Die Initiative "Hack4Climate" sucht nach digitalen Lösungen für die Klimakrise. Initiator Nick Beglinger setzt seine Hoffnung dabei vor allem auf drei Technologien: Künstliche Intelligenz, Blockchain, Internet der Dinge.
Digitalisierung trägt bisher nicht dazu bei, eine gerechte, enkeltaugliche Welt zu schaffen. Der Grund: Wir alle nehmen zu wenig Einfluss auf die Technologieentwicklung. Genau hier liegen die Chancen der Digitalisierung.
Kaum jemand glaubt noch an selbstfahrende Autos, sagt Tilman Santarius, Professor für nachhaltige Digitalisierung an der TU Berlin. Auch Blockchain und künstliche Intelligenz werden überschätzt. Es gibt aber viele sinnvolle Möglichkeiten der Digitalisierung – die gesellschaftlich durchgesetzt werden müssen.
Automatisiertes Fahren und Robotaxis: In einen durchdigitalisierten Verkehr setzen Forscher und Politiker einiges an Hoffnungen, um beim Klimaschutz voranzukommen. Durchaus mit Recht, wie Studien zeigen – allerdings erst für die Zeit nach 2030.
Eine digitale Energiewende, davon spricht die Strombranche schon lange. Eine vielversprechende Möglichkeit, die Umsetzung voranzutreiben, könnte die Blockchain-Technologie sein.
Unternehmen wie Delivery Hero, Zalando und Flixbus, aber auch viele kleinere aus der Digitalbranche haben versprochen, klimaneutral zu werden – und fordern politische Rahmenbedingungen dafür.
"Auf den globalen CO₂-Preis dürfen wir nicht warten"
Bekommen wir die Rebound-Effekte in den Griff, kann die Digitalisierung zu einer großen Chance im Klimaschutz werden, sagt der Generalsekretär der Deutschen Bundesstiftung Umwelt, Alexander Bonde. Im ersten Teil des Interviews spricht sich Bonde für einen spürbaren CO2-Preis in Deutschland aus. Dessen Fehlen hemme Innovationen.
Um alte und neue digitale Angebote für eine nachhaltige Mobilität zu verknüpfen, brauchen wir in Deutschland einen intelligenten Regulierungsrahmen. Entscheidendes Kriterium für die Genehmigung von Angeboten muss die Effizienz werden.
Digitalisierung und künstliche Intelligenz zu kontrollieren und für sinnvolle Ziele nutzbar zu machen, ist die größte Herausforderung des 21. Jahrhunderts. Deshalb braucht es einen UN-Gipfel zu Digitalisierung und Nachhaltigkeit, den eine Kommission – ähnlich der Brundtland-Kommission – vorbereiten soll.
ein Gastbeitrag von Dirk Messner und Ina Schieferdecker
Wie Google, Amazon und Microsoft das Klima anheizen
Mehrere große IT-Konzerne haben in jüngerer Zeit Partnerschaften mit der Ölindustrie aufgebaut und tragen damit aktiv zur Klimakatastrophe bei. Dabei geben sie sich sonst gern besonders umweltfreundlich und verantwortungsbewusst.
Eine Fraunhofer-Studie sieht bis 2050 nur ein begrenztes Potenzial für Klimaschutz durch selbstfahrende Autos. Hohe Kosten bremsen die Durchsetzung der Technologie, die Energie einsparen helfen kann, aber auch eine Gefahr für Busse und Bahnen darstellt.
Handys, Tablets, Computer sowie Surfen, Streamen und Co steigern den Energieverbrauch immer stärker, wie eine neue Studie zeigt. Die Hoffnung, dass die volldigitale Welt automatisch die Lösung für die Klimakrise liefert, müsse beerdigt werden.
Blockchain-Anwendungen schaden durch ihren enormen Energieverbrauch Umwelt und Klima. Doch die Politik hat einen Hebel, um für mehr Energieeffizienz zu sorgen, sagt der Berliner Internet-Experte Fabian Reetz im Klimareporter°-Interview.
Der Chef einer kanadischen Börse für Digitalwährungen hat das Passwort angeblich mit ins Grab genommen. Die Anleger kommen nicht mehr an ihr Geld. Der Skandal dürfte dem Image von Bitcoin und Co weiter zusetzen – das spart zwar viel Energie, produziert aber jede Menge Elektroschrott.
Über 30.000 Menschen demonstrieren in Berlin für eine bäuerliche Landwirtschaft, artgerechte Tierhaltung und Klimagerechtigkeit. Protestiert wird auch bei Agrarministerin Klöckner, die mit Amtskollegen aus aller Welt über die Digitalisierung der Landwirtschaft diskutiert.
Der deutsche Ökostrom-Pionier Lichtblick gehört jetzt komplett der niederländischen Eneco-Gruppe. Die Unternehmen wollen gemeinsam die Digitalisierung der Energiewende vorantreiben. In wessen Hand der bislang kommunale Eneco-Konzern nach der geplanten Privatisierung liegen wird, ist noch unbekannt.
Forscher warnen vor einer blinden Durchdigitalisierung aller Lebens- und Wirtschaftsbereiche – denn digitale Technologien sind wahre Energiefresser. Wie sie sich sinnvoll und nachhaltig einsetzen lassen und am Ende auch noch dem Klima helfen, diskutieren an diesem Wochenende Hunderte Teilnehmer des "Bits und Bäume"-Kongresses in Berlin.
In den Autos der Zukunft sollen Fahrer höchstens noch eine Nebenrolle spielen. Eines der Hauptargumente für softwaregesteuerte Mobilität lautet, dass damit die CO2-Emissionen sinken. Doch der Öko-Effekt ist schwer zu kalkulieren.
Die Energiebranche setzt große Hoffnungen in die Blockchain-Technologie. Start-ups mit vielversprechenden Namen schießen wie Pilze aus den Boden. Wirkliche Geschäfte mit der neuen Digitaltechnik sind aber noch rar gesät.
Sein Leben online zu organisieren – vom täglichen Einkauf bis zur Partnersuche – verspricht nicht nur Zeitersparnis und Bequemlichkeit, sondern auch ein gutes Umweltgewissen. Inzwischen muss man daran zweifeln. So sollen große Onlinehändler Retouren einfach einstampfen.