Der steigende CO2-Preis muss sozial flankiert werden, sonst macht Klimaschutz Menschen arm. Eine Metastudie des Thinktanks MCC untermauert diese grundlegende Erkenntnis, doch die Ampel hat die Umsetzung nach wie vor aufgeschoben.
"Ein Politikmix ist beim Klimaschutz erfolgreicher"
Nur wenige der weltweiten Klimaschutzmaßnahmen in den letzten 25 Jahren brachten eine nennenswerte CO2-Reduktion, das weist auf eine Wissens- und Evaluationslücke hin, sagt Annika Stechemesser vom PIK. Gerade entwickelten Ländern empfiehlt die Forscherin preisliche Instrumente.
Emissionshandel und CO2-Steuern wirken, zeigt eine neue Untersuchung mit Daten aus zahlreichen Ländern. Spannend dürfte werden, wie der neue CO2-Handel in Verkehr und Energie in der EU ab 2027 wirkt.
Klimaschädliche Subventionen im Verkehr hebeln die CO2-Bepreisung vollkommen aus, zeigt eine Untersuchung für das Bundesforschungsministerium. Bis zu 690 Euro Belohnung gibt es demnach für eine ausgestoßene Tonne CO2.
Wie mich der Wirtschaftsminister um 200 Euro beim Strom entlastet
Die wiederholte Botschaft von Wirtschaftsminister Habeck, man entlaste die Leute doch beim Strompreis und gebe so die CO2-Steuer zurück, höre ich wohl, nur fehlen mir dazu bisher die Fakten. Eine Nachrechnung.
Rund 19 Milliarden Euro aus der europäischen und nationalen CO2-Bepreisung fließen dieses Jahr in den Klima- und Transformationsfonds. Wirtschaftsforscher schlagen jetzt vor, mit den Milliarden die Netzentgelte zu senken und aufs Klimageld gänzlich zu verzichten.
"Der CO₂-Preis darf nicht zum Goldesel des Staates werden"
FDP-Vizefraktionschef Lukas Köhler fordert Kürzungen bei den Energiewende-Zuschüssen, um ein Klimageld auszahlen zu können. Vor einer neuen "Benzinwut" hat er keine Angst.
Der Umweltexperte Axel Friedrich fordert eine Kehrtwende in der Finanzpolitik, damit künftige Generationen nicht von den Lasten erdrückt werden. Sich selbst auf die Investitionsbremse zu stellen wie in Deutschland, sei absurd.
Zum Jahreswechsel erhöht die Ampel den CO2-Preis. Das ist gut, reicht aber nicht für die nötige Neukonzeption der Klimapolitik. Dabei liegen entsprechende Vorschläge auf dem Tisch und erfreuen sich einer immer breiteren Unterstützung.
Ein zivilgesellschaftliches Bündnis fordert die rasche Einführung des von der Ampel versprochenen Klimageldes im Jahr 2024 mit einer Rückzahlung von 130 Euro pro Kopf. In ähnlicher Höhe verlangen Verbraucherschützer:innen für die Zeit seit 2021 eine Nachzahlung.
Alle reden von CO2-Preisen, aber Flugzeugtreibstoff bleibt steuerfrei – dieser Anachronismus wird jetzt offenbar beendet, zumindest teilweise. Es ist eine der wenigen positiven Folgen des selbstgemachten Haushaltsdebakels der Ampel.
Fachleute raten nach dem Haushaltsdebakel: Hoch mit dem CO2-Preis, runter mit den umweltschädlichen Subventionen, und dann noch ein Sondervermögen einrichten.
Der CO2-Preis für Verkehr und Gebäude droht 2027 rasant zu steigen. Doch der Bund kann laut einer Studie gegensteuern – durch einen steileren Preisanstieg im Vorfeld und mit zusätzlichen Maßnahmen für die Verkehrs- und Wärmewende.
Viele regen sich über "Verbote" auf und wollen alles den "Markt" regeln lassen. Aber was passiert ohne Regeln im Heizungsbereich? Viele bauen weiter Gasheizungen ein, die schnell zu teuer werden und die Menschen überfordern. Regeln schützen.
Hört auf die Stimmen der afrikanischen Zivilgesellschaft
Der erste afrikanische Klimagipfel fand diese Woche in Nairobi statt. Begleitet wurde er von Protesten unterschiedlicher zivilgesellschaftlicher Akteure – die mit der Forderung nach Klimagerechtigkeit auch für ein Ende kolonial-fossiler Ausbeutung eintreten.
Deutschland verletzt nicht nur sein Klimagesetz, sondern auch seine europäischen Pflichten zur CO2-Reduktion. Das kann Milliarden an Strafzahlungen bedeuten. Um das zu verhindern, sind schnell steigende CO2-Preise notwendig, aber nicht ausreichend.
Preis auf CO₂ steigt, Wirtschaft im Hitzestress, Boom bei Elektroautos
Die Ampel erhöht den CO2-Preis und will damit auch Halbleiterfabriken finanzieren. Heiße Tage lassen die Produktivität sinken. Jedes fünfte weltweit neu zugelassene Auto hat einen E‑Motor.
Die Klimapolitik steckt in einem tiefen Dilemma zwischen einem wirksamen CO2-Preis, dessen Entwicklung aber unklar ist und Ängste weckt, und einer teuren Förderstrategie, die das geplante Klimageld verhindert. Doch es gäbe eine Alternative.
Zwanzig Jahre nach dem Start zeichnet sich beim Emissionshandel der EU eine Zeitenwende ab. In wenigen Jahren könnten die CO2-Zertifikate für Energiewirtschaft und Industrie tatsächlich knapp werden. Das sagt die Deutsche Emissionshandelsstelle voraus.