Kommentar

Große grüne Umbenennung

Blattgrün gestrichene Wand, vor der eine Aluminiumleiter aufgestellt ist, auf der Leiter-Ablage liegt der offenbar verwendete Pinsel.

Voller Stolz im Verbandsnamen fossile Energieträger wie Erdgas und Erdöl vor sich hertragen? Diese Zeiten sind passé. In Deutschland grassiert das grüne Umbenennungsfieber. Tapfer zu seinem Brennstoff steht noch der Braunkohle-Branchenverband – wegen dessen Bedeutungsverlust stört das aber niemand.

ein Kommentar von Jörg Staude

UBA-Tagung zu Braunkohleausstiegs-Folgen

Mit der Wünschelrute auf Wassersuche

Wasserpumpe Tagebau Welzow Süd

Überall dort, wo in der Lausitz die Braunkohleförderung endet, sollen die verbleibenden Riesenlöcher in Seen verwandelt werden. Dafür sind enorme Mengen Wasser nötig. Auf die Suche nach dem knappen Nass machte sich kürzlich eine Tagung des Umweltbundesamts. Dabei wurden einige spannende Fragen nicht gestellt.

von Jörg Staude

Production Gap Report 2021

Fossile Staatspläne übertreffen selbst das Zwei‑Grad·Limit

Typische Braunkohle-Mondlandschaft, in der sogar der riesige Kohlebagger klein aussieht, dahinter das große Braunkohlekraftwerk Schwarze Pumpe.

Vor der Weltklimakonferenz zeichnet ein heute veröffentlichter UN-Bericht ein düsteres Bild. Mit der von den Staaten bis 2030 geplanten Erzeugung von Öl, Gas und Kohle würde mehr als das Doppelte der Menge an Klimagasen entstehen, die noch mit dem 1,5-Grad-Ziel vereinbar ist.

von Jörg Staude

Widerstand gegen Braunkohletagebau

Lützerath als 1,5-Grad-Grenze

Eine Gruppe von Protestierenden sitzt vor einer Mauer, an der ein gelbes Banner mit der Aufschrift: 1,5°C heißt: Lüzerath bleibt! angebracht ist

Der Kampf um Kohle im Rheinland geht weiter. Nach dem Hambacher Wald ist jetzt das Dorf Lützerath Zentrum des Protests – zusammen mit sechs weiteren Dörfern, die durch den RWE-Tagebau Garzweiler II abgebaggert werden sollen.

von Elena Balthesen

Analyse zum Kohleausstieg bis 2030

Klimapolitik kann Braunkohle Ost aus dem Markt kicken

Hier ist das Braunkohlekraftwerk Schwarze Pumpe in der Lausitz bei Nacht zu sehen

Eine ambitionierte Klimapolitik würde Braunkohlekraftwerke im Osten, die laut Ausstiegsplan noch nach 2030 am Netz bleiben sollen, in den nächsten Jahren unwirtschaftlich machen. Das ergibt eine Untersuchung des Analysehauses Energy Brainpool im Auftrag der Ökoenergiegenossenschaft Green Planet Energy.

von Jörg Staude

Untersuchung zu Braunkohle-Folgen

Die Wasserschlacht im Lausitzer Untergrund

Riesige, spärlich bewachsene Tagebaufläche nach beendeter Förderung, am Horizont dampfende Kühltürme des Kohlekraftwerks.

Eine Arbeitsgemeinschaft, die offenbar Kohlelobbyisten und Klimaskeptiker in ihren Reihen hat, soll in der Lausitz die wasserwirtschaftlichen Folgen des Kohleausstiegs untersuchen. Umweltverbände sind empört, das Bundesumweltministerium eher nicht.

von Jörg Staude

Dena-Chef über Klimapolitik

Neue Regierung muss beim Klimagesetz nachsteuern

Braunkohlekraftwerk Neurath im rheinischen Kohlerevier

Noch vor dem Wahltermin nimmt die Debatte um einen früheren Kohleausstieg Fahrt auf. Für Dena-Chef Andreas Kuhlmann ergibt sich daraus auch Änderungsbedarf beim Klimaschutzgesetz. Er hinterfragt zugleich den Sinn der Klima-Sofortprogramme für einzelne Sektoren.

von Jörg Staude

Kritik an geplanter Wasserentnahme

Halber Fluss für altes Kohlekraftwerk?

