
Brauchen wir wirklich Hunderttausende neuer Windkraftanlagen für die Energiewende? Nein, das ist Unsinn.
In Deutschland haben wir an Land Platz, um Windkraftanlagen mit einer Gesamtnennleistung von 200.000 Megawatt aufzubauen. Mehr geht nicht. Wir wollen schließlich ausreichend Abstände zu Gebäuden einhalten.
Eine moderne Windkraftanlage hat eine installierte Leistung von sechs Megawatt oder mehr. Davon brauchen wir also rund 33.000 Stück, die zusammen mehr Strom erzeugen könnten, als wir heute insgesamt verbrauchen.

Volker Quaschning
ist Professor für Regenerative Energiesysteme an der Hochschule für Technik und Wirtschaft in Berlin. Seine Lehr- und Sachbücher zur Energiewende gelten als Standardwerke.
Das müssen Sie aber auch, schließlich brauchen wir künftig zusätzlichen Strom, um E‑Autos zu laden und mit Wärmepumpen zu heizen.
Übrigens, derzeit gibt es schon knapp 30.000 Windräder. Die sind nur deutlich kleiner und müssen nach und nach durch moderne Anlagen ersetzt werden.
Eine Windkraftanlage macht rund zehn Umdrehungen pro Minute, also alle sechs Sekunden eine. Mit einer Umdrehung liefert sie rund zehn Kilowattstunden. Damit kann man 50 Kilometer E‑Auto fahren.
In einer Minute produziert sie zehnmal so viel. Das ist genug, um mit dem E‑Auto von Berlin nach München zu kommen – oder mit dem Zug von Berlin nach Rom.
Und der Windstrom ist dabei auch noch richtig günstig. Der Windstrom einer Minute wird gerade mal mit rund sieben Euro vergütet. Wenn ihr wieder mal ein Windrad seht, dann träumt mit jeder Umdrehung, wohin euch der Strom bringen könnte.
Lasst uns die für die Energiewende noch fehlenden Windräder schnell aufbauen, um uns mit günstigem Windstrom immer mehr unabhängig von riskanten Energieimporten zu machen.