klima update° – Folge 117

Russlands Angriff auf die Ukraine, Sanieren statt Abreißen, klimaschädliche neue Straßen

Aufschrift: klima update°. der klimareporter Podcast. aktuell mit: taz

Der Krieg in der Ukraine hat auch Folgen für Klima, Umwelt und Energiewende. Gebäude in Deutschland sollen künftig häufiger saniert und nicht abgerissen und neu errichtet werden. Straßenbau verursacht mehr Treibhausgase als angegeben.

von Verena Kern, Sandra Kirchner

Studie zum EU-Ukraine-Gipfel

Die "grüne" Ukraine

Ein Windrad am Horizont vor der untergehenden Sonne.

Der Wiederaufbau nach dem Krieg müsse nachhaltig und klimagerecht geplant werden, rät ein Thinktank. Mit geringen Zusatzkosten etwa beim Wohnungsbau lasse sich später viel Geld sparen. Vor Investitionen in neue Kohle- und Atomkraftwerke warnen die Expertinnen.

von Joachim Wille

Gesetze fördern Neubau statt Sanierung

Gegen den "Abriss-Wahn"

abgerissenes Gebäude in Berlin-Kreuzberg

Die Deutsche Umwelthilfe fordert eine Genehmigungspflicht für den Abbruch von Gebäuden. Dazu soll auch ein Klimacheck gehören. Der heutige Umgang mit alten Häusern sei klima-, ressourcen- und wohnungspolitisch fahrlässig.

von Joachim Wille

Gastbeitrag

Ein Jahr Ampel: Wo bleibt die Effizienz?

Baustelle eines Einfamilienhauses auf der grünen Wiese, der Kran schwenkt gerade ein Wandelement für die obere Etage ein.

Seit Monaten hängt das vom Bundeskanzler geforderte Energieeffizienzgesetz in SPD- und FDP-geführten Ministerien fest. Dabei ist eigentlich allen klar: Angesichts der Klimaziele kann es sich Deutschland nicht erlauben, bei der Effizienz zu sparen.

ein Gastbeitrag von Barbara Metz

Studie des Potsdam-Instituts

"Holzstädte" als Klima-Lösung

18-stöckiges Holzhochhaus "Mjøstårnet" in Brumunddal.

Der Bausektor könnte den Umschwung bringen, wenn auf Stahlbeton verzichtet würde, so eine neue Studie. Der Klimaforscher Hans Joachim Schellnhuber ist überzeugt, dass im Holzbau ein Schlüssel für den Klimaschutz liegt. Voraussetzung wäre allerdings umfassende Nachhaltigkeit.

von Joachim Wille

Der gute Wille

Wenn es heiß auf heiß kommt

Hier sind viele Klimaanlagen an einem Wohnhaus in China zu sehen

Klimaanlagen werden in absehbarer Zeit weltweit mehr Energie verbrauchen als Heizungen. Die bessere Lösung ist, Gebäude und Städte so umzugestalten, dass sie kühlen. Und natürlich die fossilen Energien zu stoppen.

eine Kolumne von Joachim Wille

Die gute Nachricht

Grüne Städte

Plattenbau-Wohnhäuser in Chengdu mit üppiger Dachbegrünung, umgeben von Bäumen.

Immer mehr Städten und Kommunen wird klar, dass Hausbegrünung umfassend positiv auf das menschliche Wohlbefinden wirkt und in der Klimakrise das Stadtklima retten kann. Wie das geht, zeigen Städte wie Singapur – oder auch München.

von Hanna Mertens

Kernfragen

Unterschätzte Hitze

Sonne und orangeroter Himmel über den Dächern einer Stadt

Hitze ist die tödlichste Folge des Klimawandels. Am stärksten gefährdet sind Menschen, die in den Innenstädten leben, wo die Hitzebelastung am größten ist. Müssen dort dann nicht die Mieten sinken?

eine Kolumne von Verena Kern

Klimaschutz im Gebäudesektor

"Ich bin erstaunt, dass im Gesetzentwurf nichts Konkretes steht"

Wärmebild eines ungedämmten und eines daneben stehenden gedämmten Hauses.

Im Entwurf für das neue Gebäudeenergiegesetz fehlen Vorgaben und Maßnahmen, um die bestehenden Gebäude wirklich klimaneutral zu machen, sagt Barbara Metz von der Deutschen Umwelthilfe. Die Zeit der bloßen Anreize sei abgelaufen, nun brauche es Ordnungsrecht.

Interview: Sandra Kirchner

Kaum Recycling beim Bauen

"Städte sollten nicht mehr in der Fläche wachsen"

Arbeiter auf einer Baustelle

Der Nachhaltigkeitsexperte Günther Bachmann kritisiert im Interview den Mangel an Kreislaufwirtschaft im Bausektor und eine im Grunde imperiale Herangehensweise beim Städtebau. Neue Klimaziele nützten nichts, wenn konkrete staatliche Vorgaben fehlen.

