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Dählings Woche

Fundamentales Fossilproblem, Freifahrtschein zum CO₂‑Ausstoß und gelähmte Energiepolitik

Porträtaufnahme von Carolin Dähling.

Kalenderwoche 45: Deutschland befindet sich weiter im energiepolitischen Warteraum, ob "Heizungsgesetz", Reform des Strommarktdesigns oder Digitalisierung, kritisiert Carolin Dähling von der Energiegenossenschaft Green Planet Energy, Mitglied im Herausgeberrat von Klimareporter°. Von der EU-Klimapolitik fordert sie, die Transformation sozial gerecht anzuschieben.

Negative Emissionen

CO₂-Platz unter der Erde schrumpft

Ein blau-weißes Schiff mit einem hohen, abgerundeten Aufbau am Bug fährt in Landnähe über das Meer.

Unterirdische CO2-Speicher bieten bei Berücksichtigung von Risiken deutlich weniger Potenzial als angenommen, zeigt eine neue Studie. Auch in Deutschland gilt: Nur ein Bruchteil des technisch Möglichen ist wirklich vertretbar.

von David Zauner

Dekarbonisierung der Industrie

Zementindustrie sucht den Weg aus der CO₂‑Falle

Zementwerk neben einer Bahnstrecke, Gebäude und Anlagen sind aus grauem Beton.

Der Schweizer Baustoffkonzern Holcim baut in Schleswig-Holstein ein "klimaneutrales" Zementwerk mit CO2-Abscheidung. Gleichzeitig sieht sich das Unternehmen mit einer gerichtlichen Klage wegen seiner historischen Klimaemissionen konfrontiert.

von Joachim Wille

Gescheiterte CO₂-Abscheidung

Kein Methanol aus Müllverbrennungs­anlage

Moderne kleine Fabrik mit zwei quaderförmigen fensterlosen Gebäuden in Lindgrün und Hellgrau und einem schmalen Schornstein in einer hügeligen Heidelandschaft.

Der Betreiber einer Müllverbrennungs­anlage in Thüringen wollte Methanol aus Wasserstoff und CO2 herstellen. Doch die Kosten wären zu hoch gewesen. 

von Hanno Böck

Müllers Woche

Verbuddeltes Klimaproblem, verursacherfreier Plastikmüll und die "Losverfahren­demokratie"

Porträtaufnahme von Michael Müller.

Kalenderwoche 32: Durch den herrschenden "progressiven Neoliberalismus" werden die systemischen Ursachen für die Klimakrise noch immer verdrängt, sagt Michael Müller, SPD-Vordenker und Mitglied des Herausgeberrats von Klimareporter°. Er kritisiert die schleichende Normalisierung hin zur AfD, die auch in den Medien stattfinde.

CCS-Gesetz

Die Wette auf eine Zukunft mit CO₂-Speicherung wird nicht aufgehen

In gefälligem Grün und Blau angestrichene Müllverbrennungsanlage im Industriepark Höchst in Frankfurt am Main.

Mit dem geplanten Kabinettsbeschluss für ein CCS-Gesetz macht Deutschland eine gefährliche Rolle rückwärts – zu Lasten von Klima, Biodiversität und Kreislaufwirtschaft. Sehr viel öffentliches Geld soll hier in eine Technologie fließen, die Klimaschutz verhindert.

ein Gastbeitrag von Janine Korduan

CO₂-Speichergesetz

Reiches neuer CCS-Anlauf, diesmal ohne Kohle

Luftaufnahme des Gaskraftwerks Mongstad bei Bergen in Norwegen aus dem Jahr 2009.

Um als klimaneutral zu gelten, muss Deutschland mehrere Dutzend Millionen Tonnen schwer oder gar nicht vermeidbares CO2 beiseiteschaffen, größtenteils durch unterirdische CO2-Speicherung. Der Zeitdruck, um das gesetzlich zu regeln, steigt.

von Jörg Staude

klima update° – Folge 234

Brasiliens "Weltuntergangsauktion", EU‑Methanverordnung in Gefahr, erstes CCS-Zementwerk

Eine in Wellenbewegungen ansteigende Temperaturkurve und der Schriftzug: Klima-Update – unser Podcast.

Brasilien ist bald Klimagipfel-Gastgeber, versteigert aber neue Öl- und Gasfelder. Mehrere EU-Länder wollen die Methanverordnung noch aufweichen. In Norwegen läuft das erste Zementwerk mit CCS.

von Susanne Schwarz, Jonas Waack

CCS-Pläne

Kleine Speicher, große Versprechen

Schematische Kartendarstellung: Das CCS-Untersuchungsgebiet befindet sich mitten in der deutschen ausschließlichen Wirtschaftszone in der Nordsee.

Deutschland plant die unterirdische CO2-Speicherung im großen Stil. Eine geologische Untersuchung für Greenpeace kommt jedoch zu dem Schluss: Die Speicher könnten kleiner und unsicherer sein als gedacht.

von Sandra Kirchner

Carbon Capture and Storage

Die Nordsee als CO₂‑Deponie

Zwei Schiffe auf dem Meer vor einer Gasplattform

Die künftige Bundesregierung will CCS weiter vorantreiben – umstrittenerweise auch für Erdgas-Kraftwerke. Der Bericht eines Forschungsverbunds sieht dafür unter der deutschen Nordsee praktisch keine Kapazitäten.

von Joachim Wille

Bioenergie und CCS

Kann die globale Zementindustrie zur CO₂-Senke werden?

