Kommentar

Ein grüner Teppich für Wasserstoff und Erdgas

Künstlich wirkende Landschaft mit sanften grünen Hügeln, einem grünen Baum und einem großen in der Luft schwebenden H₂.

Wasserstoff ist das neue Multitalent, der Alleskönner der Energiewende. Zig Projekte und einige Fördermilliarden sollen jetzt eine H2-Wirtschaft aus dem Boden stampfen. Ob sie grün und klimaneutral ist, scheint erstmal nebensächlich.

ein Kommentar von Jörg Staude

Reformiertes Erneuerbare-Energien-Gesetz

Schluss mit dem Murks im EEG!

Rotorblätter für Windräder warten auf einer Lagerfläche außerhalb des Werkes auf den Versand.

Das "EEG 2021" der großen Koalition ist nicht nur eine verpasste Chance für die Dekarbonisierung. Die Novelle stellt absurderweise den Ausbau der Erneuerbaren und das Erreichen der Klimaziele infrage. Zudem weist sie grobe handwerkliche Fehler auf.

ein Gastbeitrag von Sascha Müller-Kraenner

Strategien zur Dekarbonisierung

Ohne Suffizienz gibt es keine Klimaneutralität

Persönlichkeiten der evangelischen Kirche bringen öffentlichkeitswirksam ein Großplakat an mit der Aufschrift: "So viel du brauchst".

In 30 Jahren soll Deutschland klimaneutral sein. Selbst anspruchsvolle Studien setzen dabei auf unrealistische Lösungen. Um das Klimaziel zu erreichen, müssen wir endlich das Potenzial von Suffizienzstrategien nutzen.

ein Gastbeitrag von Benedikt Fischer

Umorientierung der Finanzströme

Allianz will Portfolio am 1,5‑Grad‑Ziel ausrichten

Geld Scheine Euro

Die Wirtschaft nimmt das Paris-Abkommen ernst. Das gilt nicht nur für Firmen aus der "Realwirtschaft", sondern auch für wichtige institutionelle Anleger. Diese wollen die CO2‑Emissionen, die in ihr Portfolio eingebettet sind, in den nächsten 30 Jahren auf netto null bringen. 

von Christian Mihatsch

Greenwashing-Vorwürfe

Blackrock nur schwachgrün

Turmhochhaus und hellgrünes Eingangsgebäude mit der Aufschrift: Blackrock.

Der vor einem Jahr angekündigte Kohleausstieg des weltgrößten Finanzkonzerns hat die Geschäfte bisher kaum klimafreundlicher gemacht, ergibt eine NGO-Analyse. Blackrock sei sogar am Neubau von Kohlekraftwerken beteiligt. Der US-Riese entgegnet, sein Einfluss sei begrenzt.

von Joachim Wille

Studie zu globalem Energiesystem

Powerfuels für klimaneutrales Jahr 2050

Luftaufnahme des Geothermiekraftwerks Hellisheiði auf Island.

Gut ein Viertel ihres Energiebedarfs wird eine dekarbonisierte Welt in 30 Jahren durch klimaneutrale Kraft-, Brenn- und Rohstoffe decken und dafür Milliarden Tonnen CO2 direkt aus der Luft ziehen, so eine jetzt veröffentlichte Studie der finnischen TU Lappeenranta.

von Jörg Staude

Elektrifizierung im globalen Süden

"Die Menschen wünschen sich ein modernes Leben"

Letzte Montagearbeiten an einer Photovoltaikanlage auf einem Fabrikdach in Kenia.

Erneuerbare Energien können ländliche Regionen im globalen Süden elektrifizieren – wenn sie für die Menschen und nicht ausschließlich fürs Klima gedacht werden, betont Sebastian Helgenberger vom Institut für transformative Nachhaltigkeitsforschung IASS in Potsdam.

Interview: Jörg Staude

Kommentar

Klima-Sisyphus geht in Rente

Grafik einer Person, die mit einer großen Kugel auf einer Schräge steht

Das vor fünf Jahren beschlossene Paris-Abkommen scheint doch zu funktionieren. Plötzlich machen auch die Big Player Ernst und kündigen bessere Klimaziele an. Der grüne Umbau könnte doch schneller kommen als erwartet.

ein Kommentar von Joachim Wille

Climate Ambition Summit 2020

Was hat der Klimagipfel gebracht?

Von Kohlestaub eingehülltes Kohlekraftwerk in Südafrika

Lassen sich die Länder auch in Corona-Zeiten zu mehr Klimaschutz bewegen? Das war die große Frage beim digitalen Klimagipfel der Vereinten Nationen zum fünften Jahrestag des Paris-Abkommens. Eine Übersicht über die Resultate.

von Verena Kern

Fünf-Jahres-Bilanz des Paris-Vertrags

Und sie bewegt sich doch

Pariser Klimagipfel 2015: Selina Leem und Tony de Brum von den Marshallinseln und Todd Stern aus den USA kommen in den Plenarsaal.

Heute vor fünf Jahren wurde das Pariser Klimaabkommen verabschiedet. Damals wurde vor allem die Erwähnung des 1,5-Grad-Ziels im Vertragstext gefeiert. Noch wirkmächtiger ist allerdings das Emissionsziel, die Netto-Null. Damit brachte der Paris-Vertrag Dynamik in die Klimapolitik.

von Christian Mihatsch

Dekarbonisierung im Güterverkehr

"E-Lastwagen werden sich durchsetzen"

Silberfarbener, futuristisch anmutender Lastwagen fährt auf kurviger Landstraße durch gebirgige Landschaft.

