Abschlussgutachten zur Umweltpolitik

Politik am CO₂-Limit

Windräder bei Petronell in Niederösterreich.

Der Umweltrat der Bundesregierung sieht in der Klimapolitik jede Menge Verbesserungsbedarf. Ohne wissenschaftliche Ableitung von einem CO2-Budget fehle dem deutschen Klimaschutzgesetz die Grundlage.

von Annika Keilen

Petersberger Klimadialog

Merkel bekräftigt Zustimmung zu höherem EU-Klimaziel

Raum mit rotem Teppisch und vielen Menschen in Anzügen von oben

Die deutsche Wirtschaft ist gespalten: Soll es nach der Coronakrise mit mehr oder weniger Klimaschutz weitergehen? Aus Anlass des "Petersberger Klimadialogs" der Bundesregierung haben beide Lager mobil gemacht.

von Susanne Schwarz

Thunberg auf Weltklimagipfel

"Das ist keine Führung, das ist Irreführung"

Greta Thunberg hinter Rednerpult vor drei Flaggen: Chile (Verhandlungsführung), Spanien (Gipfelaustragung) und UN

Greta Thunberg hat am heutigen Mittwoch vor dem Weltklimagipfel gesprochen. Die Klimaaktivistin gab sich betont faktenorientiert – und kritisierte die Praxis der Staaten, sich für das bloße Aufstellen von Zielen zu bejubeln. Das US-Magazin Time erklärte sie heute zur "Person des Jahres".

von Susanne Schwarz

Zwei UN-Berichte und zwei "Ergänzungen"

Die vier Leuchttürme unter den Klima-Studien

Insel mit rotem Leuchtturm bei Ebbe, ein Unwetter zieht herauf.

Die Wissenschaftler verstehen das Klima immer besser, während die vielen Studien und Berichte für Laien oft verwirrend sind. Es gibt allerdings vier "Leuchtturm"-Publikationen, die bei der Orientierung helfen. Noch hat die Menschheit die Wahl zwischen zwei Arten fundamentaler Veränderungen.

von Christian Mihatsch

Kippelemente

"Wir haben die Kontrolle verloren"

Wetterstation stürzt ab

Klimaforscher haben errechnet, dass wir unser CO2-Budget womöglich schon aufgebraucht haben, um die Erderwärmung noch auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen. Grund seien Kipppunkte im Erdsystem, die in den Klimamodellen nur unzureichend berücksichtigt worden waren.

von Benjamin von Brackel

Globales CO₂-Budget neu berechnet

Klimaneutralität kommt 2050 zwei Jahrzehnte zu spät

Ein rotes Graffito auf grauer Wand zeigt ein Auge, dessen Pupille wie eine Sanduhr aussieht.

Eine neue Methodik zur Berechnung von CO2-Budgets liefert dramatische Resultate: Um die Klimaüberhitzung mit einer Zwei-Drittel-Wahrscheinlichkeit bei 1,5 Grad zu stoppen, müsste die Welt schon Ende 2030 klimaneutral sein.

von Christian Mihatsch

Klimastudie des Potsdam-Instituts

CO₂-Budget lässt kein Abwarten mehr zu

Größtenteils eisbeckter, sehr karg bewachsenes Fjordufer mit einigen Vögeln und kleinen Wasserläufen.

Welches CO2-Budget der Menschheit noch bleibt, wenn sie das 1,5- oder wenigstens das Zwei-Grad-Limit einhalten will, versuchten Forscher des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung jetzt näher zu bestimmen. Mehr Zeit, um klimaneutral zu werden, ist mit den neuen Zahlen nicht zu gewinnen.

von Jörg Staude

CO₂-Budget schrumpft

Klimaziele lassen keinen Raum für neue Fossile

Hier ist das Braunkohlekraftwerk Schwarze Pumpe in der Lausitz bei Nacht zu sehen

Soll die weltweite Durchschnittstemperatur nicht die 1,5-Grad-Grenze übersteigen, müssen auch schon existierende fossile Infrastrukturen vor Ablauf ihrer Nutzungsdauer abgeschaltet werden. 

von Sandra Kirchner

Große Koalition im Clinch

Klimaschutzgesetz droht zu "vergammeln"

Svenja Schulze

Das geplante Klimaschutzgesetz spaltet die Bundesregierung: Strenge Einspar-Vorgaben für einzelne Sektoren, wie sie das Umweltministerium vorgeschlagen hat, werden vor allem von den Unionsparteien abgelehnt. Um das Gesetz nicht sterben zu lassen, zeigt sich das Umweltressort mittlerweile bereit, bei zentralen Forderungen nachzugeben.

von Jörg Staude

Klimaklagen

"Worauf sollen die Menschen denn sonst noch hoffen?"

