Kommunale Klimapolitik

"Meine Sorge ist, dass wir die Hitze übersehen"

Häuser mit bunten Dächern: Ein Straßenzug in Reykjavik von oben betrachtet.

Bei Klimapolitik denkt man zuerst an Bundes- oder EU-Politik. Derweil haben gerade die Kommunen großes Potenzial, um Klimaschutz und Klimaanpassung voranzutreiben, sagt der Ökonom Markus Groth. Bei der Umsetzung hapert es aber noch auf allen Ebenen.

Interview: David Zauner

Schwere Sommergewitter

Normal, aber doch nicht ganz

Wolkenverhangener Himmel

Die Unwetter waren heftig. Und so etwas droht nun immer häufiger und heftiger. Deutschland hat die Möglichkeiten, sich anzupassen, aber Länder im globalen Süden brauchen mehr Unterstützung.

ein Kommentar von Joachim Wille

Biodiversitätskrise

Zustand der Natur: Wichtiger denn je

Windrad in welliger Landschaft mit Weiden und Hecken.

Fünf Gründe, warum das EU-Gesetz zur Wiederherstellung der Natur dringend gebraucht wird und nicht am Widerstand von Christdemokraten und Konservativen im Europaparlament und der mit ihnen verbündeten großen Agrarunternehmen scheitern darf.

ein Gastbeitrag von Iven Froese, Carla Klusmann

Klimaanpassung an der Küste

"Hitze-Knigge" statt Aktionspläne an der Ostsee

Zwei Sonnenschirme von unten, darüber der blaue Himmel

Hitze gilt inzwischen als Klimawandelfolge mit der größten Gesundheitsgefahr. Die Botschaft ist an der deutschen Ostseeküste offenbar noch nicht angekommen. Mit Online-Ratgebern wird die Verantwortung meist auf Urlauber und Einwohner abgeschoben.

von Jörg Staude

An manchen Orten lebensbedrohlich

Hitzewelle in Thailand ohne Klimawandel nahezu unmöglich

Wasserkrise

Nur wenige Tage nach der Hitzewelle in Süd- und Südostasien haben Wissenschaftler bereits beziffert, welchen Einfluss die Klimaerwärmung gespielt hat. In Indien sind derartige Ereignisse nun häufiger und in Thailand hätte es die Hitzewelle ohne den Klimawandel wohl gar nicht gegeben.

von Christian Mihatsch

Klimabedingte Binnenmigration

Klimawandel treibt immer mehr Menschen in die Flucht

Klimaflüchtlinge

Mehr Menschen sind in ihrem eigenen Land auf der Flucht als jemals zuvor, zeigt ein neuer Bericht. Das liegt am Ukrainekrieg, aber vor allem an der Zunahme von Wetterextremen. Am effektivsten gegen Fluchtursachen sind deshalb Klimaschutz und -anpassung.

von David Zauner

Umweltgerechtigkeit

Hitzewellen treffen arme Stadtviertel besonders stark

Plattenbau-Punkthochhaus von schräg unten aufgenommen, in der Sonne scheinen die Konturen zu zerfließen, alles ist in Gelb getaucht.

Tausende Menschen sterben jedes Jahr an Hitzewellen. Besonders betroffen sind Städte und dort wiederum arme Stadtteile, zeigt eine neue Studie. Grünflächen sind gesund und schützen vor Hitze, treiben aber auch die Mieten in die Höhe.

von David Zauner

klima update° – Folge 126

Straßenblockaden, Rekordhitze im Meer, Anpassung an den Klimawandel

klima update° – Podcast

Klimaaktivist:innen der Gruppe Letzte Generation blockieren Straßen in Berlin. Die Ozeane sind so warm wie nie, Forscher:innen erwarten einen neuen El Niño. Das Umweltministerium legt das erste bundesweite Klimaanpassungsgesetz vor.

von Sandra Kirchner, Katharina Schipkowski

Entwurf für Bundes-Klimaanpassungsgesetz

Vulnerable Regeln für die nächste Bundesregierung

Sonne und orangeroter Himmel über den Dächern einer Stadt.

Etliche Bundesländer haben seit Jahren Klimaanpassungsgesetze – jetzt legte das Umweltministerium auch für die Bundesebene einen Entwurf vor. Der wichtigste Punkt: Vorlage einer Anpassungsstrategie bis spätestens Herbst 2025, bevor der nächste Bundestag gewählt wird.

von Jörg Staude

Gastbeitrag

Fallstricke des Carbon Farming

Drainage-Rohr gegen Bodenversalzung.

Landwirtschaft als bezahlte CO2-Senke: Die Idee klingt gut, ist aber nicht zu Ende gedacht. Denn die humusaufbauenden Maßnahmen müssen "für immer" beibehalten werden, das entstehende System ist instabil und nicht klimaresilient.

ein Gastbeitrag von Jan-Hendrik Cropp

Debatte über neuen IPCC-Report

Neuer Sinn von Klimapolitik: Anpassung ermöglichen

Grafik in Braun- und Gelbtönen: Dominosteine kippen nacheinander um und drohen eine Erdkugel zu treffen, im Hintergrund eine tief stehende Sonne.

