

Mehr Ökostrom schon im Winter soll das gestern verabschiedete Energiesicherungsgesetz bringen. Wie viel zusätzliche Energie mit der teilweisen Entfesselung von Wind, Sonne und Biogas ins Netz gelangen wird, ist aber schwer abzuschätzen.

von Jörg Staude

A24 Berlin–Hamburg

Der faire Solarpark an der Autobahn

Großer Solarpark entlang der Autobahn A24 in Mecklenburg-Vorpommern, kurz vor der Grenze zu Schleswig-Holstein.

Ein 14-Megawatt-Solarpark ging kürzlich in Westmecklenburg ans Netz. An der Betreibergesellschaft beteiligt sich die Standort-Gemeinde Lüttow-Valluhn direkt – ein Novum unter der aufstrebenden Branche der Freiflächen-Photovoltaik.

von Jörg Staude

Graßls Woche

Beflügelnde Energiewende, Sommer ohne Überraschung und die Aufforstungs-Illusion

Kalenderwoche 38: Beim kommenden UN-Klimagipfel muss eine Koalition von Vorreiterstaaten zeigen, dass eine Energiewende auch die Wirtschaft beflügelt, sagt Hartmut Graßl, Physiker und Meteorologe und Mitglied des Herausgeberrats von Klimareporter°. Aufforstung in Trockengebieten ist laut einer neuen Studie keine Trumpfkarte.

Gastbeitrag

Neuer Strom-Markt für 100 Prozent Erneuerbare bis 2030

Luftaufnahme einer Siedlung, etliche Häuser haben Solardächer.

Die Strompreise explodieren auch wegen einer verfehlten Strommarktordnung. Wir brauchen dringend eine neue, die sich an den kostengünstigen dezentralen erneuerbaren Energien orientiert statt an maximalen Gewinnen fossiler Energiekonzerne. Aber auch überzogene Gewinne von Solar- und Windstromerzeugern sind zu beenden.

ein Gastbeitrag von Hans-Josef Fell

Kemferts Woche

Unnötiger Atomstress, fossiles Strom-Design und rückwärtsgewandte Energiedebatten

Claudia Kemfert vor verschwommener Bücherwand.

Kalenderwoche 36: Energiedebatten sind 2022 noch so rückwärtsgewandt wie seit 25 Jahren, es geht immer nur um Atomkraft, Kohle, Fracking oder Flüssigerdgas, kritisiert Claudia Kemfert, Energieökonomin und Mitglied im Herausgeberrat von Klimareporter°. Die Laufzeit der deutschen AKW zu verlängern, sei unnötig.

klima update° – Folge 94

Aktivierte Kipppunkte, mehr Emissionen durch Waldbrände, erneuerbare EU

Aufschrift: klima update°. der klimareporter Podcast. aktuell mit: taz

Schon bei 1,5 Grad globaler Erwärmung könnten mehrere Klima-Kippelemente ausgelöst werden. Die sommerlichen Waldbrände in Europa haben besonders viele Luftschadstoffe freigesetzt. Die EU könnte die Energiewende in knapp 20 Jahren schaffen.

von Verena Kern, Sandra Kirchner

Befragung vor dem Ukraine-Krieg

Deutsche sagen weiter ja zur Energiewende

Photovoltaikanlage auf Fachwerkhaus

Eine Umfrage der Förderbank KfW zeigt, dass viele Bundesbürger:innen die Folgen des Klimawandels fürchten und in Solarenergie, Wärmepumpen und E-Autos investieren wollen. Sie sind aber in Sorge wegen einer sozialen Schieflage.

von Joachim Wille

Kommentar

Kein Blackout

50-Hertz-Angestelle im Kontrollzentrum in Berlin-Marzahn

Der Strom-Stresstest ist da: Zwei Atomkraftwerke bleiben nach dem 1. Januar in Reserve. Das ist okay, aber nun muss endlich die große Offensive zum Umbau des Energiesystems kommen. Dieses System ist nicht zukunftsfähig, von der Klimawirkung ganz zu schweigen. 

ein Kommentar von Joachim Wille

Serie: Klimapolitik in Russland – Teil 8

Wie Russland die Erneuerbaren stoppt und die globale Energiewende beschleunigt

Ein Kran hebt eine Windturbine mit der Aufschrift Vestas neben einem Windrad-Turm in die Höhe, im Vordergrund schauen drei Arbeiter in Montur und mit Helm zu.

Erneuerbare Energien waren endlich auch in Russland auf dem Weg, um wettbewerbsfähig zu werden. Nun liegt die russische Energiewende auf Eis. Gleichzeitig bedeutet der Krieg einen Schub für Erneuerbare und Energiesparen in Europa und weltweit.

ein Gastbeitrag von Tatjana Lanschina

Willenbachers Woche

Absurde Gasumlage, unsinnige Ausschreibungen und freies Repowering

Matthias Willenbacher spricht mit ernstem Blick und ruhiger Handgeste vor warm beleuchtetem, unscharfem Hintergrund

Kalenderwoche 34: Der Solarboom lässt auf sich warten – wegen unsicherer Flächen, Engpässen, Inflation, Bürokratie und mehr, klagt Matthias Willenbacher, Geschäftsführer der nachhaltigen Investing-Plattform Wiwin und Mitglied im Klimareporter°-Herausgeberrat. Gegen hohe Strompreise schlägt er vor, dass Windräder und Solarparks ohne Genehmigung erneuert werden dürfen.

