klima update° – Folge 64

Straßenblockaden, Greenpeace-Chefin im Auswärtigen Amt, Konzernklimaschummeln

Aufschrift: klima update°. der klimareporter Podcast. aktuell mit: taz

Klimaaktivist:innen blockieren Straßen in Großstädten. Die Chefin von Greenpeace International wird deutsche Klima-Gesandte. Konzern-Klimaziele sind oft Greenwashing, zeigt eine Untersuchung.

von Susanne Schwarz, Katharina Schipkowski

European Electricity Review 2022

Gaskrise bringt Europas Kohleausstieg zum Stillstand

Die Politik muss eingreifen und einen Fahrplan zum Ausstieg aus der Kohle festlegen, sonst sind die Klimaziele in Gefahr. Das ergibt sich aus der Strommarkt-Analyse eines britischen Thinktanks.

von Joachim Wille

Reform der Energiecharta kommt nicht voran

Fossile Investoren sollen auf Staatskosten geschützt bleiben

Der Braunkohletagebau Garzweiler, weit im Hintergrund dampfen Kohlekraftwerke gegen den blauen Himmel.

Die fossile Industrie ist international die klagefreudigste, vor allem dank der Energiecharta, zeigt ein neuer Report des Thinktanks IISD. Trotz aller Reformdebatten wird die Charta noch jahrelang ihre schützende Hand über fossile Investitionen halten und auch den deutschen Kohleausstieg weiter verteuern.

von Jörg Staude

Dekarbonisierung der globalen Schifffahrt

Klimaneutrale Schiffstreibstoffe gibt es nicht umsonst

Containerschiff steuert Hafen an

Ein wissenschaftlicher Vergleich zeigt: Seeschiffe so anzutreiben, dass keine Treibhausgase entstehen, ist technisch möglich, erfordert aber hohe Investitionen und klare politische Ansagen. Selbst Umweltexperten sind jedoch uneins, welche Treibstoffe sich durchsetzen werden.

von Sandra Kirchner

E-Fuels-Produktion in der Praxis

Selten, aufwendig und teuer

Fischer-Tropsch-Anlage des Unternehmens Sasol in der südafrikanischen Stadt Secunda.

Über E-Fuels, mit Ökostrom hergestellte Kraftstoffe, wird viel diskutiert. Immer wieder werden sie als Lösung in der Verkehrswende ins Spiel gebracht. Tatsächlich hergestellt werden sie bislang kaum.

von Hanno Böck

Gastbeitrag

Die Versorgung des Militärs mit Energie im postfossilen Zeitalter

Mehrere Bundeswehr-Kampfpanzer vom Typ Leopard 2A5 fahren über ein Feld.

Geschichtlich gesehen wurden neue Technologien häufig zuerst militärisch genutzt. Bei der Dekarbonisierung ist das offenbar ganz anders. Die Bundeswehr wird in klimapolitisch wichtigen Dokumenten nicht einmal erwähnt.

ein Gastbeitrag von Jochen Luhmann

Neue Gebäuderichtlinie

"Die Wärmewende muss eine soziale Wärmewende sein"

Mondaufgang über einer Plattenbausiedlung in Berlin-Lichtenberg mit vielen erleuchteten Fenstern in einer Langzeitaufnahme.

Höhere EU-Klimastandards für neue und alte Gebäude sind nötig und richtig, sagt Energieexperte Martin Pehnt vom Heidelberger Ifeu-Institut. Die Förderprogramme müssen aber umgebaut werden, damit das Geld dorthin fließt, wo es wirklich gebraucht wird.

Interview: Sandra Kirchner

Europa mit Atomkraft dekarbonisieren?

Im Kern gespalten

Die drei Reaktoren des Atomkraftwerks Flamanville an der Atlantikküste.

Während Deutschland aus der Atomkraft aussteigt, wollen Länder wie Frankreich und die Niederlande neue Reaktoren bauen. Das sorgt für Streit über den Weg zur Klimaneutralität in der EU. Dabei liegen aber nicht alle Karten auf dem Tisch.

von Joachim Wille

Gastbeitrag

Wer die Sanierung der Häuser bezahlen soll

Neubaufassade in ocker und beige mit einfachen schmucklosen Fenstern.

Die Mittelschicht und die Reichen können und müssen die energetische Sanierung ihrer Häuser und Wohnungen selbst finanzieren. Unterstützt werden müssen die Armen, die oft in den besonders sanierungsbedürftigen Häusern wohnen.

ein Gastbeitrag von Franz Alt

Neue Gebäudeeffizienzrichtlinie

EU nimmt sich Gebäudesanierung vor

Das Wärmebild eines Neubaublocks Gebäudes wird in einem Smartphone sichtbar. Die Dämmung ist offenbar nicht besonders gut.

2050 sollen alle Gebäude in der Europäischen Union klimaneutral sein. Damit der Energiebedarf von Gebäuden sinkt, will die EU-Kommission Vorgaben zur Effizienz machen. Der Vorstoß stößt bei Umwelt- und Effizienzverbänden auf Zustimmung.

von Sandra Kirchner

EU-Kommission legt Gas-Paket vor

Neue Märkte für alte Gaskonzerne

Monteure laden Rohre für die Nord-Stream-Pipeline ab.

