Eine stärker dezentrale Stromversorgung mit Speichern macht bis zu 30 Prozent mehr erneuerbare Energie im Netz möglich. Netzüberlastungen, wodurch Ökostrom "weggeworfen" werden muss, lassen sich dann laut einer Studie viel besser vermeiden.
Einige meinen, die Energiewende könne gar nicht klappen, weil Photovoltaik und Windkraft häufig schwanken. Doch, natürlich geht das: Wir müssen für den Ausgleich Speicher bauen. Wir wissen auch schon, welche.
Industrielle Hitze lässt sich als Energiespeicher nutzen
Bei einem hohen Anteil von Grünstrom im Netz decken sich Stromangebot und -nachfrage oft nicht. Daher braucht es Speicher. Diese sollten allerdings Wärme speichern und damit den Stromverbrauch an das Angebot anpassen. Bei der Speicherung von Wärme geht viel weniger Energie verloren als bei der von Strom.
Ob es Anfang 2023 in Deutschland zu einem Mangel an Erdgas kommt, hängt vor allem davon ab, wie kalt die Wintermonate werden. Darin stimmen aktuelle Prognosen des Gasspeicherverbandes Ines und des Beratungsunternehmens Energy Brainpool überein.
Wird es im Winter zu Blackouts kommen und wodurch werden diese ausgelöst? Gefährdet die Energiewende mit immer mehr Solar- und Windkraftanlagen die Sicherheit unserer Stromversorgung? Podcast-Folge 31.
Oft heißt es, Wind und Sonne könnten wegen der Dunkelflaute keine sichere Energieversorgung leisten. Dabei sind die nötigen Speicherlösungen bekannt. Sie können zum Exportschlager werden und unseren Wohlstand sichern.
Um die H2-Infrastruktur schneller aufzubauen, schlägt die Deutsche Energieagentur vor, die Investitionsrisiken unter Wasserstoffnetz-Eigentümern, Staat und künftigen Nutzern aufzuteilen. Im Klimareporter°-Interview hält Dena-Chef Andreas Kuhlmann auch den zeitweisen Einsatz von CO2-armem Wasserstoff für klimapolitisch sinnvoll.
Der Energiekonzern Vattenfall will in Berlin auch überschüssigen Windstrom für das Heizen von Gebäuden nutzen. Die Wärmeerzeugung aus Kohle soll Ende des Jahrzehnts durch Großwärmepumpen, Abwärme aus Müllverbrennung und Industrie sowie Biomasse und Erdgas ersetzt werden.
Eine Untersuchung der Gasbranche legt nahe, dass nicht alle Erdgasspeicher auf Wasserstoff umgerüstet werden können und neue Speicher gebaut werden müssen.
Das Ökostrom-Paket der Bundesregierung ist gut, müsste aber eigentlich verdoppelt werden, sagt Energieexperte Volker Quaschning. Auch Verkehrs- und Wärmewende können nicht länger warten. Wie ein Energiesystem ohne die Fossilen aussehen kann – Teil 7 und Schluss.
Haus-Solarspeicher, Seekabel und andere Technologien helfen gegen die "Dunkelflaute", in der tagelang kaum Wind weht und wenig Sonne scheint. Wie ein Energiesystem ohne die Fossilen aussehen kann – Teil 4.
Lange galt Erdgas als gute Ergänzung für Solar- und Windkraft. Um schnell energieunabhängig und klimaneutral zu werden, soll nun in Gaskraftwerken künftig Wasserstoff verbrannt werden. So einfach geht das aber nicht. Wie ein Energiesystem ohne die Fossilen aussehen kann – Teil 3.
Von Smartphone bis E-Scooter: Mit selbst wechselbaren Batterien könnten die Verbraucherinnen und Verbraucher in der EU 20 Milliarden Euro pro Jahr sparen – und dem Klima helfen, rechnen Fachleute vor.
Eigene Stromproduktion ist wichtig – und preiswert
Nicht nur wegen des Klimas, sondern hauptsächlich aus ökonomischen Gründen werden die Energiewende und das Solarzeitalter schneller Realität, als wir uns das heute vorstellen.
Im Entwurf für das EEG 2021 werden Solarstrom-Betreiber, die ihre EEG-Förderung verlieren, vor die Wahl gestellt: Entweder allen Strom abliefern oder teure Messtechnik einbauen. Der Thinktank Agora Energiewende schlägt jetzt eine alternative Lösung vor, die Lobbyorganisation Eurosolar eine andere.
Ein Forschungsteam aus Karlsruhe will den begehrten Batterie-Rohstoff Lithium umweltfreundlich aus Thermalwasser gewinnen. Das könnte einen Teil der ökologisch und menschenrechtlich umstrittenen Importe überflüssig machen.
Über 12.000 Tonnen Lithium-Ionen-Akkus und -Batterien wurden 2019 in Umlauf gebracht. Doch der Großteil ausgedienter Akkus wird nicht fachgerecht entsorgt, sondern landet im Hausmüll. Ein ernsthaftes Problem für Entsorgungsunternehmen – und für die Umwelt.
Den selbst erzeugten Strom der Haushalte einspeisen und damit das Netz stabilisieren – das gehört für die seit zehn Jahren existierende Sonnen GmbH zum Geschäftsmodell, sagt Geschäftsführer Jean-Baptiste Cornefert. Im Interview mit Klimareporter° beklagt er den extrem hohen administrativen Aufwand für solare Systemlösungen.
Rund um die Welt geht die Kohleverstromung zurück, während die Ökostromproduktion zunimmt. Das sorgt für einen Strommix, der eigentlich erst für die Zukunft erwartet wurde. Damit das so bleibt, müssen die Stimulusgelder zur Krisenbewältigung in Zukunftstechnologien investiert werden.
Tausende kleinerer Photovoltaik-Anlagen fallen ab 2021 aus der EEG-Förderung. Das Problem muss rasch angepackt werden, sagt Urban Windelen vom Bundesverband Energiespeicher. Er fordert, den Prosumer als zentralen Akteur im Energiesystem zu verankern und ihn nicht für die Nutzung der eigenen Anlage zur Kasse zu bitten.