Klimapolitikforscher über negative Emissionen

"Natürliche CO₂-Speicher sind zu unsicher"

Getreideernte auf einem Feld in hügeliger Landschaft in Deutschland.

Nicht alle Wirtschaftssektoren können wirklich auf null Emissionen kommen, sagt Oliver Geden von der Stiftung Wissenschaft und Politik. Ein Rest bleibt etwa in der Landwirtschaft und muss durch zusätzliche CO2-Senken ausgeglichen werden. Die sollten aber eher geologisch als biologisch sein. Teil 1 des Interviews.

Interview: Astrid Dähn, Jörg Staude

Umweltministerium reagiert auf Gutachten

Kein Erdgas mehr im Energiebereich ab 2040

Gaskraftwerk bei Nacht

Einen schnellen Ausstieg aus der fossilen Energieerzeugung fordern die Regierungsberater vom WBGU in einem neuen Papier zur Klimaneutralität. In einem Punkt gibt es schon eine Reaktion: Spätestens 2040 soll nach dem Willen des Umweltministeriums kein Erdgas mehr in der Energiebranche eingesetzt werden.

von Jörg Staude

Die gute Nachricht

Volksbegehren für mehr Klimaschutz in Berlin gestartet

Abendhimmel über Berlin

Als erste deutsche Metropole soll Berlin schon bis 2030 klimaneutral werden. Dafür sammelt ein breites Bündnis um die Initiative "Klimaneustart" seit dem Wochenende Unterschriften. Zwei Forderungen konnten die Organisator:innen bereits durchsetzen.

von Verena Kern

Was ist gute Klimapolitik?

Vom Wollen zum Machen

Straßenbahn in der Nähe des Leipziger Hauptbahnhofs.

Nirgendwo ist die Kluft zwischen Wunsch und Wirklichkeit dramatischer als beim Klimaschutz. Wie das Dilemma zu lösen wäre, zeigt eine neue Studie auf. Einige Ergebnisse sind erstaunlich.

von Verena Kern

Die gute Nachricht

Das schlägt der Bürgerrat vor

Teilnehmer:innen bei einer Videokonferenz des Bürgerrats Klima.

90 Prozent erneuerbare Energien schon 2040, Ausstieg aus der Kohleverstromung bis 2030, Tempo 120 auf Autobahnen: Viele Maßnahmen, vor denen die Regierung zurückschreckt, fordert der "Bürgerrat Klima". Die ausgelosten Bürger:innen legen einen ambitionierten Maßnahmenkatalog vor.

von Sandra Kirchner

Warum CO₂-Ziele schwer vergleichbar sind

Schönrechnerei bei den Klimazielen

Ein EEX-Team betrachtet die Kurse von CO2-Zertifikaten auf einem Monitor.

Auf dem Weg zur Klimaneutralität ist 2030 ein wichtiges Zwischenziel. Ein Blick auf vergangene Versprechen zeigt: Die Ambitionen der Staaten unterscheiden sich stärker, als es scheint. CO2-Senken, Basisjahre und "Heiße Luft" sind die Schlagwörter. Was hat es damit auf sich und wie können wir die Paris-Ziele noch erreichen?

ein Gastbeitrag von Lukas Bayer

Sachverständigen-Gutachten

Umweltrat will den Wasserstoff dunkelgrün

Grüne Gasblasen an der Wasseroberfläche.

Schon von "grünem Wasserstoff" zu sprechen, nur weil das H2 mit Ökostrom hergestellt wurde – das ist dem Umweltrat der Bundesregierung zu wenig. Die Sachverständigen verlangen in einem heute veröffentlichten Gutachten, die künftige Wasserstoff-Wirtschaft konsequent nachhaltig auszurichten.

von Jörg Staude

Bilanz der Handelsperiode 2013 bis 2020

Industrie und Erdgas leben gut unterm Emissionshandel

Ein Zementwerk

Als das bisher am besten funktionierende Klimaschutz-Instrument gilt der europäische Emissionshandel. Eine Bilanz für die Jahre 2013 bis 2020 zog jetzt die Deutsche Emissionshandelsstelle. Die fällt für Deutschland gar nicht so gut aus.

von Jörg Staude

Klimapolitik vor und nach der Wahl

Keine "kalte Dekarbonisierung"

Die Flachdächer der Plattenbauten in Lauchhammer (Brandenburg) sind vollständig mit Solarpaneelen bestückt.

55 Umweltverbände verlangen von der Regierung vor der Wahl noch ein 100-Tage-Programm zum Klimaschutz und stellen dabei den sozialen Ausgleich in den Mittelpunkt. Für die nächste Bundesregierung legt eine Initiative ein eher marktwirtschaftlich orientiertes Turbo-Klimaprogramm vor.

von Jörg Staude, Sandra Kirchner

Vermutetes Leck im AKW Taishan

Nicht ganz dicht?

Panoramaaufnahme von Block 1 und 2 des Kernkraftwerks Taishan in der südchinesischen Provinz Guangdong.

Ein Vorfall in einem chinesischen Atomkraftwerk lässt Experten rätseln. Der französische Betreiber schaltet die US-Regierung ein. Insgesamt lassen aber die erneuerbaren Energien in China beim Ausbau die Kernkraft und auch die Kohle gerade weit hinter sich und erreichen neue Rekordwerte.

von Joachim Wille, Jörg Staude

G7-Gipfel in Cornwall

Kleine Schritte gegen große Krisen

Sogenanntes Familienfoto der Staatschefs beim Gipfeltreffen der G7 in Corwall.