Kraftwerk Jänschwalde bei Nacht

Die Leag will ein altes Braunkohlekraftwerk auch nach dem Ende des nahen Tagebaus weiterbetreiben. Um den Wasserbedarf zu decken, will sich der Lausitzer Stromkonzern großzügig beim Flüsschen Spree bedienen. Den Plan kritisieren Umweltschützer scharf.

von Jörg Staude

Turów und andere Kohleprojekte

Deutsche Rückversicherung für polnische Kohle

Weiß gekleidete Person hält ein großes Stück Kohle in den geschwärzten Händen, auf dem T-Shirt ist auf Polnisch die Aufschrift: Das dunkle Geheimnis lüften – PZU.

Polens größter Versicherer PZU ist ein Testfall für die Klima-Ernsthaftigkeit namhafter Rückversicherer. Finanzriesen wie Münchener Rück und Hannover Rück versichern zwar keine Kohleprojekte mehr, wohl aber ganze Portfolios von Versicherungen – auch wenn sie Kohlerisiken enthalten wie bei PZU.

ein Gastbeitrag von Jakub Gogolewski

Analyse zu Kohle-Entschädigungen

RWE-Braunkohleblöcke nur noch die Hälfte wert

Tagebau Inden

Der Druck auf die Regierung wegen der Milliarden-Entschädigung für die Braunkohleverstromer RWE und Leag nimmt nicht ab. Eine neue Analyse von Energy Brainpool für Greenpeace Energy veranschlagt den Marktwert der RWE-Blöcke für 2020 auf lediglich die Hälfte der vereinbarten 2,6 Milliarden Euro Entschädigung.

von Jörg Staude

Nach EuGH-Urteil gegen Braunkohetagebau

Turów gräbt vorerst weiter das Grundwasser ab

Luftbild des Braunkohle-Tagebaus Turów

Tschechien und Polen sind am Dienstag übereingekommen, die Auseinandersetzung um den Braunkohletagebau Turów möglichst auf vertraglichem Wege zu lösen. Umweltverbände fordern die deutsche Politik auf, die tschechische Klage zu unterstützen.

von Jörg Staude

Die gute Nachricht

G7 stoppt ab 2022 Geld für Kohlekraftwerke

Luftaufnahme eines Kohlekraftwerks mit zwei in Betrachtungsrichtung qualmenden Schornsteinen.

Minister:innen der sieben Industrieländer, darunter Deutschland, haben sich bei einem virtuellen Treffen darauf geeinigt, die staatliche Unterstützung für Kohle zu beenden. Bei Öl und Gas bleiben sie vage.

von Susanne Schwarz

Prüfverfahren für Braunkohle-Vertrag eröffnet

EU-Kommission zweifelt bei Entschädigungen für RWE und Leag

Schaufelradbagger 291 von RWE baggert im Tagebau Hambach, August 2018

Die Europäische Kommission äußert Zweifel an den Berechnungen der Bundesregierung zu den Milliarden-Entschädigungen für die Kohlekonzerne RWE und Leag. Rechtsexperten sehen deshalb den Deal zum Braunkohleausstieg gefährdet. Das Wirtschaftsministerium widerspricht.

von Jörg Staude

Nach der Kohle-Leitentscheidung

Die Dörfer werden Garzweiler überleben

Selbstgemaltes buntes Transparent mit der Aufschrift: Alle Dörfer bleiben.

