Die strukturelle Krise der französischen Atomkraft ist ein entscheidender Preistreiber auf dem deutschen Strommarkt. Hierzulande wird das kaum wahrgenommen.
Ein System von Herkunftsnachweisen, wie es schon beim Ökostrom die "grüne" Herkunft garantieren soll, ist nun auch für Gase, Wasserstoff und erneuerbar erzeugte Wärme und Kälte geplant. Der Gesetzentwurf des Wirtschaftsministeriums, der Klimareporter° vorliegt, enthält viele Unklarheiten und Widersprüche.
Viele Unternehmen kaufen sich Herkunftsnachweise für Ökostrom, um ihren CO2-Fußabdruck zu verringern. Doch Expert:innen bezweifeln, dass der Handel mit diesen Zertifikaten auch tatsächlich den gewünschten Effekt hat. Nun berechnete ein Forschungsteam das Ausmaß der Täuschung.
Mit einer Übergewinnsteuer sollten Extraprofite, die Unternehmen derzeit erzielen, zum Teil abgeschöpft werden, fordert Frank Bsirske im Gespräch mit Klimareporter°. Der sozialpolitische Sprecher der Grünen im Bundestag rechnet für die kommenden Monate mit weiteren Entlastungen für die Bürger:innen. Teil 1 des Interviews.
In 13 Jahren soll der Strom fast ausschließlich von Wind, Sonne und Co kommen. Dazu müsste sich die Ausbau-Rate der Erneuerbaren verdreifachen. Fachleute halten das für möglich. Wie ein Energiesystem ohne die Fossilen aussehen kann – Teil 1.
Künftig soll es Energieversorgern gesetzlich erlaubt sein, neuen Kunden andere Tarife anzubieten als Bestandskunden. Die Koalition reagiert mit dem Klimareporter° vorliegenden Entwurf auf jüngste Pleiten von Energiediscountern, kommt aber auch Wünschen der Branche entgegen.
Die EU-Kommission will die exorbitant steigenden Strompreise deckeln. Gut so. Das kann aber nur ein erster Schritt sein, um den Strommarkt endlich in den Dienst der Energiewende zu stellen.
Das von der Koalition angekündigte Osterpaket mit gesetzlichen Regelungen für die Energiewende nimmt Gestalt an. Das zeigen Klimareporter° vorliegende Regelungsentwürfe aus dem Wirtschaftsministerium zur Novellierung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes sowie der Abschaffung der EEG-Umlage.
Ob die geplanten Heizkostenzuschüsse für besonders bedürftige Haushalte ausreichen, ist fraglich, meint Carolin Schenuit, Geschäftsführerin des Forums Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft (FÖS). Sich in der Koalition jetzt intensiver um das geplante Energiegeld zu kümmern, hält sie für eine gute Idee.
Hunderttausende Stromkunden verloren ihre Lieferverträge, kämpfen mit exorbitanten Preisen. Der Strommarkt ist aus den Fugen, Verbraucherschützer und Sozialverbände fordern klare Leitplanken. Energiebranche und Bundesregierung wollen sich offenbar mit kleinen Korrekturen begnügen.
Die Politik muss eingreifen und einen Fahrplan zum Ausstieg aus der Kohle festlegen, sonst sind die Klimaziele in Gefahr. Das ergibt sich aus der Strommarkt-Analyse eines britischen Thinktanks.
Wie viel die hohen Strompreise den Betreibern EEG-geförderter Anlagen letztes Jahr an Zusatzgewinnen bescherten, haben jetzt Forscher des DIW Berlin berechnet. Rund 1,7 Milliarden Euro mussten die Stromkund:innen über die gesetzlich garantierte Vergütung hinaus draufzahlen.
Die EEG-Umlage kann schon Mitte des Jahres abgeschafft werden, sagt Nobert Allnoch im Interview. Der Energieexperte über die Teuerungswelle bei Strom und Erdgas sowie die zukünftige Stromversorgung ohne Atomkraftwerke.
Der öffentliche Druck sorgt für Bewegung: Die Ampel-Regierung will kurzfristige Kündigungen von Strom- und Gasverträgen sowie Preissprünge deutlich erschweren. Auch könnte das erst für später vorgesehene Klima- oder Energiegeld eher Wirklichkeit werden.
Eine Geisterdebatte ist wieder da: die angeblich zu teure Energiewende. Treiben die Ökoenergien die Preise hoch? Nur, wenn man sie dafür verantwortlich macht, dass fossile Energie in der Übergangsphase teurer wird. Langfristig ist die erneuerbare Welt billiger.
Geht Deutschland den Weg der Erneuerbaren oder wird das fossile System mit importiertem Erdgas künstlich verlängert? Wir stehen am Scheideweg, sagt Simone Peter, Präsidentin des Bundesverbandes Erneuerbare Energie (BEE). Teil 1 des Interviews.
Die 2021 angezogenen Strompreise haben auch eine ungeplante Folge: Sie führten zu einem Rekord-Überschuss auf dem EEG-Konto. Die Ökostrom-Finanzierung über das Erneuerbare-Energien-Gesetz wird einfacher. Höhere Strompreise sind aber auch nötig, damit sich neue Gaskraftwerke rechnen, sagen Experten.
Der Streit zwischen Verbraucherschützern und Energieverbänden um Strompreise und das Geschäftsmodell der Discounter verschärft sich. Die neue Bundesregierung schaut dem Aufruhr am Strommarkt bisher weitgehend tatenlos zu.
"Solarpapst" Eicke Weber sieht gute Chancen, dass die Ampel-Koalition der Energiewende einen neuen großen Schub gibt. Mögliche Hürden seien dabei nicht die Technik oder der Naturschutz, sondern der Widerstand der alten fossilen Energiekonzerne.
Selbst große Preisportale, die kostenbewusste und wechselwillige Kund:innen gern als Klientel anlocken, wirken bei Stromtarifen derzeit wie leergefegt. Neuer Rat: Wer einen Vertrag mit einem sogenannten Grundversorger hat, soll erst einmal dort bleiben.
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