Deutschland will seine internationalen Klimahilfen erhöhen. Ansonsten bleiben die Zusagen zum Klimaschutz auf dem Gipfeltreffen der G7-Staaten eher vage. Klimaschützer:innen sehen darin keine guten Voraussetzungen für die UN-Klimakonferenz in Glasgow.

von Sandra Kirchner

Kommentar

Gipfel ohne Trump-Klima

Biden und Merkel hören einer Rede  von Prinz Charles zu.

Die G7-Staaten haben auf ihrem Gipfeltreffen angekündigt, dass sie ihren CO2-Ausstoß bis 2030 nahezu halbieren wollen. Wirklich neu ist die Ankündigung nicht – jetzt geht es um die Umsetzung.

ein Kommentar von Joachim Wille

Studie zum Arbeitskräftebedarf bis 2050

Bauleute, Facharbeiterinnen, Logistiker – Klimaberufe der Zukunft

Solarforscherin prüft Anlage zur Halbleiterforschung am NREL, dem Erneuerbaren-Forschungslabor des US-Energieministeriums in Colorado.

Klimaneutralität in Deutschland könnte auch an der mangelnden Verfügbarkeit qualifizierter Arbeitskräfte scheitern. Dagegen müssen frühzeitig Maßnahmen ergriffen werden. Der Wechsel zwischen Branchen und Berufen ist ebenso zu fördern wie eine höhere Erwerbsbeteiligung und umfangreiche Qualifizierung.

ein Gastbeitrag von Jürgen Blazejczak, Dietmar Edler

Vollständige Umstellung auf Erneuerbare

"2030 nur noch Öko-Energie"

Ein Monteur befestigt Solarmodule auf einem Dach.

Schon in zehn Jahren könnte sich Deutschland zu 100 Prozent mit erneuerbaren Energien versorgen, zeigt eine Machbarkeitsstudie des Thinktanks Energy Watch Group. Allerdings müsste die Energiewende dafür wirklich einen Turbo bekommen, besonders beim Ausbau der Photovoltaik und von Strom- und Wärmespeichern.

von Joachim Wille

Scharfe Debatte um Gebäudeenergie

Heute mit Erdgas, morgen mit Wasserstoff heizen?

Heizungsrohre mit Thermostat, Thermometer, Druckmesser und Ventilen in einem Hauskeller.

Bis Mitte Juli müssen Bau- und Wirtschaftsministerium ein Sofortprogramm vorlegen, um 2022 das Klimaziel im Bereich Gebäude einzuhalten. Der Betrieb von Gasheizungen mit Wasserstoff müsse dabei ausgeschlossen werden, verlangt die Deutsche Umwelthilfe.

von Jörg Staude

Industrie drängt auf fragwürdiges Verfahren

"Türkiser" Wasserstoff mit kritischer Klima-Bilanz

Etliche Erdgasleitungen mit vielen Ventilen führen zu mehreren Gasspeichern.

Wasserstoff aus Erdgas herzustellen kann mit neuen Verfahren wie Methanpyrolyse klimaneutral werden, werben Konzerne wie BASF. Doch dieser "türkise Wasserstoff" ist nicht emissionsfrei. Die Erdgasförderung bleibt klimaschädlich.

von Hanno Böck

Klimabilanz der Bundesverwaltung

Zweifelhaftes Vorbild

Kanzleramt

Um die deutschen Klimaziele zu erreichen, müssen alle ihre Emissionen senken: Unternehmen, private Haushalte, die öffentliche Verwaltung. Geht die Bundesregierung mit gutem Beispiel voran? Eine Analyse.

von Margit Hildebrandt

Die gute Nachricht

G7 stoppt ab 2022 Geld für Kohlekraftwerke

Luftaufnahme eines Kohlekraftwerks mit zwei in Betrachtungsrichtung qualmenden Schornsteinen.

Minister:innen der sieben Industrieländer, darunter Deutschland, haben sich bei einem virtuellen Treffen darauf geeinigt, die staatliche Unterstützung für Kohle zu beenden. Bei Öl und Gas bleiben sie vage.

von Susanne Schwarz

Rechtsgutachten zur Dekarbonisierung

Fossile Brennstoffe ab 2045 verbieten?

Eine Gruppe Menschen hat eine im Bau befindliche Erdgaspipeline symbolisch besetzt und hält ein Transparent hoch: "Sauberes Erdgas ist eine dreckige Lüge".

Damit 2045 die Nutzung von Kohle, Öl und Gas beendet werden kann, muss ihr Einsatz ab diesem Zeitpunkt rechtssicher verboten werden, sagt ein heute veröffentlichtes Gutachten der Anwaltskanzlei BBH im Auftrag der Stiftung Klimaneutralität.

von Jörg Staude

H₂-Vision mit mehreren Unbekannten

Wasserstoff aus der Nordsee

Offshore-Windkraftwerke stehen in der Nordsee, auf einer Plattform über dem Meeresspiegel stehen Container mit Wasserstoff-Elektrolyseuren.

RWE, Shell und Co wollen das grüne Gas von Offshore-Windkraftanlagen per Pipeline einsammeln. Das reicht aber noch lange nicht, um riesige Mengen Wasserstoff für Industrie und Verkehr zu produzieren, wie die Bundesregierung es vorhat.

von Joachim Wille