Die Erkenntnisse im neuen Weltklimarats-Bericht stellen eine Zäsur dar. Sinn von Klimapolitik ist inzwischen eine Anpassung, die das Überleben der Zivilisation in heutiger Form ermöglicht, erklärt Klimaforscherin Friederike Otto.

von Jörg Staude

Waldschadenserhebung

Vier von fünf Bäumen sind krank

Nadelwald aus der Vogelperspektive

Dürren, aber auch Stürme und Schadstoffe setzen den deutschen Wäldern weiter zu. Betroffen sind praktisch alle Baumarten, vor allem die Fichte. Der Bund fördert Forstbetriebe beim klimagerechten Umbau.

von Joachim Wille

Klimakosten-Studie

Klimaschäden bis zu 900 Milliarden Euro

Zwei neue Einfamilienhäuser mit Solardach und je zwei Garagen, davor steht jeweils ein Elektroauto, das gerade aufgeladen wird.

Der Klimawandel könnte in Deutschland Schäden von über 30 Milliarden Euro pro Jahr verursachen, ergibt eine jetzt veröffentlichte Studie. Die gesellschaftlichen Verluste lassen sich durch eine vorbeugende Klimapolitik und rechtzeitige Anpassung an höhere Temperaturen aber verringern.

von Hannes Koch

Gutachten zu Grundgesetzänderung

Klima: Von der Kür zur Pflicht

Über mit Gras bewachsene Gleise fährt eine Straßenbahn.

Klimaschutz und -anpassung stehen in großen Städten inzwischen auf dem Spitzenplatz der Kommunalpolitik. Sie sind aber keine Pflichtaufgabe und entsprechend unterfinanziert. Das könnte mit einer Neuregelung im Grundgesetz geändert werden, sagt ein Gutachten.

von Jörg Staude

Billionen fürs Klima mobilisieren

Bekommt das Klima Sonderziehungsrechte?

Dollarnoten

Technisch ist es möglich, die Klimaerwärmung bei 1,5 Grad zu stoppen. Was fehlt, ist Geld – viel Geld. Doch dieses ließe sich mit den geeigneten Instrumenten durchaus mobilisieren – und das, ohne die Steuerzahler zur Kasse zu bitten. Davon sind einige renommierte Ökonomen und auch Staatschefs überzeugt.

von Christian Mihatsch

Dürremonitor-Bilanz

"Was wir im Winter brauchen, ist das eklige Wetter"

Getreideernte auf einem Feld in hügeliger Landschaft in Deutschland.

Deutschland bleibt ein wasserreiches Land, muss sich aber stärker darum kümmern, dass die nötige Wassermenge immer und überall verfügbar ist, sagt Andreas Marx. Der Klimaforscher über häufigere Trockenperioden, die Anpassung der Landwirtschaft und die Idee einer Wasserpipeline Ostsee–Berlin.

Interview: Joachim Wille

Gastbeitrag

Klimaresilienz statt Wumms

Zerstörung im sächsischen Schlottwitz durch Hochwasser 2002

Beim globalen Schutzschirm gegen die Folgen des Klimawandels sollte Deutschland auch auf preiswerte Versicherungslösungen setzen. Eine Versicherungspflicht gegen Naturgefahren würde zudem Steuerzahler:innen entlasten.

ein Gastbeitrag von Christian Groß, Gert Wagner

Zwischenbilanz auf der COP 27

"Noch ist der Gipfel nicht in der Krise"

Erdgaspipelines führen zu einem LNG-Terminal, an dem ein Tankschiff liegt.

Statt nur über die Bewältigung von Klimaschäden zu reden, müsste es auf dem Gipfel in Sharm el-Sheikh viel stärker darum gehen, die CO2-Emissionen zu senken, sagt Reimund Schwarze. Zur Gipfel-Halbzeit sieht der Klimaökonom vom Leipziger Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung den Ablauf der COP 27 gestört, aber noch nicht in einer Krise.

Interview: Jörg Staude

BuGG-Kongress zu Solardächern

Die grün-gelb-blaue Vision für deutsche Dächer

Auf einem großen Flachdach sind Solarmodule installiert, daneben wachsen Gräser, Moose und andere Pflanzen.

Wenn Klimaschutz und Klimaanpassung zwei Seiten einer Medaille sind – warum denken wir dann nicht "gelbe" Solarenergie, "grüne" Dächer und "blauen" Wasserrückhalt zusammen? Das fragte sich der Bundesverband Gebäudegrün auf dem ersten Fachkongress zum Solar-Gründach in Berlin.

von Jörg Staude

Fachverbands-Statistik zum Stromnetz

Neun Minuten Blackout durch Wetterextreme

Ein Monteur prüft die Spannung an der Kabelübergabestation Raesfeld im Westmünsterland.

Am gefährlichsten fürs deutsche Stromnetz waren 2021 nicht fehlende Kraftwerke oder überlastete Netze, sondern Wetterextreme, zeigt eine neue Statistik des Elektrotechnik-Verbands VDE. Wegen der Netzstabilität lehnt der VDE auch weniger Bürokratie für Solaranlagen in Haushalten ab.

von Jörg Staude