Die EU-Kommission will Wasserstoff den Weg auf den europäischen Markt ebnen. Doch ob die Richtlinien und Verordnungen des Gas-Pakets wie versprochen die Gasnetze dekarbonisieren, bezweifeln Kritiker:innen.

von Sandra Kirchner

Studie zur Klimakompensation

Fürs 1,5-Grad-Ziel muss Deutschland CO₂‑Budgets zukaufen

Von Kohlestaub eingehülltes Kohlekraftwerk in Südafrika

Selbst wenn die Bundesrepublik bis 2045 klimaneutral wird, überzieht sie ihr fürs 1,5‑Grad-Ziel verbleibendes Emissionsbudget deutlich. Um die Lücke zu schließen, soll Deutschland in anderen Ländern anspruchsvolle Klimamaßnahmen finanzieren, schlägt eine Studie des Öko-Instituts für den WWF vor.

von Jörg Staude

Klimakongress des BDI

"Das Klimagesetz ist Planwirtschaft"

Die zwei Blöcke des Gas-und-Dampf-Kombikraftwerks von Trianel in Hamm-Uentrop, aufgenommen bei Nacht.

Auf dem BDI-Klimakongress am Dienstag setzte sich der Industrieverband für den Bau vieler neuer Gaskraftwerke und für entschärfte Vorgaben im Klimaschutzgesetz ein. Kritik an der kürzlich veröffentlichten BDI-Studie "Klimapfade 2.0" war eher unerwünscht.

von Jörg Staude

COP-26-Schlussverhandlungen

In Glasgow wird um jedes Wort gerungen

Fahnen der UN-Länder vor schönem blauen Himmel

Bei der UN-Klimakonferenz versuchen die knapp 200 Staaten, extrem unterschiedliche Anliegen unter einen Hut zu bringen. Ob die geringfügigen Verbesserungen im Textentwurf von heute Morgen dafür ausreichen, ist jedoch unklar.

von Christian Mihatsch

EU beim Klimagipfel wenig sichtbar

USA und China überraschen mit bilateralem Deal

Minister stehen in einer Reihe und halten ein Transparent, auf dem "Together for Ambition" steht.

Die USA und China hatten 2015 den Weg für das Pariser Klimaabkommen geebnet. Ob ihr jetziger Deal in Glasgow ähnlich bedeutsam wird, bleibt abzuwarten. China ist sich aber wohl bewusst, dass seine Haltung über das 1,5-Grad-Ziel entscheiden kann. Unterdessen wollen zehn Länder aus der Öl- und Gasförderung aussteigen.

von Christian Mihatsch

Artikel-6-Verhandlungen auf der COP 26

Greenwashing zerstört das Klima

Blick auf eine Plantage mit jungen Nadelbäumen

Immer mehr Staaten und Unternehmen verpflichten sich zu Null-Emissions-Zielen, setzen dazu aber massiv auf sogenannte Offset-Lösungen. Das ist nicht nur Greenwashing – die Folgen dieser Strategie könnten das Klima sogar weiter zerstören, warnen Umweltorganisationen auf dem Weltklimagipfel.

von Jörg Staude

Zwischenbilanz der COP 26

Vielzahl neuer Klimaziele und -initiativen könnte Wirkung zeigen

Delegierte auf der COP 26 vor einer Wand mit der Aufschrift: Hurry Up Please It

Nachdem die UN-Klimakonferenz wegen Corona um ein Jahr verschoben werden musste, waren die Erwartungen umso höher. Das zeigt sich in der Zahl der Teilnehmer, aber auch in der Zahl der neuen Initiativen. Was wirklich zählt, ist aber die Umsetzung.

von Christian Mihatsch

"Glasgow Financial Alliance for Net Zero"

Banken auf der CO₂-Bremse

Türme der Deutsche-Bank-Zentrale in Frankfurt am Main nach Sonnenuntergang.

Finanzunternehmen wollen 130 Billionen Dollar bis 2050 komplett in grüne Investments umschichten. Klimaschützer sind skeptisch, weil das Investieren in Kohle, Öl und Gas trotzdem weitergehen soll.

von Joachim Wille

Dhaka-Glasgow-Erklärung

Besonders vom Klimawandel betroffene Länder wollen Schiffsemissionen bepreisen

Ein voll beladenes Containerschiff liegt in nächtlicher Beleuchtung am Kai.

Noch immer können Seeschiffe massenhaft Emissionen ausstoßen und niemand zahlt für die Verschmutzung der Atmosphäre. Besonders vom Klimawandel bedrohte Länder wollen das ändern – wie auch manche Reeder. Doch eine Abgabe auf CO2 wird nicht reichen, damit die Schifffahrt klimaneutral wird.

von Sandra Kirchner

Sektorinitiativen für Technologiedurchbrüche

Staaten wollen Märkten beim Klimaschutz auf die Sprünge helfen

Ein frisch gewalztes Stück Stahl.

Freie Märkte allein werden nicht schnell genug klimafreundliche Technologien hervorbringen, um die Ziele des Paris-Abkommens zu erreichen. Eine Staatengruppe will in fünf Sektoren die Märkte durch Koordination und staatliche Maßnahmen in die richtige Richtung lenken.

von Christian Mihatsch