In die Jahre gekommene Betonfläche mit einem tiefen Riss.

Kaum ein Sektor gilt als so schwierig zu dekarbonisieren wie der Bausektor. Doch eine nicht nur klimaneutrale, sondern sogar klimapositive Zementindustrie sei durch den umstrittenen Beccs-Ansatz möglich, schreiben Wissenschaftler:innen in einer neuen Studie.

von David Zauner

Studie zur Klimaneutralität

Gutes und schlechtes CO₂ als Rohstoff

Offene Mülltonne mit gelbem Deckel, Säcke voller Plastikmüll sind hineingestopft.

Gegenüber dem Slogan vom CO2 als "Super-Rohstoff" ist Skepsis angebracht, macht eine Arbeit des Akademieprojekts "Energiesysteme der Zukunft" deutlich. Solange das CO2 weiter aus fossilen Quellen stammt, ist der Nutzen fürs Klima eng begrenzt.

von Jörg Staude

CCS-Gesetz

Unvermeidbares Gesetz für unvermeidbare Emissionen?

Modernes Zementwerk mit hohen weiß-blauen Gebäuden und Anlagen.

In 15 Jahren drohen Branchen wie Zement und Abfall die Emissionsrechte auszugehen. Namens betroffener Unternehmen fordert der neu gegründete Lobbyverband CMA vom Bundestag, noch vor der Neuwahl das weit gediehene CO2-Speicher-Gesetz zu beschließen.

von Jörg Staude

CO₂-Abscheidung und -Speicherung

CCS im Abfallsektor untergräbt Kreislauf­wirtschaft und Klimaschutz

Müllverbrennungsanlage Klemetsrud bei Oslo

Bei der Müllverbrennung wird wegen des hohen Plastikanteils viel fossiles CO2 frei. Die Bundesregierung stuft diese Emissionen als "unvermeidbar" ein, obwohl es erprobte und bezahlbare Alternativen gibt. Im Abfallsektor droht eine teure, klimaschädliche Sackgasse.

ein Gastbeitrag von Janine Korduan

klima update° – Folge 197

CCS mit Problemen, Kommunen zu wenig auf Klimawandel vorbereitet, verzerrte Wahrnehmung beim CO₂-Fußabdruck

Eine in Wellenbewegungen ansteigende Temperaturkurve und der Schriftzug: Klima-Update – unser Podcast.

Viele CO2-Speicher-Projekte kämpfen mit Problemen, zeigt ein Greenpeace-Report. Kommunen haben ihre Infrastrukturen häufig noch nicht an den Klimawandel angepasst. Viele schätzen den CO2-Ausstoß von ärmeren und reichen Menschen falsch ein, zeigt eine Studie.

von Sandra Kirchner, Verena Kern

Carbon-Management-Strategie

CCS soll auch Müllverbrennung retten

Große Anlieferungshalle in einer Müllverbrennungsanlage - ein Müllauto fährt rückwärts auf eines der sieben Tore zu, hinter denen der zu verbrennende Müll zu sehen ist.

Beim Übergang von der fossilen zur klimaneutralen Kohlenstoffwirtschaft droht viel Greenwashing. Das macht der Klimareporter° vorliegende Entwurf der Carbon-Management-Strategie der Bundesregierung klar.

von Jörg Staude

"Bio-CCS"

Teure Luftbuchung: CO₂‑Abscheidung in Holzkraftwerken

Mit Rundholz beladener Truck fährt an einem Enviva-Firmenschild vorbei.

Ohne eindeutige politische Leitplanken drohen bei der sogenannten Beccs-Technologie teure Fehlentwicklungen – auf Kosten der Steuerzahler, des Klimas, der Bioökonomie und vor allem der Wälder.

ein Gastbeitrag von Michaela Kruse, Sven Selbert

Direct Air Capture mit CCS

"Wir müssen das CO₂ wieder aus der Luft holen"

In einem Hangar steht ein großes Passagierflugzeug, aufgenommen von schräg unten hinten.

Der Energieexperte Detlef Stolten erwartet, dass die CCS-Technologie schon ab 2035 eingesetzt werden kann, um CO2-Emissionen etwa aus dem Luftverkehr auszugleichen. Die Dichtheit der CO2-Endlager müsse aber dauerhaft überprüft werden.

Interview: Joachim Wille

Negativemissionen

Ohne CO₂-Entnahme sind die Klimaziele nicht zu schaffen

Direct-Air-Capture-Anlage der Firma Climeworks.

Bisher spielen technische CO2-Entnahme-Technologien kaum eine Rolle. Das muss sich in den kommenden Jahren ändern, zeigt ein wissenschaftlicher Bericht. Das Potenzial von natürlichen Senken wie Wäldern sei weitestgehend ausgereizt.

von David Zauner

Graßls Woche

Hochwasser-Wetter, Earthcare im Weltall und CCS als Klimanothelfer

Kalenderwoche 22: Bleibt es bei der unzureichenden Klimapolitik von heute, werden immer mehr Menschen von unerträglicher Hitze betroffen sein und ihre Heimat verlassen müssen, sagt Hartmut Graßl, Physiker und Meteorologe und Mitglied des Herausgeberrats von Klimareporter°. Diese Gefahr, warnt er, wird immer noch nicht ernst genug genommen.