Die Coronakrise hat innerhalb weniger Tage alles verändert. Das zeigt: Rasche politische Maßnahmen sind sehr wohl möglich, wenn es notwendig ist. Muss das nicht auch in der Klimakrise gelten, die ein noch viel größeres Risiko darstellt? Wir sammeln Fakten und Stimmen aus Wissenschaft, Politik und Zivilgesellschaft.

Klimaschützer kritisieren Einigung der Staatschefs

EU-Gipfel bedient sich bei Klimageldern

Blumenkasten mit zwei grünen strauchigen Pflanzen und der Aufschrift "EU Green Deal" als Hashtag.

Am Morgen beschlossen die Staats- und Regierungschefs der EU ein Aufbau-Programm sowie einen siebenjährigen Haushaltsrahmen von zusammen 1,8 Billionen Euro. Um das zu finanzieren, wollen sich die EU-Staaten offenbar bei schon eingeplanten Klimaschutzgeldern bedienen.

von Jörg Staude

Thunberg zieht Bilanz

100 Wochen Klimastreik

Greta Thunberg hält ein weißes Schild mit der schwarzen Aufschrift "Skolstrejk för Klimatet" hoch, im Hintergrund eine Mauer des schwedischen Parlaments.

Genau 100 Wochen ist es her, dass Greta Thunberg das erste Mal vor dem schwedischen Parlament für Klimaschutz demonstriert hat, statt zur Schule zu gehen. Ihr aktuelles Unterfangen: Den EU-Sondergipfel zum Klimaschutz zu bewegen.

von Susanne Schwarz

Corona-Krisenbewältigung

Konjunkturprogramme bevorzugen fossile Energien

Wandbild einer startenden Lufthansa-Maschine

Seit Beginn der Corona-Pandemie haben die G20-Staaten deutlich mehr Geld für fossile Energieträger bereitgestellt als für grüne Investitionen, zeigt eine aktuelle Analyse.

von Verena Kern

Weltwirtschaft nach Corona

IEA wirbt für nachhaltige Investitionen

Fatih Birol

Die Internationale Energieagentur hat ein Maßnahmenpaket für Regierungen vorgelegt, das Weltwirtschaft und Klimaschutz nach der Coronakrise in Schwung bringen soll. Nur: Um die Erderwärmung bei 1,5 Grad zu begrenzen, reichen die Vorschläge wohl nicht aus.

von Susanne Schwarz

Neue Zahlen zum CO₂-Ausstoß

Der Corona-Klimaeffekt verpufft

Einige gelblich-orange, von der Sonne beschienene Container im Anschnitt, hinten ein Stück sich verdunkelnder Himmel.

Die globalen CO2-Emissionen sind bereits wieder stark im Ansteigen. Nun kommt es auf die grüne Ausgestaltung der Konjunkturprogramme an.

von Joachim Wille

Verkehrswende in Corona-Zeiten

"Querdenker an einen Tisch"

Ein rotes Auto steckt in einem grünen Müllcontainer.

Jobs in der Autoindustrie auf der Kippe, Milliardendefizite im ÖPNV, Angst vor Ansteckung unterwegs – Corona beutelt den Verkehrssektor insgesamt. Sich da nur über die Autoprämie zu streiten, ist falsch, meint Verkehrswissenschaftler Helmut Holzapfel. Er spricht im Interview über Spritsteuern, E-Autos und den Fahrrad-Boom.

Interview: Joachim Wille

Rollback oder Öko-Neustart?

"Wir brauchen 5G bis zur letzten Milchkanne – aber öko"

Autonomes Fahren

Die Digitalisierung hat durch Corona einen Schub bekommen. Umso mehr kommt es nun darauf an, sie umwelt- und klimafreundlich zu gestalten, sagt der Chef des Umweltbundesamtes Dirk Messner. Mit autonomen Autos und künstlicher Intelligenz kann das gelingen. Die Interview-Serie von Klimareporter° zum Corona-Neustart – Teil 8 und Schluss.

Interview: Joachim Wille

Meyers Woche

Verklagte Stromdealer, soziale Kampfbegriffe und der Auto-Fokus

Portrait Tim Meyer

Kalenderwoche 23: Die Konjunkturhilfen der Bundesregierung enthalten einige gute Ansätze, aber ein "grünes" Paket ist das Ganze nicht, sagt Tim Meyer, Vorstand beim Öko-Energieversorger Naturstrom und Mitglied des Herausgeberrats von Klimareporter°. Dafür hätte beispielsweise die Senkung der EEG-Umlage beherzter ausfallen müssen.

Ökofeminismus

Ein Konzept für das Leben nach Corona

Hier sind zwei Hände zu sehen, die einen Baumsetzling pflanzen.

Die Krisen der letzten 20 Jahre haben eines gemeinsam: Ihre Grundursache liegt in unserer globalisierten, neoliberalen und patriarchalen Marktlogik. Trotz dieser Erfahrungen halten wir immer noch am wachstumsorientierten Kapitalismusmodell fest. Das ist weder logisch noch klug.

ein Gastbeitrag von Julika Zimmermann

Konjunkturpaket der Bundesregierung

Zu einem Viertel Klimaschutz

Das Kanzleramt in Berlin bei Nacht, im Vordergrund Spree und Moltkebrücke

30 Milliarden Euro aus dem Corona-Konjunkturpaket der Bundesregierung sollen in Klimaschutz fließen – etwa ein Viertel der Investitionen. Insgesamt regiere bei den Finanzspritzen aber zu oft das Gießkannenprinzip, kritisieren Umweltschützer:innen.

von Susanne Schwarz, Jörg Staude

Kommentar

Der Windschutzscheiben-Blick

Blick aus einem Auto durch die Windschutzscheibe auf die Landstraße.