Die nordrhein-westfälische Landesregierung sollte sich jetzt für die bedrohten Dörfer und gegen den Braunkohletagebau entscheiden. Dass sie dies erst 2026 tun will, zeigt: Ihre Hörigkeit gegenüber dem Kohlekonzern RWE ist größer als der Wille, Politik für das 21. Jahrhundert zu machen.

ein Gastbeitrag von David Dresen, Kathrin Henneberger

Braunkohle-Leitentscheidung

Rheinische Dörfer sollen bis 2026 warten

Zwei demonstrierende Personen mit großem gelbem X, Ortsschildern abgebaggerter oder bedrohter Dörfer und einem symbolischen Schutthaufen auf der Wiese vor dem Landtagsgebäude in Düsseldorf.

Teilerfolg für den Widerstand gegen das Abbaggern von Ortschaften im Rheinischen Braunkohlerevier: Erst 2026 soll endgültig entschieden werden, ob die Orte wegmüssen. Das sieht die heute verabschiedete "Leitentscheidung" der Landesregierung Nordrhein-Westfalens vor.

von Jörg Staude

Landtagsbeschluss gegen Wassermangel

Lausitzer Tagebau-Seen sollen schrumpfen

Sechs dampfende Kraftwerks-Kühltürme bei Nacht, aus der Entfernung über einen See aufgenommen.

Kohle raus, Wasser rein – an dieser bisher üblichen Sanierungslösung für alte Braunkohletagebaue hat der Brandenburger Landtag jetzt deutliche Zweifel formuliert. Zumindest sollen die künftigen Ex-Tagebau-Seen kleiner werden.

von Jörg Staude

Wer bezahlt die Braunkohlesanierung?

Wenn Freunde der Leag Gutachten schreiben

Der geflutete frühere Braunkohletagebau Grünhaus in der Niederlausitz.

Aus Lausitzer Tagebaulöchern sollen Seen werden – das Wasser dafür vielleicht sogar aus der Elbe zu holen wird enorm teuer. Wer soll das bezahlen, der Tagebaubetreiber Leag oder die öffentliche Hand? Um das zu klären, beauftragte die Staatsbehörde Umweltbundesamt ausgerechnet eine Leag-Tochterfirma mit dem Gutachten. 

ein Gastbeitrag von René Schuster

Kohleausstieg im Bundestag

Union und SPD drücken Entschädigungsvertrag durch

Das RWE-Braunkohlekraftwerk Weisweiler am Tagebau Inden bei Sonnenuntergang.

Mit den Stimmen von Union und SPD gab der Bundestag am Mittwochabend der Bundesregierung grünes Licht, den umstrittenen öffentlich-rechtlichen Vertrag zum Braunkohleausstieg zu unterzeichnen. Das Papier regelt vor allem die Verwendung der Milliardenentschädigungen für die Stromkonzerne RWE und Leag.

von Jörg Staude

Kohleausstieg

Alte Steinkohle spart kaum CO₂ ein

Dampfendes Kohlekraftwerk Niederaußem in Bergheim bei Köln

Seit dem Jahreswechsel sind in Deutschland über 5.000 Megawatt Kohlekraft nicht mehr am Netz – die erste Rate des gesetzlichen Kohleausstiegs. Wie viel CO2 damit eingespart wird, ist aber nicht so ganz klar.

von Jörg Staude

Skandal um Kohle-Gutachten

Altmaier vor Rücktrittsforderungen

Peter Altmaier im Bundestag

Laut einem Gutachten für das Wirtschaftsministerium müsste in Deutschland kein Dorf mehr für neue Tagebaue umsiedeln. Das Kohleausstiegsgesetz sieht das anders vor. Nun hagelt es Kritik an Minister Peter Altmaier. Sein Ministerium nahm das fertige Papier über ein Jahr lang nicht ab, sodass das Gesetz ihm zuvorkam.

von Susanne Schwarz