
Alarm, Alarm, Alarm: Windkraftanlagen geben angeblich hochtoxisches Mikroplastik ab, was den Boden in der Umgebung verseucht und dort die Landwirtschaft unmöglich macht. Klingt dramatisch, ist aber kompletter Quatsch.
Ja, Windräder bestehen aus Kunststoffverbundmaterialien, die sich mit der Zeit abnutzen. Aber der Abrieb ist winzig im Vergleich zu dem, was wir täglich durch Autoreifen oder sogar Schuhsohlen verursachen.

Volker Quaschning
ist Professor für Regenerative Energiesysteme an der Hochschule für Technik und Wirtschaft in Berlin. Seine Lehr- und Sachbücher zur Energiewende gelten als Standardwerke.
Pro Jahr entstehen in Deutschland durch Windkraft-Rotorblätter etwa 1.400 Tonnen Abrieb. Klingt viel? Nur zum Vergleich: Schuhsohlen verursachen 9.000 Tonnen und Autoreifen sagenhafte 100.000 Tonnen Mikroplastik jedes Jahr, und das ganz ohne Strom zu produzieren. Bahn statt Auto reduziert wirklich das Problem.
Und wer jetzt denkt, lieber Kohle, Erdgas oder Atom statt Windkraft: Kohle- und Gaskraftwerke pusten tonnenweise Quecksilber, Feinstaub und Stickoxide in die Luft, das vergiftet wirklich Böden und Gewässer – und unsere Lungen.
Über das Kohlendioxid, das die Erderhitzung anfeuert, brauchen wir gar nicht erst zu reden. Atomkraftwerke verursachen zwar keinen Feinstaub, dafür aber hoch radioaktiven Müll, der für Hunderttausende von Jahren sicher gelagert werden muss – eine echte Erblast für kommende Generationen.
Windkraft hat den kleinsten ökologischen Fußabdruck bei der Stromerzeugung. Kein CO2, kein Feinstaub, kein Atommüll und der Mikroplastikabrieb ist ein Witz. Also bitte lasst euch keinen Unsinn erzählen.