Interview: Ralf Hutter

Quaschnings Videokolumne

Frieren für den Klimaschutz?

Cornelia und Volker Quaschning nehmen mit Kopfhörern und Mikrofon eine Podcast-Folge auf.

Um den Wasserstoffbedarf und die Kosten der Energiewende nicht explodieren zu lassen, brauchen wir einen schnellstmöglichen Stopp der Neuzulassungen von Verbrennerautos und des Einbaus von Öl- und Gasheizungen. Podcast-Folge 27.

eine Kolumne von Cornelia und Volker Quaschning

Ein- und Zweifamilienhäuser

Hilfe für 4.000 Eigenheime

Baustelle eines Einfamilienhauses auf der grünen Wiese, der Kran schwenkt gerade ein Wandelement für die obere Etage ein.

Die Bundesregierung will Häuslebauer unterstützen, deren Bauprojekte durch den Stopp der KfW-Förderung zur Energiesanierung infrage stehen.

von Hannes Koch

Aktionswoche zu Koalitionsverhandlungen

Einfach Gerechtigkeit ist nicht so einfach

Aktivist:innen stehen mit mehreren Bannern auf der Baustelle der A100

Der Klimastreik am vergangenen Freitag war Auftakt für eine Aktionswoche des Bündnisses "Gerechtigkeit Jetzt". Doch die Fülle der mitwirkenden Organisationen und Programmpunkte fand sich weder in der Zahl der Teilnehmenden noch im Medienecho wieder.

von Elena Balthesen

Neuer Baustoff Carbonbeton

Den Beton neu erfunden

Eingerüsteter kleiner einstöckiger Betonhaus-Rohbau.

Der Dresdner Bauingenieur Frank Schladitz ersetzt den Stabilisator Stahl durch Carbon – und entlastet so Umwelt und Klima. Vor allem durch seine Haltbarkeit hat Carbonbeton eine wesentlich bessere Ökobilanz als Stahlbeton.

von Joachim Wille

Architektur-Initiative

Das neue Bauhaus

24-stöckiges Hochhaus am Wasser, daneben weitere moderne Gebäude.

Der Bausektor ist extrem klimaschädlich – die Verwendung von Holz anstelle von Stahl und Beton soll das ändern. Eine Gruppe um Klimaforscher Hans Joachim Schellnhuber hat deshalb das "Bauhaus der Erde" gegründet. Eine Bedingung für den neuen Holz-Boom ist nachhaltige Waldnutzung.

von Joachim Wille

Materielle Grundlagen für Klimaschutz

Die Energiewende braucht Immobilienenteignungen

Mehrstöckige Neubaublöcke in Berlin-Neukölln mit Flachdach, darauf Solarmodule.

Die größeren Städte tun wenig für die Energiewende. Neben dem politischen Unwillen ist ein Problem, dass Gebäude meist in privater Hand sind und eine Stadt wenig vorschreiben kann. Das Berliner Volksbegehren zur Vergesellschaftung der Wohnungsbestände großer Immobilienfirmen ist deshalb auch eine große Klima-Chance.

ein Gastbeitrag von Ralf Hutter

Graue Energie

Sanieren statt abreißen

Abriss der sogenannten Tortenschachtel, einer Kaufhof-Filiale am Berliner Platz in Ludwigshafen, im Jahr 2015.

Viele alte Gebäude werden heute abgebrochen, obwohl sie modernisiert werden könnten. Architekten fordern dringend ein Umdenken bei allen Beteiligten, auch um die Klimaziele erreichen zu können.

von Joachim Wille

Umweltschadenskostenrechnung

Klimaschutz als Sparschwein

Zerstörung im sächsischen Schlottwitz durch Hochwasser 2002

Das Umweltbundesamt hat die Kosten ökologischer Schäden durch Treibhausgase und andere Umweltbelastungen neu berechnet. Eine Tonne CO2 verursacht 195 Euro. UBA-Chef Messner fordert, versteckte Kosten sichtbar zu machen.

von Joachim Wille

Suche nach Alternativen

Gips wird knapp

Gipskarstlandschaft, von Pisten für schwere Lkw durchschnitten und zum großen Teil durch Gipsabbau zerstört.

Der Kohleausstieg ist ein Problem für die Baustoffindustrie: Mit den Kraftwerken fällt auch die Rauchgasentschwefelung weg – und damit eine Quelle für Gips. Die Industrie will nun auch in Naturschutzgebieten Gips abbauen. Umweltschützer fordern mehr Recycling und alternative Produkte.

von Joachim Wille

Rohstoffrecycling

Designerstücke von der Deponie

Wand mit verschiedenen Recyclingfliesen in angenehmen Tönen, am Rand steht ein Blumentopf mit Lavendel.

Das Kasseler Start-up Shards stellt Fliesen aus Bauschutt her. Sie sollen zukünftig auch klimaneutral produziert werden. Das kleine Unternehmen sieht sich als Vorreiter für ein wirkliches Kreislaufdenken in der Baubranche.

von Joachim Wille