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Wirtschaftsministerin Reiche will die Einspeisevergütung für kleine Solaranlagen streichen.

Hey, Leute, kleine Solaranlagen, die Menschen wie du und ich auf ihr Hausdach bauen – und große Anlagen von Energiekonzernen sollen munter weiter gefördert werden? Echt jetzt?

Frau Reiche sagt, private Solaranlagen würden sich inzwischen auch ohne Förderung rechnen.

Pauschal stimmt das so nicht. Ja, selbstverbrauchter Solarstrom senkt die Stromrechnung spürbar. Überschüssiger Strom wird aber auch noch ins Netz eingespeist und gesetzlich vergütet.

Foto: Silke Reents

Volker Quaschning

ist Professor für Regenerative Energiesysteme an der Hochschule für Technik und Wirtschaft in Berlin. Seine Lehr- und Sachbücher zur Energiewende gelten als Standardwerke.

Ohne die Einspeisevergütung sinkt die Wirtschaftlichkeit von privaten Solaranlagen erheblich. Dann rechnen sich nicht mehr alle Anlagen.

Vor allem große private Solaranlagen werden ganz unwirtschaftlich. Das schreckt ab. Dächer bleiben nur halb voll oder gleich ganz leer.

Und das zerstört die nötige Akzeptanz für den Ausbau erneuerbarer Energien, würgt die Energiewende ab und torpediert den Klimaschutz. Viele Unternehmen, die sich auf private Solaranlagen spezialisiert haben, müssen massiv Leute entlassen oder gehen insolvent.

Dabei erzeugen private Solaranlagen den Strom genau da, wo er auch verbraucht wird. Das reduziert den Netzausbau und spart Kosten. Kosten sparen, was Frau Reiche doch so dringend möchte.

Ja, wir müssen die Einspeisevergütung für Photovoltaikanlagen reformieren, damit Speicher sinnvoll zum Einsatz kommen und Solarstrom möglichst dann eingespeist wird, wenn er auch im Netz gebraucht wird.

Aber Photovoltaikanlagen müssen weiter von Bürgerinnen und Bürgern gebaut werden können und nicht nur noch von Energiekonzernen.