Der Güterverkehr auf der Straße ist eines der vielen Sorgenkinder bei der Verkehrswende. Dass dort bald Strom statt Diesel fließt, wird oft abgetan, weil Lkw schwer sind und weite Fahrten absolvieren müssen. Zu Unrecht, sagt der niederländische Verkehrswissenschaftler Auke Hoekstra. E-Motoren hätten auch bei Lastwagen mehr Potenzial als Brennstoffzellen oder synthetische Kraftstoffe.

Interview: Sören Amelang

Klimaneutrale Gebäudeheizung

Verheizte Chancen

Wärmepumpe an einem Einfamilienhaus.

Wärmepumpen boomen weltweit. Mit Ökostrom betrieben, können sie Teil der Dekarbonisierung im Heizungsbereich sein. Doch der deutsche Markt schwächelt. Hiesige Hersteller fürchten deshalb, gegen asiatische Anbieter ins Hintertreffen zu geraten – und fordern Gegenmaßnahmen von der Politik.

von Michael Hahn

Treibhausgasneutralität

EEG-Revolution mit Haken

Detailaufnahme eines Strommastes.

Nahezu unbemerkt von der Öffentlichkeit bekam das Erneuerbare-Energien-Gesetz im aktuellen Entwurf ein neues Langfristziel: Die Stromversorgung soll spätestens 2050 "treibhausgasneutral" sein. Eine kleine Revolution. Gleichzeitig werden umstrittene Technologien nicht mehr ausgeschlossen.

ein Gastbeitrag von Jochen Luhmann

Ministerium will zusätzliche Änderungen

Streit um Wasserstoff-Nachlass beim EEG

Senkrecht stehende, weiße Gastanks der Firma Linde und anderer Anbieter auf einem Lagerplatz in Rotterdam (Niederlande).

Das Wirtschaftsministerium will den Herstellern von Wasserstoff die EEG-Umlage erlassen – allerdings auch denen, die ihn nicht mit Ökostrom erzeugen. Das legt nach Experteneinschätzung eine Klimareporter° vorliegende Formulierungshilfe aus dem Hause Altmaier für die EEG-Novelle nahe.

von Jörg Staude

Corona-Paket für die Luftfahrt

Flughäfen beim CO₂-Ziel vergessen

Geparkte Flugzeuge von Lufthansa und Tuifly am Flughafen Hannover-Langenhagen.

Zum Corona-Luftfahrtgipfel hatte kürzlich der Bundesverkehrsminister geladen. Eigentlich sollte es auch um Klimaschutz gehen. Doch die Überkapazitäten der deutschen Flughafen-Landschaft waren ebenso wenig ein Thema wie die CO2-Neutralität der Airports.

ein Gastbeitrag von Jochen Luhmann

"Hysterische" Reaktion auf Klimapläne

Australien verliert sein Geschäftsmodell

Steinkohletagebau, in dem selbst Monster-Lkws klein aussehen.

Australiens konservative Regierung sieht ihr Mandat darin, die Kohleexporte zu fördern. Damit wirkt sie zunehmend wie aus der Zeit gefallen, denn ein Land nach dem anderen nimmt Kurs auf Klimaneutralität. Auch australische Großbanken steigen aus der Kohle aus.

von Christian Mihatsch

Wuppertal-Institut zur Kritik an Studie

"CO₂-Neutralität 2035 ist eine dicke und harte Nuss"

Auf eine schwarze Tafel ist mit Kreide eine Weltkugel gezeichnet, daneben steht: Fridays for Future.

Die Wuppertal-Studie für Fridays for Future zeigt, dass es keine grundsätzlich unüberwindbaren technischen und ökonomischen Hürden gibt, um bis 2035 auf null Emissionen zu kommen, sagt Manfred Fischedick, wissen­schaft­licher Geschäfts­führer des Wuppertal Instituts. Er antwortet damit auf die Kritik von Dena-Chef Kuhlmann.

Interview: Jörg Staude

Neuer Premier setzt Marke

Japan will 2050 CO₂‑neutral sein

Nachtleben in Osaka: Hohe Häuser, Neonschilder

Nach der EU und China hat sich nun auch die große Industrienation Japan vorgenommen, bis 2050 klimaneutral zu werden. Neben dem Ausbau der erneuerbaren Energien sollen dazu auch Atomkraft und die industrielle Nutzung von CO2 beitragen.

von Joachim Wille

Meyers Woche

Klimaschutz radikal, verschärfte Anpassung und Nicht-Mitspielen beim Monopoly

Porträtaufnahme von Tim Meyer.

Kalenderwoche 36: Wir müssen jetzt die Anreize und den Rahmen setzen, damit Wirtschaft und Gesellschaft tatsächlich mit aller Kraft die notwendige starke Beschleunigung beim Klimaschutz vornehmen, sagt Tim Meyer, Vorstand beim Öko-Energieversorger Naturstrom und Mitglied des Herausgeberrats von Klimareporter°. Das bedeutet auch den Abschied von liebgewonnenen Lebenslügen.

Energiewende in der Industrie

Wie die Begrünung der Stahlindustrie scheiterte

Arbeit im Stahlwerk.

Vor einem Jahrzehnt suchte die europäische Stahlindustrie nach Technologien, um ihren hohen Kohlendioxid-Ausstoß zu reduzieren. Mehrere Pilotprojekte wurden angekündigt, auch in Deutschland. Realisiert wurde fast nichts. Eine Recherche.

von Hanno Böck