Gastbeitrag

Die deutsche Gespenster-Diskussion

Tagesschau-Screenshot vom 29. April 1986 mit einer Europakarte und der Schlagzeile: Nuklearbrand nicht unter Kontrolle.

Nicht einmal die Betreiber wollen längere AKW-Laufzeiten. Andere Länder haben AKWs wegen ihrer Atombomben, diesen schrecklichen Zwang haben wir nicht. Wir können gleich auf den kompletten Umstieg setzen.

ein Gastbeitrag von Franz Alt

Stromerzeugung wird ausgelagert

Zeitenwende bei Naturstrom

Windräder stehen in offener, aufgelockerter Landschaft.

Das 1998 gegründete Ökoenergieunternehmen lagert seine Stromerzeugung in die Tochter Naturenergy aus und wirbt um die Beteiligung auch finanzkräftiger Partner. Das gab Naturstrom am Dienstag auf seiner Jahrespressekonferenz bekannt.

von Jörg Staude

Erdsystem und Politik

"Wir befinden uns an einem gesellschaftlichen Kipppunkt"

Eine kleine Erdkugel-Nachbildung aus Metall befindet sich direkt über einer Gasflamme, wie sie bei Gasherden üblich ist.

Deutschland kann seinen gerechten Beitrag zum 1,5‑Grad-Ziel praktisch schon nicht mehr schaffen, sagt Wolfgang Lucht, Erdsystem- und Klimawissenschaftler. Die durch den Krieg ausgelöste Krise sollten wir nutzen, um endgültig in die sozial-ökologische Transformation zu starten – Teil 2 des Interviews.

Interview: Jörg Staude

Gastbeitrag

In der Atomfrage geht es um Vertrauen, Verlässlichkeit und Verantwortung

Transparent bei Anti-Castor-Demonstration in Gorleben: Glück, Zufriedenheit und gesundes Leben kanns mit Atomkraft nicht geben.

Von Tschernobyl über Gorleben und den Ausstiegsbeschluss bis zur Endlagersuche hat unsere Gastautorin Atompolitik miterlebt, dagegen gekämpft und einiges mitgestaltet. Die Bundestagsabgeordnete der Grünen wirft einen persönlichen Blick auf die aktuelle Debatte.

ein Gastbeitrag von Julia Verlinden

Müllers Woche

Amputierte Energiewende, grüne Technokratie und ein neues ökologisches Manifest

Porträtaufnahme von Michael Müller.

Kalenderwoche 32: Die Klimakrise ist in der Vorstellung der meisten Menschen, auch der Politiker, noch weit weg, sagt Michael Müller, SPD-Vordenker und Mitglied im Herausgeberrat von Klimareporter°. Die Klimawende dürfe nicht zum Brandbeschleuniger für die Spaltung zwischen Arm und Reich werden.

Kommentar

Die den Brennstab umarmen

Auf dem Boden steht ein flacher viereckiger Behälter mit geöffnetem Deckel, darin ein glutgelb leuchtender Zylinder. Auf dem Deckel ist das Strahlungs-Symbol eingeprägt.

Die Unionschefs Merz und Söder verstärken ihre Kampagne für eine AKW-Laufzeitverlängerung. Statt sich für 100 Prozent erneuerbare Energien einzusetzen, spielen sie mit dem Feuer. 

ein Kommentar von Joachim Wille

Kommentar

Achtung, Spaltung

AKW Emsland

Die Debatte über den "Streckbetrieb" für die drei Rest-Atomkraftwerke geht bei den Grünen ans Eingemachte. Sie müssen achtgeben, dass sie – und die Ampel – das eigentliche Ziel nicht aus den Augen verlieren: die solare Revolution. 

ein Kommentar von Joachim Wille

Serie: Klimapolitik in Russland – Teil 3

Das russische Klimaexperiment auf Sachalin – wie soll es weitergehen?

Riesiger gelber Kohle-Kipper im Tagebau von Uglegorsk auf Sachalin.

Sachalin, Russlands größte Insel am Rande des Pazifiks, hat einzigartige Ökosysteme und eine starke fossile Industrie. Eigentlich soll hier die Dekarbonisierung des Landes erprobt werden – mit Erdgas statt Kohle und mit Windkraft. Was nun aus den Plänen wird, ist unklar.

ein Gastbeitrag von Anastasia Trojanowa

Thinktank mit überraschendem Konzept

Offensive gegen russisches Gas

Vor leicht bewölktem Sommerhimmel eine blau-gelbe Achterbahn mit dem Schriftzug: Turbo.

Mit einem Schub für die erneuerbaren Energien und einer Offensive beim Innendämmen, bei der Millionen Menschen mitmachen, könnte Deutschland viel schneller vom Erdgas aus Russland loskommen, ist sich der "Zero Emission Think Tank" sicher.

von Joachim Wille

Serie: Klimapolitik in Russland – Teil 1

Wie der Ukraine-Krieg die Klima- und Umweltpolitik in Russland beeinflusst

Ein finnisches Kranfahrzeug stapelt Rundholz am Kai eines großen Holzwirtschaftsbetriebs in der russischen Stadt Sokol.

Der russische Einmarsch in der Ukraine führt nicht nur zu großen lokalen Umweltschäden und Verwerfungen in der Energie- und Ernährungssicherheit. Er verändert auch die Strategien, Ziele und Maßnahmen der russischen Klimapolitik.

von Angelina Davydova