Hummels Woche

Das Preisdeckel-Monster, nette Hilfen für Windkraft und der pralle EEG‑Topf

Porträtaufnahme von Oliver Hummel.

Kalenderwoche 37: Eine Direktzahlung an Haushalte könnte die entlasten, die wirklich Unterstützung bei hohen Energiepreisen benötigen, sagt Oliver Hummel, Vorstand beim Öko-Energieversorger Naturstrom und Mitglied im Herausgeberrat von Klimareporter°. Auch eine "umgekehrte" EEG-Umlage wäre sinnvoll, aber nicht ein Bürokratie-Monster mit preisgedeckeltem Basisverbrauch.

Gastbeitrag

Energiepreise: Es gilt, den fossilen Zyklus zu brechen

Balkengrafik: Wenigverbraucher zahlen weniger für die Kilowattstunde Strom, Vielverbraucher mehr.

Gegen die Energiekrise braucht es jetzt eine Umverteilung der Kosten sowie den Widerstand gegen fossile Scheinlösungen wie Flüssigerdgas. Längerfristig geht es um das Recht auf eine Energie-Grundversorgung für alle. Unnötiger Verbrauch sollte gezielt verteuert werden.

ein Gastbeitrag von Lasse Thiele

Fridays for Future

100 Milliarden fürs Klima

Luisa Neubauer hält ein Foto von einem Kohlekraftwerk hoch.

Zehn Tage vor dem globalen Klimastreik meldet sich die Fridays-for-Future-Bewegung mit der Forderung nach einem Sondervermögen für Klima und soziale Sicherheit zurück. Geld sei genug da, sagen Fachleute.

von Verena Kern, Joachim Wille

EU-Vorschlag für Übergewinn-Abgabe

Für wen reichen 20 Cent pro Kilowattstunde?

Biogasanlage hinter einem Feld.

In der Energiepreiskrise will die EU-Kommission den Strompreis im Großhandel offenbar bei 20 Cent je Kilowattstunde deckeln. Für darüber liegende Erlöse sollen Stromerzeuger, die kein Erdgas einsetzen, eine Abgabe zahlen. Wissenschaftler und Erneuerbaren-Branche halten das für ungerecht und schwer umsetzbar.

von Jörg Staude

Gastbeitrag

Wer profitiert von explodierenden Strompreisen – und wann?

Dampfendes Kohlekraftwerk Niederaußem in Bergheim bei Köln

Die Strompreis-Explosion beschert konventionellen, aber auch erneuerbaren Kraftwerken große Übergewinne. Diese zu vermeiden oder abzuschöpfen ist dringend geboten. Gerade bei Kohle baut sich eine schwer zu brechende Gewinnwelle auf. Am schnellsten kann die Regierung mit dem prall gefüllten EEG-Konto helfen.

ein Gastbeitrag von Tim Meyer

Befragung vor dem Ukraine-Krieg

Deutsche sagen weiter ja zur Energiewende

Photovoltaikanlage auf Fachwerkhaus

Eine Umfrage der Förderbank KfW zeigt, dass viele Bundesbürger:innen die Folgen des Klimawandels fürchten und in Solarenergie, Wärmepumpen und E-Autos investieren wollen. Sie sind aber in Sorge wegen einer sozialen Schieflage.

von Joachim Wille

Drittes Entlastungspaket auf dem Weg

Ampel-Koalition macht sich ans EEG-Konto heran

Solarpaneele auf einem großen Flachdach.

Mit einem 65-Milliarden-Paket will die Regierung die Folgen steigender Energiepreise bekämpfen. Durch Änderungen am Strommarkt sollen Zusatzgewinne minimiert oder abgeschöpft werden. Auch Milliarden vom EEG-Konto sollen genutzt und die nächste CO2-Preis-Stufe verschoben werden. Experten kritisieren dies scharf.

von Jörg Staude

EU-Papier zu Preisen am Elektrizitätsmarkt

Übergewinne an Stromverbraucher umverteilen

Einige Windräder in Landschaft mit Wäldern und feldern, im Hintergrund ein großes Kohlekraftwerk mit neun dampfenden Kühltürmen.

Maßnahmen gegen die Preisexplosion bei Strom wollen die EU-Energieminister Ende kommender Woche beraten. Die EU-Kommission plädiert laut einem Klimareporter° vorliegenden "Non-Paper" für ein Modell, bei dem die Übergewinne von Stromerzeugern an Verbraucher umverteilt werden.

von Jörg Staude

Vorteil langfristiger Lieferverträge

Europa kauft den Gasmarkt leer und Asien schaut in die Röhre

Öl- und Gas-Kraftwerk mit drei schlanken hohen Schornsteinen, bemalt mit den typischen roten und weißen Ringen.

Wenn Europa plötzlich große Mengen Flüssigerdgas kauft, bleibt für andere weniger Gas übrig. Das merken besonders asiatische Länder, die sich bislang am Spotmarkt eingedeckt haben. In manchen Ländern gibt es bereits Stromausfälle wegen Gasmangels.

von Christoph Müller

Kurzstudie für Klima-Allianz

"Reallabor" plädiert für Heizkostenzuschuss und 29‑Euro‑Ticket

Eine Frau in dicken Socken hält die Hände dicht an einen Heizkörper, um sich zu wärmen.

