Mit dem Klick werden personenbezogene Daten an das Videoportal übermittelt. Erfahren Sie mehr zum Datenschutz.

Ratet mal, wie wir 2030 schon weltweit die Hälfte der Stromerzeugung sicherstellen werden. Mit erneuerbaren Energien! Und das sage nicht nur ich, das sagt auch die IEA, die renommierte Internationale Energieagentur.

Der Ausbau der Photovoltaik und der Windkraft boomt weltweit. Solarstrom ist inzwischen fast überall die billigste Art der Stromversorgung.

Selbst das Öl- und Gasförderland Saudi-Arabien will darum auch schon 2030 die Hälfte des eigenen Strombedarfs mit erneuerbaren Energien decken. Saudi-Arabien! Nicht, um das Klima zu schützen, sondern um Geld zu sparen.

Foto: Silke Reents

Volker Quaschning

ist Professor für Regenerative Energiesysteme an der Hochschule für Technik und Wirtschaft in Berlin. Seine Lehr- und Sachbücher zur Energiewende gelten als Standardwerke.

Und was planen wir in Deutschland? Wir wollen weiter nach dem Klimakiller Erdgas bohren. Zum Beispiel vor Borkum in Sichtweite vom Weltnaturerbe Wattenmeer oder am Ammersee in Bayern. Weitere Bohrungen in Bayern sollen folgen, aber warum?

Erdgas ist einer der klimaschädlichsten Energieträger. Entweicht unverbranntes Erdgas, also Methan, ist das über 20 Jahre sogar 84-mal klimaschädlicher als Kohlendioxid. Über mögliche Umweltschäden vor Ort wollen wir gar nicht erst reden.

Die Illusion, wir könnten mit den Bohrungen einen signifikanten Teil unseres Energiebedarfs selbst decken, hemmt nötige Investitionen in Zukunftstechnologien. Die förderbaren Erdgasmengen sind dafür viel zu klein.

Donald Trump setzt in den USA voll auf die Risiko-Energieträger Erdöl und Erdgas. Und diese Chance müssen wir jetzt nutzen. Wir sollten uns mit preiswerten erneuerbaren Energien unabhängig machen, um mit echten Zukunftstechnologien unsere Wirtschaft wieder flottzubekommen.

Jede Erdgasbohrung wirft uns dabei zurück.