Roda Verheyen vor dem Brandenburger Tor.

Gleich drei Klimaklagen vertritt die Anwältin Roda Verheyen – gegen die Bundesregierung, gegen RWE und gegen die EU. Im Interview mit Klimareporter° erklärt sie, warum die Bedingungen für Klimaklagen immer besser werden, warum Klagen gerade heute nötig sind und warum sie auch scheinbar aussichtslose Fälle annimmt.

Interview: Anika Limbach

Global Carbon Budget 2018

Hoffnung auf CO₂-Trendwende war verfrüht

Kohlekraftwerk Singrauli

Nachdem die Kohlendioxid-Emissionen einige Jahre fast konstant blieben, sind sie nun schon das zweite Jahr in Folge deutlich angestiegen statt zu fallen. Wissenschaftler mahnen den zügigen Ausstieg aus Kohle, Öl und Gas in allen Wirtschaftsbereichen an.

von Friederike Meier

Der gute Wille

Schon erschöpft

Hier ist das Braunkohlekraftwerk Jänschwalde in der Lausitz zu sehen

Viel Zeit bleibt nicht mehr, um die Ziele des Pariser Klimaabkommens noch zu schaffen. Zu viele Politiker erkennen die Dramatik der Lage nicht und verlassen sich auf "Wenn das Kind schon in den Brunnen gefallen ist"-Optionen.

eine Kolumne von Joachim Wille

Grafiken zur Klimakrise

Die Grenzen eines kleinen Planeten

Die Menschheit muss nicht nur den Klimawandel stoppen, sondern auch den Hunger und extreme Armut besiegen. Doch sie sprengt schon heute in mehreren Bereichen die ökologischen Grenzen des Planeten. Wir zeigen die zehn wichtigsten Grafiken zur Klimakrise. Teil 10: Die Belastung der Erde durch den Menschen.

von Christian Mihatsch

Grafiken zur Klimakrise

Rockströms CO₂-Gesetz

Damit die Menschheit das Paris-Abkommen noch einhalten kann, müssen sich die Emissionen alle zehn Jahre halbieren. Klimaforscher Johan Rockström hofft auf eine selbsterfüllende Prophezeihung. Wir zeigen die zehn wichtigsten Grafiken zur Klimakrise. Teil 5: Wie können wir im CO2-Budget bleiben?

von Christian Mihatsch

Grafiken zur Klimakrise

Der Klima-Countdown

Wie viel CO2 noch ausgestoßen werden darf, bis sich die Erde um 1,5 oder zwei Grad erwärmt, hängt auch davon ab, wie risikobereit die Menschheit ist. Aber wenn wir mit einer Zwei-Drittel-Wahrscheinlichkeit unter 1,5 Grad bleiben wollen, bleibt nicht mehr viel Zeit. Wir zeigen die zehn wichtigsten Grafiken zur Klimakrise. Teil 4: Das CO2-Budget der Menschheit.

von Christian Mihatsch

Forschung

Negative Emissionen überschätzt

Climeworks Hellisheiði (Island)

Weil die weltweiten Treibhausgas-Emissionen nicht sinken, soll der Atmosphäre künftig CO2 entzogen werden. Doch die meisten Möglichkeiten dafür existieren nur auf dem Papier – trotzdem rechnen die Klimawissenschaften damit. Das Potenzial CO2 zu binden ist überbewertet, warnt der Wissenschaftliche Beirat der Europäischen Akademien.

von Sandra Kirchner

CO₂-Ausstoß als Maß aller Dinge

CO₂ zählen ist kein Klimaschutz

Kugeln eines Abakus

Unter Klimaschutz wird heute meist das Einsparen einer bestimmten Menge CO2-Äquivalent verstanden. Das ist eine simplifizierende Sichtweise, die zu einem bedenklichen Ablasshandel führt. Notwendige Änderungen am ökonomischen System werden so verschleppt.

ein Gastbeitrag von Camila Moreno, Lili Fuhr, Daniel Speich