Vor den Landtagswahlen

Bei den Kohle-Tagebauen steht die Eigentumsfrage an

Blick über den riesigen Tagebau Nochten. Ganz hinten am Horizont ist am Bildrand das Braunkohlekraftwerk Boxberg zu sehen.

Die Wahlen in den Kohleländern Sachsen und Brandenburg sind die vielleicht letzte Chance für eine konsequente Vorsorgepolitik bei den Folgelasten der Braunkohle. Die Regionen dürfen nicht auf den Langzeitkosten sitzenbleiben und müssen die Energiewende mitgestalten können.

ein Gastbeitrag von Lasse Thiele

Energy Sharing

"Bürgerenergie darf nicht an den Rand gedrängt werden"

Die Ortschaft Paschel bei Trier, im Hintergrund Windräder.

Die Bürgerenergie bringt noch immer den ökologischen, dezentralen und demokratischen Ansatz in die Energiewende ein, sagt Lydia Takit, neue Vorständin beim Bündnis Bürgerenergie. Sie hofft, bald eine Regelung für das Energy Sharing zu erreichen.

Interview: Jörg Staude

Strukturwandel

"Jetzt kommt noch mal eine kreativere Phase in der Lausitz"

Protestwanderung Lausitz

Das Wahlergebnis der AfD im Süden Brandenburgs zeigt, dass Geld nicht reicht, um Konflikte zu befrieden, meint Ricarda Budke, Landtags-Abgeordnete der Grünen. Progressive Kräfte müssen weiter Menschen davon überzeugen, dass Veränderung Gutes bewirken kann.

Interview: Jörg Staude

Kommunale Wärmewende

Fernwärme aus Luft und Wasser

Drei moderne Anlagen mit quader- und zylinderförmigen Elementen und einigen Rohren, alles in Silbergrau und Schwarz, in einem großen Kellerraum.

Strombetriebene Großwärmepumpen erschließen Abwärme und Umgebungswärme für die Wärmeversorgung von Städten. In Brandenburg und Sachsen könnten sie dazu beitragen, Fernwärme aus Braunkohle-Kraftwerken abzulösen.

von Stefan Schroeter

Bund und Kohleländer

Wahlkampf ums Lausitzer Wasser

Mit Steinen ausgekleideter Zufluss zum Tagebaurestloch, aus dem einmal ein See werden soll, der aber erst zu einem Viertel gefüllt ist. Aufnahme von Januar 2020.

Der regenreiche Herbst und Winter haben die Wasserlage in der Lausitz entspannt. Dafür nimmt der politische Kampf zu, wer über das knappe Wasser künftig verfügt und wer die Kosten für die Sanierung des gestörten Wasserhaushalts in der Region übernimmt.

von Jörg Staude

Waldbesetzung

"Tesla stoppen" vorerst nicht gestoppt

Lichter Kiefernwald mit einigen bunten Baumhäusern, von schräg unten aufgenommen.

Die Besetzung eines Waldes nahe der Tesla-Fabrik bei Berlin kann zunächst weitergehen, entschied das Verwaltungsgericht. Seit drei Wochen besetzen Aktivist:innen ein Gebiet, auf dem Tesla eine Werkserweiterung plant.

von Leonie Vogelsang

Strukturwandel in der Ost-Kohle

Wasserstoff-Vision leicht flüchtig

Dicke, schwarze Gasrohre mit einer Verzweigung in einem großen Erdloch, Arbeiter stehen dabei, alles von weit oben aufgenommen.

In den Kohleregionen des Ostens ist von Braunkohle nicht mehr viel die Rede, ob aber Wasserstoff an ihre Stelle tritt, ist noch nicht klar. Derartige Pläne erhalten auf der Strukturwandelkonferenz in Cottbus einen Dämpfer.

von Jörg Staude

Lausitzer Braunkohle-Sanierung

Sand wegbaggern, Kohle rausholen, Wasser reinfüllen?

Ein Turm aus rostigem Stahl steht in einer kargen Landschaft.

Die Sanierung der Lausitzer Braunkohleregion dauert nicht nur Jahrzehnte länger und kostet ein Mehrfaches, der Klimawandel stellt auch das ganze Konzept einer Seen-Folgelandschaft infrage. Um Zeit zu gewinnen, wollen die Grünen die Grundwasserpumpen länger laufen lassen.

von Jörg Staude

Umstrittene UBA-Studie

Das falsche Spiel mit dem Lausitzer Wasser

Der geflutete frühere Braunkohletagebau Grünhaus in der Niederlausitz.

Eine neue Studie des Umweltbundesamts zu den wasserwirtschaftlichen Folgen des Braunkohleausstiegs in der Lausitz ist kohlelobbyistisch geprägt. Sie ist auch klimawissenschaftlich veraltet und spielt ein falsches Spiel mit der knapper werdenden Ressource Wasser.

von Jörg Staude

Fraktionen der Linken

Keine Festlegung im Osten auf Kohleausstieg 2030

Einige Windräder in Landschaft mit Wäldern und feldern, im Hintergrund ein großes Kohlekraftwerk mit neun dampfenden Kühltürmen.

Um das 1,5‑Grad-Limit einzuhalten, muss es beim Strukturwandel in den Kohlerevieren schnell gehen, fordert die Linke und legt dazu ein Positionspapier vor. Auf einen Kohleausstieg auch im Osten bis 2030 wollen sich Linksfraktionen aus den Kohleregionen aber nicht festlegen.

von Jörg Staude

Grüner Energiepolitiker im Interview

"Braunkohle wird deutlich vor 2038 unwirtschaftlich"

Abraumbagger im Tagebau Jänschwalde in der Nacht.