Ein Heizkostenzuschuss für Wohngeldberechtigte, ein 29‑Euro-Ticket und eine reformierte Pendlerpauschale würden in der Energiepreiskrise Haushalten und Umwelt am besten helfen. Das ergibt eine Bewertung des Beratungsinstituts DIW Econ.

von Jörg Staude

Kommentar

Warum nicht gleich die Strombörse abschaffen?

An der Emissionshandelsbörse in Leipzig sitzt ein Mann am Computer und spricht in einen Telefonhörer.

Wegen exorbitant steigender Strompreise erwägt der niedersächsische Ministerpräsident Weil, den Stromhandel auszusetzen und die Preise staatlich zu regulieren. Gut so. Konsequenterweise könnte man auch die Strombörse gleich ganz abschaffen.

ein Kommentar von Jörg Staude

Willenbachers Woche

Absurde Gasumlage, unsinnige Ausschreibungen und freies Repowering

Matthias Willenbacher spricht mit ernstem Blick und ruhiger Handgeste vor warm beleuchtetem, unscharfem Hintergrund

Kalenderwoche 34: Der Solarboom lässt auf sich warten – wegen unsicherer Flächen, Engpässen, Inflation, Bürokratie und mehr, klagt Matthias Willenbacher, Geschäftsführer der nachhaltigen Investing-Plattform Wiwin und Mitglied im Klimareporter°-Herausgeberrat. Gegen hohe Strompreise schlägt er vor, dass Windräder und Solarparks ohne Genehmigung erneuert werden dürfen.

Gasheizung oder Wärmepumpe?

Die Wärmewende stolpert voran

Eine Wärmepumpe, die wie eine Klimaanlage aussieht, steht auf Füßen in einem Steinbeet neben dem Eingang eines Einfamilienhauses.

Für den Einbau einer Wärmepumpe eignen sich mehr Häuser, als viele denken. Dennoch werden weiter in großem Stil neue Erdgasheizungen eingebaut. Dadurch wird es immer teurer, die Klimaziele zu erreichen.

von Sandra Kirchner

Gastbeitrag

Wer hohe Strompreise in Deutschland verstehen will, muss eher nach Frankreich schauen als nach Russland

Logo des Betreibers EDF am Eingang des Atomkraftwerks Nogent-sur-Seine, im Hintergrund die beiden Kühltürme.

Die strukturelle Krise der französischen Atomkraft ist ein entscheidender Preistreiber auf dem deutschen Strommarkt. Hierzulande wird das kaum wahrgenommen.

ein Gastbeitrag von Tim Meyer

Müllers Woche

Amputierte Energiewende, grüne Technokratie und ein neues ökologisches Manifest

Porträtaufnahme von Michael Müller.

Kalenderwoche 32: Die Klimakrise ist in der Vorstellung der meisten Menschen, auch der Politiker, noch weit weg, sagt Michael Müller, SPD-Vordenker und Mitglied im Herausgeberrat von Klimareporter°. Die Klimawende dürfe nicht zum Brandbeschleuniger für die Spaltung zwischen Arm und Reich werden.

Debatte um längere AKW-Laufzeiten

Atomkraft – ja bitte?

AKW Isar

Soll die Bundesregierung die Kernkraftwerke länger laufen lassen, um russisches Gas einzusparen? Eine große Entlastung ist nicht drin. Trotzdem nimmt die Debatte gewaltig Fahrt auf, auch aus Angst vor dem Heizlüfter-GAU. Antworten auf die wichtigsten Fragen.

von Joachim Wille

Kernfragen

Lösungen oder Scheinlösungen

Heizung

Um gut durch den Winter zu kommen, müsste jetzt mit dem Energiesparen begonnen werden. Doch bislang begnügt sich die Bundesregierung mit Tipps und Appellen an die Eigenverantwortung des Einzelnen. Ist das genug?

eine Kolumne von Verena Kern

Studie des Verbraucher-Rats

Klimageld kann soziale Härten abfedern

Rechte Hand dreht am Heizungsregler, linke Hand hält verschiedene Euro-Scheine.

Wird das von der Ampel geplante Klimageld entsprechend ausgestaltet, kann es Menschen mit niedrigen und mittleren Einkommen vollständig von der CO2-Bepreisung entlasten. Das ergibt eine am Montag vom Sachverständigenrat für Verbraucherfragen vorgestellte Studie. Von einem Aussetzen der CO2-Bepreisung rät das Gremium ab.

von Jörg Staude

Erdgaskrise durch Ukraine-Krieg

Countdown für ein Gasspar-Programm

Hände mit mit zwei Rohrzangen bei der Reparatur eines Gaskessels.

Die Heizperiode beginnt in gut drei Monaten, bis dahin gilt es, die Einsparpotenziale bei Heizen, Warmwasserbereitung und Strombezug zu heben. Ein Experte schätzt die Kosten auf ein bis zwei Milliarden Euro.

von Joachim Wille

Energiekrise und Klimakrise

"Ein Gas-Lieferstopp ist nur eine Frage der Zeit"

Auf dem Boden liegt ein gelbes Schild, das wie ein Ortsschild aussieht. Oben steht: Zukunft. Unten steht durchgestrichen: Erdgas.

Um Engpässe beim Erdgas zu vermeiden, müssen wir die Quellen diversifizieren und die Speicher füllen, aber vor allem Gas einsparen und durch Erneuerbare ersetzen, sagt Claudia Kemfert. Die Energieprofessorin über Chancen, die Energiekrise zu bewältigen.

Interview: Joachim Wille