Keine Kaufprämie für Verbrenner: Die Autoindustrie kann nicht mehr einfach durchregieren wie bisher, zeigt das Konjunkturpaket der Bundesregierung. Gefördert wird die Branche trotzdem. Eine Mobilitätsprämie, von der nicht nur Autokäufer profitieren, wäre fürs Klima besser gewesen.

ein Kommentar von Joachim Wille

Virtuelle Klimadiplomatie

Corona verzögert den Schutz der Ärmsten vor der Klimakrise

Menschengruppe steht auf Landstreifen vor zerstörter Befestigung

Die am wenigsten entwickelten Länder der Welt können zurzeit kaum an ihren Klimaanpassungsplänen arbeiten, denn der internationale Austausch liegt durch Reisebeschränkungen brach.

von Susanne Schwarz

Rollback oder Öko-Neustart?

"Das Diktat des Billig-billig-billig muss weg"

Eine braun-weiße Kuh steht auf einer Weide.

Wir Verbraucherinnen und Verbraucher müssen künftig mehr für Lebensmittel ausgeben, sagt Landnutzungsexpertin Susanne Neubert. Sonst bleiben wir Komplizen der Agrarlobby und treiben die Bauern weiter in die Wachstumsspirale. Die Interview-Serie von Klimareporter° zum Corona-Neustart – Teil 7.

Interview: Joachim Wille

Europa investiert jetzt mehr als China

Elektroautos schaffen Durchbruch

Zwei weiße Mittelklasseautos beim Auflladen an einer Parkplatzladesäule.

Im letzten Quartal des Jahres 2019 erreichten Elektroautos in der EU einen Marktanteil von knapp fünf Prozent und dieser steigt weiter. Damit ist der Wendepunkt erreicht, ab dem E-Autos nun nach und nach Fahrzeuge mit Benzin- und Dieselmotoren aus dem Markt drängen.

von Christian Mihatsch

Etscheits Alltagsstress

Die vegane Bio-Maske

Junge Frau mit selbstgenähtem Munschutz, auf dem "go vegan" steht.

Die Wegwerfmaske ist nur die Spitze des Eisberges der ökologischen Kollateralschäden, die die Coronakrise im Gepäck hat. Zum Glück gibt es auch einiges auf der ökobilanziellen Habenseite der Krise zu verbuchen.

eine Kolumne von Georg Etscheit

Plädoyer für eine "Kaufprämie 2.0"

Klima-Investition statt Steinzeit-Subvention

Das neue Elektroauto-Modell VW ID 3 am Ende der Fertigungsstraße.

Die Politik sollte die Coronakrise als Chance nutzen, in die Infrastruktur einer klimafreundlichen Mobilität von morgen zu investieren. So lassen sich auch neue, zukunftsfähige Arbeitsplätze schaffen, statt nur den Abverkauf überkommener Technologie zu subventionieren.

ein Gastbeitrag von Julius Jöhrens, Udo Lambrecht

Vorschlag für nachhaltige Konjunkturhilfen

Krisenbewältigung soll nicht die nächste Krise vorbereiten

Gleisbauarbeiter neben einem Stapel neuer Gleise.

Mehr öffentlicher Verkehr, massive Investitionen in einen klimaneutralen Gebäudebestand und CO2-arme Industrieprozesse: Konjunkturhilfen der Bundesregierung müssen dem Pariser Klimavertrag entsprechen, fordern die großen deutschen Umweltverbände.

von Sandra Kirchner

Auto-Kaufprämie

Umstrittene PS-Milliarden

Wegen der Umweltprämie überfüllter Autofriedhof in Nordbayern, September 2009.

Die Mehrheit der Deutschen ist für eine Mobilitätsprämie anstelle einer reinen Autokaufprämie. Auch Wirtschaftsinstitute und Teile der Union lehnen die Neuauflage der "Abwrackprämie" ab. Doch die Konzerne und die Regierungen der Autoländer machen mächtig Druck.

von Joachim Wille

Pläne der EU-Kommission

Wie grün ist der grüne Aufbauplan?

Wärmebild eines ungedämmten und eines daneben stehenden gedämmten Hauses.

Gebäude, Verkehr, erneuerbare Energien, Strukturwandel: Mit ihrem 750 Milliarden Euro schweren Konjunkturpaket zur Corona-Krisenbewältigung packt die EU große klimapolitische Baustellen an. Der Klimaanteil am Gesamthaushalt ändert sich dadurch nicht.

von Verena Kern

Großbritannien setzt sich durch

Die COP 26 ist um ein volles Jahr verschoben

Sonnenuntergang über Fluss, im Hintergrund futuristische Gebäude und Kran

Ein Jahr Pause: Die 26. Weltklimakonferenz in Glasgow wird wegen der Coronakrise statt im kommenden November erst zwölf Monate später stattfinden. Die afrikanischen Staaten hatten auf einen früheren Termin gedrungen.

von Susanne Schwarz