Wer 2038 als festes Datum für den Kohleausstieg im Osten garantieren will, hat nicht verstanden, wie die Energiebranche wirtschaftlich funktioniert, sagt der grüne Bundestagsabgeordnete Bernhard Herrmann. In den Ost-Revieren wollen die Grünen auch den Weg für kleinere Solar- und Windunternehmen freimachen.

Interview: Jörg Staude

Debatte über hohe LNG-Emissionen

Die Kohle als neue "Brückentechnologie"

Förderbrücke im Tagebau bei Nacht.

Wenn Flüssigerdgas aus gefrackten Quellen genauso klimaschädlich wie Kohle ist, warum setzen wir dann nicht gleich auf Kohle als "Brückentechnologie"? So argumentieren derzeit Politiker und Lobbyisten. Sie wollen damit vor allem den Kohleausstieg im Osten hinauszögern.

von Jörg Staude

Brandbrief an Bundeskanzler

Ost-Kohleländer beklagen sich über vorgezogenen Kohleausstieg

Kraftwerk Boxberg

Soll es nach dem vorgezogenen Kohleausstieg im Rheinland auch einen solchen in den ostdeutschen Revieren geben? Nein, sagen die drei Ministerpräsidenten von Brandenburg, Sachsen und Sachsen-Anhalt in einem Klimareporter° vorliegenden Schreiben an Bundeskanzler Scholz.

von Jörg Staude

"Unfreiwillige Feuerwehr"

Jänschwalde vor dem Wiederanfahren besetzt

Gleisblockade mit einer gelben Tonne und zwei Menschen, die sich daran festgekettet haben.

Klimaaktivist:innen besetzten am Montag das Braunkohlekraftwerk Jänschwalde in der Lausitz. Um die im Winter drohende Stromknappheit abzuwenden, sollen ab Oktober zwei stillgelegte Blöcke des Kraftwerks wieder ans Netz gehen – sofern es eine Ausnahmegenehmigung für Schadstoffemissionen gibt.

von Clara S. Thompson

Kommentar

Kohleblöcke nicht bereit – Geld zurück

Mehrere Blöcke des Braunkohlekraftwerks Jänschwalde aus der Nähe, die Kühltürme dampfen.

Innerhalb von zehn Tagen sollen Braunkohleblöcke, die derzeit in der Sicherheitsbereitschaft sind, laut Gesetz Strom liefern können. Betreiber und Landespolitiker im Osten sagen jetzt: Sorry, das geht nicht. Über ein weiteres Kapitel Kohlelobbyismus.

ein Kommentar von Jörg Staude

Gericht entscheidet pro Braunkohletagebau

Ukraine-Krieg verhindert Bagger-Stopp

Luftbild vom Tagebau, der sich auf einige Dörfer zubewegt.

Kurz bevor die Kohlebagger im Tagebau Jänschwalde am 15. Mai hätten anhalten müssen, hat gestern das Oberverwaltungsgericht der Beschwerde des Braunkohleförderers Leag stattgegeben. Als Grund muss auch die durch den Ukraine-Krieg gefährdete Energieversorgung herhalten.

von Jörg Staude

Braunkohle-Sanierungsgelder

Leag bedient sich aus Brandenburger Schatulle

Zusammengelegte Hände mit einem Häufchen Pellets, die gerade einem Blechkasten entnommen wurden.

Der Braunkohleverstromer Leag kaufte eine Holzpellet-Fabrik – mit Geld, das das Unternehmen für das Land Brandenburg eigentlich nur treuhänderisch verwaltet und das der Braunkohlesanierung dienen soll. Der Deal, bei dem das Land kein Mitspracherecht hat, könnte nicht der letzte seiner Art sein.

von Jörg Staude

Braunkohle und Grundwasser

Tagebau Jänschwalde wird vorerst kein Abweichler

Das Braunkohlekraftwerk Jänschwalde hinter dem gleichnamigen Tagebau.

Ob die Leag für den Tagebau Jänschwalde viel zu viel Wasser aus dem Untergrund gefördert hat, wird gerichtlich erst kommendes Jahr entschieden. Selbst wenn die Umweltverbände die Klage gewinnen sollten, wird die übermäßige Wasserentnahme wohl erst einmal weitergehen.

von Jörg Staude

Illegale Wasserentnahme aufgedeckt

Tagebau Jänschwalde ist rechtlich ein "Schwarzbau"

Abraumbagger im Tagebau Jänschwalde in der Nacht.

Um den Betrieb des Braunkohletagebaus Jänschwalde in der Lausitz zu sichern, pumpte der Betreiber Leag ungenehmigt etwa 240 Millionen Kubikmeter Wasser ab. Das ergab die Akteneinsicht von Umweltverbänden. Die Deutsche Umwelthilfe und die Grüne Liga wollen nun den Tagebau gerichtlich stoppen lassen.

von Jörg Staude

UBA-Tagung zu Braunkohleausstiegs-Folgen

Mit der Wünschelrute auf Wassersuche

Wasserpumpe Tagebau Welzow Süd

Überall dort, wo in der Lausitz die Braunkohleförderung endet, sollen die verbleibenden Riesenlöcher in Seen verwandelt werden. Dafür sind enorme Mengen Wasser nötig. Auf die Suche nach dem knappen Nass machte sich kürzlich eine Tagung des Umweltbundesamts. Dabei wurden einige spannende Fragen nicht gestellt.

von Jörg Staude